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Hallo, ich bin erstmals hier in diesem Forum und hoffe, dass ich hier Gleichgesinnte finden kann, die mit dem Problem gut zurechtkommen.
Seitdem mich mein Mann vor 3 einhalb Jahren plötzlich verlassen hat kommt meine Krankheitsangst, die vorher nur milde ausgeprägt war, voll heraus und beeinflusst mein Leben.
Bei kleinen Symptomen verschiedenster Art (z.B. offene Stelle an der Zunge = zungenkrebs, Pickel = Hautkrebs, Harnwegsinfekt = Blasenkrebs.....) kriege ich die Panik und MUSS es sofort abklären lassen, dann bin ich für einige Zeit beruhigt, ja direkt euphorisch, bis das nächste Symptom kommt. Dann geht die ganze Sache wieder von vorne los. Arzttermin.... Angst davor.... genauere Befunde (die Ärzte klären es meistens dann noch mit CT oder Röntgen etc ab, was meine Angst noch schürt, da es gefährlicher wirkt) .... dann ist eh nichts .... Beruhigung für einige Zeit.
Die Gedanken, dass mein Leben vorbei ist, ich nicht richtig gelebt habe (von meinem Mann nie geliebt wurde) und ich auch niemanden finden werde und dann wenn ich krank bin, keiner an meiner Seite sein wird.
Erschwerend kommt dazu, dass in meinem Umfeld einige Leute an Krebs erkrankt sind, gerade noch in Therapie, es toll meistern.... und ich bin beunruhigt wegen kleiner Symptome. Ich komme mir schon bescheuert vor, kann es keinem mehr sagen. Schäme mich auch, wegen einer Lappalie zum Arzt zu gehen.
Ich meistere mein Leben ganz toll, hab viele Freunde, einen guten Therapeuten und bin ein fröhlicher Mensch der immer ein offenes Ohr für andere hat. Aber ganz tief drinnen ist diese Angst vor dem Sterben. In meinem Alter (57) fängt es ja auch an, dass Gleichaltrige schwer erkranken und sogar sterben.
Ich denke darüber nach, die Symptome einfach zu ignorieren, versuche mir einzureden, dass ich eh nichts habe, aber der kleine Stachel sitzt trotzdem drinnen bis ich es abgeklärt habe.
Habt ihr Ratschläge, wie ich damit umgehen könnte oder wie ihr diese Sache gemeistert habt?
wäre euch sehr dankbar
lg bluemi

07.11.2016 11:24 • 07.11.2016 #1


4 Antworten ↓


Hallo,derselbe Kreislauf wie bei mir.

Es,ist schlimm,verlassen zu werden....plötzlich steht man alleine da.

Du hast ja ein soziales netz,das ist schonmal super...

Man kann mit 60 sterben,man muss aber nicht.

Krebs ist kein Todesurteil.

Ich kenne mindestens drei geheilte Menschen.

Hypochonder sind körperlich die gesündesten Menschen.

Oft sind diese krankheitsängste eine Flucht....oder das kompensieren von anderen Befürchtungen.

Vielleicht hast du gerade ganz konkret Angst,daß dein soziales Netz zusammenbricht...wg den Krebsfällen....

Angst vorm alleinesein...Angst vorm altwerden...usw bzw alt und alleinsein. Dem kann man vorbeugen..gibt solche Generationenhäuser z.b.

Oder vereine. Partnersuchbörsen...das leben ist nach ner Trennung nicht vorbei. Mein Opa hat mit 78 noch ne Freundin gefunden

A


Seit Trennung Angst vor Krebs bei kleinen Symptomen

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Hallo Lechatnoir,
danke für deine mutmachenden Worte.
Da ich ein sehr reflektierter Mensch bin ist es mir schon bewusst, dass die Krankheitsängste ein Symptom für irgendeine tieferliegende Angst ist, leider finde ich im Moment aber keinen Zugang dazu. Bin ja seit meiner Trennung in Therapie .... in größeren Abständen, je nach Befinden.... aber mehr als reinschauen kann ich nicht. Manche Dinge kann man, glaube ich, im Moment nur akzeptieren, dass es so ist.
Ja, Angst vor dem Altwerden, vor dem Alleinsein, klar hab ich das. Ich bin zwar noch total fit drauf aber natürlich rückt das Ende immer näher. Meine beiden Omas sind beide fast 95 geworden, also gute Gene. Komischerweise bin ich bei normalen Sachen überhaupt kein Weichei, ich hab seit ewigen Zeiten Tinnitus, auch mal Gelenkbeschwerden, mit solchen Sachen kann ich super umgehen und mach auch überhaupt kein Drama draus. Ich kann normale Schmerzen gut aushalten, bin robust und halte viel aus. Aber wie gesagt, mit möglichen lebensbedrohlichen Themen komme ich gar nicht gut zurecht.
Partnerbörsen hab ich schon probiert, hab ich keine Lust mehr drauf. Hatte nach meiner Trennung noch eine sehr schwierige Beziehung, jetzt is mal Pause angesagt und Erholung. Ja ich denke, jetzt hab ich endlich Zeit für mich, das ist gut, aber wofür verwende ich sie, ..... dafür dass ich mir Sorgen mache. Ich könnte es genießen.... so ein Blödsinn.
Wie kommst du aus dem Kreislauf heraus?
lg bluemi

