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Hallo,

ich versuche mich kurz zu halten, was mir zugegebener Weise nicht unbedingt leicht fallen wird.

Ich leide unter Liebeskummer. Und ich glaube dass ich unter Liebeskummer leide, weil er unter Ängsten leidet. Deshalb schreibe ich auch in diesem Forum, weil ich einfach mit meinem Latein am Ende bin und keine Ahnung habe wie ich mich richtig verhalten könnte.

Nennen wir ihn O..

Wir kennen uns schon ewig, um genau zu sein seit der Schulzeit. Und es gab wirklich von Beginn an eine besondere Verbindung.
Ich erspare Euch die letzten 20 Jahre Drama... denn trotz dieser Verbindung, die uns beiden klar ist und über die wir auch immer wieder gesprochen haben, ist es einfach immer kompliziert und endet nie glücklich.

Das Thema Angst kam erstmalig vor ca. 12 Jahren auf, als wir - wie ich dachte - endlich zusammen kamen.
Für mich war es der Himmel auf Erden, für ihn wohl auch. Jedoch nur einen Tag lang.
Dann kam schon die SMS dass wir reden müssten und so war mein kurzes Glück damals ruckzuck wieder Geschichte.
Schon damals führte er an, dass er einfach Angst hätte mich zu verlieren, dass ihm die Freundschaft zu wichtig wäre usw... ich konnte ihn nicht umstimmen.

Diesem Ereignis folgten noch ein paar andere die nächsten Jahre. Immer Schema F.
Er suchte meine Nähe, wir waren füreinander die Vertrauten, bis ich es nicht mehr aushielt ihm so nahe zu sein und mehr einforderte.
Dann zog er sich entweder zurück, oder (meistens) schwamm solange hin und her bis mir der Kragen platzte und ich das alles für beendet und gescheitert erklärte.

Nochmals zum Verständnis: ich liebe ihn auf eine Art und Weise, wie ich keinen anderen Menschen liebe. Es sind nicht Schmetterlinge, es ist nicht Verliebt sein. Es ist einfach so, dass er es ist. Er ist mein Partner.
Als er damals vor 12 Jahren einen Rückzieher machte - ich kann es kaum beschreiben.
Aber die Gefühle sind so groß und tiefgehend, dass ich seit Jahren all das kaum an die Oberfläche kommen lasse, weil ich weiß dass mich die Gefühle verschlingen würden. Es ist nicht der Liebeskummer den ich aus anderen Beziehungen kenne. Es ist Leere. Verschlingende Leere.
Und dieses Gefühl lässt mich immer wieder den Kontakt abbrechen, weil ich mich selber schützen möchte.
Jedoch war es immer nur temporär. Der längste Cut ging über knappe 2 Jahre.

Aber zurück zum Thema.
Eigentlich dachte ich, ich hätte meinen Frieden mit der Sache gemacht.
Ich konnte ihn sehen ohne zu verzweifeln, ich konnte ertragen wenn er wieder mal eine neue Freundin hatte, ich konnte es wie eine normale Freundschaft sehen. Irgendwie.

Schwierig wird es immer in Situationen, in denen er meine Nähe sucht.
So gab es vor 1,5 Jahren z.B. Szenen, in denen er sich ständig mit mir verabredete, um es kurz davor doch wieder abzusagen. Nur um das nächste auszumachen, was wir unternehmen könnten, um dann auch wieder das abzusagen usw....
Damals kam ich dem Abgrund wieder näher....
Änderte aber erstmals mein Verhalten dahingehend, dass ich mich einfach wortlos zurückzog und nicht eine Szene machte, die mir erstmal wieder Abstand einbringen würde.

Ich hatte damals einfach das Gefühl, aus dem Schema ausbrechen zu müssen, um diesen Teufelskreis zu entgehen.

Für mich selber hat das auch irgendwie funktioniert. Zumindest konnte ich so mit der Sache eben besser meinen Frieden machen, als wenn ich mit dieser Wut und dieser Enttäuschung zurecht kommen musste.


