Hallo zusammen!
Ich habe mich hier angemeldet und schreibe diesen Beitrag, um eine Einschätzung von Betroffenen zu erhalten. Es geht um Folgendes:
Ich hatte bis vor zwei Jahren eine Beziehung (soweit das möglich war) zu einer Beziehungsphobikerin und bin daher in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind. Ende letzten Jahres habe ich nun eine Dame kennengelernt, mit der ich eigentlich glücklich bin. Allerdings zeigt sie gewisse Anzeichen einer Bindungsstörung, die mich sehr nachdenklich machen.
Wir haben uns Mitte November letzten Jahres im Rahmen eines Auslandsaufenthalts kennengelernt. Wir haben uns dann zwei, drei Mal getroffen, wobei es auch jedes Mal intim geworden ist. Sie war dann für sechs Wochen in Deutschland, dort habe ich sie auch einmal in ihrer Heimatstadt besucht. Nach ihrer Rückkehr hatten wir ca. drei Monate in derselben Stadt im Ausland und haben uns in dieser Zeit jedes Wochenende (meist sogar von Freitagabend bis Montagmorgen) und ab und an auch in der Woche gesehen. Sie jetzt wieder in Deutschland. Ich werde in einigen Wochen auch nach Deutschland zurückkehren und wir werden dann erstmal eine Fernbeziehung führen (müssen). Sie hat sich zu unserer Beziehung auch bekannt.
Allerdings machen mich die folgenden Dinge stutzig, ob es nicht in allzu ferner Zukunft ein böses Erwachen geben könnte:
- Sie hat eine typische Lebensgeschichte, die zu Beziehungsstörungen führen kann. Ihre Mutter war Alk., hat die Familie früh verlassen und ist insgesamt eine eher gefühlskalte Person. Sie hat dementsprechend ein sehr gestörtes Verhältnis zu ihr. Sie hatte auch noch keine Beziehung, die länger als 1,5 Jahr dauerte (sie ist 25) und ihr letzter Freund, dem sie sich wohl vollkommen anvertraut hatte, hat sie betrogen.
- Sie hat ein sehr merkwürdiges und unverbindliches Kommunikationsverhalten, das ich so auch von meiner bindungsgestörten Ex-Freundin kenne. D.h., wenn wir uns nicht persönlich sehen, meldet sie sich von sich aus nur sehr, sehr selten (wenn ich mich nicht melde, gäbe es wohl auch für Wochen Funkstille) und insgesamt ist die Kommunikation per Whatsapp etc. eher wie mit einer guten Freundin (d.h. wenig innig). Sie teilt mir auch Dinge, die man sich normalerweise in einer Beziehung erzählen würde, gar nicht mit. Insgesamt fühlt man sich ziemlich ausgeschlossen.
- Sie hat mir selbst erzählt, dass sie gegenüber Männern oft ein Flüchtling war und sich z.B. bereits eingeengt fühlt, wenn der Mann nach einem Date gleich am nächsten Tag schreibt. Auch habe sie sich in der Vergangenheit oft in vergebene (verheiratete) Männer verliebt, woraus dann nichts werden konnte. Ich bin allgemein eher zurückhalten, was zu viel Kontakt und Liebesschwüre am Anfang angeht. Das hat sicher geholfen, dass wir zusammengefunden haben.
- Es gab auch bereits eine konkrete Flucht mir gegenüber: Die erste Nacht nach ihrer Rückkehr aus Deutschland hat sie (teilweise) bei mir verbracht. Aber nach kurzer Zeit ist sie einfach aus dem Schlafzimmer, hat sich angezogen und auf den Weg zu sich gemacht. Ihre Begründung war, dass sie sich noch abschminken müsse. Später hat sie mir dann gesagt, dass sie in dem Moment Panik bekommen hatte und fliehen musste. Das käme bei mir ab und an vor, wenn ihre Routinen aus den Fugen geraten.
Ich hatte sie mal direkt darauf angesprochen, ob sie Bindungsängste verspürt und meint, irgendwann ganz fliehen zu müssen. Sie hat das eher abgetan und es so dargestellt, dass dieser Fluchtreflex eher in der Anfangspahse auftrete bei ihr. Allerdings hatte sie ja noch nie eine längere Beziehung mit gemeinsamer Wohnung etc. Ich habe daher das ungute Gefühl, dass sie fliehen könnte, wenn es mal darum gehen wird, in derselben Stadt zu wohnen oder gar zusammenzuziehen (von Familiengründung ganz zu schweigen).
Wie würdet ihr die beschriebenen Symptome einordnen? Und meint ihr, es wäre sinnvoll, mit ihr über meine Besorgnis zu reden, obwohl es dafür aktuell keine wirklichen Anlass gibt? Oder würdet ihr lieber abwarten, wie es sich entwickelt?
Vielen Dank und beste Grüße!
