Seit ca. 3 Monaten stecke ich in einer ziemlich dämlichen Situation, in die ich mich blöderweise selbst irgendwie gebracht habe und zur Zeit weiß ich nicht genau wie ich da wieder rauskommen soll.
Kurz zur mir:
Ich bin 18 Jahre alt und mache in ein paar Wochen mein Abitur, habe zur Zeit auch dementsprechend Stress, was vielleicht nicht so ganz förderlich für die Sache ist.
Aber fang ich am besten mal ganz von vorne an. Es könnte eine etwas längere Geschichte werden.
Alles begann während einer Fahrstunde im Parkhaus. Ich wollte dort gerade wieder herausfahren, musste jedoch zuerst an diesem Ticketautomaten anhalten, damit die Schrank auf geht. Mein Problem dabei war jetzt, dass ich nicht gerade die größte bin und dummerweise auch ein Stückchen zu weit von diesem Automaten angehalten bin
Nun habe ich mich also richtig aus diesem Autofenster lehnen müssen, um an den Automaten zu gelangen – eventuell war ich dabei auch etwas angespannt, wie das ja manchmal so der Fall in solchen Situationen ist. Das Ganze klingt jetzt vielleicht etwas lustig, aber damit begann meine ganze Geschichte Wie dem auch sei. Ich bin dann jedenfalls wieder ruckartig zurück auf meinen Sitz und in dem Moment hat es ziemlich doll in meiner Brust gezogen. Ich hatte keine Ahnung was das war und geriet natürlich innerlich etwas in Panik. Während der ganzen Fahrt nach Hause war dann dieses komische Ziehen permanent da, und zwar links hinten am Schulterblatt und rechts vorne am Brustkorb. Ich hab mir da natürlich die schlimmsten Sachen ausgemalt und gedacht, es ist irgendwas mit dem Herzen oder so.
Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, klingt das ja eigentlich total unwahrscheinlich und eher nach einer falschen Bewegung und einer dadurch hervorgerufenen Zerrung oder so was. Ich hab also so gut es geht versucht mich zu beruhigen und hab halt ein Körnerkissen drauf gepackt. Wirklich weg war es am nächsten Tag nicht und als es nach einer Woche immer noch da war, bin ich zum Arzt gegangen. Dem habe ich den Vorfall geschildert und er meinte, das wäre nichts Schlimmes (Zerrung, oder ähnliches), hat mich auch kurz abgehört und ich war aus irgendeinem Grund furchtbar aufgeregt. Und dann meinte der Arzt auf einmal: „Ihr Herz, das schlägt aber schnell. Ist das immer so“ Und ich: „Nein, eigentlich nicht“ Und er: „Gut, weil wenn das so wäre, müsste man das vielleicht mal genauer untersuchen“ Super Naja, und daraufhin hab ich angefangen, meine Symptome zu googlen und das war wirklich der größte Fehler meines Lebens! Was ich mir da bis heute schon „ergooglet“ habe, ist wirklich der Wahnsinn -.- Ich will nicht sagen, dass ich nicht vorher schon von Grund auf ein wenig hypochondrisch veranlagt war, aber ich hatte da nie irgendwelche Probleme mit und war auch ehrlich gesagt selten krank, sodass ich zum Arzt hätte gehen müssen. Aber nun stecke ich schon seit 3 Monaten in diesem Teufelskreis.
Ich hab dann jedenfalls immer meinen Puls kontrolliert und war der Meinung, er wäre schnell (wenn ich daran jetzt zurückdenke, ist das eigentlich totaler Quatsch), na ja und dieses Ziehen in der Brust ging auch nicht richtig weg.
Eine Woche später oder so habe ich dann auch noch ne Grippe bekommen und lag ca. 7 Tage flach, mit Kopfschmerzen und allem drum und dran. Als das dann wieder einigermaßen in Ordnung war, hatte ich diese leichten Kopfschmerzen aber permanent ne Woche andauernd oder so. Ich also wieder gegooglet und da bin ich natürlich sofort auf irgendwelche angsteinflößenden Dinge wie Gehirntumor oder so was gestoßen “ Naja, und dann hab ich dem das wieder geschildert und letztendlich war dann ein Halswirbel blockiert – angeblich vom vielen Liegen – und den hat der Arzt wieder eingerenkt. Ich merkte auch gleich darauf wie dieser permanente Druck in meinem Kopf abnahm und abends war er plötzlich so gut wie weg und ich happy wie die letzten Wochen nicht mehr.
