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Liebe Leute!
Wieder mal schreibe ich euch in der Hoffnung,dass ihr mir entweder durch persönliche Erfahrungen und/oder Wissen in der Rechtslage weiterhelfen könnt.
Folgendes:
Ich bin seit fast drei Jahren zu Hause,was dadurch zustande kam,dass ich nach meinem letzten,aufgrund meines instabilen und schlechten Gesundheitszustandes (psychisch bedingt) noch in der Probezeit beendeten,Arbeitsverhältnis zum Medizinschen Dienst des Arbeitsamtes geschickt wurde und dort befunden wurde,dass für die Dauer von 6 Monaten keine Leistungsfähigkeit bestand.Nach einem halben Jahr fand eine erneute Prüfung dessen statt und immer so weiter.In der Zeit war ich in Therapie und habe mich um Stabilisierung gekümmert.Besser geworden ist es nicht,ich habe das Gefühl,dass es trotz Therapiemaßnahmen (TK,PIA,ambulante Therapie und medizische Reha) einfach nicht besser wird sondern schlechter.Die Reha wurde nach 6 Tagen von seitens der Klinik beendet,da ich überfordert war mit den Therapien.Dennoch war mir trotzdem klar,dass ich zumindest irgendwann stundenweise was in meinem erlernten Beruf machen möchte,da ich hart dafür gekämpft habe und er mir Spaß gemacht hat.Die Probleme,die mein Leben begleiten,habe ich in meinem gesamten privaten und beruflichen Alltag.Ich habe gemerkt,dass ich mit Stress nicht umgehen kann und Druck,Zwang,Ängste und die Folgeerscheinungen meiner Krankheit verschlimmern.
Nun ist folgende,zufällige Situation eingetroffen:
Ich habe per Zufall in der Stadt eine Anleiterin von mir aus Ausbildungszeiten getroffen und diese meinte im Gespräch zu mir,dass ich super ins Team rein passen würde und sie auch denke,dass ich da gut aufgehoben sei (von meinem psychischen Zustand hatte ich ihr damals schon während der Ausbildung grob erzählt).In der nächsten Therapiestunde hatte ich davon auch meiner Therapeutin erzählt,die mir erklärte,dass sie diese Idee gar nicht schlecht finde,weil sie finde,dass ich einen neuen Lebensinhalt brauche.Es ist zwar nicht so,dass ich nichts zu tun habe,weil Therapie auch anstrengend ist (wisst ihr ja selbst) und froh bin,wenn ich meinen Haushalt gerade so auf die Reihe bekomme,aber mir fehlt meine Arbeit schon ein wenig.Als Hausaufgabe trug sie mir auf,dass ich mich in der Praxis melden sollte um nachzufragen,ob ich da für 2 Stunden arbeiten könnte.Zunächst hab ich mich nicht getraut und dann nach fast zwei Wochen doch mal angerufen und die Anleiterin meinte,sie bespreche das mit der Leitung.Es hat ne Weile gedauert und dann teilte sie mir mit,dass die Leitung gemeint habe,dass man ja immer im heutigen Geschäft ein,zwei Leute mehr brauchen könne und ich einfach mal eine Bewerbung hinschicken soll.In den letzten Wochen war ich total aktiv gestresst und gereizt alleine nur wegen der Bewerbung (negative Gedanken,pessimistische Einstellung,Probleme beim Schreiben) Das habe ich,nach wieder langem Zögern,dann auch gemacht und gestern habe ich einen Anruf zu einem Gespräch für morgen bekommen.
Klassisch psychosomatisch leide ich seit gestern an Durchfall,habe Kopfschmerzen-so macht sich Stress und/Überlastung bemerkbar.
Ich erhielt auch Post von meiner Vermittlerin (habe einen Schwerbehindertenausweis und laufe daher über die Reha-Abteilung des Arbeitsamtes) bekommen,bei der es sich um eine Einladung zur Besprechung der beruflichen Situation handelt und dem Fragebogen,den ich schon kenne.
Ich bin tierisch nervös,mache mir Sorgen,weil ich nicht weiß,ob ich das darf und vor allem schaffe und weil mich die rechtliche Lage dazu einfach irritiert und ich keine konkreten Antworten auf meine Fragen finde.

