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PQhope2023
Ich möchte hier darlegen, weshalb ich so gut wie nie Angst habe vor Erkrankungen und Unfällen. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.

1. Vielleicht ist der erste Punkt, dass ich mal relativ starke Schmerzen hatte, nach einem Bandscheibenvorfall, womit ich letztlich monatelang zu kämpfen hatte; aber ich hatte es am Ende überstanden, ohne Operation, mit sanfter Gymnastik, diversen Mitteln und vor allem dem Zutrauen, dass das - irgendwie - schon werden wird. Ich bilde mir jedenfalls ein, zu wissen, was extreme Schmerzen sind. Das macht mich nicht nervös, dass ich mir erneut so etwas zuziehen könnte, sondern stärkt mich in dem Glauben, dass der Körper einiges aushalten kann.

2. Etwas esoterisch vielleicht, was jetzt kommt. Ich habe das Buch Krankheit als Weg gelesen und auch wenn man das durchaus zwiespältig betrachten kann und muss, den Kern fand ich interessant und erhellend: Dieses Buch behauptet, dass ALLE körperlichen Symptome eine psychische Entsprechung haben. Beispiel: Wenn ein Mensch zu unflexibel im Geiste ist, zu starrsinnig und das nicht einsieht, bekommt er irgendwann Knie- oder Gelenkprobleme. (Natürlich entstehen Gelenkschmerzen auch schlichtweg durch Überlastung. Aber was treibt den Betreffenden dazu, sich zu überlasten? Oft ein übertriebener Ehrgeiz.)
Krankheiten sind Manifestationen eines psychischen Unheilseins. Sie machen ehrlich, sie zeigen, wie es einem wirklich geht. Darin steckt der Aspekt, dass eine Krankheit etwas Positives hat/haben kann, indem sie einem hilft, hinzusehen, zu erkennen, auch: zu wachsen.
Wir wollen natürlich alle gesund sein. Die Gesundheit ist ein hohes Gut. Die Krankheit ist jedoch nicht der Gegner, der Gegenpol zur Gesundheit, sondern ein Weg zurück zum Gleichgewicht. Das ist die provokante Hauptthese dieses Buches. Wenn man sie versteht und ein Stückweit akzeptiert, verliert jede Krankheit an Schrecken.

3. Ich höre NIE auf Google und aufs Internet, sondern nur auf Ärzte. Fühlt man sich bei einem Arzt unwohl oder unsicher, kann man einen zweiten aufsuchen. Die zweite Meinung kann viel wert sein.
Ehrlich gesagt, finde ich es merkwürdig und abstrus, dass man irgendwelchen halbgaren Infos aus dem Internet, wo derlei Artikel zu 90% zusammenkopiert sind und man den Urheber überhaupt nicht kennt, mehr Expertise zutraut als einem echten Mediziner.
Wir würden bei einem Schaden am Auto ja auch nicht per Telefonat mit einem ADAC-Praktikanten eine Ferndiagnose stellen wollen, da muss ein richtiger Mechaniker draufgucken; das Internet weiß vieles und in manchen Fällen NICHTS.

4. Ich habe nie Angst vor Krebs. Ein Arzt sagte mir, wenn man den früh erkennt, ist er gut zu bekämpfen. Also werde ich ab und zu zur Vorsorge gehen. Ich vermeide Risikofaktoren wie Rauchen, Alk. (der biologisch betrachtet eine Vergiftung des Körpers darstellt), Sonnenbrand und (meist) auch ungesundes Essen.
Damit ist das Krebs-Thema abgehakt. (Was nicht heißt, dass ich das nie bekommen werde; doch es hat keinen großen Schrecken für mich.)

5. Aneurysma und andere erbliche Krankheiten: Zwei meiner nahen Verwandten hatten große Probleme mit Aneurysmen. Daher gehe ich zu Vorsorgeuntersuchungen. Risikofaktoren wie Rauchen und zu wenig Bewegung meide ich. Damit ist auch dieses Thema abgehakt.

