Hallo liebe Forenmitglieder!
Ich weiß garnicht so recht wo ich anfangen soll, da das Problem etwas komplexer ist.
Ich bin mit meinem Freund seit 2 Jahren zusammen und weiß momentan nicht, wie ich mit ihm/seinem Problem umgehen soll.
Vor ca. 8 Jahren hatte er (bedingt durch den Genuss von Dro.) diverse Panikattacken und wurde ausschließlich von einem Psychiater mit Antidepressiva behandelt. Der hat ihn mehr oder weniger zu der Meinung gebracht, dass er das Medikament quasi für immer bräuchte.
Vor ca 1 1/2 Jahren hat er es aber dann abgesetzt und es war alles in Ordnung, dementsprechend ist ja stark davon auszugehen, dass seine damalige Lebensweise diese Attacken hervorgerufen hat.
Generell ist mir aber von Anfang an aufgefallen, dass er auf jedes kleine Zeichen seines Körpers sehr achtet, googled, Eltern fragt und es mit mir bespricht. Jetzt hatte er aber vor ca 6 Monaten eine kleine Entzündung am Zahnfleisch und bekam vom Arzt Antibiotika verschrieben, das bei ihm mehrere Nebenwirkungen hervorrief. Vorallem aber Schlafstörungen und generelle Nervosität. Er musste es 7 Tage nehmen, die Nebenwirkungen blieben laut seinen Aussagen aber weiterhin bestehen. Er hatte sich ab diesem Zeitpunkt nurnoch darauf fixiert, dass er ja schon seit geraumer Zeit unter Schlafstörungen leide (vor dem Antibiotika konnte ich von seinem Schnarchen kaum einschlafen) und dass das nicht vom Antibiotika käme, sondern er eine Angststörung entwickelt. Dazu muss ich sagen, dass er selbst Psychologie studiert und dieses Jahr sein Diplom macht...
Ich schreibe wahrscheinlich total verwirrend, es ist einfach so viel gerade und ich hoffe ihr könnt mir noch irgendwie folgen!
Generell tendiert er dazu, bei jeder Kleinigkeit (Zucken der Hände, irgendein Kribbeln, Ich kann nicht einschlafen etc.) sofort irgendwelche Medikamente einnehmen zu wollen. Er kennt sich damit auch genauestens aus. Was bewirkt was, was passiert im Gehirn usw.
Also war er mehrmals beim Arzt, weil er ja angeblich unter (quasi chronischen) Schlafstörungen leide und das irgendwie wohl eine Panikstörung wäre und er allerhand Medikamente bräuchte. Das hat mich schon total wahnsinnig gemacht, weil die Ursache für seine Schlafstörungen KLAR auf der Hand lagen: das Antibiotika. Außerdem konnte ich bei ihm keinerlei Schlafstörungen bemerken, außer dass er nach 5 min. im Bett schon sagte Ich kann schonwieder nicht schlafen!.
Und seitdem kommt immer mehr dazu: Seine Beine fühlen sich manchmal so komisch an, sein Herz auch, Kopfschmerzen, da ist ein kleiner Hubbel an meiner Hand... ich könnte es immer weiter führen. All diese Dinge habe ich auch manchmal, wie wahrscheinlich jeder Mensch.
Er war bei diversen Ärzten, er ist kerngesund sowie auch jeder anderer in seiner Familie.
Er beschäftigt sich wirklich eingehend mit seinen Symptomen, wir reden jeden Tag darüber, immer ist irgendetwas. Google läuft heiß und am Ende hat man ja immer Krebs, wenn man etwas googled. Ich merke, dass er wirklich Angst hat, es belastet ihn sehr.
Dass er sich ja mit den verschiedensten physischen und psychischen Erkrankungen bestens auskennt, macht die Sache auch eher schlimmer!
Ich habe das Gefühl, der sieht sich selbst als einen schwer kranken Menschen, auch psychisch! Er erklärt mir jeden Tag was da im Körper passiert, mit welchem Medikament man das behandeln könnte, welche Rezeptoren davon angesprochen werden würden und ich werde langsam wahnsinnig.
Ich liebe ihn so sehr und ich möchte ihm helfen aber ich weiß garnicht mehr, wie ich damit umgehen soll!
Ich bin quasi sein genaues Gegenteil, obwohl meine Familie voll von Krebs, Verstorbenen und wirklich schlimmen Krankheiten ist. Desweiteren steht bei mir demnächst ein MRT vom Kopf an, weil die Vermutung Multiple Sklerose ist. Und alles was ich mir denke ist: Oh Gott, was ist wenn ich etwas habe? Das kann ich ihm nicht zumuten... ich habe Angst, dass SEINE Angst dadurch noch schlimmer werden könnte. Das ist doch verrückt oder?
