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Hallo,

ich bin hier neu und habe dieses Forum aufgesucht in der Hoffnung, dass man mir hier Tipps geben kann oder mir helfen kann.

Ich leide bereits seit längerer Zeit unter einer Angststörung, die sich in permanente Angst vor Krankheiten äußert. Ich hatte schon als Kind immer wieder Angst vor Krankheiten, allerdings hat sich das einige Zeit dann wieder gelegt. Zwar war ich weiterhin sehr vorsichtig, was Krankheiten anbelangt, aber es war mir möglich, soweit ein normales Leben zu führen.

Seit Juni 2011 kam allerdings die Angststörung dann richtig raus und es erfolgten immer wieder Panikattacken mit dem Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen, schnellem Puls etc. Die erste Attacke erfolgte aus heiterem Himmel und ohne für mich erkennbaren Auslöser. Da ich nicht wusste, was mit mir los ist, rief ich einen Notarzt, der allerdings nichts Auffälliges feststellen konnte, weswegen man mich zu einem gründlichen Check-Up zum Hausarzt schickte. Dieser entnahm damals Blutwerte und machte einen Allgemein-Check, jedoch mit dem Ergebnis, dass wohl alles in Ordnung zu sein scheint. Man verschrieb mir Opiparmol, was ich täglich mehr als ein Jahr genommen habe.

Im Juli 2011 kam dann die Geschichte mit der Angst vor dem Hirntumor. Ich hatte öfters Kopfschmerzen und hatte das Gefühl, auf einmal schlechter sehen zu können. Ich habe diese Symptome gegooglet und stieß dort natürlich auf einen Hirntumor. Ab diesem Tag war ein normales Leben für mich nicht mehr möglich. Ich entdeckte jeden Tag scheinbare neue Symptome an mir, wie zum Beispiel unterschiedliche Pupillen oder sonstige Dinge. Als ich einen Termin bei einer Augenärztin machte, konnte die meine Symptome nicht sehen bzw. bestätigen und meinte, dass außer einer Fehlsichtigkeit, die vermehrt nachts auftritt (Nachtblindheit), nichts Auffälliges zu finden sei. Da ich aber weiterhin sehr nervös war, nervte ich meinen Hausarzt so lange, bis er mir einen Termin bei einem Neurologen gab. Der machte keine Untersuchungen und diagnostizierte anhand meiner eigenen Geschichte sofort Panikattacken. Da mir das nicht ausreichte, ließ ich mich von meinem Hausarzt ins MRT Gehirn überweisen. Ich war mir fast sicher, dass da was rauskommen würde, jedoch war das MRT vollkommen unauffällig und ohne Befund, was ein nachfolgendes Gespräch mit dem Radiologen ergab. Ich wollte dies zuerst wieder nicht glauben und suchte die MRT-Bilder, die mir ausgedruckt wurden, peinlichst genau auf evtl. Veränderungen ab und verglich sie mit Bildern aus Google. Ich holte sogar eine Freundin, die Krankenschwester ist, zu mir nach Hause, um die MRT-Bilder von ihr überprüfen zu lassen, auch dem Hausarzt zeigte ich die Bilder erneut. Als alle nichts fanden gab ich mich endlich damit zufrieden. Es folgten zwar noch weiterhin Panikattacken, meist aber schwächer ausgeprägt und ab Juli/August 2012 dann überhaupt keine mehr. Nach mehreren Monaten Beschwerdefreiheit setzte ich Opipramol sogar ab und das restliche Jahr 2012, sowie das komplette Jahr 2013 verlief normal ohne eine einzige weitere Panikattacke.

Ich dachte, mein Leben im Griff zu haben, wäre da nicht der Februar 2014 gewesen. Wir hatten einige Probleme mit unserem Vermieter und ich verlor meinen Arbeitsplatz. Das alles belastete mich zwar, jedoch konnte ich damit umgehen. Als ich eines Tages abends vor dem Fernseher saß kam auf einmal in Sekundenbruchteilen alles zurück. Mir war kurz schwindlig und sofort folgte eine Panikattacke, die fast eine Stunde dauerte. Mittlerweile hat sich die Angst vor Krankheiten so hochgeschaukelt, dass ich von frühs nach dem Aufstehen bis abends kurz bevor ich einschlafe an nichts anderes mehr denken kann. Meine Lebensqualität bewegt sich derzeit im Bereich um 0, Spaß kann ich an kaum etwas noch finden. Stattdessen achte ich peinlich genau auf jede Veränderung, die sich an meinem Körper ereignet. Derzeit ist es die Angst vor Herzinfarkten, Schlaganfällen und die Sensibilitätsstörungen. Letztens wurde ich aufgrund dessen und aufgrund der Tatsache, dass ich dachte, ich hätte Lungenkrebs (hatte ein komisches Gefühl in der Lungengegend) sogar im Krankenhaus vorstellig. Dort äußerte ich meine Befürchtungen und man unterzog mich einer Blutabnahme, einem EKG und einer Lungenuntersuchung (Abhören der Lunge). Man teilte mir mit, dass die Lunge okay zu sein scheint, das EKG war ohne Befund. Bei der Blutuntersuchung war soweit alles normal, bis auf dass die Harnsäure mit 7.1 statt 7.0 minimal erhöht war, was wohl kein Problem darstellt. Die PTT (Blutgerinnung) entsprach 37 Sekunden, der Normalbereich ging bis 36, auch das soll kein Problem sein. Man sagte mir, dass bei diesen Gerinnungswerten kein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten etc. vorhanden wäre, kann man dem Glauben schenken? Man schickte mich anschließend nach Hause.

