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Ich selbst habe eine Smartwatch die regelmäßig den Puls misst. Aber alleine diese Tatsache macht es ja nicht zwingend notwendig, mir diesen ständig anzeigen zu lassen oder aktiv zu Gemüte führen zu müssen.

Es gäbe die Möglichkeit, einmal am Tag, sich ein Diagramm oder eine Liste anzuschauen, die den gesamten Verlauf anzeigt. Das wäre in sofern vorteilhaft, dass man sehen würde, das man weder bei niedrigem, noch bei hohem Puls gestorben ist und vielleicht zu der Erkenntnis kommen könnte, dass man da wo der Puls mal höher war, zufällig auch aktiver gewesen ist und da wo er niedriger war, entspannter. Allerdings müsste man dies auch so handhaben wollen, um es zu tun.

Zitat von Disturbed:
Ich selbst habe eine Smartwatch die regelmäßig den Puls misst. Aber alleine diese Tatsache macht es ja nicht zwingend notwendig, mir diesen ständig anzeigen zu lassen oder aktiv zu Gemüte führen zu müssen.

Du bist eindeutig viel weiter als die meisten hier.
Wenn man sich selbst wieder einigermaßen im Griff hat, dann kann man auch wieder normal Dinge benutzen (Smartwatch z.B.).
Der Weg dorthin ist für einige aber lang wie wir wissen.

Man kann das auch auf andere Dinge übertragen:

Ich habe einen Internetzugang, der mir Zugriff auf unfassbar viele Informationen gibt. Aber allein diese Tatsache macht es ja nicht zwingend notwendig, dass ich ständig/überall per Smartphone jede Art von (Schrott) Nachrichten konsumieren oder Symptome googeln muss!.

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Wie hoch ist euer Puls?

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So eine Uhr sollten nur die tragen, die keine Angst vor den Werten haben. Ich fasse es immer nicht, wenn Leute so was tragen und dann sich und alle ständig verrückt machen, wie der oder der Wert ist. Ich habe absolut keine Angst vor den Werten, obwohl ich Bluthochdruck habe, messe ich ab und zu und denke nicht drüber nach. Eine Uhr habe ich nicht und werde ich auch nie haben.

Zitat von Islandfan:
So eine Uhr sollten nur die tragen, die keine Angst vor den Werten haben. Ich fasse es immer nicht, wenn Leute so was tragen und dann sich und alle ständig verrückt machen, wie der oder der Wert ist. Ich habe absolut keine Angst vor den Werten, obwohl ich Bluthochdruck habe, messe ich ab und zu und denke nicht ...

Das ist aber eben genau ein Teil der Erkrankung Hypochondrie.
Viele Hypochonder legen sich so eine Uhr wirklich erst dann zu, wenn sie Hypochondrie entwickelt haben (die würden sich diese Uhr ohne die Erkrankung vielleicht nie kaufen).
Für Normalos ist das natürlich unverständlich, wie man so unlogisch reagieren kann.
Jegliche Möglichkeit, KONTROLLE über seinen Körper und die Funktionen zu bekommen, ist aber ein Teil der Erkrankung Hypochondrie.
Googeln ist einer dieser Kontrolldränge.
Pulsmessen usw. ebenso.
Ständige Arztbesuche ebenso.
Ständiges Mitführen des Smartphones ebenso (am besten mit Schnellklick-Notfall-App - hatte ich auch lange), denn es kann ja immer sein, dass man schnell Hilfe holen muss.
Es kann schon Panikattacken verursachen, wenn ein Hypochonder sieht, dass er keinen Empfang hat irgendwo unterwegs. Also meidet er diese Orte.

Problem ist wie gesagt, dass es niemals besser werden kann, solange man diese Kontroll-Dinge nicht aufgibt. Es ist die Nahrung für die Hypochondrie und kann fast als Sucht bezeichnet werden.

Ich kenne Hypochondrie, ich war selbst einer. Mittlerweile bin ich es gar nicht mehr, nur noch sehr selten kommt mal was hoch.

