Hallo Tanilein,
als ich grad gelesen hab, dachte ich Oh super, schreib ich das grad?!
Ich weiß, so wie viele andere hier, sowas von ganz genau wie du dich fühlst... es ist schrecklich, dieses Gefühl und diese Angst, von der man denkt, sie legt einen darnieder...
Ich hab das auch. Aber eine Möglichkeit gefunden, damit halbwegs um zu gehen. Das klappt meistens gut, allerdings nur dann nicht problemlos, wenn es an etwas Existentielles geht.
Ein Beispiel, am Montag saß ich beim Gyn, normale Kontrolle/Krebsvorsorge und ich wollte Beschwerden, die ich hab, mit ihm abklären. Im Normalfall wäre ich vor Panik wahnsinnig geworden, er könnte ja schließlich in der Brust einen Knoten fühlen, wie bei meiner Oma, dann hätte ich Krebs und müsse sterben, wie meine Oma. Aber, ich saß dort, war ruhig und entspannt, bin mir selbst und meiner bewusst und sicher, NEIN, es ist NICHT mein Schicksal. Ich bin Dani. Dani ist anders. Und braucht keine Angst zu haben. Ich bin gesund ! Krebs ist nicht mein Schicksal! (sind so ein paar Sätze, die ich mir seit Jahren sage....) und das hat geholfen. Natürlich habe ich nichts, bin gesund, hatte aber diesmal vorher keine Angst. Und das war sowas von unglaublich entspannend, hatte ich lange nicht.
Dann gibt es da aber auch die andere Seite. Seit einiger Zeit habe ich einen geschwollenen Lymphknoten am Hals. Damit musste ich letzte Woche zum Ultraschall. DAS ist für mich was Existentielles gewesen. Schon bevor ich beim Arzt war, zu hause, machte mein Körper mit mir, was er wollte. Durchfall, Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüche. Ich konnte denken was ich wollte, mein Körper tat, was er eben tat. Mir blieb also nichts anderes übrig, als das Ganze so an zu nehmen und meinen Körper quasi zu beruhigen. Innerlich mit mir sprechen. Mit meiner kleinen Dani. Die immernoch ängstlich in mir wohnt, das kleine Mädchen, was ihre Mutter an Lymphdrüsenkrebs verloren hat.
ALso bin ich zum Arzt, völlig hinüber, kreidebleich, wie ein Wrack. ALs ich der Ärztin dort dann erzählen sollte, was ich hab, konnte ich vor Zittern ernsthaft kaum sprechen.
Und was tat sie? Hörte sich meine Geschichte an und sagte: Wissen Sie was ? Wenn mir sowas passiert wäre wie Ihnen, wenn ich in Ihrer Haut stecken würde, es würde mir ganz genauso gehen! Sie hat mir die ganze Untersuchung die Hand gehalten, so hatte die große Dani die Möglichkeit zur Beruhigung und konnte sich innerlich weiter mit der kleinen Dani beschäftigen, die immernoch panisch war.
Ergebnis, er sieht nicht bösartig aus. Angst umsonst, aber, deshalb noch lange nicht schlimm, dass ich sie hatte. NORMAL, dass ich sie hatte.
Was ich damit sagen will, ist, es gibt immer Situationen, in denen die Angst einen überwältigt und scheinbar alles unter Kontrolle hat. ABer dann hat man immernoch eine Möglichkeit, damit fertig zu werden. Es annehmen. Sich nicht verurteilen, sondern ernst nehmen, mit der Angst, die man eben hat. Und ganz wichtig, sich sicher sein, dass es nur Angst ist, aber diese Angst in Ordnung ist, sie ist eben da. Und sie geht auch wieder weg.
Ich bin sehr ehrlich zu den Ärzten. Sage immer, bei einem neuen Arzt zB., dass ich die absolute Panikbiene bin und ein bißchen mehr Geduld brauche. Das ist ok für die meisten Menschen. Nicht immer, klar, es gibt auch Ar., aber da dreht man sich eben um und geht.
Es ist nichts Schlimmes, was du hast. Du bist sensibel, mit dir und der Welt. Deine Ängste haben sehr viele positive Seiten. Man muss nur bereit sein, sie zu sehen!
LG,
Dani
12.02.2014 08:45 •
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