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Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin ganz neu hier und möchte euch gerne einen Teil meiner Geschichte erzählen und erhoffe mir ein paar Antworten von euch.

Die eigentliche Problematik begann im Dezember 2020 als ich beim Nähen fast umgekippt bin. Keine Ahnung was das war, auf einmal drehte sich alles. Ich habe darauf die Notaufnahme aufgesucht, ohne Befund. Einen Monat später das gleiche, beim Fernsehen gucken plötzlich das Gefühl gleich ohnmächtig zu werden, noch mal Notaufnahme, wieder ohne Befund. Ärztehopping hat auch nichts ergeben, die ersten Untersuchungen waren schon 2019, weil ich da unwirklichkeitsgefühle hatte, die ein bisschen mit Schwindel und Kreislauf einhergingen, aber seit Ende 2020 ist es halt sehr schlimm. Nun bin ich seit 2021 getrennt lebend, ich wurde verlassen. Ich habe einen kleinen Sohn, bin berufstätig und habe seit der Notaufnahmen - Geschichte mehrere Panikattacken in der Woche bzw generell einer Angsterkrankung entwickelt. Inzwischen bin ich in Therapie, hier jedoch noch ziemlich am Anfang und mir geht es zunehmend schlechter. Im März kam es dazu dass ich im Sandkasten auf unebenen Boden in den Knien zusammengesackt bin und sich alles drehte. hätte ich mich nicht festhalten können wäre ich auf dem Boden gelandet. Zudem habe ich ständigen Kopfdruck, auch nachts, und neulich Nacht bin ich auch fast ohnmächtig geworden gefühlt, mit einem starken Kribbeln das durch meinen ganzen Körper ging.

mehrere Nächte im Monat kann ich derzeit nicht einschlafen. Seit mehreren Tagen habe ich nun das Problem dass meine Beine gefühlt wegsacken beim Laufen. Es ist ein richtiges Schwächegefühl und oft begleitet durch eben diese Ohnmachtsgefühle. Als ob eine Glühbirne ständig an und aus geht und zu erlischen droht, sich aber im letzten Moment wieder fängt und das Licht wieder an ist. Den ganzen Tag über fühle ich mich oft so als hätte ich starke Kreislaufprobleme, MRT, Kardiologie, Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Augenarzt haben aber alles nichts ergeben. Lediglich der Orthopäde hat zwei Bandscheibenvorfälle in der Wirbelsäule entdeckt. Da gehe ich jetzt demnächst zum wirbelsäulenarzt und morgen habe ich das erste Mal Osteopathie. Krankengymnastik erhalte ich dauerhaft derzeit.


Ich weiß einfach nicht was ich machen soll weil die Symptome täglich so viel schlimmer werden. Ich habe einerseits total Angst umzukippen, gerade wenn mein Sohn dabei ist, andererseits wäre es vielleicht dann endlich eine erlösende Nachricht, eine Erklärung für das Ganze zu haben. Gleichzeitig habe ich genau vor dieser Erklärung natürlich eine Heidenangst, weil ich befürchte dass es eine schlimme Krankheit sein könnte.

Jetzt meine Frage: geht es hier jemanden genauso? Kennt ihr es dass euer Kopf wirklich kurz vorm platzen ist und ihr das Gefühl habt jederzeit ohnmächtig zu werden, teilweise mit so starken körperlichen Symptomen dass das unausweichlich scheint?

Ich wechsle nächste Woche noch einmal den Hausarzt, habe schon einen Kennenlerntermin vereinbart. Meine Therapeutin meinte sie würde gerne noch einmal durchchecken, um nichts zu übersehen. Ich weiß wirklich keinen Rat mehr weil ich auch nicht glauben kann dass ich nächste Woche überhaupt noch laufen kann.


