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Hallo zusammen !

Vielen Dank an alle die sich die Zeit nehmen meinen Text zu lesen.

Langsam erkenne ich mich nicht mehr. Ich habe das Gefühl verrückt zu werden.

Seit ca 5 Jahren identifiziere ich mich als Hypochonder. Angefangen mit der Angst vor Brustkrebs.
Phasenweise konnte ich das vergessen und relativ normal leben. Es kamen immer wieder Ängste auf, die ich aber mit Vernunft und Verstand in den Griff bekam.
Im letzten Jahr ist es besonders schlimm. Zuerst kamen Zyklusstörungen, ich war überzeugt irgendeinen gynäkologischen Krebs zu haben. War das vorüber war ich wieder auf Brustkrebs fixiert.
Letztens entdeckte ich einen roten Fleck an meinem Arm, ging zum Hautarzt. Er untersuchte mich und gab mir eine Creme, welche aber nicht hilft. Da ja ein Arzt darauf geguckt hatte konnte ich es kurz im Kopf nach hinten schieben.
Dann entdeckte ich eine Delle in der Haut an meiner Brust ( meine Haut ist generell aufgrund vom Lipödem quasi überall dellig ), und wurde panisch. Untersuchte ewig lange meine Brüste. Als ich auf der anderen Brust auch solche Veränderungen entdeckte ( oder waren sie doch immer so ? Ich weiß es nicht mehr ?!? ) war ich kurz beruhigt. Dann suchte sich mein Kopf wie von alleine das nächste. Stimmt mein Zyklus ? Oder sind da immernoch minimale Schmierblutungen ? Was wenn der Fleck am Arm doch etwas anderes ist ( ich google bis zum umfallen ).
Ich habe darüber keine Kontrolle mehr. Ich bin 24/7 damit beschäftigt. Ich bemerke mittlerweile andere psychische Probleme an mir, hatte ich diese Woche plötzlich Angst alleine zu sein. Das hatte ich noch nie. Zudem bin ich völlig gefühlstaub. Die Weihnachtszeit ist mein ein und alles. Nichts bereitete mir mehr Freude. und nun bin ich taub. Kann nichtmal mehr dafür Freude empfinden.
Wenn ich es versuche kommt der : aber wenn du krank bist, dann freust du dich und im Nachhinein stand es schon so schlimm um dich Gedanke.
Ich habe 4 Kinder, eigentlich habe ich keine Zeit für sowas. Meine größte Angst ist es dass sie ohne mich aufwachsen müssen. Das macht mich schier verrückt. Ich denke darüber nach schon Erinnerungskisten zu machen. falls ich doch krank bin. Dann kommt ein heller Moment im Kopf und denkt, nein wie bekloppt, dass darf man keinem erzählen. Ich versuche mich selber da rauszuholen, und im nächsten Moment denke ich das wäre nachlässig. denn was ist wenn doch etwas von meinen Ängsten wahr ist ?
Ich kann auch kaum aufhören zu googlen. mittlerweile könnte ich Onkologe sein. Ich kenne mich mit allem aus. Meine Angst ist auf Krebs beschränkt.
Ich weiß man kann mir hier auch nur eine Therapie empfehlen, aber ich musste es jetzt einmal aus der Seele schreiben. Niemand weiß etwas davon. ich fresse dass alles rein und verstecke. Im Alltag funktioniere ich.
Ich hatte eine schwere Kindheit, meine Mutter war schwere Alk., mein Vater krebskrank seit ich mich erinnern kann. Er starb als ich 16 war. Ich denke daher rührt meine Angst.
Ich habe nun alles was ich nie hatte und meine Kinder haben eine Kindheit so gut wie es nur sein könnte. Tief innendrin habe ich Angst alles zu verlieren, weil wir früher nie Glück hatten.
La

