vor kurzem habe ich wegen meiner starken Depersonalisationserscheinungen angefangen mich in Verhaltenstherapie zu begeben.
Davor war ich bei zwei Psychiatern und beide meinten, sie sehen keinerlei Symptomatik, nichtmal ein Anti Depressiva würden sie mir verschreiben.
In zwei Wochen habe ich meine nächste (dritte) Sitzung. Beim ersten mal haben die Therapeutin und ich ganze 3 Std geredet an einem Freitag mittag. Sie sagte mir, dass ich für sie der rational denkenste Mensch auf dem Planeten Erde bin. Ich erzählte ihr starke Angst vor Schizophrenie und Psychosen zu haben und mich in meinem Denken zu verrennen.
Sie versicherte mir, dass keine meiner Gedanken wahnhaft ist, ich nichtmal depressiv bin.
Alle unauffälligen Test waren komplett negativ, sie schätz, dass ich überdurchschnittlich intelligent bin, und einfach in einer Art zweifelnden Lebenskriese bin.
Ich kann z.B immer wenn ein komischer Gedanke kommt sagen, „quatsch, dass ist irrational“, dennoch folge ich diesem und diskutiere mit meinem Gedanken…
Ich glaube tief in mir z.B nicht, dass man von Teufeln besessen sein kann, oder dass wir von Aliens überwacht werden oder so … aber ich hab irgendwie das Gefühl, das mein Zwang nicht loslässt und mich trotzdem ins grübeln bringt.
Ich denke mir manchmal, was stimmt mit mir nicht, warum steh ich mir selber im Weg, ich könnte doch meine Gedanken viel besser sinnvoller nutzen.
Nachdem bzw während ersten treffen hat sie aber gesagt, dass es sein kann das ich ADHS habe, weil meine Gedanken so schnell sind - sie meinte sogar schon fast schizophrenieartig, nur mit dem Unterschied das es bei mir alles rational ist haha - und ich in allen Lebensbereichen interessiert bin und mir der Fokus fehlt.
Ich hab das Gefühl, mein inneres Kind oder Hirn möchte Fragen beantworten auf die es keine eindeutige bzw mathematisch nachweisbare Lösung gibt.
Es sieht z.B folgendermaßen aus : ich denke „ bin ich das gerade, kann ich mein denken beweisen ?
woher weiß ich, dass ich ich bin?“
und dann krieg ich immer angst, weil schizophrene lauter dummes Zeug von sich geben
aber meine Therapeutin meint, sie reflektieren und philosophieren, was evtl ein Zwang ist, Menschen mit einer tiefgreifenden psychischen Krankheit können nicht reflektieren
gerade eben hab ich z.B mir gedacht, hab ich vll keine Probleme im Leben und mein Hirn sucht nach dummen Gedanken ? und dann kommt wieder dieses „hey, wer bin ich eigentlich, denke ich das gerade ?“ und dann erschreck ich immer …
Dieses Gefühl der Depersonalisation macht es noch schlimmer, sie ist aber nur so stark wie wir ihr Raum geben stark zu sein.
Ich hab Philosophieren immer gebliebt, mit 14/15 schon, aber da hab ich das aus einem eher forschenden Blick betrachtet, jetzt hab ich das Gefühl ich suche krampfhaft nach Lösungen, die ich nie finden werde.
Mein Hirn geht selber in eine Art Sackgasse z.B durch „Hey ich hab eigentlich garnichts, ich kann sehr rational denken und mich von meinen negativen Gedanken kognitiv distanzieren“ neuer Gedanke „ vll bilde ich mir das ja nur ein und spiele mir was vor „ und dann geht das Karussell wieder los .
Kennt ihr solche Grübeleien und Denkblockaden ?
Schönes Wochenende
01.10.2022 13:04 • • 02.10.2022 x 1 #1