ich habe mich hier angemeldet, da ich mir das alles mal von der Selle schreiben möchte und wohl auch bei anderen Betroffenen von Krankheitsangst und Somatisierungsstörung hilfreiche Tipp oder einfach nur aufbauende Worte wünsche. Weiß grad echt nicht weiter. schei..
Zu mir: Bin Mitte 30, weiblich. Wenn ich zurückdenke, habe ich sowohl Somatisierungsstörung und Krankheitsängste seit meiner Kindheit. Ursachen sind mir bekannt, ändert aber offenbar nix am Problem. Ursachen sind, meine Mutter starb nach langer Krankheit als ich 10 wahr. Ich wuchs teils bei meinen hochbetagten Großeltern auf (beide damals über 80), teils bei Verwandten, die mich misshandelten.
Ich habe viele Jahre Therapie gemacht und halte derzeit losen Kontakt zu meiner Therapeutin. In der Therapie konnte ich an vielem arbeiten, habe echt viel erreicht, aber die Ängste vor Krankheit kommen phasenweise immer wieder, ebenso wie körperliche Symptome. Die letzte Schlimme Phase hatte ich vor ca. 3-4 Jahren. Jetzt ist es aber auch wieder schlimm und wird eher schlimmer als besser.
Damals hatte ich eine Phobie vor Nierenerkrankungen (ein Verwandter, der jünger war als ich starb daran), zur Zeit ist es eher eine Phobie vor Lebererkrankungen. Weswegen ich mich auch echt schwer damit tue Medikamente zu nehmen.
Derzeit habe ich Bauchschmerzen, langsam wirds besser, aber teilweise war es absolut arg. Erst hieß es Verdacht auf Gallensteine, aber Sono und Leber- wie auch Entzündungswerte waren okay. Hausärztin sagt Darmverkrampfung. Magenspiegelung hatte ich vor einem halben Jahr, da kam raus, Reflux wegen leichter Zwerchfellinsuffizienz. Ich nahm eine Weile Omeprazon, da gingen die Beshwerden weg. Dann trat allerdings das Problem auf, dass sich mein Tinnitus durch die Tabletten verstärkte, also habe ich sie nicht wie empfohlen 3 Monate lang genommen. Jetzt nahm ich sie wieder 1 Woche, haben aber nix gebracht, nur Tinnitus wurde lauter, also lasse ich es.
Vor den Bauchschmerzen waren es Brustschmerzen, davor hörte ich meinen Puls im Ohr. Es ist immer irgendwas. Ich komme seit Monaten nicht mehr zur Ruhe. Ich versuche Arztbesuche so weit es geht gering zu halten, versuche mich nicht reinzusteigern. Komme aber eben trotzdem nicht zur Ruhe.
Hinzu kommen Gelenkbeschwerden, die nicht ganz so unbegründet sind, mit denen ich aber schon längere Zeit gut klar kam und kaum Beschwerden hatte. Zur Zeit ist es wieder so arg, dass ich außer spazieren gehen und leicht Radfahren keinen Sport machen kann. Auch im Allatg habe ich Schmerzen, Bsp., wnen ich viel am PC sitze, was ich zur Zeit muss. Sport ist/war aber immer noch etwas, was mich stabilisiert hat, was ich aber wohl auch zu viel betrieben habe. Zur Zeit habe ich auch nicht die Energie für intensives Training, da ich beruflich sehr unter Druck stehe. Denke dieser berufliche Druck ist es auch, der die Symptomverstärkung auslöst.
Was ich derzeit versuche:
Entspannung durch einmal die Woche Qi Gong (klappt gut, wenngleich es wegen der Gelenkbeschwerden nicht ganz so einfach ist, aber ich schlafe an dem Abend deutlich besser, kann mal von dem Arbeitsdruck abschalten). Ich gehe einmal die Woche in die Sauna, ist auch ganz gut, mal mehr, mal weniger.