Ich danke nochmal fürs lesen.
Liebe Grüße

17.11.2024 20:57 • 20.11.2024 x 6 #1


9 Antworten ↓


@Selene0810 du hast einfach nur Angst dass es dir so ergehen könnte wie deinem Vater. Du hast Angst alles zu verlieren ich denke du solltest dich mit dieser Angst konkret auseinander setzten. Am besten in der Therapie. Ärzte Marathons und Google werden deine Angst nur noch größer machen. In gewisserweise versuchst du durch die Hypochondrie Kontrolle zu erlangen dass es nicht so kommen wird. Und genau da liegt das Problem die Angst wird dadurch nicht weniger sondern mehr. Ängste sind da um angeschaut und aufgearbeitet zu werden. Du hast jetzt die Möglichkeit dazu nimm die Angst ernst und bearbeite sie.

A


Seelenleid Hypochondrie / Wahn

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Vor 3 Jahren hast du das erste Mal von der Hypochondrie hier im Forum geschrieben:
Krankheitsangst regiert mein Leben
Seit 5 Jahren quälst du dich damit.

Was meinst du, wie lange Du das noch aushalten oder verheimlichen kannst?
Es ist an der Zeit, dass du dich deinem Mann anvertraust oder einer Person, die dir etwas bedeutet.
Du kannst das nicht dauerhaft mit Dir selber ausmachen.
Du siehst ja auch, wie sich alles verschlimmert anstatt besser zu werden, neue Symptome dazu kommen.

Dein Seelenleid ist nicht die Hypochondrie, auch wenn Sie dich zusätzlich noch fertig macht.
Dein wahres Seelenleid ist ein ganz anderes....und dieses ist der Auslöser/Ursache für die Hypochondrie.

Die Ursachen der Hypochondrie sind vielschichtig. Erste Anzeichen gibt es häufig in der Pubertät.
Auslöser können der traumatische Verlust eines geliebten Menschen,
ein hinsichtlich Gesundheit übervorsichtiges Elternteil,
schlechte Erfahrungen mit ärztlicher Behandlung
oder eine schwere Krankheit in der Familie sein.
Auch akute psychische Belastungen können die Wahrnehmung körperlicher Symptome hervorrufen. (zitiert)

Wenn du Veränderung/Verbesserung wünscht, dann bist DU diejenige, die etwas ändern kann.
Mit professioneller Hilfe
Melde dich bei verschiedenen Psychotherapeuten (telefonisch oder auf AB sprechen)
Versuche es bitte endlich, dass man dir helfen kann.
Versuche auch einen Termin bei einem Psychiater zu bekommen.

Nimm mal deinen ganzen Mut zusammen und sprich mit jemandem aus deinem Umfeld, dem du dich anvertrauen kannst.

Hallo seltene
Der Text könnte auch von mir sein.
Hypochondrie hab ich auch diagnostiziert bekommen.
Es ist alles so unfassbar schwer den Tag zu überstehen.
Ich Wache morgens schon mit Adrenalin im Kopf auf und hoffe das ich kein Symptom verspüre was mir Angst macht.
Im Moment hab ich auch mit zyklusdtörungen zu kämpfen und Google ist mein Berater.
Könnte locker Arzt werden,da ich wirklich mir alles Google Wissen angeeignet habe.
(Muss es mit Humor schreiben,da ich sonst wahnsinnig werde) .
Ich fühl echt mit dir und kann mich in dich hineinversetzen.
Mein Vater ist 2008 plötzlich verstorben und danach ging es bei mir los mit den Ängsten,
In Therapie war ich auch schon, aber bei einer generalisierte Angst gepaart mit Hypochondrie nicht so einfach.

Ich wünsche dir alles liebe.