Es ist echt so schwer für mich zu verstehen dass aus mir optimistischer und lebensfroher Person innerhalb von zweieinhalb Jahren so ein Mensch geworden ist. Ich wäre über ein paar Nachrichten sehr sehr dankbar. Liebe Grüße und einen schönen Abend, Meerweh83

11.05.2022 20:23 • 13.06.2023 x 2 #1


17 Antworten ↓


Hallo,
Hast du vielleicht einen niedrigen Blutdruck?
Bei mir fühlen sich Panikattacken auch so an als würde ich gleich in Ohnmacht fallen oder sterben, bin dann auch schwach auf den Beinen, genau wie du es beschreibst, hast du dabei auch Herzrasen oder Angst? Auch Unwirklichkeitsgegühle sind typische Angstsymptome.
Ist es wirklich so als würde sich die Welt drehen oder eher ein Schwankschwindel?
Lg

A


Ständig das Gefühl umzukippen

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Mein Blutdruck ist eigentlich normal immer wenn ich gemessen habe bisher.

Also es ist vorrangig den Tag über ein Kreislauf- schwach - Gefühl. Manchmal dann diese kurzen schockmomente in denen ich gleich wegkippe. Daraufhin Angst. Kommt im gehen, stehen, sitzen, etwas weniger häufig im Liegen vor. Tags mehr als nachts. Jetzt die letzten Tage gehe ich wie auf Watte und schwanke gefühlt dabei mehrere Male am Tag. Das ist neu. Und dann dann und wann verbunden mit dem gleich kipp ich um Gefühl. Daraufhin dann wieder das kurze Herzstolpern der Angst.

Also, es ist schwierig zu beurteilen wenn man es nicht selbst erlebt bzw nur anhand von Schilderungen... Aber ich würde meine Panikattacken auch so beschreiben. Ein Schockmoment, es fährt mir plötzlich ein, als würde ich in Ohnmacht fallen, drohendes Unheil, dann die Angst, weiche Knie, Zittern, ich muss mich setzen. Hab bei meinen ersten Panikattacken auch gedacht ich habe Kreislaufprobleme, passiert mir auch heute noch dass ich denke: jetzt kippst du wirklich um. Aber dann: nein, war doch wieder die Panik.

Zum Schwindel gibt es einen eigenen Faden im Forum, habe das seit einem Jahr aber in letzter Zeit ist es besser geworden, es ist bei mir ganz sicher psychischer Natur und fühlt sich an wie Schwanken bzw als ob der Boden schwankt und als würde ich auf Watte gehen.

Es tut mir leid, was du alles durchmachst in letzter Zeit und es auch immer wieder durchmachst.
Es ist aber auf jeden Fall gut, dass du ärztlich alles mal durchchecken lässt und auch, dass du in Therapie bist.
Kannst du denn einen "Auslöser" festmachen?
Ich kenne übrigens das Gefühl von Schwindel und die Angst, gleich umzukippen. Aber bei mir ist es nur die Angst. Körperlich ist bei mir alles soweit okay (außer Nährstoffmangel. Hast du das bei dir auch mal alles checken lassen? Also Vitamin D, B und Eisen auch? Schilddrüse?). Bei mir sind es immer "nur" psychosomatische Symptome und manchmal nervt das wirklich total! Und ja, an manchen Tagen macht es mir auch Angst, obwohl ich das alles schon so lange habe.

Zitat von Rosa_pather:
Zum Schwindel gibt es einen eigenen Faden im Forum, habe das seit einem Jahr aber in letzter Zeit ist es besser geworden, es ist bei mir ganz sicher ...

Jaaaa. Ganz genau so ist das bei mir auch. Ich habe das schon lange. Bei mir ist es auch psychisch bedingt (und eventuell ein wenig wegen Nährstoffmangel).
Ist bei mir auch so ein "Schwankschwindel". Nennt sich, glaube ich, auch psychogener Schwindel.
Alles Gute dir.

Zitat von JenniferB1611:
Es tut mir leid, was du alles durchmachst in letzter Zeit und es auch immer wieder durchmachst. Es ist aber auf jeden Fall gut, dass du ärztlich ...


Hallo

Nährstoffe sind beim letzten großen Blutbild ok gewesen, ich nehme aber vitamin d und alle paar Monate mach ich mal ein paar Wochen mit extra Eiseneinnahme.
Meine Schilddrüse wird halbjährlich überwacht. Ich habe einen zu Hohen calcitoninspiegel, der allerdings beobachtet wird. Szynthigrafie und US der Schilddrüse waren immer unauffällig und mittlerweile nehme ich keine medis mehr gegen meine früher bestehende Unterfunktion.

