App im Playstore
Pfeil rechts
10

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich fasse mich kurz:

Durch einen Zufall habe ich auf meine Patientenakte von der Krankenkasse Zugriff (jeder darf sich diese von der Krankenkasse anfordern, wie ich nun erfahren habe).
Was ich da gelesen habe, schockiert mich. Was meine Ärzte in den vergangenen 10 Jahren über mich abgerechnet haben. Das ich noch lebe, so ganz ohne Behandlung dieser etlichen Krankheiten muss an ein medizinisches Wunder Grenzen.
Lippenkrebs, Lymphknotenkrebs, Arthrose, Harnblasenkrebs, Leukämie, Gelbsucht. das ist nur eine kleine Auswahl!
Ein Arzt hat vor einigen Jahren mal meinen Bluterguss am Bein gesehen, als ich wegen etwas anderem bei ihm war, zack abgerechnet.
Es haben sogar Ärzte abgerechnet, deren Praxis ich nicht mal betreten habe.
Mein Frauenarzt hat sogar eine Fehlgeburt abgerechnet, die es (zum Glück) niemals gab!

Erzählt mal von Euren Erfahrungen.
Für mich als Patientin mit Angst vor Krankheiten war das alles erstmal schwer zu verdauen, da ich bei der ersten falschen Diagnose, die ich gelesen habe, dachte ich hätte das wirklich und der Arzt hat es vergessen mir zu sagen. Doch als noch mehr erfundene Diagnosen hinzu kamen, hat es auch bei mir klick gemacht. Also erzählt mal von Euren Erfahrungen.

Gestern 20:55 • 04.12.2024 #1


15 Antworten ↓


@AngstLotta

Tatsächlich wusste ich gar nicht, dass es möglich ist, seine Patientenakte bei der KK anzufordern. Gut zu wissen.

Zu dem was da steht : Ich muss sagen, wenn es da wirklich so steht, dann ist es wirklich nicht in Ordnung so. Hast du das deiner KK auch so kommuniziert wie hier?

A


Falsche Diagnosen in Patientenakte

x 3


@Lerchen ich bin gerade noch am abklären, wo eine Meldung sinnvoll ist. Zwei Ärzte habe ich bereits direkt angesprochen. Sie reden sich raus. Natürlich. Niemand gibt zu, falsch abgerechnet zu haben. Das Löschen der Diagnosen gestaltet sich wohl sehr schwierig. Ich hoffe, dass sich das spätestens nächstes Jahr ändert, wenn es die elektronische Patientenakte gibt.

Hat denn sonst niemand von Euch Lieben solche Erfahrungen gemacht?

Ich wusste tatsächlich, dass man seine Akte anfordern kann, habe ich auch schon getan, aber bei mir war alles soweit korrekt Ist schon seltsam wenn gleich mehrere unabhängige Ärzte so extreme Diagnosen erfinden.

In meiner Akte standen auch falsche Diagnosen drin

Ich habe 2 Jahre lang gebraucht um das mit Hilfe von Therapeutin und Psychiaterin richtig zu stellen

Jetzt ist alles in Ordnung und es wurde geändert

@-Hedwig- genau deshalb hatte ich zwischenzeitlich auch die Vermutung, dass in meine Akte vielleicht Daten von anderen Patienten rein gerutscht sind.
Schön, dass bei Dir alles gepasst hat.

@Sonja77 genau sowas habe ich befürchtet. Es ist gar nicht so einfach, dass wieder heraus zu bekommen....

Ich denk mir nur bei den ganzen KrebsDiagnosen....es ist doch auffällig, dass dem ganzen keine anderen Untersuchungen voran gegangen sind, genau so nach der Diagnose nichts weiter unternommen wurde. Gerade Lippenkrebs (ich wusste nicht mal, dass es sowas gibt), das würde man doch unbehandelt im Gesicht sehen dass da was ist, was da nicht hingehört.

Spannend.... Ich wusste auch nicht dass man die Akte einsehen kann.
Ich lasse mir die Arztberichte immer gleich mitgeben oder zuschicken. Da gab es auch schon Fehler die ich aber problemlos korrigieren lassen konnte. Ich bin jetzt schon neugierig ob die Fehler nur in meiner Kopie korrigiert wurden oder auch bei der Abrechnung.
Wenn ich mir die vollen Praxen anschaue ist mir auch klar dass in dem Stress Fehler passieren bis hin zum vertauschen zweier Patientenakten.

Du musst aber auch prüfen ob die gefundenen Diagnosen auch gesichert sind oder nur Verdachtsdiagnosen. Wenn du zum Hausarzt gehst und über Symptome klagst die z.B. Lippenkrebs sein könnten wird die Diagnose so angegeben - auch wenn dann nach Überweisung an den Facharzt sich das zum Glück nicht bewahrheitet.

