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Hallo zusammen,

ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
Nach einigen Monaten des Krankseins wurden einige Tests gemacht. Der Begriff ME/CFS bzw. Long Covid viel dabei immer öfters. Ich war inzwischen bei mehrere Fachärzte, die diesen Verdacht geäußert haben. Es ist eine Ausschlussdiagnose, einen bestimmten Blutwert gibt es hier bekanntlich ja nicht.
Nun stehe ich vor der Problem, das mein Hausarzt nicht an CFS glaubt sondern an eine hauptsächlich psychosomatische Geschichte, da er meine ganzen Krankheitsbilder gedanklich nicht zueinander bringen kann.

Dass extreme psychische Belastungen in solch einer Phase auftauchen brauche ich wahrscheinlich nicht anzusprechen. Auch meine Krankheitsängste sind in der Zeit riesig geworden. Ich denke das ist aber in einem gewissen Maß, bei dem Ausmaß meiner Symptome, verständlich.
Ich habe sämtliche Nachweise von Internisten/Lungenfacharzt/Endokrinologe. Der Verlauf und alle Nachweise/Symptome passen zu CFS.
Mein Hausarzt scheint aber im Allgemeinen nicht an CFS zu glauben sondern verdreht nur die Augen wenn ich es ausspreche. Er ist von der alten Sorte, auch z.B. Long Covid scheint für ihn eher eine Fake Krankheit zu sein.

Mir ist die Diagnose nicht wichtig, ganz und gar nicht. Alle Behandlungen, die mir geholfen haben, habe ich bis jetzt sowieso selbst zahlen müssen (IGeL Leistungen).
Allerdings brauche ich für die Krankenkasse einen Nachweis.

Wie würdet ihr vorgehen?
Hausarzt wechseln hab ich schon versucht, hier sind aber leider alle gnadenlos voll.

Ich würde mich riesig über eure Antworten freuen!

01.05.2024 20:13 • 06.05.2024 #1


6 Antworten ↓


Huhu,

ich kann Dir nur empfehlen, Dich an z.B. den Sozialpsychiatrischen Dienst zu wenden. Wenn die in einer Hausarztpraxis anrufen, um einen Termin für Dich zu machen, hat das eher Erfolg als wenn Du es als Patient probierst. Also wenn eine Institution anruft.
Alternativ kannst Du es bei den Vertretungsärzten Deines Hausarztes probieren. Je nachdem wie schnell Du das brauchst - wenn der Urlaub hat gehst Du zur Vertretung mit dem Anliegen und bleibst dann da.

Oder in eine offene Sprechstunde einer anderen Praxis gehen.
So wäre auch ein Wechsel möglich.

Und die letzte Option, die mir spontan einfällt, ist anzurufen und die Sprechstundenhilfe zu bitten, das Schreiben für die Krankenkasse fertigzumachen. Ohne groß darüber zu reden. Nur Ich habe alle Befunde abgegeben und brauche noch einen Nachweis Ihrer Praxis dazu. Können Sie das bitte fertigmachen?

A


CFS Diagnose - Nachweis für Krankenkasse?

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Zitat von Mmber:
Ich habe sämtliche Nachweise von Internisten/Lungenfacharzt/Endokrinologe


Auch Fachärzte können die Diagnose stellen, nicht nur der Hausarzt. Ich würde einen oder alle diesbezüglich besuchten Ärzte bitten, die Diagnose zu stellen.

Es ist ja nunmal so, dass der Arzt die Diagnose stellt und das nicht auf Zuruf des Patienten. Da gibts seitens des Arztes die Möglichkeit seine gestellte Diagnose mir G wie gesichert oder V wie Verdachtsdiagnose zu kennzeichnen. Ist man mit der Diagnose nicht „zufrieden“ kann man sich eine Zweitmeinung einholen. Ansonsten wird sich ja ohnehin der MD der Krankenkasse mit den Diagnosen befassen, wenn die Krankenkasse Ihn damit beauftragt, was sie ja nahezu immer macht, wenn sie Leistungen erbringen soll. Nun ist der Grund für chronische Erschöpfung eben nicht leicht zu Diagnostizieren bezüglich des Auslösers, denn der kann sowohl physisch als auch physisch oder eine Kombination von Beidem sein.