Ich habe vor einer Woche Johanniskraut (Laif900) angefangen. Das half mir schon mal gegen eine depressive Phase als meine Großmutter starb. Jetzt habe ich aber Probleme es durchzuhalten, zum einen wegen der allgemeinen Angst vor Nebenwirkungen (an der Leber), zum anderen hatte ich nach der heutigen Einnahme Herzklopfen und Druck auf der Brust. Das ging so paar Stunden. Außerdme habe ich Jucken und Brennen, vor allem im Gesicht. Ich weiß, dass ich bei der letzten Einnahme auch echt im März einen Sonnenbrand kriegte. Rot bin ich jetzt nicht, aber es brennt. Gestern war ich paa Stunden draußen. Brennt aber auch an anderen Stellen. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe das Zeug weiter zu nehmen. Vllt. ab morgen erstmal nur eine Halbe. Hatte es im November (mit doppelter Disis, Schwachsinn, ich weiß) schon mal versucht und abgebrochen.
Weiterhin gehe ich, soweit es geht in unregelmäßigen Abständen zur Physiotherapie. Das hilft gegen die Gelenkbeschwerden und tut mir auch so ganz gut.
Ich fühle mich nicht direkt depressiv, bin auch nicht antreibsarm, im Gegenteil. Bin nur etwas motivationslos früh aus dem Bett zu kommen, weil ich Gelenkschmerzen habe und weiß, der Tag ist wieder voll mit mich beweisen müssen. Ich mache die Arbeit seit einigen Jahren und eigentlich immer gerne. Nur jetzt wo es um Weiterbildung und Aufstieg geht, ist der Druck heftig. Dabei haben meine Ausbilder auf der Weiterbildung eigentlich keine Sorge (nach aktuellem Personalgespräch), dass ich es nicht schaffen könnte, im Gegenteil. Trotzdem stresst mich das ganze, ist auch echt Druck und teils schlechtes Klima dabei, auch mit dem Chef in der Praxis. Die Situation wird noch mehr als 1 Jahr so bleiben.
Ich bin am Überlegen, ob ich wieder regelmäßig zur Psychotherapeutin gehe. Zur Zeit gehe ich so alle 2 Monate hin. Den nächsten Termin habe ich kommende Woche und da müsste ich ihr dann ja mitteilen, wenn ich wieder alle 1-2 Wochen kommen will.
Wie gesagt, habe ich einiges mit ihr erreicht. Ohne sie stünde ich beruflich nicht da, hätte ich mir das alles nicht zugetraut, wie es jetzt ist. Allerdings waren die Gespräche mit ihr immer sehr anstrengend. Bis zum Schluss hatte ich in jeder Stunde Probleme zu sprechen. Es war immer und immer und immer wieder eine riesige Überwindung für mich, weswegen es auch so lange gedauert hat.
Zum Thema Krankheitsängste hatte sich eben offenbar auch kaum eine Verbesserung ergeben. Das einzige was ist, dass ich mich nicht mehr so extrem reinsteigere und eher einen kühlen Kopf bewahre (meistens).
Aber obwohl sie Psychosomatik und Ängste als Arbeitsschwerpunkt zu stehen hatte, fand ich ihre Interventionen in dem Bereich irgendwie.. na ja (Während wir auch ganz andere Themen hatten, wo sich gut was verbessert hat, was garnicht auf ihrer Homepage steht).
Also ich bin noch unentschlossen. Am liebsten wäre es mir, wenn sich das Problem wieder legt oder ich es so in den Griff kriegen würde. Nur da die Situation nun schon seit Monaten anhält. Ich habe zwar auch immer wieder Phasen, in denen es halbwegs okay ist, wie den Dezember über, aber es ist schon immer irgendwie im Hintergrund und manchmal eben akut, so wie jetzt. Inszwischen empfinde ich es als wahnsinnig anstrengend.
Sorry ist sehr lang...
22.02.2015 20:20 • • 02.03.2015 #1