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Hallo,
ich habe seit 2,5 Jahren eine Hypochonderie und will sie endlich besiegen. Ich gehe schon zu einer Therapeutin aber so richtig was gebracht hat es bisher nicht. Jetzt überlege ich ob ich Medikamente nehmen sollte und vielleicht ne andere Therapieform mache. Bisher führen wir eher nur Gespräche nach dem Motto wie geht es ihnen und was beschäftigt sie. habe gehört dass eine kognitive Verhaltenstherapie gut sein soll? Das Problem ist dass alle Therapeuten, die das anbieten komplett ausgebucht sind.
Welche Empfehlungen könnt ihr mir da geben. Ich habe eine somatoforme Hypochondrie. Hatte schon diverse Krankheitsängste und Symptome. aktuell habe ich richtig Angst ALS oder was ähnliches zu haben. Habe einige Muskelzickungen/Faszikulationen in der Schultergegend, im Rücken, im Brustmuskel und in den Waden. Bin langsam am Ende meiner Kräfte. hoffe ihr habt paar Tipps für mich.

10.05.2020 07:39 • 10.05.2020 #1


5 Antworten ↓


Das musst du so hinbekommen. Ich kenne viele Hypochonder mich einbezogen aber die wenigsten nehmen was dagegen ein und wenn nur kurzfristig! Therapie kann helfen aber Medikamente keine Ahnung welche! Frag doch mal deine Therapeutin oder deinen HA, wenn wirst du wahrscheinlich was verschrieben bekommen gegen allg. Abgst und Panikattacken!

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Welche Therapie und welches Medikament bei Hypochondrie

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Ich persönlich bin ein Fan von Verhaltenstherapien, da meine Erfahrung ist, dass mich Verhaltensänderungen aus der Störung befreit haben. Ursachenforschung hingegen hat zwar einige interessante Ideen zu Tage gefördert, an meiner Angst aber nichts geändert.

Ich habe mit meinem Körper gegen die Angst vor seinem Versagen gearbeitet, Übergewicht abgenommen, meine Ernährung umgestellt und mit regelmäßigem Sport begonnen. Gleichzeitig habe ich mir konsequent Google verboten und über lange Zeit auch im Fernsehen alles sofort weg gezappt, was irgendwie mit Krankheiten zu tun hatte - egal ob Spielfilme, Serien oder Reportagen.

Sobald ich anfing, in mich hineinzuhorchen, habe ich ein imaginäres Stoppschild hochgehalten und mir verboten, weiterzudenken. Stattdessen habe ich sofort etwas anderes gemacht, meist mit Bewegung verbunden.

Seit dieser Zeit ist mein Haushalt topp in Schuss, es gibt keine unaufgeräumte Ecke mehr, und ich habe mit Ende 50 angefangen zu bügeln, worauf ich mein bisheriges Leben gut verzichten konnte . Oft habe ich dabei Gedichte rezitiert, gesungen, gezählt oder Wörter rückwärts buchstabiert, um meine Gedanken anderweitig zu beschäftigen.

Was ich mir abgewöhnt habe: Längere Zeit untätig auf der Couch zu verbringen, länger im Bett zu bleiben und überhaupt längere Zeit zu sitzen. Letzteres führt zu Verspannungen und die führen zu Symptomen - und das ist nicht gut.

Und so stehe ich auch vom Rechner regelmäßig alle 15 Minuten auf und erledige irgendetwas oder mache Gymnastik oder gehe eine Runde durch meinen großen Garten.

All das hat mir geholfen, die Störung zu 95% in den Griff zu kriegen. Mit den restlichen 5% kann ich ganz gut umgehen. Ich weiß, dass ich konsequent bleiben muss, vor allem, was Aktivität betrifft. Das fällt mir mittlerweile aber relativ leicht, weil das wunderbare Lebensgefühl jeden Einsatz lohnt.

Danke für eure Antworten. Bei Medis bin ich echt skeptisch, hab schon häufiger gehört dass bei Angststörungen keine gute Wirkung zu erwarten ist. Zumal die möglichen Nebenwirkungen mir Sorgen bereiten. Aber gerade das Thema sich abzulenken, was zu machen...das hilft denke ich schon. Teilweise habe ich das Gefühl dass viele Gedanken bei Langeweile entstehen.

Es gibt ja im Forum eine extra Kategorie für Medikamente. Dort findest du zu allen Medikamenten Threads und Erfahrungsberichte. Schau doch da rein und lies dir einiges durch.

Das einzige was bei mir halbwegs hilft ist ein neuroleptika...alle ads haben bei mir keine Wirkung gehabt





Dr. Matthias Nagel
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