Bis März konnte ich auch etwas besser mit den Symptomen leben, aber als ich dann beim sandigen Untergrund wirklich weich in den Beinen wurde und sich alles drehte wars vorbei bei mir und seit einigen Wochen ist es bedeutend schlimmer. Seit mehreren Tagen halt dieses schwanken beim Gehen weil die Beine so weich sind. Wie auf watte

Achso... Wirklich Auslöser erkenne ich nicht. Ich bin lichtempfindlich. Mir fällt visuelles fixieren schwer und oft tritt das umkippgefühl dann auf wenn ich zwischen weitsicht und nahsicht Wechsele. Aber laut Augenarzt kein Grund für die symtome. Hab seit 2021 eine Brille. Bräuchte eigentlich eine stärkere. Aber dann geht es gar nicht mit dem gehen. Ansonsten ist die Trennung sehr belastend, mein Sohn hat Probleme in der Kita. Dazu oft Traurigkeit und Zukunfssorgen. Stress auf Arbeit. Familiär auch dann und wann

Zitat von JenniferB1611:
Jaaaa. Ganz genau so ist das bei mir auch. Ich habe das schon lange. Bei mir ist es auch psychisch bedingt (und eventuell ein wenig wegen ...

Ja genau. Danke, das wünsch ich dir auch

Also ich bin kein Mediziner aber glaube mal deinen Ärzten wenn sie sagen dass du gesund bist.

Ich erkenne Muster in deinen Schilderungen die ich von mir auch kenne bzw kannte: du hast extreme Angst umzukippen obwohl das noch nie passiert ist (nur beinahe), du praktizierst Katastrophendenken indem du befürchtest nächste Woche nicht mehr laufen zu können, du malst dir aus was passiert wenn du neben deinen Sohn umkippst... usw.

Ich denke mein Schwindel wurde erst durch meine extreme Angst umzukippen ausgelöst, dadurch habe ich ein extrem vorsichtiges und angespanntes Gangbild entwickelt sowie massive Verspannungen die verbunden mit dem ständigen Denken an den Schwindel den Schwindel erst ausgelöst haben.

Hab mich dann irgendwann gefragt wieso ich überhaupt so eine Angst habe umzukippen und wieso diese Angst jede Sekunde meines Tages kontrollieren kann wenn das Befürchtete noch nie eingetroffen ist.

Zitat von Rosa_pather:
Also ich bin kein Mediziner aber glaube mal deinen Ärzten wenn sie sagen dass du gesund bist. Ich erkenne Muster in deinen Schilderungen die ich von ...

Ja, so habe ich mich auch immer über Wasser gehalten mit dem Gedanken : he, du bist noch nie umgekippt. Aber das Erlebnis im März beim sandkasten hat es dann zunichte gemacht und jetzt denke ich jeden Tag mit massiver werdenden Symptomen dass da was anderes hinter stecken muss... Ich weiß schon in der Theorie dass meine Angst und Gedanken nicht zur Besserung führen sondern das Gegenteil bewirken. Aber ich kann sie einfach nicht abschalten...

Moin,

Ich habe aktuell leider genau das selbe… War auch schon beim Arzt der mich durchgecheckt hat. Der hat mich wegen den dauerhaften drückenden KopfschmErzen zum Mrt geschickt, jedoch auch alles ohne Befund. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass es durch meine Psyche kommt, da ich mal beim Essen umgekippt bin. Seitdem habe ich es immer vermieden irgendwo essen zu gehen und wenn ich doch mal ausserhalb essen war hatte ich beim ersten Bissen wieder dieses Gefühl ich kippe gleich wieder um, bekahm Appetitlosigkeit und mir wurde schlecht. Ich bin aber nicht umgekippt und hatte es immer krankhaft geschafft zu essen, was sehr schwer war.Vor ca. einem Monat hatte ich wieder genau das selbe und ich hatte eine synkope weil ich aber wahrscheinlich zu wenig getrunken hatte an einem warmen Tag. Jedoch habe ich nun diese PA auch häufiger wie z.B. beim Einkaufen in der Schlange oder auch wo ich mit Freunden unterwegs war. Wie wird man dieses Gefühl wieder los? Hast du es mittlerweile Geschafft? Versuche zurzeit durch noch mehr Sport und Meditation wieder zu mir zu finden…

@Meerweh83 Wie geht‘s dir aktuell denn?