Zitat von Islandfan:
Ich kenne Hypochondrie, ich war selbst einer. Mittlerweile bin ich es gar nicht mehr, nur noch sehr selten kommt mal was hoch.

Oh, das wusste ich nicht, dass du auch einmal betroffen warst.
Umso toller, dass du es geschafft hast, da wieder rauszukommen!
Respekt!

Zitat von SteveRogers:
Oh, das wusste ich nicht, dass du auch einmal betroffen warst. Umso toller, dass du es geschafft hast, da wieder rauszukommen! Respekt!

Danke, ist ewig her, so zwischen meinem 18 und 30. Lebensjahr. Ich habe nur selten mal so Gedanken, mein Haupttrigger ist plötzliches Fieber, was ich aber sehr, sehr selten habe.

Zitat von SteveRogers:
Problem ist wie gesagt, dass es niemals besser werden kann, solange man diese Kontroll-Dinge nicht aufgibt. Es ist die Nahrung für die Hypochondrie und kann fast als Sucht bezeichnet werden

Hypochondrie könnte sich durchaus eben dadurch zu einem gefährlichen Problem entwickeln, wenn es mal tatsächlich eine gesundheitliche Gefahr gibt und einem dann nicht mehr geglaubt wird. Das ist ein Risiko für den Hypochonder. Das Risiko für Andere ist, vielleicht nicht rechtzeitig eine Behandlung zu bekommen, obwohl eine Erkrankung vorhanden ist, aber die Wartezeiten lang sind, denn natürlich behandeln Ärzte jeden der zu ihnen kommt, außer es gibt eben nichts zu behandeln, was aber ja erst durch den Arzt festgestellt werden kann. Das ist das Dilemma mit der Hypochondrie.

Zitat von Islandfan:
Ich habe nur selten mal so Gedanken, mein Haupttrigger ist plötzliches Fieber,

Würde ich aber fast als normal abtun, denn wenn man mal genauer hinsieht, dann erkennt man, dass normale Menschen diese zeitweisen Ängste oder Schocks eben auch haben.
Sie arten halt nicht weiter aus und sind nur kurz. Psychosomatische Symptome sind zudem eben null vorhanden.
Hier und da mal Angst haben ist völlig normal finde ich und muss auch so sein.

Zitat von Disturbed:
Hypochondrie könnte sich durchaus eben dadurch zu einem gefährlichen Problem entwickeln, wenn es mal tatsächlich eine gesundheitliche Gefahr gibt und einem dann nicht mehr geglaubt wird. Das ist ein Risiko für den Hypochonder.

Absolut und völlig realistisch geschrieben!
Das ist ein Problem von uns Hypochondern. Man kann nur hoffen, dass die eigenen Ärzte einen eben zumindest immer so ernst nehmen, dass länger anhaltende Beschwerden dann doch hin und wieder mal untersucht werden, erst recht in höherem Alter.
Ich bin erst 45, aber in der Tat - ich bin gespannt, wie das mal wird später.
Ich hoffe ja darauf, dass ich dann einen neuen Hausarzt habe, der frisch an die Sache geht


Zitat von Disturbed:
Das Risiko für Andere ist, vielleicht nicht rechtzeitig eine Behandlung zu bekommen, obwohl eine Erkrankung vorhanden ist, aber die Wartezeiten lang sind, denn natürlich behandeln Ärzte jeden der zu ihnen kommt, außer es gibt eben nichts zu behandeln, was aber ja erst durch den Arzt festgestellt werden kann

Auch das ist völlig richtig.
Daher hatte ich heute auch geschrieben (wird einigen sauer aufstoßen), dass ich sogar dafür wäre, eine Art Obergrenze einzuziehen für Arztbesuche bei eindeutigen Hypochondern. Einige rennen ja wirklich fast wöchentlich zum Arzt und lassen sich teils immer wieder an gleichen Stellen untersuchen. Die Kosten darf die Allgemeinheit bezahlen in verschiedensten Formen.

@Quitzil

ich Antworte dir später per Pn.
Das ist nicht mein Faden und ich glaube nicht das es Sinnvoll ist weitere Steilvorlagen für Hypersensible zu geben.

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