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Hallo Zusammen,
ich komme grade nicht klar und fühle totale Schmerzen.
Mein Freund hat sich aus der Nähe zwischen uns zurück gezogen und weiß nicht, ob die Beziehung noch weiter führen möchte. Auch weil er selber Probleme hat und sich um sich selber kümmern muss und keine Energie für die Beziehung hat.
Das geht jetzt schon seit 5 Wochen. Ich komme mit der Situation überhaupt nicht klar. Mein ganzes Leben steht Kopf.
...
Viele Grüße

13.11.2017 22:12 • 15.11.2017 #1


17 Antworten ↓


Liebe ora,

dass es dir in diesem Schwebezustand und der Ungewissheit nicht gut geht, kann ich gut nachempfinden.
Wie lange war eure Beziehung insgesamt; bis zur Entscheidung dei es Freundes?

A


Angst vor dem Ende meiner Beziehung

x 3


Dankr für deine Antwort.
Sechs Jahre bin ich mit ihm zusammen.
Ich habe zusätzlich noch ein Thema mit Verlustangst. Die Situation fühlt sich total existenziell für mich an.
Was kann ich nur tun?

Klingt nach einer handfesten Depression deines Freundes und statt ihm eine Stütze zu sein, einfach die Beziehung verlassen. Glückwunsch, schnelllebige Welt. Was bin ich froh dass meine Frau mich in meiner schlimmen Phase nicht inne Melle geschossen hat. Ich war 14 Monate arbeitsunfähig und hatte einen Burn Out, da sind 5 Wochen ein Schiss in den Ofen. Sorry für diese Deutlichkeit, aber du schreibst hier 3 Sätze und erwartest Verständnis. Mal drüber nachgedacht , wie viele sich jetzt hier getriggert fühlen, denen es vielleicht ähnlich geht. Sprich mit deinem Freund, motiviere ihn zu einer Therapie und sei für ihn da . Wenn du das nicht kannst, dann braucht er jemanden wie dich auch nicht. Seine Energie kann er dann tatsächlich woanders besser gebrauchen!
Und das ist kein Angriff auf dich, sondern du musst Fakten schaffen und für beide muss Klarheit herrschen, sonst gehen beide vor die Hunde!^^
Und jetzt nicht

Das ist ein Angriff und du hast etwas falsch verstanden. Er hat sich aus der Nähe verabschiedet. Ich bin da.

Was bedeutet aus der Nähe verabschiedet? Und es sollte kein Angriff werden, aber das wird ja alles seine Gründe haben!

Er möchte die Beziehung nicht führen und nichts dafür investieren. Sagt aber auch, dass er sich nicht trennt, weil ja und aber auch nein sich nicht richtig anfühlt. Er meinte er konnte sich nie richtig abgrenzen und ich denke er hat sich dabei verloren. Ich verstehe alles, was er sagt. Mein Problem ist gerade einfach, dass ich nicht mehr klar komme mit meinem Leben und nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Ich fühle mich sehr hilflos.

Hallo Ora,
als Außenstehende/r da was zu schreiben ist echt schwierig. Mir fällt auf, dass du sehr emotional da drin hängst und es dich gerade sehr rumbeutelt, aber dann schreibst du von der existenziellen Angst wenn du alleine wärst.
Wie ist die Situation rein auf die Existenz bezogen? Bist du komplett abhängig von ihm?
LG Patrizia

Du fragst, was DU tun kannst. Genau darauf eine Antwort zu finden, ist unglaublich schwer.
Verlustangst hat auch häufig ganz viel mit Kontrolle zu tun. Meines Erachtens ist Kontrolle über die eigenen Gefühle und über die Gefühle des anderen immer nur Wunsch, aber nie Realität.

Hast du dich als Kind oft hilf- oder machtlos gefühlt? Ist es evtl. auch dieses alte Gefühl, das da gerade in dir die Existenzbedrohung auslöst? Ich habe während meiner Therapie gelernt den sog. Realitäts Check durchzuführen, wenn das Gefüh (von früher/Kindheit)l der Existenzbedrohung wieder hoch kommt. Das hat mir geholfen mich in schlimmen Situationen zu sichern.

Ja, ich denke, dass ich mich in Beziehungen in eine emotionale Abhängigkeit begebe. Das ist auch meine Teil des Problems. Deswegen wird es auch so existenziell. Ich habe natürlich keinen Vergleich wie die Situation für andere wäre. In manchen Momenten kann ich all die Angst und den Schmerz loslassen. Dann fühle ich die reine Liebe, die ich diesem Menschen gegenüber empfinde.
Und ja, das Gefühl kenne ich auch von früher. Vom Kopf her bekomme ich das Verständnis hin. Nur leider schaffe ich es noch nicht das Gefühl von dieser Situation zutrennen, weil ja auch wirklich was passiert.
Wie machst du das genau, Hoffnungsfroh?