Manchmal bin ich einfach schon richtig wütend innerlich, weil ich mir denke: Du bist SO gesund, deine Eltern sind gesund, warum kannst du damit nicht glücklich sein? Natürlich weiß ich, dass Hypochondrie ein Schweinehund ist und er nichts dafür kann. Ich schäme mich auch, weil ich so denke. Ich habe gelesen, dass ich nicht auf seine Krankheiten und Symptome eingehen soll. Es kommt aber oft so schleichend und schwupps bin ich mittendrin in einer neuen täglichen Unterhaltung über all seine Empfindungen...
Er untersucht sich quasi selbst: Schau mal, wie meine Hand zittert Ich hab hier am Finger so einen kleinen Knubbel Meine Beine fühlen sich schwach an etc etc... ich weiß nicht, was ich dann sagen soll! Seine Hand zittert oft morgens, weil er noch nichtmals gefrühstückt hat. Da zittern meine Hände auch, das ist doch normal. Das weiß er auch, ihm ist das alles bewusst aber es beschäftigt ihn unentwegt.
Nach einem wirklich schönen, entspannten Tag an dem er viel gelacht hat sagt er mir abends, er würde sich schon seit heute morgen so schlecht fühlen. Ich weiß nichts mehr zu sagen.
Das Gerede über jedes Zucken jeden Tag macht mich krank. Ich möchte ihm helfen, ihn unterstützen aber weiß nicht wie...
Vor 2 Wochen hat er eine Therapie angefangen und seitdem habe ich das Gefühl, es ist noch schlimmer geworden.
Ich traue mich mittlerweile kaum noch, darüber zu sprechen welche Ängste ich habe!
Wie soll ich mit ihm umgehen und wie lange dauert so eine Therapie im Schnitt?
Ich möchte sein Verhalten nicht bestärken, aber ihn auch nicht sitzenlassen und es ignorieren...
Sorry wegen dem langen Text und vielleicht war ich auch etwas wirr?
Ich danke euch jetzt schon für jegliche Tipps und vielleicht Erfahrungen von anderen Angehörigen!
Liebe Grüße,
Zoeey
Ich weiß garnicht so recht wo ich anfangen soll, da das Problem etwas komplexer ist.
Ich bin mit meinem Freund seit 2 Jahren zusammen und weiß momentan nicht, wie ich mit ihm/seinem Problem umgehen soll.
Vor ca. 8 Jahren hatte er (bedingt durch den Genuss von Dro.) diverse Panikattacken und wurde ausschließlich von einem Psychiater mit Antidepressiva behandelt. Der hat ihn mehr oder weniger zu der Meinung gebracht, dass er das Medikament quasi für immer bräuchte.
Vor ca 1 1/2 Jahren hat er es aber dann abgesetzt und es war alles in Ordnung, dementsprechend ist ja stark davon auszugehen, dass seine damalige Lebensweise diese Attacken hervorgerufen hat.
Generell ist mir aber von Anfang an aufgefallen, dass er auf jedes kleine Zeichen seines Körpers sehr achtet, googled, Eltern fragt und es mit mir bespricht. Jetzt hatte er aber vor ca 6 Monaten eine kleine Entzündung am Zahnfleisch und bekam vom Arzt Antibiotika verschrieben, das bei ihm mehrere Nebenwirkungen hervorrief. Vorallem aber Schlafstörungen und generelle Nervosität. Er musste es 7 Tage nehmen, die Nebenwirkungen blieben laut seinen Aussagen aber weiterhin bestehen. Er hatte sich ab diesem Zeitpunkt nurnoch darauf fixiert, dass er ja schon seit geraumer Zeit unter Schlafstörungen leide (vor dem Antibiotika konnte ich von seinem Schnarchen kaum einschlafen) und dass das nicht vom Antibiotika käme, sondern er eine Angststörung entwickelt. Dazu muss ich sagen, dass er selbst Psychologie studiert und dieses Jahr sein Diplom macht...
Ich schreibe wahrscheinlich total verwirrend, es ist einfach so viel gerade und ich hoffe ihr könnt mir noch irgendwie folgen!
Generell tendiert er dazu, bei jeder Kleinigkeit (Zucken der Hände, irgendein Kribbeln, Ich kann nicht einschlafen etc.) sofort irgendwelche Medikamente einnehmen zu wollen. Er kennt sich damit auch genauestens aus. Was bewirkt was, was passiert im Gehirn usw.
