Hallo allerseits,
nachdem ich in meinem alten Job an einem Boreout (Unterforderung und Langeweile) litt, habe ich meine Stelle 2017 gekündigt. Bei meinem neuen Arbeitgeber (seit 2018) ist es besser, jedoch habe ich keinerlei Freude an der Arbeit und kann sie zum Teil nicht bewältigen. Ich habe zwei Aufgabenschwerpunkte, von denen ich eine halbwegs gut bewältige, die andere Aufgabe ist es, die ich nicht raffe. Die Anderen glauben, ich mache einen guten Job, jedoch blicke ich bei vielem nicht durch, da ich nicht vernünftig eingearbeitet wurde. Ich arbeite nach Gutdünken, ohne sicher zu sein, ob es passt. Das bereitet mir große Sorgen, weil es irgendwann knallen und auffliegen könnte.
Ich leide vermutlich unter einer Angststörung und kann über meinen Zustand mit meinem Vorgesetzten nicht sprechen. Ich bin eher ruhig. Immer wenn er mich fragt, ob alles passt und ich zurecht komme, sage ich Ja. Das ist ein großer Fehler, doch ich kann nicht anders. Ein anderer übergeordneter Kollege ist sehr cholerisch und macht mir Angst. Für ihn muss ich auch Dinge erledigen und, wenn er fragt, ob es läuft, antworte ich auch mit Ja - obwohl gar nichts läuft und ich nichts checke. Ich erledige die Aufgaben einfach nicht, weil ich nicht kann - bisher ist es noch nicht aufgeflogen. Doch er würde ausrasten, wenn er es wüsste. Ich habe die Aufgabe jetzt hinter seinem Rücken an andere Kollegen abgegeben.
Unter dem Strich bin ich sehr unzufrieden, bin wegen Depressionen in Behandlung und will unbedingt kündigen. Und nun zu meinem Problem:
Das Team in dem ich arbeite und mein Vorgesetzer sind sehr nett. Da mein Chef bereits viel Pech mit Kollegen hatte, die plötzlich gekündigt haben, sagte er mir vor längerem, ich solle ihm versprechen, dass ich ihm rechtzeitig Bescheid gebe, wenn ich mit dem Gedanken spiele, zu kündigen. Ich habe Angst zu kündigen, da ich meinen Chef und die Firma in eine missliche Lage bringe: Ja, ich denke zu viel an andere und ja, ich weiß, dass ich nicht unersetzlich bin, jedoch weiß ich nicht, wie ich es anstellen soll. Zudem habe ich große Angst vor einer anstehenden Einarbeitung des neuen Kollegen. Da ich selbst so eine schlechte Einarbeitung erhalten habe und nur über geringes Wissen verfüge, kann ich meine Aufgaben nicht vernünftig übergeben. Hier könnte auffliegen, dass ich in dem einen Aufgabenschwerpunkt über fast zwei Jahre falsch oder nur unzureichend gearbeitet habe.
Ich hoffe, ihr könnt ein wenig nachvollziehen, welche Probleme mich bedrücken und freue mich sehr über eure Ratschläge und Erfahrungen.
Liebe Grüße
Rick
03.01.2020 22:03 • • 07.06.2020
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