Die letzten Monate gab es wieder mehr Kontakt.
Er besuchte mich mal mit einem gemeinsamen Freund, wir waren mal zusammen essen und so weiter.
Ich hatte meine Erwartungshaltung einfach komplett zurück geschraubt und so fanden entspannte, schöne Treffen statt.

Vor ein paar Wochen dann, wollte er mich besuchen.
Er kam auch. 4 Tage am Stück.
Und jetzt kommt der Teil, warum ich hier in diesem Forum schreibe.

Als er an kam, saß er keine 5 Minuten auf meinem Sofa und erzählte mir schon, dass er seit einiger Zeit in Therapie wäre und mit Angststörungen zu kämpfen hätte.
Er breitete sein Innerstes vor mir aus.
Die Quintessenz war, dass er all seine Probleme angehen möchte, sich seinen Ängsten stellen möchte.

Er wollte sein ganzes Leben umkrempeln, sprach davon in meine Nähe ziehen zu wollen (was will ich denn da wo ich wohne, hier bei dir ist es doch viel schöner), meinen Freunden erzählte er direkt dass er wegen mir hier her ziehen wollte, er plante unsere Geburtstage, wollte mit mir über Wochen verreisen usw.

Ich war mit alldem etwas überfahren.
Also ich hörte es mir an, ermutigte ihn auch, wir sprachen viel - aber ich ließ es nicht wirklich an mich heran.
Zu misstrauisch war ich über die Jahre hinweg geworden. Und auch wenn natürlich in mir Hoffnung auf keimte, konnte ich noch recht gut den Deckel auf den Gefühlen lassen.

Wir hatten ein total schönes Wochenende.
Das nächste Wochenende kam er wieder.
Er lud sich selber ein.
Wieder war es ein tolles Wochenende.

Es lief nichts - ich wollte das alles ganz langsam angehen. Traute diesem Frieden nicht so recht....

Es wurden weiter Pläne gemacht....... was man alles zusammen machen könnte.

Als er ging, fragte ich was er am darauffolgenden WE machen würde.
Ob er Lust hätte wieder zu kommen.
Seine Antwort war, dass er darüber auch schon nachgedacht hätte, es blieb zwar offen, aber ich hatte noch kein schlechtes Gefühl.

Das änderte sich jedoch in den nächsten Tagen.
Er wurde wortkarg (whatsapp) und meldete sich schließlich gar nicht mehr.
Gekommen war er natürlich auch nicht mehr ich hab keine Zeit war die einzige Antwort.

Zunächst versuchte ich den Kontakt locker aufrecht zu erhalten.
Also belangloses zu schreiben, keinen Druck aufbauen.
Sondern einfach nur in Kontakt bleiben.
Keine Chance.



Es ist einfach so, dass ich mir sicher bin, dass er wieder kalte Füße bekommen hat. Aber ich verstehe nicht warum. Und ich verstehe auch nicht, wie ich mich richtig verhalten könnte.
Ich bin mir sicher nichts falsch gemacht zu haben. Ich hätte tun können was ich wollte - es wäre so gekommen wie es kam.

Seither bin ich irgendwie wie gelähmt. Natürlich hat er mich wieder berrührt und natürlich sind meine Mauern gebröckelt.


Jetzt am WE habe ich ihn wiedergesehen.
Auf dem Geburtstag eines gemeinsamen Freundes.
Das hat mir den Rest gegeben.

Seit gestern bin ich ein heulendes Elend.

Und ich frage mich - gibt es irgendwas, was Menschen mit einer solchen Angststörung / Bindungsangst hilft?
Kann ich irgendwas tun?
Wie verhält man sich richtig?

Ich habe ihn nicht bedrängt - es kann ja nicht sein, dass er sich 2 Mal selber einläd, und wenn ich ein Mal (!) frage ob er wieder kommt, mir das als Bedrängen ausgelegt wird?!
Ich kann einfach nicht wieder warten und warten und warten ob es irgendwann weiter geht.
Die Kraft hab ich nicht.
Aber ich kann auch irgendwie nicht nichts tun....