Am nächsten Tag war ich dann voller Tatendrang einkaufen und putzen, hab mir dabei natürlich viel gebückt und immer wieder gemerkt wie mein linker Rücken/Schulterblatt (wie auch immer) beim hochkommen wehtat. Hab ich mir nichts weiter bei gedacht. Abends als alles fertig war, saß ich dann vorm Laptop und plötzlich fingen meine Hände und Füße an zu Kribbeln (mein Rücken tat sowieso weh, strahlte auch nach vorne aus) und ich bekam natürlich Panik. Und diesmal wirklich Panik wie ich es selten erlebt hatte. Ich habe versucht, mich ruhig aufs Bett zu legen, mich irgendwie zu beruhigen – hat alles nichts gebracht, sodass wir abends im 11 Uhr noch zum Notdienst fuhren. Der Arzt hat mich dann ein weiteres Mal eingerenkt – diesmal aber am Rücken und meinte, es wäre alles in Ordnung. Wenn es am Montag noch nichts besser sein sollte, sollte ich noch einmal wieder vorbeischauen. Den Sonntag habe ich dann wie so’n Häufchen Elend auf dem Sofa verbracht und ich hatte das Problem, dass meine Hände im Liegen immer einschliefen, was für mich unbegreiflich war. Am Montag also wieder zum Arzt gewesen, der mir dann Krankengymnastik verschrieben hat und mir noch mal versichert hat, dass er sich da keine großen Sorgen macht und es ganz sicher nichts schlimmes ist. Das hat mich dann immer für einen Moment beruhigt, aber da die Symptome ja trotzdem da waren und teilweise auch noch Herzrasen hinzukam (schieben ich jetzt einfach mal auf die Psyche), war das natürlich schwer zu glauben.
Ich habe dann also noch zweimal vor Weihnachten Krankengymnastik bekommen (leider hatte die Frau dann zwischen den Jahren und auch noch ein bisschen länger geschlossen, super). Jedenfalls hat mich die Frau von der Krankengymnastik dann ein erneutes Mal zum Arzt geschickt, damit der einige Brustwirbel deblockiert. Ich dann also einen Tag vor Heiligabend wieder zum Arzt (ich kam mir dabei schon ganz bescheuert vor und dachte, der denkt bestimmt, ich habe einen an der Klatsche, dass ich da schon wieder auftauche). Danach ging es mir schon etwas besser, aber am nächsten Tag ließ die Wirkung auch schon wieder nach und ich habe mich irgendwie über die Feiertage gequält. Zwischen den Feiertagen habe ich dann auch noch meinen Führerschein gemacht (hatte quasi fast jeden Tag Fahrstunden), was natürlich auch echt stressig war und da hab ich mich auch so einigermaßen durchgequält. Am 29.12. also meinen Führerschein bestanden und am 30. gleich mit der Familie zum Shoppen gefahren, um sich einen schönen Tag zu machen. Stolz wie ich war, wollte ich natürlich sofort die ganze Strecke hin und auch zurück fahren. Jedoch war es total glatt und man musste unglaublich aufpassend, was natürlich angestrengt hat und abends hatte ich dann wieder den Salat. Ich hatte unglaublich starke Kopfschmerzen (wahrscheinlich durch das angespannte Fahren) Ich dachte, mir platzt gleich der Kopf und Herzrasen war ebenfalls dabei. Irgendwann kam dann auch noch ein Kribbeln im Gesicht dazu (bisher war so was nie aufgetreten) und dann wars ganz vorbei. Ich zitterte am ganzen Körper und wollte sofort zum Arzt. Also wieder zum Notdienst, diesmal allerdings bei einem anderen Arzt, weil der gerade Notdienst hatte. Die hat mir zwei Spritzen in den Rücken gegeben (gegen dieses Wirbelsäulenkram) und Blutdruck gemessen, etc. War aber alles in Ordnung, nur etwas hoch durch die Aufregung. Dann hab ich Beruhigungstabletten bekommen, die wir extra vom Apothekennotdienst holten und Ibuprofen, die ich dann morgens und abends einmal nehmen sollte. Gut. Am nächsten Morgen ging es einigermaßen, aber im Laufe des Tages war es dann wieder komisch. Irgendwie steckte ich jetzt schon so weit in dieser Psychoscheiße drin, dass es mir nicht wirklich gut ging. Ich wollte am Abend eigentlich auf eine Silvesterparty gehen, auf die ich mich schon seit Monaten gefreut hatte, aber selbst die sagte ich ab und verbrachte das wohl langweiligste Silvester überhaupt zu Hause auf dem Sofa. Montags bin ich dann wieder zu der Ärzten...diesmal bin ich dort geblieben, weil ich mir dachte „Hmm..die hat mir sofort Spritzen gegeben und was aufgeschrieben..die macht wenigstens was“...Naja..ob das letztendlich so gut war, ist die nächste Frage. Die hat mir dann manuelle Therapie aufgeschrieben und ich habe Reizstrom bekommen.