Hm..schwierig.

Im Moment habe ich es auch verstärkt....hatte neulich auch so ne kleine rote Stelle unter der Zunge...sofort Zungenkrebs oder Mundkrebs...später fiel mir ein, daß ich Walnüsse gegessen hatte und mir spitze Teile der Nuss beim kauen unter die Zunge geraten waren. Aber bis dahin hatte ich Todesangst. Das geht immer so weiter...Schmerzen am Ohrknorpel.....hatte drauf rumgedrückt..das ist ja so empfindlich hinterm Ohr. Dabei hatte ich das schon so oft...schon Jahrzehnte, dann wäre ich längst tot..dachte natürlich an Tumor.

So ist es im Moment mit allem. Jetzt hab ich meine Tage mal drei Tage früher bekommen..Riesenschreck ...sofort denke ich an Unterleibs Karzinom.

Obwohl das ja nix dramatisches ist.

Mir gehts wie dir..wenn ich ne Schilddrüsenunter oder überfunktion hätte..das wäre für mich nicht tragisch, es ist nur der Krebs, der mich so beutelt. Vor ALS oder MS hab ich komischerweise null Angst...obwohl das ja auch nicht schön ist.

Meine Mutter hatte Magenkrebs..aber die ist geheilt. Es gibt viele geheilte Menschen, über die redet nur keiner .

Wenn ich was entdecke, dann beruhige ich mich damit...aber es ist trotzdem wie ein Stachel. erst die ärztliche Sicherheit nimmt dann den Stachel raus..und dann geht es mir wie dir....ich bin dann regelrecht euphorisch glücklich. Aber wohl eher ein zeichen, wie angespannt man doch war...und wie sehr man sich das Leben doch so schwer gemacht hat..mit der Angst.

Jedesmal nehme ich mir vor, das nächste Mal nicht mehr das schlimmste zu denken..aber es klappt nicht.

Manchmal glaube ich..ob man sich so Glück selbst produzieren kann ? Diese Erlösung , wenn man dann gesagt bekommt, man hat nix Schlimmes ?

Manchmal komme ich gut raus....aus dem Kreislauf...manchmal gar nicht.










Der Auslöser ist sicher

ach wie gut kann ich dich verstehen
Ich glaube, es ist irgendsoeine Drama-Sucht. Ich kann mich erinnern, dass ich schon als pubertierende Jugendliche Angst vor Krebs hatte. Hab in einem Buch etwas gelesen über Brustkrebs, hab bei mir getastet und natürlich was gefunden.... hatte lange Zeit Angst dass ich Krebs habe. Konnte auch mit niemandem darüber sprechen, um meine Ängste zu zerstreuen.

Ich habe begonnen zu meditieren und diese Angst einmal anzuschauen... zu akzeptieren. Je mehr man etwas weghaben will desto stärker kommt es zum Vorschein. Also ja.... ich habe Angst..... aber irgendwie möchte ich erreichen, dass sie mich nicht mehr im Griff hat. Einmal hab ich es geschafft, dass ich nicht zum Arzt gegangen bin und das Symptom ist von alleine weggegangen (wunde Stelle im Mund von scharfem Käse) allerdings musste mir eine Freundin sagen... das ist eh nichts, mach dir keine Sorgen

Mir geht es wie dir, mit vielen Krankheiten könnte ich zurechtkommen, aber ich glaube es ist die Angst vor dem Tod.
Oder vor dem Leiden?
Keine Ahnung.
Auf jeden Fall komme ich mir ein bisschen weniger dumm vor wenn ich hier lese, dass es dir und auch anderen ähnlich geht.
Es kommt ja von irgendwoher, wir sind nicht dumm sondern haben dieses Muster irgendwann gelernt....
Und wenn man die neuronalen Verbindungen im Gehirn irgendwie anders verknüpft (durch neue Erfahrungen) dann kann man Verhaltensmuster auch umlernen.





Dr. Matthias Nagel
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