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Hallo,

Finde dieses Forum super! Habe schon oft nachgelesen, nun möchte auch ich mal etwas fragen bitte.

Ich leide wohl seit 7 Jahren (eventuell auch schon viel länger) an einer Angst und teilweise Zwangsstörung. Eventuell in einer etwas leichteren Ausprägung weil ich in den letzten sieben Jahren auch immer wieder Phasen hatte, in denen es mir richtig gut ging und die Zeit mit Angst dann gefühlt so war als wär ich da wer anderes gewesen.

Momentan hats mich aber wieder mal so richtig erwischt. Angefangen hat es mit Schwindel, der mich zunächst nicht so sehr gekümmert hat. Dann kamen aber diverse Ängste dazu, dass es doch vom Herz oder einem Schlafanfall kommen könnte, bis ich dann eine richtige Panikattacke (meine erste) hatte, in der Nacht. Von da an ging es mit mir Bergab. Zunächst hatte ich nur Angst vor einer weiteren Attacke in der Nacht und dass ich mich nicht mehr um meine 1-jährige Tochter kümmern kann. Dann hatte ich ein paar komische Nächte. Ich habe geträumt, dass sich mein Mann zu mir ins Bett legt und als ich wach wurde, war er natürlich nicht da. Der Traum hatte sich aber so real angefühlt und ich war dann ganz aufgewühlt. Dann bin ich mehrmals in den folgenden Nächten aus dem Schlaf aufgeschreckt und was mit furchtbar Angst macht, ist dieses „dahinfantasieren“ bzw. „dahinträumen“ kurz bevor man einschläft. Also man hat das Gefühl, dass man noch wach ist, aber die Gedanken sind schon wie im Traum. Da kommen Gedanken, wo ich mich dann fragen, wie komme ich auf soetwas. Das hat mir dann auch extreme Angst gemacht. Kennt das jemand?

Dann hatte ich Angst Schizophrenie zu bekommen, weiö sich das alles so befremdlich anfühlt. Schrecke bei jedem Geräusch hoch, weil ich Angst habe, dass nur ich es höre und überprüfe alle Gedanken und Sinneseindrücke genau. Das macht mich so wahnsinnig.

Zwischen diesen Angstphasen habe ich aber dann plötzlich Stunden, die total super sind. Da fühle ich keine Angst. Ich fühle mich unbeschwert, frei und fast ein wenig überdreht, weil ich mich so freue, dass die Angstgedanken wieder weg sind und ich im Hier und Jetzt vin. Und das macht mir jetzt Angst. Dieser Wechsel der Gefühle. Zuerst die totale Panik, dass ich in eine Klinik muss und meine Tochter nicht mehr umsorgen kann. Und wenn ich es schaffe, mich zu beruhigen bzw. mich jemand anderes beruhigt, dieses intensive Freudegefühl und ich könnt die ganze Welt umarmen und muss bestimmt nie in eine Klinik. Kennt das jemand? Ich habe nun aufgrund dieser Wechsel wieder Angst, ich könnt verrückt werden.
Wie fühlt ihr euch in den guten Phasen?

Achja und ich habe seit Weihnachten wenns ganz leise ist ein ununterbrochenes Rauschen in den Ohren. Kennt das auch jemand?

Danke und liebe Grüße

16.01.2024 07:51 • 16.01.2024 #1


1 Antwort ↓

Hallo Jojo

willkommem hier im Forum.

Zitat von Jojosleben:
Momentan hats mich aber wieder mal so richtig erwischt. Angefangen hat es mit Schwindel, der mich zunächst nicht so sehr gekümmert hat. Dann kamen aber diverse Ängste dazu, dass es doch vom Herz oder einem Schlafanfall kommen könnte, bis ich dann eine richtige Panikattacke (meine erste) hatte, in der Nacht. Von da an ging es mit mir Bergab.


Das ist sicherlich für Dich sehr unangenehm.

Zitat von Jojosleben:
Da kommen Gedanken, wo ich mich dann fragen, wie komme ich auf soetwas. Das hat mir dann auch extreme Angst gemacht. Kennt das jemand?

Das kennen wir fast alle. Solche Gedanken kommen aus unserem Unterbewusstsein.
Das ist der Teil im Kopf in dem auch die Gefühle und unsere Angst entstehen.

Zitat von Jojosleben:
Zwischen diesen Angstphasen habe ich aber dann plötzlich Stunden, die total super sind. Da fühle ich keine Angst. Ich fühle mich unbeschwert, frei und fast ein wenig überdreht, weil ich mich so freue, dass die Angstgedanken wieder weg sind und ich im Hier und Jetzt vin. Und das macht mir jetzt Angst. Dieser Wechsel der Gefühle. Zuerst die totale Panik, dass ich in eine Klinik muss und meine Tochter nicht mehr umsorgen kann. Und wenn ich es schaffe, mich zu beruhigen bzw. mich jemand anderes beruhigt, dieses intensive Freudegefühl und ich könnt die ganze Welt umarmen und muss bestimmt nie in eine Klinik. Kennt das jemand? Ich habe nun aufgrund dieser Wechsel wieder Angst, ich könnt verrückt werden.


Im Grunde beschreibst Du hier schon den wesentlichen Teil der Lösung für Dich.

Wir denken immer gleichzeitig mit zwei Bereichen in unserem Gehirn.
Das funktioniert etwa so, als wenn Du Dir eine Wagschale vorstellst.
Denkst Du viel mit unterbewussten Gedanken, kommen Gedanken hoch bei denen Du Dich fragst.
Wo kommen denn diese Gedanken her. Und mit den unterbewussten Gedanken kommen auch die
starken, unterbewussten Ängste mit.

Denkst Du dann aber mal wieder mehr langsam, logisch und bewusst, dann ändert sich Dein Gefühl
schnell in Ruhe und Zufriedenheit.
Was Du beschreibst kenne ich nicht nur. Du hast ständig die Wahl, ob Du mehr oder weniger Ängste fühlst.
Durch langsames und bewusstes denken kannst Du Deine Panikphasen weitgehend vermeiden.

Damit das funktioniert, solltest Du Dein Denken also immer wieder mal selbst beobachten und vor
allem viel, viel üben, bewusster zu denken.

Viele Grüße

Bernhard




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