Laut den Ärzten bin ich wohl gesund, habe aber trotzdem ständig Angst vor Krankheiten. Am meisten stören mich derzeit die Sensibilitätsstörungen. Ich habe einen diagnostizierten Bandscheibenvorfall im HWS-Bereich C3/C4, sowie einen, wohl durch die Ängste, sehr verspannten Rücken. Letzte Woche hat es in gewissen Abständen in meinem rechten kleinen Zeh immer etwas gekribbelt bzw. es hat sich manchmal komisch angefühlt und einige Sekunden später war das Gefühl immer wieder weg. Ich dachte natürlich sofort daran, es könnte eine Durchblutungsstörung sein und durchwühlte erneut das Internet danach. Das komische Gefühl im Zeh ist mittlerweile seit mehreren Tagen weg, jedoch beobachte ich weiterhin meinen Körper den gesamten Tag und untersuche ihn nach Sensibilitätsstörungen. Dabei fällt mir auf, dass wirklich hin und wieder an verschiedenen Stellen ein minimales Kitzeln auftritt. Meine Frage hierzu wäre, ob es sich dabei um Einbildungen oder um die gestressten Nerven (Nervosität) handeln könnte?

Ich mache bereits eine Gesprächtstherapie, allerdings ist der Psychologe 35 km von meinem Wohnort entfernt, sodass nicht sehr oft ein Termin zustande kommt. Außerdem schlug man mir eine Verhaltenstherapie vor, jedoch sieht es in diesem Bereich hier bei uns nicht so rosig aus, weswegen ich derzeit dringend noch auf der Suche nach einem Platz bin. Jedoch muss etwas passieren, ich habe das Gefühl, den aktuellen Zustand nicht länger aushalten zu können. Spaß finde ich bei fast garnichts mehr, außer hin und wieder im Schwimmbad und beim Minigolfen mit meiner Frau, wo ich die Sorgen vllt. für wenige Minuten vergessen kann. Wenn man mich fragt, ob ich an einem jeweiligen Tag etwas unternehmen möchte, antworte ich immer mehr nur mit Mal schauen!, da ich ja nicht weiß, wie es mir am jeweiligen Tag geht, früher habe ich da einfach zugesagt und mir kaum Gedanken darüber gemacht.

Vielleicht hat hier ja jemand Tipps, wie ich besser mit der ganzen Sache umgehen kann, denn die Verspannungen, die durch die Angststörung ausgelöst werden, machen es halt nicht unbedingt besser...

12.06.2014 21:19 • 25.07.2015 #1


4 Antworten ↓


Hallo Basti271 ,

wieso glaubst du denn den Ärzten nicht? Es haben dich inzwischen so viele Ärzte und Krankenhäuser durchgecheckt und jedes Mal haben sie nichts gefunden. Also wirst du auch keine Krankheit haben oder bekommen ausser vielleicht irgendwann mal ne Erkältung. Eine Panikattacke und Angst sind vielleicht wirklich unangenehm aber es kann dir NICHTS passieren, irgendwann lässt sie nach und das war's.

Einen wichtigen Tip kann ich dir geben. HÖR AUF ZU GOOGLEN! Google macht ALLES nur noch schlimmer, weil IMMER nur das Negative dort steht, was die Sache immer schlimmer macht. Du solltest deine Einstellung ein bisschen ändern.

Wieso solltest du eine Krankheit haben? Du bist ein kerngesunder Mensch, du hast ein funktionstüchtiges Immunsystem und dein Körper hält wirklich viel aus. Du bist gesund und dir kann nichts passieren.

Konzentrier dich doch mal auf die Welt um dich statt peinlichst genau deinen Körper zu kontrollieren. Such dir ein interessantes Hobby, dass dich fesselt vor Spannung. Sport hilft auch immer sehr gut. Und wenn du mal Panik bekommen solltest atme tief durch und sei dir sicher dir passiert nichts. Lenk dich ab, hör Musik oder rede mit Jemanden. Male deine Umwelt auf einen Zettel oder schreibe deine Gedanken auf.
Das waren nur einige Möglichkeiten.

Versuch einfach mal wieder aus dir herauszukommen, du hast es ja schon mal geschafft also wieso jetzt nicht?;)

Hoffe mal konnte dir ein bisschen helfen.