6. Herzprobleme - ja, Herzinfarkt ist etwas, was schon eher ein Thema für mich werden könnte. Ich höre zu wenig auf mein Herz. Bin oft halbherzig, traue mir zu wenig zu und sehne mich sehr nach Harmonie und Anerkennung. Mein Herz ist unerfüllt, in vielen Bereichen. Gegenmittel: Ich versuche, meine Gefühle rauszulassen, zu weinen, wenn ich traurig bin; auch Dinge zu genießen, wenn etwas schön ist. Tue das, wonach dir wirklich ist! Gestehe es dir zu! Ich suche Menschen und Dinge, die mein Herz erwärmen. Aber meine Pumpe stolpert manchmal und fühlt sich beschwert. Gönne dir Liebe und lebe im Fluss mit allem! Verlange nicht zu viel von dir selbst! Das Herz ist auch nur ein Mensch, der irgendwann streikt oder aufgibt, wenn er immer nur geben soll.

7. Infektionen und Erkältungskrankheiten: Corona hat mich mehrfach erwischt. Das zweite und dritte Mal verlief (dank Impfung?) von den Symptomen her mild. Ich glaube, wir sind ständig einer Infektionsgefahr ausgesetzt. Überall sind Viren und Bakterien. Ob man krank wird, hängt in erster Linie vom eigenen Immunsystem ab. Und das kann man stärken durch gesunde Bewegung, frische Luft, ausreichend Schlaf, vernünftiges Essen und Trinken. Übrigens auch durch Füße warmhalten. Ich mache manchmal Fußgymnastik, kein Scherz! So dass die Füße von innen warm werden. Viren und Bakterien dringen gerne dort in den Körper oder breiten sich aus, wo oder wenn Körperpartien schlecht durchblutet sind. Füße sind da eine neuralgische Stelle. Ich habe jedenfalls die letzten Jahre keine einzige (ernsthafte) Erkältung gehabt. Generell neige ich übrigens dazu, kein Fieber zu haben. Was nicht automatisch bedeuten muss, dass man sich selten eine Infektion einhandelt; mein Körper reagiert nur (seltsamerweise) ohne viel Feuer darauf.
Auch hier wirkt irgendwie Punkt 2. bei mir durch. Eine Infektion ist ein Geben und Nehmen. Oft ein Kleinkrieg zwischen Bakterien/Viren und Anti-Viren-Kräfte des Körpers. Derlei Gefechte sind völlig normal, die alltägliche Front, mit der der Körper zu tun hat. Interessanterweise braucht der Körper regelmäßigen Feindkontakt, sonst erlahmt seine Abwehrkraft. Daher sollte man auch nicht dem Antiseptischem huldigen, sondern eher mal mit den Händen in der Erde wühlen.

8. Unfallgefahr: Interessanterweise gibt es Menschen, die regelrecht zu Unfällen neigen, und andere, denen nur sehr selten etwas passiert. Ich glaube, die Unfallgefahr sinkt, wenn man im Alltag ein höheres Gefahrenbewusstsein entwickelt und lernt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Weniger Ablenkungen, weniger Grübeln = sicherer im Verkehr und anderen Situationen!
Bei mir ist es so, dass ich Fußballer bin und mir einbilde, dass ich gut fallen kann. Klingt vielleicht etwas merkwürdig. Aber ich habe beim Gehen und Laufen einen relativ tiefen Schwerpunkt. Ich gehe etwas in die Knie beim Laufen. Ich rutsche eher selten aus. Und wenn, knalle ich nicht so hin, dass ich mir gleich etwas breche. Ich habe mir in fünfzig Jahren noch nie einen Knochen gebrochen. Bin schon etliche Stunden Inliner gefahren, ohne es sonderlich gut zu können, oft auch ohne Knieschutz, was eigentlich leichtsinnig ist; ich fiel dabei aber nie hin. Da bin ich vielleicht auch etwas vom Glück begünstigt. Und jeder Kampfsportler hat sicher mehr Ahnung vom Fallen als ich. Dennoch ist man als Fußballer Zweikämpfe, Gerangel und das Zu-Boden-Gehen gewohnt.
Ich behaupte die steile These: Übe das Hinfallen, den Bodenkontakt, trainiere die Flexibilität von Sehnen und Gelenken, und du fällst weniger hin.

10.01.2024 14:42 • 07.04.2024 x 10 #1


2 Antworten ↓


S
Ich habe das Buch auch angefangen zu lesen, und stimme dir in allen Punkten zu. Danke auch für deine tolle Art zu schreiben!
Ich gehe leider auch immer vom
schlimmsten aus, anstatt tatsächlich in mich reinzuhören!

11.01.2024 11:39 • x 1 #2


N
Zitat von PQhope2023:
dass ich gut fallen kann.

Du kleiner Schwalben-Meister

07.04.2024 13:37 • #3




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Dr. Matthias Nagel