@JniL genau diese Vermutung hatte ich auch. Doch es passt nicht. Ich hatte nie etwas an meiner Lippe. Es sind oft so hinzugefügte Diagnosen, vermutlich um mehr abzurechnen. Ich hatte mal eine Warze vor ein paar Jahren. Das steht auch als abgerechnete Diagnose drin. Plus Leukämie. Da wurde etwas hinzugefügt, weil Warzen selbst wohl nicht so viel bringen. Bei der Masse an Abrechnungen fällt dass dann eben nicht auf.

Wie die Ärzte abrechnen müssen oder dürfen weiß ich nicht genau aber ich war ein paar Jahre privat versichert und konnte da nie Unregelmäßigkeiten entdecken. Das kann bei der gesetzlichen KV natürlich anders sein weil da ja der Patient als Kontrolle weg fällt.
Bei dir kann es ja wirklich auch eine Verwechslung der Akten sein.
Ob ein Verdacht besteht erschließt sich manchmal auch nicht für nicht-Mediziner. Im Körper hängen ja wirklich viele Dinge irgendwie zusammen. Ich habe ja (mittlerweile abgeklärt - psychosomatisch) sehr viele Symptome die einige böse Verdachtsdiagnosen verursachten. Aus den Arztberichten sind die inzwischen raus aber ich vermute dass sie in der Abrechnung natürlich drin sind weil der Arzt ja den Verdacht hatte und sicherlich auch abgerechnet hat.
Hast du um Klarstellung gebeten. Interessant wäre die Antwort der KV

ich denke auch stark, dass es ums geld ging. krasse diagnosen bedeuten mehr geld.
habe mich immer gewundert, warum man alle drei monate einen termin bekommt (auch bei dringenden angelegenheiten). dann erfahren, dass ärzte nur einmal im quartal abrechnen können.
ich glaube es sind ca. 50euro (+was sie sonst so machen während einer untersuchung).
da ist es doch klar, wenn jemand nur einen termin im quartal hat (sagen wir 10minuten lang+krasse diagnose), ist es was anderes als wenn man 3 mal im quartal hingeht.
ich will nicht sagen, dass das alle so machen.
ich habe meine akte noch nicht eingesehen.
ist man eigentlich verpflichtet, dass wenn man die akte einsieht und es falsche diagnosen gibt, sie dann auch korrigieren zu lassen?
viele meiner ärzte sind in rente (oder bestimmt auch schon tot). wie soll man sowas im nach hinein noch klären?

@JniL
Guter Ansatz. Doch das passt alles nicht zusammen. Also so überhaupt nicht. Laut den Diagnosen habe ich mein Kind 2 Monate früher bekommen. Das geht ja selbst Im Verdacht nicht. Entweder Kind ist geboren oder nicht. Ganz seltsam. Ich kläre gerade ab, wo eine Meldung sinnvoll ist.

@sun7
Ich weiß nicht, ob man verpflichtet ist es zu melden. Ich bin durch Zufall an die Daten gekommen. Ist aber eine gute Frage, versuche ich herauszufinden.

Ich hätte da immer Angst selbst mit Konsequenzen rechnen zu müssen. Ich würde der Krankenkasse glaube ich schreiben, dass fehlerhafte Diagnosen im Bericht stehen. Melden die sich nicht und es ist ihnen egal bin ich aber aus dem Schneider

@-Hedwig- ich bin auch so
Das ist eine gute Idee. Dann hab ich schriftlich, dass ich es gemeldet habe, falls etwas ist.

Abrechnungsgsbetrug ist ja nichts neues und auch bei Ärzten gibt’s das. Allerdings ist es eine Sache, ob man tatsächlich bei dem Arzt war, oder eben nie die Praxis besucht hatte. Denn letzteres hat ganz andere Strafrechtliche Konsequenzen und wäre ja nur möglich, wenn die Karte selbst missbraucht wurde und da wäre die Frage, wie dass passieren konnte.

Andererseits sind Befunde auch nicht einfach zu verstehen. Es wurde ja schon von Verdachtsdiagnose und gesicherter Diagnose gesprochen. Manchmal wird auch etwas nur ausgeschlossen, was eine Untersuchung hätte hervorbringen können, ist aber aus der Formulierung für einen Laien nicht unbedingt so im Befundbericht zu lesen.

Unstimmigkeiten sollten aber generell geklärt werden. Da wäre wohl tatsächlich die Krankenkasse der erste Ansprechpartner. Für mich hat es sich als praktisch erwiesen, mir immer den Befund von Fachärzten selbst geben zu lassen und an den Hausarzt weiterzuleiten, statt es dem Automatismus, den es ja gibt zwischen überweisendem Arzt und Facharzt zu überlassen. Menschen machen nunmal Fehler und so könnte es passieren, dass jemand vom Praxispersonal mal falsche, beziehungsweise Daten einer anderen Person im System aufrufen könnte und dann ist es vielleicht nur ein Mausklick, der einen fremden Befund zum eigenen macht.

Digitalisierung ist Fluch und Segen und generell überlaufene Praxen und Personalmangel machen es nicht besser. Es muss daher auch nicht immer eine böse Absicht vorliegen. Den Sachverhalt zu klären, ist aber immer ratsam.

A


x 4





App im Playstore