Ich habe mich hier angemeldet und schreibe diesen Beitrag, um eine Einschätzung von Betroffenen zu erhalten. Es geht um Folgendes:
Ich hatte bis vor zwei Jahren eine Beziehung (soweit das möglich war) zu einer Beziehungsphobikerin und bin daher in dieser Hinsicht ein gebranntes Kind. Ende letzten Jahres habe ich nun eine Dame kennengelernt, mit der ich eigentlich glücklich bin. Allerdings zeigt sie gewisse Anzeichen einer Bindungsstörung, die mich sehr nachdenklich machen.
Wir haben uns Mitte November letzten Jahres im Rahmen eines Auslandsaufenthalts kennengelernt. Wir haben uns dann zwei, drei Mal getroffen, wobei es auch jedes Mal intim geworden ist. Sie war dann für sechs Wochen in Deutschland, dort habe ich sie auch einmal in ihrer Heimatstadt besucht. Nach ihrer Rückkehr hatten wir ca. drei Monate in derselben Stadt im Ausland und haben uns in dieser Zeit jedes Wochenende (meist sogar von Freitagabend bis Montagmorgen) und ab und an auch in der Woche gesehen. Sie jetzt wieder in Deutschland. Ich werde in einigen Wochen auch nach Deutschland zurückkehren und wir werden dann erstmal eine Fernbeziehung führen (müssen). Sie hat sich zu unserer Beziehung auch bekannt.
Allerdings machen mich die folgenden Dinge stutzig, ob es nicht in allzu ferner Zukunft ein böses Erwachen geben könnte:
- Sie hat eine typische Lebensgeschichte, die zu Beziehungsstörungen führen kann. Ihre Mutter war Alk., hat die Familie früh verlassen und ist insgesamt eine eher gefühlskalte Person. Sie hat dementsprechend ein sehr gestörtes Verhältnis zu ihr. Sie hatte auch noch keine Beziehung, die länger als 1,5 Jahr dauerte (sie ist 25) und ihr letzter Freund, dem sie sich wohl vollkommen anvertraut hatte, hat sie betrogen.
- Sie hat ein sehr merkwürdiges und unverbindliches Kommunikationsverhalten, das ich so auch von meiner bindungsgestörten Ex-Freundin kenne. D.h., wenn wir uns nicht persönlich sehen, meldet sie sich von sich aus nur sehr, sehr selten (wenn ich mich nicht melde, gäbe es wohl auch für Wochen Funkstille) und insgesamt ist die Kommunikation per Whatsapp etc. eher wie mit einer guten Freundin (d.h. wenig innig). Sie teilt mir auch Dinge, die man sich normalerweise in einer Beziehung erzählen würde, gar nicht mit. Insgesamt fühlt man sich ziemlich ausgeschlossen.
- Sie hat mir selbst erzählt, dass sie gegenüber Männern oft ein Flüchtling war und sich z.B. bereits eingeengt fühlt, wenn der Mann nach einem Date gleich am nächsten Tag schreibt. Auch habe sie sich in der Vergangenheit oft in vergebene (verheiratete) Männer verliebt, woraus dann nichts werden konnte. Ich bin allgemein eher zurückhalten, was zu viel Kontakt und Liebesschwüre am Anfang angeht. Das hat sicher geholfen, dass wir zusammengefunden haben.
- Es gab auch bereits eine konkrete Flucht mir gegenüber: Die erste Nacht nach ihrer Rückkehr aus Deutschland hat sie (teilweise) bei mir verbracht. Aber nach kurzer Zeit ist sie einfach aus dem Schlafzimmer, hat sich angezogen und auf den Weg zu sich gemacht. Ihre Begründung war, dass sie sich noch abschminken müsse. Später hat sie mir dann gesagt, dass sie in dem Moment Panik bekommen hatte und fliehen musste. Das käme bei mir ab und an vor, wenn ihre Routinen aus den Fugen geraten.
Ich hatte sie mal direkt darauf angesprochen, ob sie Bindungsängste verspürt und meint, irgendwann ganz fliehen zu müssen. Sie hat das eher abgetan und es so dargestellt, dass dieser Fluchtreflex eher in der Anfangspahse auftrete bei ihr. Allerdings hatte sie ja noch nie eine längere Beziehung mit gemeinsamer Wohnung etc. Ich habe daher das ungute Gefühl, dass sie fliehen könnte, wenn es mal darum gehen wird, in derselben Stadt zu wohnen oder gar zusammenzuziehen (von Familiengründung ganz zu schweigen).
Wie würdet ihr die beschriebenen Symptome einordnen? Und meint ihr, es wäre sinnvoll, mit ihr über meine Besorgnis zu reden, obwohl es dafür aktuell keine wirklichen Anlass gibt? Oder würdet ihr lieber abwarten, wie es sich entwickelt?
Vielen Dank und beste Grüße!
09.05.2016 18:39 • • 20.05.2016 x 1 #1
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