Also war er mehrmals beim Arzt, weil er ja angeblich unter (quasi chronischen) Schlafstörungen leide und das irgendwie wohl eine Panikstörung wäre und er allerhand Medikamente bräuchte. Das hat mich schon total wahnsinnig gemacht, weil die Ursache für seine Schlafstörungen KLAR auf der Hand lagen: das Antibiotika. Außerdem konnte ich bei ihm keinerlei Schlafstörungen bemerken, außer dass er nach 5 min. im Bett schon sagte Ich kann schonwieder nicht schlafen!.
Und seitdem kommt immer mehr dazu: Seine Beine fühlen sich manchmal so komisch an, sein Herz auch, Kopfschmerzen, da ist ein kleiner Hubbel an meiner Hand... ich könnte es immer weiter führen. All diese Dinge habe ich auch manchmal, wie wahrscheinlich jeder Mensch.
Er war bei diversen Ärzten, er ist kerngesund sowie auch jeder anderer in seiner Familie.
Er beschäftigt sich wirklich eingehend mit seinen Symptomen, wir reden jeden Tag darüber, immer ist irgendetwas. Google läuft heiß und am Ende hat man ja immer Krebs, wenn man etwas googled. Ich merke, dass er wirklich Angst hat, es belastet ihn sehr.
Dass er sich ja mit den verschiedensten physischen und psychischen Erkrankungen bestens auskennt, macht die Sache auch eher schlimmer!
Ich habe das Gefühl, der sieht sich selbst als einen schwer kranken Menschen, auch psychisch! Er erklärt mir jeden Tag was da im Körper passiert, mit welchem Medikament man das behandeln könnte, welche Rezeptoren davon angesprochen werden würden und ich werde langsam wahnsinnig.
Ich liebe ihn so sehr und ich möchte ihm helfen aber ich weiß garnicht mehr, wie ich damit umgehen soll!
Ich bin quasi sein genaues Gegenteil, obwohl meine Familie voll von Krebs, Verstorbenen und wirklich schlimmen Krankheiten ist. Desweiteren steht bei mir demnächst ein MRT vom Kopf an, weil die Vermutung Multiple Sklerose ist. Und alles was ich mir denke ist: Oh Gott, was ist wenn ich etwas habe? Das kann ich ihm nicht zumuten... ich habe Angst, dass SEINE Angst dadurch noch schlimmer werden könnte. Das ist doch verrückt oder?
Manchmal bin ich einfach schon richtig wütend innerlich, weil ich mir denke: Du bist SO gesund, deine Eltern sind gesund, warum kannst du damit nicht glücklich sein? Natürlich weiß ich, dass Hypochondrie ein Schweinehund ist und er nichts dafür kann. Ich schäme mich auch, weil ich so denke. Ich habe gelesen, dass ich nicht auf seine Krankheiten und Symptome eingehen soll. Es kommt aber oft so schleichend und schwupps bin ich mittendrin in einer neuen täglichen Unterhaltung über all seine Empfindungen...
Er untersucht sich quasi selbst: Schau mal, wie meine Hand zittert Ich hab hier am Finger so einen kleinen Knubbel Meine Beine fühlen sich schwach an etc etc... ich weiß nicht, was ich dann sagen soll! Seine Hand zittert oft morgens, weil er noch nichtmals gefrühstückt hat. Da zittern meine Hände auch, das ist doch normal. Das weiß er auch, ihm ist das alles bewusst aber es beschäftigt ihn unentwegt.
Nach einem wirklich schönen, entspannten Tag an dem er viel gelacht hat sagt er mir abends, er würde sich schon seit heute morgen so schlecht fühlen. Ich weiß nichts mehr zu sagen.
Das Gerede über jedes Zucken jeden Tag macht mich krank. Ich möchte ihm helfen, ihn unterstützen aber weiß nicht wie...
Vor 2 Wochen hat er eine Therapie angefangen und seitdem habe ich das Gefühl, es ist noch schlimmer geworden.
Ich traue mich mittlerweile kaum noch, darüber zu sprechen welche Ängste ich habe!
Wie soll ich mit ihm umgehen und wie lange dauert so eine Therapie im Schnitt?
Ich möchte sein Verhalten nicht bestärken, aber ihn auch nicht sitzenlassen und es ignorieren...
Sorry wegen dem langen Text und vielleicht war ich auch etwas wirr?
Ich danke euch jetzt schon für jegliche Tipps und vielleicht Erfahrungen von anderen Angehörigen!
Liebe Grüße,
Zoeey
15.06.2014 13:54 • • 16.06.2014 #1
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