Freitag das Aufeinandertreffen war eher kühl.
Ich konnte aber nicht so herzlich sein, wie ich es sonst vielleicht bin.
Gegen später sagte er ein Mal zu mir, dass ihm die Wochenenden bei mir ja schon irgendwie fehlen...
aber mehr kam ja auch nicht.
Und ich bin mir sicher - hätte ich gesagt komm doch vorbei wäre auch das wieder zu viel gewesen.


Ich bin einfach total am Ende mit meinem Latein.
Ich merke wie in mir der Wunsch wächst, wieder alle Türen dicht zu machen, sie zu zuknallen um mich zu schützen.
Aber eigentlich möchte ich ja genau das Gegenteil....

nur WIE weiß ich eben nicht.


Gibt es ein Verhalten, dass Menschen mit Angststörungen hilft?

31.05.2015 23:11 • 11.07.2015 #1


16 Antworten ↓


Hallo RatlosHochDrei

Hmm.. mir kommt es so vor, als würdest du auf eine Warmhalteplatte sitzen. Und dein Freund / Prinz dreht nach belieben an dem Regler. Was hindert dich daran, mit ihm mal Tacheles über deine Gefühle zu reden? evtl die angst davor ihn ganz zu verlieren? Versteh das bitte nicht falsch. Aber seine Angst gibt ihm nicht das Recht, mit deinen Gefühlen zu spielen. Also schnapp dir den Burschen, und rede dir mal den Frust von der Seele.

Tschaka du schaffst das!

A


Beziehungsangst - die andere Seite

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Hallo Wombel,

Danke für deine Antwort.

Ich weiß was du meinst, und du hast auch irgendwie recht.

Nur ist es eben so, dass ich mit dem Tachelesreden in den letzten Jahren nur mäßig gut gefahren bin.
Es endete mehrfach damit, das ich ihm sozusagen mein Herz vor die Füße gelegt habe.
Auf die verschiedensten Weisen.
Anfangs hab ich mich erklärt, ihm meine Gefühle gestanden, habe mich offenbart.
Ich bekam auch damals tolle Antworten - aber letztlich immer auch die Ansage, dass er nicht kann, zu viel Angst, Freundschaft zu wichtig usw.

Mit Antworten kann ich auch an sich gut leben, nur waren es ja immer dann doch 2 Paar Schuhe was er gesagt hat, und wie er wiederum gehandelt hat.

Später, als ich von den Spielchen auch die Nase voll hatte, habe ich Ansagen gemacht dass das so nicht geht.
Das hat wie schon beschrieben dann auch mal längere Zeit vorgehalten, aber eben auch nicht dauerhaft.

Durch einen gemeinsamen Freundeskreis reisst der Kontakt leider auch nie ganz ab (Freunde aus der Heimat aus der Schulzeit, die man ein paar Mal im Jahr trifft).

Ich habe keine Angst ihn zu verlieren.
Ich werde ihn nie verlieren.
Und auch wenn der Kontakt abreißen sollte, wäre er ein Stück weit präsent.
Damit habe ich mich ja die letzten Jahre ein Stück weit arrangiert.
Auch mit normalem Kontakt kann ich inzwischen weitestgehen umgehen.

Nur eben mit dem an mir rumgezerre nicht.
Wenn er wieder Schritte auf mich zu macht.

Anders ist für mich diesmal, dass er tatsächlich sehr auf mich zugegangen ist. Und es auch selber über mehrere Wochen ausgehalten hat.
Er war sehr offen und durch sein Geständnis der Angststörung denke ich einfach dass er mir damit sehr konkret etwas sagen wollte.
Es sprudelte ja nur so aus ihm heraus.

Jetzt kam wie immer der Rückzug, und ich frage mich einfach - kann man auf Angst anders reagieren, als ich es bisher getan habe?