Ich habe keine Ahnung,ob das klappt,aber dennoch mache ich mir schon wieder 1000 Gedanken:

- Dürfte ich überhaupt 2 Stunden arbeiten gehen?
- Wie ist die rechtliche/finanzielle Lage bei Sozialleistung und Dazuverdienst?
- Was habe ich für Möglichkeiten beim Arbeitsamt?


und ganz wichtig:
- Habt ihr Tipps zur Beruhigung?

Das kam alles so spontan,weshalb ich einfach keine Zeit/Möglichkeit/Kraft hatte mich zu erkundigen und jetzt fühl ich mich hin-und hergerissen.Auf der einen Seite möchte ich stundenweise was machen,auf der anderen Seite bin ich aber extrem verunsichert,da ich mich mit der Rechtslage nicht auskenne und Angst habe,dass ich es nicht schaffe. Zuhause sein möchte ich aber auch nicht die ganze Zeit.Ich brauch allgemein mehr Entspannung als Anspannung und da ich die Einrichtung sowie das Team kenne und die mich auch,hoffe ich einfach auf etwas Glück.Woanders beworben hätte und habe ich mich nicht,eben weil es durch Zufall so kam und ich einfach den Tipp angenommen habe.

Danke für eure Antworten!

Liebe Grüße,
Unruhe_in_Person

30.05.2019 17:33 • 06.06.2019 #1


5 Antworten ↓


Ich würde beim Arbeitsamt anrufen und nachfragen. Da das eh eine spezielle Situation ist, du kennst die Leute, sie dich, kannst du da ruhig fragen. Und auch, wieviel Stunden usw.

Du signalisierst, dass du durchaus gewillt bist, alles zu tun, damit Stabilität funktioniert. Insofern ist das ein Gewinn und nichts Negatives.

Meine Kollegin, die aufgrund der Chemo Vollerwerbsminderung bekommt, hat genau das getan. Jetzt arbeitete für wenige Stunden in der Praxis, macht Telefondienst und kann sich langsam berappeln.

Man muss nur wissen, was verdient werden darf und wieviel Stunden ok sind. War für sie die gleiche Chance, wie für dich. Man kennt sich, weiss, was los ist und kann darauf Rücksicht nehmen. Besser geht beinahe nimmer.

Und was die Aufregung betrifft. Das ist normal. Sie hatte auch Schiss ohne Ende, aber jetzt wird alles wieder normaler.

Also, anrufen, die Bedingungen abklären, dich erklären und Versuch wagen. Auch wenn er scheitert, du hast es probiert. Und das zählt.

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Arbeit und Behinderung - Dazuverdienst / Arbeitsamt?

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Zitat von Icefalki:
Ich würde beim Arbeitsamt anrufen und nachfragen. Da das eh eine spezielle Situation ist, du kennst die Leute, sie dich, kannst du da ruhig fragen. Und auch, wieviel Stunden usw.

Du signalisierst, dass du durchaus gewillt bist, alles zu tun, damit Stabilität funktioniert. Insofern ist das ein Gewinn und nichts Negatives.

Meine Kollegin, die aufgrund der Chemo Vollerwerbsminderung bekommt, hat genau das getan. Jetzt arbeitete für wenige Stunden in der Praxis, macht Telefondienst und kann sich langsam berappeln.

Man muss nur wissen, was verdient werden darf und wieviel Stunden ok sind. War für sie die gleiche Chance, wie für dich. Man kennt sich, weiss, was los ist und kann darauf Rücksicht nehmen. Besser geht beinahe nimmer.

Und was die Aufregung betrifft. Das ist normal. Sie hatte auch Schiss ohne Ende, aber jetzt wird alles wieder normaler.

Also, anrufen, die Bedingungen abklären, dich erklären und Versuch wagen. Auch wenn er scheitert, du hast es probiert. Und das zählt.




Hallo!
Danke erstmal für Deine Antwort.
Die Sache ist die,dass das auch alles mehr oder weniger Schlag auf Schlag kam;ich hab jedenfalls nicht unter zwei Wochen mit ner Rückmeldung gerechnet.Das Gespräch ist schon morgen.