Wie schon geschrieben, hier steht zu wenig um sich ein Urteil zu bilden. Es scheint ihm nicht gut zu gehen und da solltet ihr euch Hilfe suchen. Etwas mehr Fleisch an den Knochen wäre hilfreich um zu verstehen, was da überhaupt los ist, bzw wie die letzten 6 Jahre so verliefen.

Man muss ja nicht gleich ne Depression bei jemanden diagnostizieren..

Natürlich geht es dir nicht gut. Du bist in einer Situation wo du eigentlich nichts machen kannst außer warten auf eine Entscheidung die du nicht beeinflussen kannst. Jemand anderer trifft eine Entscheidung für die Zukunft entweder für oder gegen euch.
Das ist existenziell und wenn du diesbezüglich auch noch Ängste hast ...spricht dich das alles sehr an.
Aber auch ohne solche Ängste fühlt man sich nicht gut in solch einem Moment.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es immer weiter geht und meistens alles kommt wie es kommen muss. Das hilft dir wahrscheinlich jetzt leider auch nicht wirklich..

Danke für Eure Kommentare. Ich bin neu in diesem Forum und überhaupt habe ich noch nie in einem Forum geschrieben. Deswegen kommt wahrscheinlich alles sehr stückchenweise aus mir heraus. Auch, weil ich gerade so sehr mit Schmerzen voll bin.
Ich versuche mal ein bisschen zu der Beziehung aufzuschreiben.
Wir verstehen uns sehr gut, es ist nach wie vor eine starke körperliche Anziehungskraft zwischen uns (natürlich ist jetzt in dieser Krise alles anders) und können miteinander reden ohne uns Schul zuzuweisen. Haben auch schon sehr viel reflektiert wie wir selber so ticken und was in unserer Beziehung so passiert. Was passiert ist, dass ich eine tendenzielle Verlustangst habe und eher festhalte und er aus Angst vor Verletzungen in eine unabhängige Position geht. Und das ist die Stelle an der wir uns sehr gegenseitig antriggern. Seine Schutzstrategie piekst meine Ängste an und meine piekst seine Ängste an. Wir sind verstandesmäßig da auch schon sehr weiter gekommen, haben das Problem aber noch nicht grundsätzlich gelöst.
Gerade kann ich nicht klar denken, bin in einer totalen Krise. Such auch schon einen Therapieplatz, das ist allerdings sehr schwierig.
Ich muss sagen, dass ich noch nie so eine Beziehung wie mit ihm geführt habe und sie mir total viel wert ist.

Zitat von ora:
Und ja, das Gefühl kenne ich auch von früher. Vom Kopf her bekomme ich das Verständnis hin. Nur leider schaffe ich es noch nicht das Gefühl von dieser Situation zutrennen, weil ja auch wirklich was passiert.
Wie machst du das genau, Hoffnungsfroh?


@ora: Die Technik des Realitäts-Checks ist simpel. Die Erklärung dauert etwas länger Ich schreibe dir eine PN mit einem persönlichen Beispiel.

Sehr gerne, Hoffnungsfroh. Und vielen Dank!

und gibt es einen Grund das er gerade wieder seine unabhängige Position einnimmt?

Ja, der Auslöser war ein Streit zwischen uns, der die von mir beschriebenen Muster wieder ausgelöst hat. Und seit dem ist alles anders und wir nicht mehr beieinander.
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Zitat von Hoffnungsfroh:
Du fragst, was DU tun kannst. Genau darauf eine Antwort zu finden, ist unglaublich schwer.
Verlustangst hat auch häufig ganz viel mit Kontrolle zu tun. Meines Erachtens ist Kontrolle über die eigenen Gefühle und über die Gefühle des anderen immer nur Wunsch, aber nie Realität.

Hast du dich als Kind oft hilf- oder machtlos gefühlt? Ist es evtl. auch dieses alte Gefühl, das da gerade in dir die Existenzbedrohung auslöst? Ich habe während meiner Therapie gelernt den sog. Realitäts Check durchzuführen, wenn das Gefüh (von früher/Kindheit)l der Existenzbedrohung wieder hoch kommt. Das hat mir geholfen mich in schlimmen Situationen zu sichern.



Hallo Hoffnungsfroh,
das würde mich aber jetzt sehr interessieren wie dieser sog. Realitäts Check durchgeführt wird. Ich hab nämlich auch häufig das Gefühl wieder in bestimmten Situationen in meine Kindheit zurück katapultiert zu werden, jednefalls emotional.
Da schrumpft man in sekunden zusammen und fühlt sich wieder wie mit sieben jahren.
Kannst du mir für diesen Check evtl. Links geben?
Danke schon mal

A


x 4






Dr. Reinhard Pichler
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