Eigentlich habe ich das Gefühl, dass er wieder an einem Punkt angekommen ist, den er mit sich selber klären muss.
Das ist für mich entsprechend schwer.
bzw. glaube ich auch, dass ich mich wieder meinem Leben weitestgehend widmen könnte und weitermachen könnte.... aber die Frage ist natürlich: was verpasse ich womöglich?
Ist das die Chance, die wir nie hatte?
Wie kann ich mit dem Wissen um Ängste umgehen?

Ich hoffe das liest sich nicht alles zu blauäugig und nach rosaroter Brille.
Es ist nicht so, dass ich nicht die Fakten sehe.
Es klingt nach mäßig großen Gefühlen und Spielchen.

Ich bin mir jedoch absolut sicher, dass es um große Gefühle geht.
Nur ob sie gelebt werden, ist die Frage.

Im übrigen bestätigen mir das auch gemeinsame Freunde. Dass ich schon immer die Eine für ihn war, und so wirklich verstehen kann das von denen auch niemand...

Hallo, liebe RatlosHochDrei,

ich habe schon Erfahrungen gemacht mit zwei Männern, die in die gleiche Richtung gingen/gehen. Mir hat - und ich habe sehr lange nach entsprechender Lektüre gesucht - folgendes Buch sehr geholfen:
Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst: Nähe und Distanz in Liebesbeziehungen von Dean C. Delis und Cassandra Phillips. Einfach mal bei Amazon oder sonst wo gucken; gibt da auch Leseproben und die Rezensionen sind (zu Recht) sehr gut. Dir (und Deinem Partner) dürfte das Buch sogar noch mehr helfen als mir, denn ich habe zu meinem leider einen sehr, sehr lockeren Kontakt, habe also andere Bedingungen als Du. Dennoch hat es mir sehr geholfen, mir auch gezeigt, wo meine Verantwortung als Nähesuchende lag/liegt, daß sich die Dinge so entwickelt haben.

Kurz zum Buch: Das Schöne ist, daß es Verständnis und Mitgefühl für beide Seiten aufbringt! Keine Partei ist die böse. Der Autor pathalogisiert auch nicht (Bindungsangst); es gibt keine Schuldzuweisungen; Nähe und Distanz werden ausführlich behandelt, dieses: der eine will sehr viel, hat große Gefühle, der andere zieht sich zurück, und je mehr, desto näher der Erstere kommt. Und wenn der Erstere enttäuscht ist und sich seinerseits zurückzieht, kommt der Distanziertere näher (aber womöglich nicht auf Dauer). [= grob vereinfacht von mir; es steht insgesamt sehr viel Nützliches drin für Partnerschaften, und nie seicht, sondern immer verständlich und nachvollziehbar geschrieben, auch nicht amerikanisiert.]

Ich bin mir sicher, daß das Buch sowohl Dir als auch Deinem Partner helfen kann; bestimmt werdet Ihr Euch in so manchem Fallbeispiel wiederfinden.
Du und Dein Partner, ihr werdet noch viel Arbeit vor Euch haben. Aber ich würde sagen, Ihr habt gute Chancen, es zu packen bzw. Eure Lage zu verbessern.

Alles Liebe und Gute für Euch beide!

Meise

Vielen Dank für den Tipp - werde mir das Buch mal besorgen.

Darf ich Fragen wie die Geschichten mit deinen Männern ausgingen?
Konntest du aus dem Buch für dich etwas weiterbringendes umsetzen?

Freut mich, daß Du so zielstrebig bist; bin mir auch sehr sicher, daß Dir/Euch das Buch weiterhelfen wird.