Zitat von Unruhe_in_Person:
Das Gespräch ist schon morgen.


Macht doch nichts. Kannst am Montag dann nachfragen und kannst das dort auch sagen.

Du willst arbeiten und dir etwas dazu verdienen und gleichzeitig fühlst du dich fix und fertig und möchtest in Ruhe gelassen werden. Wenn er dir so schlecht geht dann halte ich es für den falschen Zeitpunkt jetzt eine geringfügige Tätigkeit aufzunehmen.
Für mich ist unklar wie diese Reha Einrichtung zu der Einschätzung kommt du seist Vollzeit beschäftigbar.

Zitat von Unruhe_in_Person:
ber ich brauche ne Grauzone.

Die Grauzone wäre eine Halbtagsbeschäftigung.

Ich würde eine mögliche Anstellung hinten anreihen und weiterhin Therapien machen

Zitat von FeuerWasser:
Du willst arbeiten und dir etwas dazu verdienen und gleichzeitig fühlst du dich fix und fertig und möchtest in Ruhe gelassen werden. Wenn er dir so schlecht geht dann halte ich es für den falschen Zeitpunkt jetzt eine geringfügige Tätigkeit aufzunehmen.
Für mich ist unklar wie diese Reha Einrichtung zu der Einschätzung kommt du seist Vollzeit beschäftigbar.


Die Grauzone wäre eine Halbtagsbeschäftigung.

Ich würde eine mögliche Anstellung hinten anreihen und weiterhin Therapien machen



Ja,darum hat meine Therapeutin auch eine Beschäftigung von zwei Stunden vorgeschlagen.Sie meinte,ich brauche einen neuen Lebensinhalt;sie begleitet mich seit insgesamt 2,5 Jahren und kennt mich daher ganz gut.
Was die Sache mit der Reha-Einrichtung angeht,so hat mir ne Bekannte (Versicherungskauffrau) mal erklärt wieso das so utopische Inhalte sind und zwar liegt das daran,dass bestimmte Kliniken mit der Rentenversicherung zusammen arbeitet und es überwiegend um Quotenerfüllung geht.Damit verbunden geht es um Finanzen,denn wie alle Staatskassen sei auch die Rente daran interessiert bestenfalls nichts zahlen zu müssen.Aus genau dem selben Grund,so erklärte sie mir,bekommt man heutzutage nur noch ganz schwer eine Erwerbsunfähigkeit (Arbeitsleistung unter drei Stunden) durch und beides passt zu einigen Aussagen,die in meinem Bekanntenkreis getätigt wurden.
Es ist so,ja,im Grunde brenne ich aus,weil ich mehr oder weniger am Schaukeln bin:Ich bewege mich zwar,aber ich komme nicht vorwärts;sprich,ich mache Therapien,aber ich komme nicht vorwärts.Auch die jetzige Verhaltenstherapie,dessen eigentliches Ziel die Traumabewältigung war,ist zum zweiten Mal gescheitert.Meinen Traumjob sehe ich immer weiter in die Ferne rücken,aber ich sitze nicht vier Jahre umsonst auf der Schulbank,das habe ich mir versprochen.Ich bin seit 2,5 Jahren zu Hause,aber ich komme einfach nicht vorwärts.Absolut nicht.Das zieht mich extrem runter und darum will ich zumindest versuchen 2 Stunden zu arbeiten,wie gesagt,ich sehe das Finanzielle,ich sehe meinen Traumjob in die Ferne gleiten und ich sehe,dass die Therapien einfach nicht anschlagen.Ich fürchte mich vor Druck,Stress und Überforderung,fühle mich aber massiv unter Druck gesetzt vom Arbeitsamt her,dass ich muss,also das es auf biegen und brechen muss.Das hab ich gemeint,als ich sagte,dass ich einfach nur in Ruhe gelassen werden will.Seit 2,5 Jahren erfülle ich die Auflage,aber es bessert sich nichts,es wird immer schlimmer,weil mir einfach der Druck vom Arbeitsamt im Nacken sitzt und natürlich auch mein eigener.




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