App im Playstore
Pfeil rechts
13

Hallo in die Runde,

ich muss hier mal einiges loswerden und vielleicht hat der/die ein oder andere ja einen Tipp für mich:

Also meine Hypochondrischen Ängste haben so ziemlich nach der Geburt meines zweiten Kindes angefangen. Ich habe häufig Ängste in meine Richtung gehabt, dass ich nicht für meine Kinder da sein kann, sie zurücklassen muss, etc.

Leider ist es so, dass ich seit einiger Zeit meine Kinder sehr sehr beobachte und Angst vor Krebs oder einer anderen schlimmen Erkrankung habe, die sie haben oder bekommen könnten.

Vor langer Zeit habe ich mal was von einem kleinen Mädchen gelesen, das einen starken Schnupfen hatte, dann komisch ging und häufiger hinfiel und immer öfter undeutlich sprach. Die Eltern gingen zum Arzt, MRT vom Kopf - Achtung TRIGGERWARNUNG:

Ergebnis: DIPG, Todesurteil. 9 Monate später war sie verstorben.

Diese Geschichte hat mich so wahnsinnig mitgenommen, dass ich viel geweint habe. Immer wenn eines meiner Kinder etwas länger einen Schnupfen hat, bin ich innerlich schon panisch. Ich gucke, beobachte, analysiere, bin voller Angst.

Jedenfalls finde ich meine Große momentan seltsam. Sie zieht oft Schleim hoch, wobei dieser scheinbar nicht in der Nase, sondern eher im Rachen sitzt. Habe das Gefühl, dass sie schlapp wirkt und irgendwie lustlos. Dann wiederum spielt und erzählt sie total viel. Die Erzieher aus dem Kindergarten sagen auch, alles super dort, wie immer.

Letzte Woche sagte sie, sie habe Kopfschmerzen an der Stirn. Das, nachdem wir den ganzen Tag draußen waren und es war echt warm. Dennoch gehen da gleich die Alarmglocken los, bzw. hören nicht auf. Weil den Rotz zieht sie ja noch immer hoch.

Seit ein paar Tagen ist mir nun aufgefallen, dass sie mal das eine, dann das andere Auge zukneift. Habe sie darauf angesprochen, ob sie irgendwie schlecht sieht oder so. Sie sagt nein, sie mache das einfach so. Man muss dazu sagen, dass sie sich sehr gut ausdrücken kann. Sie kommt nach den Sommerferien in die Schule und ist echt plietsch.

Seit letzter Woche muss ich ununterbrochen an dieses kleine Mädchen denken, die die Diagnose mit 6 Jahren bekam. Ich kriege das nicht mehr aus dem Kopf, beobachte meine Tochter, frage ständig nach, ob alles klar ist. Ich warte quasi darauf, dass sie undeutlich spricht oder hinfällt. Ich habe so große Angst, es könnte irgendwas mit ihr sein, dass mir permanent übel ist. Ich habe solche Angst eine von den beiden zu verlieren, sie leiden zu sehen, dass ich nur heulen möchte.

Gibt es Mamas/Papas unter euch, denen es ähnlich geht? Ich weiß gerade nicht mehr weiter. Mein Mann sagt, er findet, sie sei ganz normal. Ich aber habe die ganze Zeit so ein ekliges Gefühl im Bauch. Das hat mich aber schon so oft getäuscht, sodass ich nicht weiß, ob ich ihm trauen kann oder nicht.

Wie geht man mit diesen elterlichen Ängsten um? Ich habe einfach keine Idee. Ich will die beiden nicht verlieren .

Danke fürs Lesen. VG

19.07.2023 14:16 • 26.07.2023 #1


19 Antworten ↓


Das ist das normale Lebensrisiko. Jeden Tag kann irgendwas passieren. Hätte, wäre, wenn....damit kann man sich gut *verrückt* machen.
Da hilft nur *Gelassenheit üben*. Mache ich schon lange.

A


Ständig Angst um Kinder

x 3


@UlliOnline Ja, natürlich hast Du Recht. Ich versuche es sehr, die Gelassenheit zu üben. Meine Kinder spiegeln mir das häufig und sagen dann auch: Mama, Du bist gerade wieder ein Angsthase.