Den ersten Mann hatte ich schon länger abgehakt, als ich auf das Buch stieß; ich hatte es mir hinsichtlich des anderen gekauft. Nicht böse sein, aber ich möchte da nicht ins Detail gehen.
Es hat mir vor allem geholfen, zu sehen, wo ich für mich Dinge ändern kann, damit ich mich wohler fühle (die Situation hat mich mich oft verzweifelt und traurig fühlen lassen) und mit der Situation besser zurecht komme. Und es hat mir auch sehr dabei geholfen, ihn, auf den ich öfters wirklich sauer war, besser zu verstehen, ihn nicht als den Bösen und mich als die Gute zu sehen.
Aus der anderen Position heraus kann die eigene Haltung nämlich ganz anders aussehen; das wirst Du/werdet Ihr (auch) anhand der Fallbeispiele sehen.

Also, Dir/Euch ganz viel Durchhaltevermögen und alles Gute!

Meise

Hallo Meise und andere Leser, ich habe gerade Euren Dialog verfolgt. Ich bin auch gerade verlassen worden aus dem Grund, dass der Mann meinte, ich würde keine Rücksicht auf seine Gefühle nehmen. Dabei habe ich ihn nie betrogen, er fühlte sich belogen, weil er mich in einem Online Partner - Portal entdeckt hatte, was ich schon längst vergessen hatte. Das hat ihn letztendlich dazu veranlasst, sich von mir zu trennen, weil er mir nichts mehr glauben könne. er hat im Internet gesucht und tatsächlich irgendwelche alte Profile von mir gefunden. Ich hatte nie die Absicht, mich von ihm zu trennen, ich habe nur in dem Moment dicht gemacht, als er mich massiv unter Druck mit Trennungsdrohung (er lief raus) gesetzt hat. Da ging bei mir gar nichts mehr. Das ist dreimal passiert, schließlich ist er gegangen.
Ich bin total verzweifelt, weil ich diesen Mann immer noch sehr liebe. Er sagte, dass es kein Zurück mehr gäbe. Was soll ich tun, ich (kann) will ihn irgendwie nicht aus meinem Herzen streichen, weil er der erste Mann war, der sich mir sehr geöffnet hat, was Gefühle anging und wir, so dachte ich, ein Herz und eine Seele waren. Warum halte ich nur so daran fest? Ich kann ihn einfach nicht loslassen. Karima[color=#BF0000][color=#BF0000]
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Hallo Karima,
möchtest du nicht einen eigenen Thread für dein Problem aufmachen?
Verstehe mich nicht falsch - aber ich denke dein Problem ist ein ganz anderes als meins. Und die Antworten bleiben sicherlich besser, wenn die Themen nicht zu vermischt sind.

@Meise:
ich habe mir das Buch gekauft und auch schon ca. 1/4 durchgelesen.
Vielleicht habe ich ja im weiteren Verlauf noch meine Erleuchtung - trotzdem würde mich schon jetzt interessieren, wie du mich / uns denn siehst.

Wer ist der Über- wer der Unterlegene?

Ich nehme an, ich bin die Unterlegene.
Ganz offensichtlich macht ja er gerade die Spielregeln.

Trotzdem empfinde ich mich nicht als klassische Unterlegene.
Ich nehme nicht nur hin.
Also gerade schon - aber ja nur weil ich irgendwie den Teufelskreis durchbrechen möchte?!

Die Frage mit dem Unterlegenen hat sich beim weiteren Lesen erübrigt

Was ich jedoch schwierig finde:
Mir ist das jetzt ja schon alles viel zu verkopft.
Wird das beim Lesen solcher Bücher nicht noch viel schlimmer?

Verkopft? Das sehe ich bzgl. des Buches anders; irgendwie muß man ja möglichst viele (Unter-)Themen auch - auf verständliche Weise - in Worte fassen können, und ich denke, das kann der Autor sehr gut; ich fand und finde es eins der besten Bücher, die ich überhaupt je las; der Autor hat sich nach meinem Dafürhalten sehr gründlich mit der Materie beschäftigt und sich viele Gedanken gemacht.

