vor zwei, drei Wochen ging es mir sehr schlecht. Ich fühlte mich so am Boden, hatte das Gefühl gerade noch alle normalen Funktionen im Leben aufrecht erhalten zu können, damit meine ich das normale Alltagsleben mit Familie.
Von Anfang des Jahres bis etwa Juli d.J habe ich mich mit erhöhter Temperatur verrückt gemacht, ich fühlte mich ständig warm im Stirnbereich, dann kam das nächste große Thema, der Darm, der ewig unruhig war und ich natürlich vom Darmkarzinom ausging. Dazwischen immer wieder andere Symptome, die auf Brustkrebs, Hautkrebs, MS.....ist euch ja sicherlich alles bekannt, hindeuteten.....
Wegen all dieser Sachen war ich ausschließlich beim Hausarzt, der mich zwar nicht ganz aber doch so sehr beruhigen konnte, dass ich außer den üblichen Blutuntersuchungen nicht auf weitere Untersuchungen drängte, zumal mich andere Ärzte und Untersuchungen, Zeit bis zum Termin der Untersuchtung wie z.B eine MRT um den Verstand brächten.
Meine Grundanspannung war aber schon sehr hoch in den letzten Monaten, ach, Jahren. Permanent in Todesangt, jeden Tag.
Vor drei Wochen nahme ich einmal ganz kurz vormittags und dann noch einmal nachmittags einen Kopfschmerz wahr.
Symptome wie Kopfschmerzen und Schwindel stehen auf meiner Panikliste ganz oben.....Da hätte ich aml iebsten ein MRT im Wohnzimmer stehen..... ...Nach der Wahrnehmung des leichten, kurzen Kopfschmerzes war es vorbei mit mir, ich horchte in mich, ich wartete auf den Schmerz - und ich hatte ihn dann auch ab nachmittags. Eben die Geister, die ich rief oder der bekannte Nocebo-Effekt.
Ich wartete eine Woche ab, war nervlich so am Ende, spürte nur zu meinem Kopf. So eine innere Unruhe und Panik in mir aufgrund der Angst vor einem Hiruntumor. Unbeschreiblich.
Nach einer Woche schilderte ich meinem Hausarzt meine Kopfschmerzen, er nahm Blut ab, beruhigte mich ein wenig, auf meine bange Frage, ob ich jetzt eine MRT machen müsste, verneinte er, puh, erst einmal Zeit gewonnen, so empfinde ich das dann immer. Die Beruhigung währte aber nicht lange, im Grunde ist sie schon wieder vorbei, wenn ich die Praxis verlasse......dann stand ich wieder auf der Straße und merkte, dass ich damit irgendwie allein klar kommen muss und es folgten noch gruseligere Tage als davor.
Aber was soll ich sagen, ich habe mir Zeit genommen, mich mit mir auseinander zu setzen,ich war in höchster Verzweifelung, mehr konnte ich kaum noch ertragen.
Dazu kommt noch, dass ich mich sozusagen auf Entzug von meinen jahrelangen Antidepressica, zuletzt Citalopram, befinde. Ich denke, durch die jahrelange Einnahme (zwar immer eher an der unteren Grenze, auch ganz oft aufgehört und wieder neu begonnen, aus der Verzweiflung und Mutlosigkeit heraus) haben sich meine Ängste noch chronifiziert, das System war gar nicht mehr von sich aus in der Lage ES, sprich die Angs, zu bewältigen.
Ich habe in dieser miesesten aller Zeiten begriffen, dass ALLEIN ICH MICH nur aus dem Dreck ziehen kann und muss. Das können keine Antidpressiva, sind im Grunde sowieso Schwachsinn bei Angsterkrankungen, keine Therapeuten. Die können einem Wege aufzeigen, GEHEN MUSS ICH SIE ALLEIN.
Aus dieser Erkenttnis erwuchs Kraft, Kraft, die ich nicht jeden Tag gleich stark spüre, manchmal auch gar nicht, aber sie ist da irgendwo und ich werde sie hegen und pflegen, sie werde ich stärken und nicht die Angst, der meine besondere Aufmerksamkeit bis dato galt.
Wie sieht eine Konfrontationstherapie bei Hypochondrie aus? Die Verhaltenstherapie ist die Therapieform, auf die Ängste am besten ansprechen.
Aber wie und womit konfrontiert sich ein Hypochonder? Durch die Rückversicherungen beim Arzt, durch zahllose Untersuchungen sicherlich nichtt!!!
Ich habe immer noch Kopfschmerzen, ich war nur beim Hausarzt, habe keine weiteren Abklärungen wie MRT vor. Auch wenn es unmenschlich schwer ist für mich.
Daher habe ich für mich beschlossen und bin zutiefst davon überzeugt, dass es nur einen Weg geben kann.
Das Objekt der Konfontation muss der Tod sein.
Ich muss sozusagen bereit sein und hinnehmen, dass die jeweilig eingebildete Krankheit, wie jetzt eben die Kopfschmerzen meinen Tod bedeuten könnten, ich tatsächlich daran sterben könnte.
Ich sterbe sozusagen um zu leben.
Seitdem ich mich dazu entschlossen habe, geht es mir, weiß Gott, nicht blendend und toll, aber es geht mir doch viel besser, ich fühle mich mutiger, selbstbestimmter und nicht mehr nur hoffnungslos. Außerdem gibt es keine andere Möglichkeit um aus diesem Rad Symptom, Hineinsteigern, SAngst, Rückversicherung und nächstes Symptom....... heraus zu kommen
Ich habe die Nase gesrtichen voll, mir mein Leben von meiner Angst kaputt machen zu lassen.
Ich arbeite tagsüber mit positiven Affirmationen, ich gehe drei bsi viermal die Woche walken, ich kämpfe nicht gegen die Angst an, sondern registriere sie und versuche daraufhin an andere Dinge zu denken und ich nehme Lasea (Lavendelölkapseln) ein.
Ich springe jetzt ins Leben, wobei ich dabei 1000x am Tage sterbe. Sterbe um zu leben.
Das sind MEINE Erkenntnisse der letzten Wochen. Es wird nicht leicht. Ich hoffe, dass ich stark bleibe.
Ich wünsche euch allen einen schönen ersten Advent!!
Liebe Grüße,
eure Charly.
02.12.2012 17:37 • • 05.12.2012 #1