Guten Abend, wenn ich diesen Text lese, erkenne ich mich ganz genau. Ich lebe auch nur noch mit dieser Angst vor Krebs und seit ich alt bin (70) , wird das immer schlimmer. Psychotherapie hat nicht geholfen, inzwischen getraue ich mich auch kaum noch zum Arzt. Ich weiß nicht mehr, was wirkliche Symptome sind oder doch mehr psychisch, also so eine Art Einbildung. Gerade sticht es mich so ab und zu um die Brustwarze herum auf einer Seite ganz kurz, dann mal einige Tage nicht, dann wieder. Ich war vor einem Jahr bei der Mammografie( Screening), da war alles ok, aber es lässt mir keine Ruhe. Es ist ganz schwer, dagegen vorzugehen und man kann nicht immer an das schlimmste denken, sagt meine Logik, aber die Gefühle sind halt auf Angst programmiert. Ich habe mit einem Psychiater ( alter Schulfreund) darüber gesprochen,, er sagte, das ist ganz schwer zu therapieren. Man kann natürlich starke Medis nehmen, die aber nicht so ohne sind. Übliche Psychopharmaka würden kaum helfen. Alles ein wenig blöd, die Lebensqualität leidet sehr darunter, ich weiß auch nicht weiter.
LG

Kann mich hier nur anschließen. Ich kämpfe auch seit Jahren mit der Angst vor Krebs. Meine Mama ist vor 3 Jahren daran gestorben. Seitdem und nach der Geburt meiner beiden Kinder ist es ganz schlimm. Bin nun bei einer sehr tollen Heilpraktikerin für Psychotherapie und habe das Gefühl endlich jemanden gefunden zu haben der mir helfen kann da rauszukommen. Das wünsche ich dir auch von Herzen.

Ich danke allen für die lieben und hilfreichen Antworten.
Ich versuche aktiv den Kreis der Gedanken zu durchbrechen, zudem auch mithilfe von Notizen einen klaren Kopf zu bekommen. Aufschreiben wie wahrscheinlich die Krankheit ist, habe ich alle Symptome usw. Ich habe immer das Gefühl mein altes unbeschwertes Ich ist direkt vor mir aber unerreichbar. Wie in Ketten oder hinter einem Zaun.
Dabei würde ich mich so gerne fallen lassen und genießen. Hat jemand evtl noch Empfehlungen für Bücher zu dem Thema ?

Liebe Grüße

Hallo ich leide auch an schwerer hypochondrie und weiß wie du dich fühlst das alles anstrengend ist und gefühlstaub
Ich kann mich auch an nichts mehr erfreuen der Alltag findet eigentlich fast nur noch auf dem Sofa statt
Am besten ist wirklich eine Therapie damit geht es einen meist besser und man bekommt nochmal genau erklärt was in einem vor sich geht
Das tut mir leid mit deinem Papa ich habe letztes Jahr meinen besten Freund verloren seitdem ist nichts mehr wie es gewesen ist bin viel am weinen und nachdenken da ich auch Angst habe alles zu verlieren und meine Kinder ohne Mama aufwachsen müssen
Fühl dich einfach mal gedrückt

Ich kann das alles so gut verstehen. Bei mir dreht sich im Kopf auch alles um Krebs, obwohl die Krankheit bisher in meinem direkten Umfeld nicht vorgekommen ist.
Ich war vor fast 20 Jahren zweimal in stationärer Therapie und habe jahrelange ambulante Therapie hinter mir. Keine Ahnung, wie das besser werden soll.
Jede kleine Veränderung an meinem Körper stürzt mich in eine Krise.

Den Alltag schaffe ich im Moment ganz gut, aber diese quälenden Gedanken wäre ich schon gerne los.

@Liselotte123 vielen Dank für deine Antwort. Ja den Alltag schaffe ich, muss ich ja auch bei einem 6 Personen Haushalt.

Ich habe jetzt schon so oft gelesen und gehört dass die Therapie für Hypochonder eher selten etwas bringt, und Medikamente quasi nichts außer man hat evtl noch andere psychische Probleme.
Klingt natürlich auch eher ernüchternd...überlege wie man sich da selber helfen kann....
Es nimmt einem schon sehr die Lebensfreude...

Liebe Grüße

A


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Dr. Matthias Nagel
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