Ich hab manchmal das Gefühl, dass ich noch verrückt werde, bis sie ganz erwachsen sind. Mein Kopf spielt mir immer wieder die wildesten Streiche.

Zitat von JuLila:
Also meine Hypochondrischen Ängste haben so ziemlich nach der Geburt meines zweiten Kindes angefangen.

Immer wieder erstaunlich, wie ähnlich unsere Geschichten hier sind im Forum.
Bei mir war es ähnlich. Bei mir kamen die ersten (Hypochonder)Symptome auf fast exakt ein Jahr nach der Geburt unseres zweiten Kindes. Ich glaube, dass der Stress / die Herausforderung für einige, wackelige Eltern nach der Geburt von Kindern manchmal der Tropfen sind, der dann die immer schon schlummernde, psychische Erkrankung durchbrechen lässt. Was ich so mitbekommen habe im Bekanntenkreis, war es meist beim zweiten Kind so.

Zitat von JuLila:
Leider ist es so, dass ich seit einiger Zeit meine Kinder sehr sehr beobachte und Angst vor Krebs oder einer anderen schlimmen Erkrankung habe, die sie haben oder bekommen könnten.

Kenne ich sehr gut. Das ist ein Teil der generalisierten Angststörung. Unsere Ängste beziehen sich also nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf Personen, die wir lieben und um uns haben. Mein älterer Sohn hatte im Alter von 2-5 im kälteren Halbjahr immer extrem Husten und Probleme mit der Lunge. Ich hatte da auch unfassbare Ängste, dass da etwas Schlimmes dahinter steckt (Mukoviszidose z.B., weil das im Stammbaum meiner Frau einige haben/hatten).

Zitat von JuLila:
Vor langer Zeit habe ich mal was von einem kleinen Mädchen gelesen, das einen starken Schnupfen hatte, dann komisch ging und häufiger hinfiel und immer öfter undeutlich sprach. Die Eltern gingen zum Arzt, MRT vom Kopf - Achtung TRIGGERWARNUNG:

Man muss solche Berichte unbedingt meiden, so gut es geht oder zumindest ausblenden. Es ist megatraurig, aber es ist statistisch einfach der eine Fall, der so selten vorkommt. Kinder sind noch viel weniger anfällig für schwere Erkrankungen als wir. Versuche Dir klar zu machen, dass Deine Angststörung zu 99,9999% verantwortlich für Deine ganze Denkweise ist. Wie immer: Auf keinen Fall bei Google in dieser Richtung recherchieren, was Kindern alles passieren kann. Man wird dort unbewusst immer die wenigen, ganz seltenen, schlimmen Geschichten finden. Das ist logisch, denn der normale Kindheitsverlauf ohne Erkrankung hätte keinen Sinn, im Internet aufgezeigt zu werden mit großen Schlagzeilen.

Zitat von JuLila:
Gibt es Mamas/Papas unter euch, denen es ähnlich geht?

Mehr, als wir vermutlich alle denken. Ich bin einer davon. Du bist also nicht allein und wie gesagt: Bei einer generalisierten Angststörung oder auch bei Hypochondern allgemein ist das sehr oft so, dass man sich auch Sorgen um die eigenen Kinder macht.

Hallo, mir geht's genauso. Bin total im Panikmodus. Mein großer hat seit 2 Tagen Fieber, vor 3 Wochen auch. Würde ihn am liebsten gleich zum Doc zur Blutabnahme schicken

Typisch für Katastrophendenken ist, dass es so überspitzt ist, dass man den eigenen Anschluss an die Realität verliert. Die Gedanken verselbstständigen sich wie Dominosteine.
Bei einer Angststörung tritt starke Angst in objektiv nicht bedrohlichen Situationen auf. Betroffene fürchten sich vor Situationen und Dingen, die andere als normal empfinden. Sie erleben die Angst dabei sehr real – in Form von intensiven körperlichen und psychischen Beschwerden wie Herzrasen, Schwitzen und Atemnot.

https://gedankenwelt.de/katastrophenden...orm-leben/

https://www.tk.de/techniker/magazin/lif...ln-2093330

Vielleicht kannst du damit etwas anfangen ? Kannst ja mal lesen. Ich finde es in jedem Fall interessant und hilfreich.