Ich kenne dieses Schwindel-Gefühl sehr gut! Auch die Schwäche in den Beinen und man denkt man schafft keinen Schritt mehr und sackt gleich zusammen… sehr unschön und belastend:(bei mir hielt das tatsächlich auch einige Zeit an mal schlimmer mal besser. Habe auch alles mögliche checken lassen: EKG, Blut, Blutdruck, Schwindelklinik. Alles ohne Befund.
Mir hat tatsächlich geholfen zu verstehen, dass die Angst den Schwindel verursacht und ich gesund bin. Es gab viele sehr unangenehme Situationen aber irgendwie habe ich es geschafft und je öfter es geklappt hat desto besser wurde es. Im schlimmsten Fall habe ich mich hingesetzt oder habe mich an einer Person eingehakt beim laufen die mich grade begleitet hat. Irgendwann kam der Punkt an dem ich mir dann dachte: so mir egal ich mach jetzt alles was ich will und im schlimmsten Fall kippe ich um! Ist anderen auch schon passiert und kann viele Gründe haben kein Grund sich zu schämen…
Das Gefühl ist mittlerweile fast komplett verschwunden und nur noch ganz selten bekomme ich einen leichten Anflug davon.
Was mir auch geholfen hat war meine Muskeln in den Beinen zu massieren weil alles total verspannt war vom verkrampften stehen, weil ich auf keinen Fall umkippen wollte

Vielleicht hilft dir das etwas oder macht dir Mut das es wieder besser wird!

Ich kann mich richtig rein fühlen in deine Geschichte.
puh.... Danke der Nachfrage. Es ist weiterhin ein auf und ab, aber ich kann die Angst mehr als solche akzeptieren und verstehe mittlerweile dass die Symptome ein Teil davon sind. Mir hat tatsächlich die Akzeptanz dazu geholfen. Auch wenn ich noch lange nicht da bin wo ich hin will. Ich mache ja eine Therapie. Die schlägt etwas an. Aber vor allem habe ich mich viel beschäftigt mit social media Kanälen von Menschen die ähnliches durch haben und jetzt angstfrei sind. Da kann ich dir gern ein paar empfehlen wenn du magst

Vielen lieben Dank, für deinen Erfahrungsbericht. Tatsächlich freue ich mich darüber dass ich mich ein bisschen in dir erkenne inzwischen es ist noch bei weitem nicht so wie ich es mir wünsche, aber ich lerne Schritt für Schritt durch Akzeptanz und Selbstfürsorge den Weg aus der Dauerschleife an Angst und Symptomen. Ich hoffe dass es sich stetig bessert und ich irgendwann hier die Tipps geben kann und nicht mehr selber um Hilfe Frage. Aber langsam habe ich das Gefühl dass ich wirklich auf einem ganz guten Weg bin, vor Rückschlägen habe ich natürlich aber trotzdem noch großen Respekt. Konzerte besuchen stehen z.B ist immer noch ein großer berg arbeit für mich. Aber ich gehe den Situationen nicht komplett aus dem Weg und ich glaube das ist wichtig.
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@JenniferB1611 ich traue es mich kaum zu sagen, aber mir geht es wirklich allmählich besser. Die körperlichen Symptome sind zwar noch da, aber in abgemilderter Form und auch nicht mehr täglich... und auch das Gedankenkarussell, wenn mir sehr schwindelig ist, lässt sich leichter abschalten. Es gibt aber weiterhin gute und schlechte Tage. Ich versuche mich an den positiven Erlebnissen entlang zu hangeln und den Moment zu genießen... könnte allerdings noch etwas mehr Achtsamkeitsgedöns in meinen Alltag integrieren, der sicherlich auch noch mal was bringen würde. Also Meditation z.B oder progressive Muskelentspannung. Da fehlt es leider häufig an Zeit und ich merke in stressigen Situationen wie ich selber wieder in so ein Hamsterrad komme und dann sehr auf mich aufpassen muss, weil dann die Symptome meistens verstärkt auftreten sobald ich wieder mehr zur Ruhe komme. Vielen dank der Nachfrage, ich hoffe dir geht es soweit einigermaßen?

A


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Dr. Matthias Nagel
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