Die manuelle Therapie habe ich dann begonnen, bei so einem ganz netten Typen ). Naja, das habe ich also über mich ergehen lassen und es war alles in bester Ordnung. Es hätte mich jetzt auch ernsthaft gewundert, wenn es das nicht gewesen wäre. Trotzdem denke ich immer wenn es vorne im Brustkorb zieht trotzdem daran „Könnte es nicht vielleicht doch das Herz sein?“ Und dann versuche ich mich immer damit zu beruhigen, dass ja alles in Ordnung war und das es doch sehr unwahrscheinlich ist. Der Arzt hat mir dann vorgeschlagen, die Rückenmuskulatur aufzubauen und deswegen gehe ich jetzt ins Fitnessstudio. Allzu viel hat es bis jetzt aber noch nicht gebracht und ich habe teilweise immer noch diese negativen Gedanken..ich hab mir schon...dank Google..die schlimmsten Krankheiten eingebildet. In der letzten Zeit, in der ich so unter Anspannung stand, hatte ich immer wieder blaue Flecken an den Beinen, wo ich nicht wusste, woher die kommen. Dann habe ich gegoogelt und schwupps..hatte ich Angst vor Leukämie. Der Arzt jedoch hatte zuvor die Blutwerte untersucht und da war alles top. Trotzdem war diese Angst da. Dann dachte ich an Thrombose, weil ich ein Zwicken in den Beinen hatte. Oder teilweise sehe ich so kleine schwarze Mücken und durchsichtige Schlieren, wenn ich in den Himmel schaue. Und in künstlichem Licht, bei Augenbewegung, habe ich so ein Flimmern vor den Augen.
Dann denke ich teilweise wieder, ich hätte etwas Schlimmes, was aber ja eigentlich nicht sein kann.
Ich meine, ich war bei so vielen Ärzten..unter anderem Fachärzten (2 Orthopäden à einer von beiden hat sogar Blut abgenommen, um auf Rheuma und ebenfalls noch einmal Borreliose zu testen, was aber beides ebenfalls negativ war und bei 1 Neurologen) Dann noch bei 3 oder 4 verschiedenen Hausärzten, die auch nichts finden konnten. Das kann doch nicht möglich sein. Wieso ist das auf einmal bloß so? Hätte ich diese ganzen komischen Symptome nicht, hätte ich auch nicht diese permanente Angst...ich kann mich echt total in so was reinsteigern und zur Zeit weiß ich nicht wirklich, wie ich da wieder rauskommen soll.
Ich denke, ich werde es mal mit Autogenem Training versuchen und Mitte April habe ich einen Termin bei einer Ostheopatin. Mal sehen, ob die mir ein wenig helfen kann.
So. Das war jetzt meine Geschichte. Respekt, wenn jemand diesen langen Text wirklich durchliest, aber vielleicht findet ihr ja irgendwelche beruhigenden Worte für mich
Liebe Grüße
12.03.2011 10:21 • • 30.03.2011 x 1 #1