Im ICD 10 steht nur,
G93.3
Chronisches Fatigue-Syndrom [Chronic fatigue syndrome]

Inkl.:
Chronisches Fatigue-Syndrom bei Immundysfunktion
Myalgische Enzephalomyelitis
Postvirales (chronisches) Müdigkeitssyndrom

Das kann alles Mögliche als Ursache haben und falls es eine bestimmte Ursache hat, die zweifelsfrei im Raum steht, wird diese ja als Diagnose festgestellt und auch ICD klassifiziert. Von daher ist die G93.3 eigentlich nur interessant, wenn tatsächlich nichts konkretes gefunden wurde und der Patient eben zu schwach zu allem ist.

Ist er das weil eine Depression vorliegt, ist ja die Diese auch der Grund.
Und ist er zu schwach weil etwas neurologisches diagnostiziert wurde, ist das dann der Grund.

@Zinny Vielen Dank für deine Antwort. Ich versuche jetzt tatsächlich auch in eine andere Hausarztpraxis zu kommen. Habe noch eine gefunden, die mich aufnehmen, allerdings erst in ein paar Wochen. Bis dahin habe ich noch einen wichtigen Facharzttermin, der mir vielleicht auch weiterhelfen kann.

@Pauline333 Danke für die Antwort. Ich weiß, das ist bei der Sache allerdings ein schwieriges Thema. Ich musste ja lange erst alle möglichen Tests machen, bevor man die Diagnose überhaupt in Erwägung ziehen konnte. Es hieß immer ich soll mit meinem Hausarzt mal das Thema CFS genauer anschauen, da ein paar Fachärzte glaubten das würde es sein. Sowas würde laut ihnen immer über den Hausarzt laufen, da der alle Informationen und Unterlagen gesammelt hat. Die 5-10 Minuten, die man beim Facharzt bekommt reichen leider vorne und hinten nicht für die Diagnosestellung.
Tja wenn man da dann aber Pech mit dem Hausarzt hat wird es schwer. Ich habe aber tatsächlich einen Arzt gefunden, der sich mit dem Thema auskennt, Termin ist in ein paar Wochen.

@Disturbed
Ja, nach diesem letzten Jahr musste ich aber leider feststellen, dass einige deutsche Ärzte bei multifaktoriellen Krankheiten kaum fortgebildet sind. Vor allem das ältere Semester. Wenn man plötzlich selbst betroffen ist fällt man aus allen Wolken. Es gibt auch kaum offizielle Therapiemöglichkeiten, außer reine Symptombehandlung. Das sieht in den skandinavischen Ländern und auch den USA schon ganz anders aus.
Das ist leider die Erfahrung, die die meisten Menschen mit CFS in DE machen mussten und daher einen jahrelangen Leidensweg haben.

Schau in der Praxis war es bisher so, jeder Facharzt findet ein Puzzleteil, diese Puzzleteile werden zum Hausarzt geschickt, damit er sie verbindet. Für die Diagnosestellung muss sich ein Arzt hinsetzten und alle Arztberichte aufarbeiten und sich im Gesamten damit befassen. Da sieht sich aber z.B. ein Lungenfacharzt nicht in der Aufgabe, weil ja z.B. die Themen des Internisten nicht in seinem Wissensbereich liegen. Es gibt zu CFS kaum Ärzte also ist man vom Allgemeinmediziner abhängig, der in meinem Fall nicht viel Wissen bei diesem Thema hat. Sagt er auch ganz offen.

Dass das Thema Erschöpfung sehr schwer zu differenzieren ist, ist mir bewusst. Allerdings ist die Erschöpfung leider lange nicht das einzige Symptom, daher heißt es ME/CFS. Es wurden darum auch zahlreiche Tests gemacht, die sämtliche Störungen bestätigt haben.

Habe demnächst aber noch einen Termin bei einem Arzt, der auf Umweltkrankheiten geschult ist. Der einzige im Umkreis, Wartezeit war 7 Monate.
Dann sehe ich weiter.




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