Manche Bücher sind in meinen Augen nicht gut geschrieben oder zu einseitig nur für einen Partner Partei ergreifend - ich habe von diesem hier eine sehr gute Meinung: differenziert und respektvoll geschrieben, dazu verständlich und nachvollziehbar ausgedrückt .
Aber auch ein noch so gutes Buch kann nur Hilfe bieten; die Arbeit an der Beziehung ist mit dem Lesen ja nicht beendet! Du hast nur mal mehr Hintergrundwissen, weißt, wo Du ansetzen kannst!

Nicht das Bücher-Lesen generell macht alles viel schlimmer, sondern das Lesen von unpassenden, simplen Büchern. (Und da hat der eine Hilfesuchende eben Glück und stößt - schnell - auf das für ihn Passende, und der Andere sucht und sucht in der Literatur über Partnerprobleme rum ...) (Genauso gut könntest Du fragen: Macht eine Therapie denn nicht noch alles viel schlimmer? Da wäre die Antwort ähnlich: Käme auf die Therapie an! )

Lies doch erst mal zuende, und vielleicht möchtest Du Dir ein paar Notizen (ins Buch) machen; das hilft, den Überblick - auch wenn Du für Dich Fragen hast - zu behalten. Dein Hirn muß doch alles erst mal verarbeiten.
Vielleicht findest Du ja auch einen Therapeuten/Therapeutin, der/die das Buch kennt und nach diesen Ideen arbeitet.

Mehr Hinweise kann ich Dir nicht geben - ich bin keine Therapeutin.

Sehr schwierige Situation für dich. Du kannst ihn irgendwie nicht loslassen. Denkst du seist die Partnerin? Schreibst aber, wenn er eine neue Freundin hat? Verstehe ich so nicht.
Warum verabredet er sich noch mit dir wenn er schon längst eine neue Freundin hat?
Oder war er da wieder singel?


Schau mal, entweder will er eine Zukunft mit dir, zusammenleben, Ring am Finger.
Oder eben nicht.
Ein mann egal wie bindungsgestört er auch sein mag, will mit der Frau die er auch liebt zusammenleben. Vielleicht auch verloben, heiraten.

Er hatte die Chance. Ihr lebt nicht zusammen. Ihr lebt keinen Alltag zusammen.
Und er ist dadurch auch nicht gebunden an dich irgendwo, meine ich zu lesen?

Da war ich vielleicht zu undeutlich.
Er ist für mich mein Mann. DER Mann.
Aber wir sind (leider) nicht zusammen.



Habe gerade keine gute Phase.
War noch mal an ihn heran getreten.
Es Watt ja seine Idee Ende des Jahres 4 Wochen gemeinsam Urlaub zu machen. Er schaute damals sogar schon nach Flügen.
Ziel waren im Ausland lebende Freunde von mir, die er sich etwas kennt.
Unabhängig von ihm bekam ich diese Woche Von besagten Freunden Bescheid, dass der Termin klar gehen würde.

Ich schrieb ihn daraufhin an.
Kurz wieder netter Kontakt, dann natürlich die Absage.
Ich kann seine beruflichen Gründe tatsächlich verstehen.
Trotzdem handelt es sich bei den Einwänden um Dinge, die sich damals schon dagegen sprachen.
Nur wollte er selber das damals nicht wahr haben.

Meine Enttäuschung war groß.
Ich spürte dem unbändigen Drang wieder alles zu beenden. Also den Kontakt zu unterbinden.
Es ist ja nicht so als hätten wir gerade wirklich Kontakt, aber für mich wäre kein Kontakt einfacher, wenn ich das Kontaktfenster ganz zugeschlagen hätte.

Letztlich habe ich mich erstmal darauf beschränkt bezüglich des Urlaubs meinem Frust Raum zu geben.

Bringt mir nichts.
Kurzfristig tat es aber gut.

Ich muss mein Leben wieder in den Griff bekommen.
Aber nichts macht mir gerade Freude.
Ich versinke etwas im Selbstmitleid.
Kann ich selbst nicht leiden.

Hoffe ich bekomme auch diese Phase irgendwann in den Griff.

Ratloshochdrei,

Warum genügt dir so wenig?

