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Hallo liebe Mitmenschen,

ich bin einfach nur noch verzweifelt und weiß garnicht wo ich anfangen soll. Mir fällt es auch so schwer überhaupt über dieses Thema zu sprechen, weil ich mich einfach nur schäme. Ich bin seit einem halben Jahr in Therapie und meine Diagnose lautet agressive Zwangsgedanken. Es fing alles vor einem halben Jahr an mein Kind war ein halbes Jahr alt und ich war eine sehr glückliche Mama und bis auf normale alltägliche Probleme die es manchmal im Leben gibt war mein Leben gut. Nach einem halben Jahr ging ich mit einer Freundin spazieren und sie erzählte mir von jemanden der unberechenbar ist und zack Schoß mir ein Bild in den Kopf wie ich sie mit einem Ast schlage. Ich hab so Angst vor diesem Gedanken bekommen und mir ist es eiskalt den Rücken runtergelaufen. Ich konnte den Gedanken auch nicht mehr abschütteln und machte mir ständig Gedanken weshalb ich sowas schlimmes denke und ob ich ein böser Mensch bin. Ab diesen Tag fing alles an wie ein Albtraum zu werden. Mein Mann kam mir entgegen und ich hatte schreckliche blutrünstige Bilder im Kopf und dann auf einmal auch gegen meine Tochter, daraufhin folgte eine Panikattacke und ich wusste mit mir stimmt etwas ganz gewaltig nicht. Es kamen dann auch Gedanken wie : töte. Bitte verurteilt mich nicht, ich würde niemals einen Menschen etwas zu leide tun. Ich bin dann gleich in die Klinik gegangen um mir Hilfe zu holen zu Hause habe ich alle gefährlichen Gegenstände versteckt, das Sorgerecht meinen Mann übertragen falls ich nicht mehr zurechnungsfähig sein sollte. Die erste Diagnose war dann Psychose , 7 weiter Diagnosen von Psychiatern Zwangsgedanken. Ich hab aber schreckliche Psychose Angst. Ich hab mich dann auch in die Psychiatrie einweisen lassen und dort kam auch die Diagnose Zwangsgedanken raus. Ich lese hier immer nur von schrecklichen Bildern im Kopf die hab ich auch. Ständig gegen mein Kind gerichtet das macht mich super fertig, weil ich die kleine überalles liebe aber auch wenn ich mir z.B denke ich überstehe die Zeit und wir schaffen das kommt der Gedanke umbringen. Ich hab so Angst vor mir selber vor meinen Gedanken und das ich jemals irgendjemanden auf dieser Welt schaden zufüge, das jeder Tag schrecklich ist. Warum kommen mir so grausame Worte oder Sätze in den Sinn die ich nicht denken will. Mein Psychologe meint das sind eindeutig Zwangsgedanken aber ich habe Angst das es eine Psychose ist. Die Gedanken richten sich auch gegen mich selbst. Ich fühle mich wie der Schlechteste Mensch der Welt und eine schreckliche Mama. Manchmal würde ich am liebsten nicht mehr leben, weil ich niemals will das mein Leben mal so endet. Ich erkenne mich selbst nicht wieder meine Werte sind es eigentlich meinen nächsten zu liebe und zu schätzen und wenn ich traurige Videos ansehe bin ich die erste die weint oder bei schrecklichen Schlagzeilen. Was ist nur mit mir passiert? Ich würde mich freuen wenn mir jemand in meiner Verzweiflung helfen kann.

Liebe Grüße

Heute 13:26 • 18.01.2025 #1


9 Antworten ↓


Aggressive Zwangsgedanken lassen sich heutzutage wirklich gut therapieren. Ich hatte das auch eine kurze Phase meines Lebens, als bei mir Panikattacken anfingen, waren auch Zwangsgedanken präsent. Die führen auch nicht zu einer Psychose, es sind nur Gedanken. Meine Kinder standen dabei immer im Mittelpunkt und ich dachte, wenn ich jetzt austicke und ihnen etwas antue, aber das passiert nicht.
Wie gesagt, aggressive Zwangsgedanken lassen sich gut behandeln.
Hier wird übrigens niemand verurteilt, jeder der hier ist hat sein Päckchen zu tragen.

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Zwangsgedanken oder Psychose?

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Danke für deine liebenswerte Antwort.

Bei mir ist es so das ich diese Angst habe, weil diese Worte wie umbringen als Gedanken auftreten. Ich will das nicht mal denken, aber trotzdem kommt es immer wieder.

@Dailymoments
Das eine befeuert das andere und so dreht man sich immer im Kreis...ich kenne das nur zu gut. Nimmst du Medikamente ein, wenn du mir die Frage gestattest?