Zitat von UlliOnline:
Bei einer Angststörung tritt starke Angst in objektiv nicht bedrohlichen Situationen auf. Betroffene fürchten sich vor Situationen und Dingen, die andere als normal empfinden.

Gut erklärt.
Ich sage oft auch: Der Sensor ist verrutscht!

Zitat von Hicks:
Gut erklärt. Ich sage oft auch: Der Sensor ist verrutscht!

Das ist kopiert gewesen aus dem Netz. Egal...

Zitat von UlliOnline:
Das ist kopiert gewesen aus dem Netz. Egal...

Meinst Du Deine Aussage oder meine?

@Hicks meine natürlich. Ich bin manchmal zu faul, etwas selber zu formulieren und zu schreiben.

@UlliOnline
Ich finde das gar nicht schlimm.
Deine Links waren super und das ist es, was zählt.

Ich habe auch immer Angst um meinen Sohn, der ist jetzt 30 J....ich denke das hört nie auf. Durch die Angsterkrankung ist es natürlich doppelt so schlimm. Das Leben ist immer ein Risiko, weiß auch jeder der unter Ängsten leidet. Aber wenn man in dem Karussell drin steckt...kommen Katastrophengedanken ohne Ende. Mir hilft nur Bewegung und Ablenkung.

Zitat von reggi62:
Ich habe auch immer Angst um meinen Sohn, der ist jetzt 30 J....ich denke das hört nie auf.

Kann ich total nachvollziehen (meine Schwiegermutter ist da ähnlich in Bezug auf meinen jungen Schwager), aber man muss wirklich versuchen, es nicht zu übertreiben. Das Problem ist nämlich, dass wir dann den Fehler machen, unsere Ängste an unsere Kinder weiterzugeben. Das war bei meinen Eltern so, die ihre Ängste an mich weitergegeben haben durch totale Überbehütung. Kinder müssen lernen, zu fallen, zu scheitern, Fehler zu machen. Nimmt man ihnen diese Lebenserfahrungen, wird sich das negativ auswirken.

Ein Ziel von uns sollte daher nicht nur sein, uns selbst wieder in die Bahn zu bringen, sondern unbedingt zu verhindern, dass wir es weitergeben an unsere Kinder. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist mir sehr wichtig. Meinen Eltern ist es nicht gelungen, leider. Ich hoffe, dass ich es schaffe. So gesehen kann man es auch als Vorteil sehen, dass ich mich durch meine Erkrankung erst so richtig mit dem Thema beschäftigen musste.

@Hicks unsere Eltern haben uns geprägt. Aber auch unsere Eltern wurden durch IHRE Eltern geprägt...und so weiter...
Es geht für mich also nicht um Schuld sondern um Verstehen...wieso weshalb warum.
Verzeihen ist dann noch wieder etwas anderes.

Zitat von UlliOnline:
Aber auch unsere Eltern wurden durch IHRE Eltern geprägt...und so weiter...
Es geht für mich also nicht um Schuld sondern um Verstehen...wieso weshalb warum.
Verzeihen ist dann noch wieder etwas anderes.

Völlig richtig.
Auch diese Logik ist wichtig, zu verstehen.
Schuld hat keiner. Meine Eltern haben auch immer nur in bester Absicht gehandelt.
Ich weiß auch mittlerweile, warum sie so waren/sind, wie sie waren/sind. Natürlich kam das auch durch die Art ihrer Eltern zustand (meiner Großeltern also) usw usw....
Wie Du gut sagst: Es hilft schon sehr, wenn man diesen Kreislauf bzw. die Linie versteht. Das kann dann helfen, es (hoffentlich) anders zu machen und die Weitergabe von Generation zu Generation zu durchbrechen.
Meist erfolgt das aber eh in einem gewissen Maß automatisch, weil der Partner selten die gleichen Prägungen hat wie man selbst. Die Kinder landen dann oft eh in irgendeinem Mix und das ist glaube ich eine gute Sache.

Das ist mir klar, möchte ihm natürlich nicht meine Ängste übertragen...sicher bekommt er das mit . Aber er kann sich ganz gut abgrenzen. ( weiß ja wie seine Mutter tickt)
Ich denke habe das gut hinbekommen , er ist ein selbstständiger junger Mann.....