Wie meinst du das?

Zufrieden bin ich jedenfalls nicht.

@RatlosHochDrei. Ich hab Dir den Buchtip per PN gegeben. Und? Schon was gelesen? Da steht ja auch, was Du für Dich - unabhängig von ihm! - tun kannst.

Du mußt für Dich Dein weiteres Ziel klären. Du bist jetzt frustriert, weil Du wieder enttäuscht wurdest. Keep cool! Du wirst ihn - falls! - nicht von heute auf morgen mehr auf Deine Bedürfnisse hin ändern können, und falls doch, dann vielleicht nie in dem Maße, wie Du es auf Dauer brauchst.

Alles Gute weiterhin.
Tu Dir was Gutes und/oder laß Deinem Frust/Deiner Trauer/dem Mitgefühl für Dich selbst mal freien Lauf.

Ob ein jetziger Kontaktabbruch Dir jetzt von Nutzen wäre, bezweifle ich; Du würdest womöglich dann wieder zurückrudern. Und wegen Deines Frusts wegen des Urlaubs würde ich das Kind jetzt nicht gleich mit dem Bade ausschütten. Womöglich gibt es noch Hoffnung.
Freu Dich doch mal dran, daß der kurze Kontakt nett war, und hake den Urlaub mental eben ab!

LG von
Meise

Was soll ich sagen?
Ich verfalle doch wieder in meine alten Muster.

Ich bin mit meinem Latein am Ende weil ich wieder gar nicht weiß wie ich mich verhalten soll oder wie ich eigentlich bin.

Ich bekomme mit, dass er ganz normalen Kontakt zu anderen (gemeinsamen) Freunden hat, und das macht mich alleine schon so unglaublich wütend.
Wieso können wir nicht so miteinander umgehen?
warum macht er es so kompliziert?

Vor einer Woche habe ich ihm angetrunken (jaja...) eine Nachricht geschrieben, dass mich das so wütend macht, dass er zu jedem - außer zu mir normalen Kontakt haben kann.
Es kam prompt eine Antwort, dass ich das völlig missverstehe, er so froh ist dass wir jetzt wieder normalen Kontakt haben und er die Zeit bei mir so genossen hat usw.

Dann soll er doch bitte wieder kommen.

Ich hänge noch immer in dieser Schleife fest.
Es ist nicht so, dass ich mich dauernd damit beschäftige, es mir schlecht geht oder so.
Ich lebe mein Leben, unternehme Dinge mit Freunden usw.

Trotzdem lande ich gedanklich natürlich immer mal wieder bei ihm.
Seit ein paar Tagen wird es schlimmer, da die nächste Begegnung ansteht.
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sehe ich ihn nächstes Wochenende wieder. Da gibt es im gemeinsamen Freundeskreis ein Fest.

Mir geht es nicht gut bei dem Gedanken.
Vermutlich weil ich mir kein positives Szenario vorstellen kann. Positive Gedanken wollen sich einfach nicht einstellen.

Abgesehen davon dass ich keine Ahnung habe, wie ich mich verhalten möchte, wie ich zu allem stehe, wie ich (in einer Wunschwelt) auftreten wollte...
bin ich mir genau so sicher dass fast jeder seiner möglichen Verhaltensarten mich wütend machen wird.
Ignorieren, wird mich zu platzen bringen.
So zu tun als wäre nichts passiert, ebenso.
Ein klärendes Gespräch - bitte nicht.

Ich will ihn einfach nicht sehen. Das ist es was ich vermutlich am ehesten möchte.
Leider kann ich nur schlecht absagen, da ich sowieso in die Heimat fahre, da es einen wichtigen Geburtstag im Familienkreis gibt.
Zur Feier am WE habe ich ja auch zugesagt.

Obwohl es noch eine Woche hin ist, mutiere ich (innerlich, unbewusst) langsam aber sicher zum Nervenbündel.

das musste ich mal alles hier lassen.
Danke.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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