@KimchiKati

Ja da hast du recht. Danke dir für deine Antwort das beruhigt mich gerade wieder ein Stück weit.

Ich nehme keine Medikamente ein.

Zitat von Dailymoments:
Ich fühle mich wie der Schlechteste Mensch der Welt und eine schreckliche Mama.

Ich kenne dieses Thema aus meinem Umfeld und auch aus meinem persönlichen Leben. Ich habe mich immer gewundert, wie Leute einen Krimi als Unterhaltung konsumieren können. Die wenigsten sind im Stande solche Taten zu begehen und dennoch ist die Beliebtheit von solchen Filmen ungebrochen. Komischerweise sagt sich keiner «oh, was tue ich denn da, das ist ja schrecklich». Es geht auch keiner in Therapie, weil er blutrünstige Filme mag. Der Kopf bildet so eine Art Projektionsfläche und da dürfen alle Fernsehprogramme laufen. Das Problem ist nur, wie kann man einen Sender wegschalten, wenn man Angst bekommt. Die wenigsten fühlen sich von einem Fernseher angesprochen und schenken dem auch keine Aufmerksamkeit. Auch mich überkommen immer wieder unschöne Gedankenvorstellungen, aber ich kann es liegen lassen. Es ist nervig, mehr aber auch nicht. Du bist ein sensibler fürsorglicher Mensch und das mögen diese Horror Szenarien besonders gern. Lass Dir nichts aufschwatzen, denn diese Vorstellungen haben keine Macht, wenn Du sie ihnen nicht gibst.

@Tintan


Das war eine echt tolle Erklärung. Danke dir!
Ja es fällt mir sehr schwer diesen Gedanken keine Aufmerksamkeit zu schenken, da ich immer davon ausgehe das ich nicht normal bin wenn man diese Gedanken hat und vll doch ein böser Mensch in mir steckt. Ich sollte wirklich diesen Gedanken keine Beachtung schenken was ich schon auch oft tue aber dann kommt der Zweifel warum hast du keine Angst mehr, sagen die Gedanken doch etwas über dich aus.

Zitat von Dailymoments:
und vll doch ein böser Mensch in mir steckt.

Das möchte ich mal aufgreifen weil ich hatte auch lange diese Idee ,ich könnte ein böser Mensch sein bzw. etwas Böses ist in mir,das ich nicht kenne und nicht beherrschen kann.

Es ist so,dass wenn man diese Idee hat (ein böser Mensch zu sein) ,das Selbstwertgefühl oft stark negativ behaftet ist aufgrund von eigenen (unverarbeiteten und negativen) Kindheitserfahrungen.
Und man interpretiert das dann unbeholfen als Bösartigkeit.

Hier dazu mal ein anderes Beispiel,in dem Du Dich sicher wieder finden wirst:
https://www.psychotherapiepraxis.at/pt-...hp?t=45372

Faktisch betreffen aggressive Zwangsgedanken häufig Menschen,die ihrerseits eine schwierige Vergangenheit (Kindheit) hatten,dazu ausserordentlich pflichtbewusst sind und zudem sehr sensibel.

Also ausgerechnet die,die niemals jemandem was zuleide tun könnten...

Zwangsgedanken sind eine Art Ventil über das übermässiger Stress (dysfunktional) abgebaut wird,weil kein anderer Kanal gefunden werden konnte.

Ich hatte wirklich einige Jahre mit diesem Gedanken zu kämpfen,dass ich irgendwie böse sein könnte,hat mich schwer belastet.

Inzwischen weiss ich,dass ich einfach ein Mensch bin,der seine Stärken und Schwächen hat.
Und manchmal werd ich auch wütend und sowas war z.B, in meiner Kindheit (unausgesprochen) ein No Go.

Entsprechend durfte ich damit nicht umgehen lernen und ja,da staut sich mit der Zeit durchaus was an.
Das ist aber nix Böses sondern das sind ganz normale Gefühle.

Menschen ,denen als Kind zuteil wurde,auch mal wütend sein zu dürfen oder zu rebellieren (was für Kinder auch ganz normal ist im Sinne von Grenzen ausloten) ohne dafür verurteilt zu werden haben solche Gedanken später nicht.

Deswegen schau mal hin,wo das herkommt.
Wenn man Zusammenhänge (für sich) erkennen kann,verlieren die Zwangsgedanken ihre Macht.

Eins noch: ich habe auch immer mal wieder Zwangsgedanken (zum Glück selten) aber dann weiss ich auch direkt,dass mir grade wieder was zuviel wird.

Also das nervt dann halt aber ist für mich dann widerum auch ein ganz hilfreiches Signal,möglichst zeitnah wieder in einen Entspannungszustand zu kommen.

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