@Hicks Danke für deine Nachricht und die wahren Worte. Natürlich sollte man diese Berichte meiden. Das tue ich tatsächlich auch. Sobald iwas mit Kindern oder Erkrankungen oder oder iwo steht, lese ich (meist) nicht weiter. Aber dieser eine Bericht, der ist mir ganz ganz stark in Erinnerung geblieben.

Meine Tochter hat nach wie vor Schnupfen und Niest vermehrt und räuspert sich des öfteren. Ich habe eine Allergie vermutet, das Antihistaminikum hat nichts gebracht. Folglich kann ich nur an das eine ️ denken. Ich beobachte sie ununterbrochen und denke nur an das eine. Als ob es sonst keine anderen Ursachen für Schnupfen geben könnte.

Sie kommt mir auch einfach so verändert vor, maulig, müde, schlapp, irgendwie träge. So in sich gekehrt. Aber auch nicht die ganze Zeit.

Ich drehe noch durch, weine sehr viel und mach mir die ganze Zeit Sorgen . Der KiA hat natürlich passender Weise Urlaub und ist erst ab Montag wieder im Dienst.

Ich weiß nicht, wie ich damit fertig werden soll. Ich habe solche Angst vor solch einem schlimmen Schicksal, dass ich die Gegenwart nicht genießen kann. Das ist einfach nur irre
Sponsor-Mitgliedschaft

@Hoots1 Hallo, geht es deinem Sohn besser? Ich weiß genau, wie du dich fühlen musst. Man wartet einfach täglich darauf, dass iwas ist. Oder so ähnlich

Ich komm derzeit überhaupt nicht klar. Meine Ängste sind so schlimm, wie schon lange nicht. Meine Große hat noch immer Schnupfen und ich denke nur an das eine schlimme Schicksal. Ich kenne die Familie nicht einmal, muss aber so oft an dieses kleine Mädchen denken. Es tut mir einfach so Leid

Hallo ,
mir gehts leider genau so .
Ich habe schon viele Jahre starke Krankheitsängste und mit der Geburt meines Sohnes vor 3 Jahren hat es dann nochmal eine ganz neue Stufe erreicht . Ich kann das normale Familienleben nicht laufen lassen , geschweige denn genießen ( in 3 Wochen kommt mein 2. Kind) weil ich innerlich nur darauf warte dass eine schlimme Diagnose in unser Leben bricht . Du beschreibst es ganz gut , diese Fixierung auf etwas bevorstehendes , von dem man fühlt es kommt .
Man vergisst wieviel Kinder bzw. die allermeisten gesund erwachsen werden und auch ein hohes Alter erreichen .
Manchmal habe ich den Eindruck ich gestehe mir diese positive Aussicht nicht zu weil es doch so viel Leid gibt. Warum sollten ausgerechnet wir das Glück haben von solchen Dingen verschont zu bleiben ?
So ist es bei dir auch oder ?

@KiraStuttgart26 Ja, exakt. Das ist es. Warum sollte es ausgerechnet an uns vorbeigehen?! Warum sollte ich glücklich sein dürfen?!

Ich denke, ich bin da sehr durch meine Kindheit geprägt. Ich bin die ersten Jahre bei meiner Oma aufgewachsen und die hat immer gesagt: Lach nicht zu viel. Sonst hast du viel zu weinen. Ich durfte nicht glücklich sein. Habe schlimme Sachen mit meinen Eltern erlebt (Vater Dro., Alk., hat versucht, mich mit einem Gürtel zu erdrosseln als ich zwei war). Danach jahrelanger körperlicher und emotionaler Missbrauch durch meine Mutter.

Ich liebe meine Kinder mehr als alles andere auf der Welt. Die beiden haben mir so viel beigebracht, über mich und über Liebe und Gefühle. Ich könnte ihnen niemals auch nur ein wenig weh tun. Ich habe solche Angst, die zwei zu verlieren. Meine Verlustangst spielt bei meiner Angsterkrankung eine große Rolle, denke ich.

Du beschreibst es sehr gut. Eine innere unaufhörliche Anspannung, das ist einfach nur grauenhaft.

Herzlichen Glückwunsch zu eurem zweiten Baby. Es wird ganz sicher alles gut sein und ihr werdet die schönste Zeit haben. ️

A


x 4





Youtube Video

Dr. Matthias Nagel
App im Playstore