Ach ja vergessen. Willkommen auf Psychic. Keine Sorge du bist nicht allein. Hilft immer mit Mitleidenden zu schreiben und Erfahrungen auszutauschen.

LG Me.heart.love. : D

A


Schwere Probleme durch Angsttörung und Panikattacken

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Hallo,

danke für Deine Antwort.

Dass Google mein Feind in der Sache ist, wurde mir bereits öfters mitgeteilt, ja. Meistens wird es auch danach ganz schlimm, weil man von vielen Horror-Szenarien liest, worunter sich Leute mischen, die das Ganze auch mal gerne ins Lächerliche ziehen...

Sich nicht auf die Angst oder den Körper zu konzentrieren, fällt halt meistens schwer und ist teilweise halt auch irgendwie nicht möglich. Egal, was ich auch tu, die Gedanken bleiben im Kopf, auch wenn sie vllt. bei Dingen, die mir etwas Spaß machen, kurzzeitig in den Hintergrund rücken. Aufgrund anhaltender Sommerhitze waren wir in der letzten Woche recht oft im Freibad. Hier gelang es mir von 3-4 Stunden Aufenthalt vielleicht mal 30 Minuten, Spaß zu haben und die Gedanken in den Hintergrund zu drängen, die restliche Zeit waren sie trotzdem im Vordergrund.

Wir werden Mitte August einen einwöchigen Urlaub verbringen, aber statt mich, wie jeder Andere, auf den Urlaub zu freuen, mach ich mir natürlich Gedanken über die Fahrt, darüber, ob eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen werden sollte und wo vor Ort sich Ärzte befinden... manchmal kann ich da über mich selbst lachen, aber lustig ist das irgendwie alles eigentlich nicht mehr.

Gestern war ein Tag, der einigermaßen ging. Waren im Freizeitpark, aber auch dort waren im Hintergrund permanent weiterhin die Gedanken, wenn auch echt nicht so stark. Aber sowas kann man ja, auch aus Kostengründen, nicht jeden Tag machen...

LG

Hallo Basti,

ich kann so mitfühlen was du schreibst.
Das mit dem Urlaub kommt mir auch bekannt vor, anstatt mich auf Urlaub zu freuen bereitet sich in mir eine Panik aus und die Situation stresst mich.
Ich leider zudem leider auch noch an andauernden Benommenheitszuständen msl mehr und mal weniger.

Aber geb die Hoffnung nicht auf...

Hallo Basti,

Ich kanns dir so gut nachempfinden auch wenn dir das gar nix nutzt.
Ich habe auch so einiges durch .....es fing damit an, dass ich vor 8 jahren auf einmal rmeine abartige Panik vor Lungenkrebs bekam. ....
Daran halte ich uebrigens immernoch fest, trotz mehrmaligem roentgen, und zwei ct Untersuchungen.....
Irgendwann war ich bei Leukaemie, Lymphdruesenkrebs etc und ich habe 4 jahrelang fuenf Haematologen/Onkologen in einem MVZ kirre gemacht .
Irgendwann war ich beim Leberkrebs ...die zehn Tage vor dem CT bin ich amok gelaufen!
Ich hatte zig mal roentgen der Lunge, aktuell grade wo ich das schreibe, auch dieses Gefuehl in der Lunge das du beschreibst, ct Lunge, ct kopf, ct abdomen, ganzkoerper per ct, ganzkoerper leukozytenszintigraphie ....
Befunde: Ein Gallenstein, von Geburt an keine Milz, was mich 44 jahre lang in unkenntnis dessen auch ganz normal leben liess ...ah ja, Magen u Darmspiegelungen gab es auch. Ausser Reflux nix gewesen.
Herzechokardiographie normal, jedes EKG top, Blutdruck u Puls normal.
Im Moment bin ich voll in der Panik drin, mit einem Fuss schon im Auto auf dem Weg in die Rettungsstelle, wie schon bestimmt 20 mal in den letzten vier Jahren.
Voll ueberzeugt davon, dass sie es heute dann finden.....wohlgemerkt hatte ich das ct der Lunge sogar mit Kontrastmittel Ende Maerz....
Seit ein paar Wochen huste ich morgens ein paar mal und befoerdere dabei ne Menge an Auswurf, die so gross ist wie ein 5 Mark Stueck. Und seit ich mich jetzt sejt 10 Tagen voll auf den Husten fokussiere, huste ich dann tagsueber auch ab und an, und untersuche den Auswurf akribisch. Meine Hausaerztin sagt das kaeme vom reflux, ich habe aber derzeit auch staendig ne verstopfte Nase , da wird nachts das sekret in den Rachen laufen, und das befoerdere ich dann morgens raus .
Alles logische Erklaerungen, aber nein, ich bin beim Lungenkrebs, und bei jedem Huesterchen laufe ich Amok. Ich werde mich zusammenreißen und in kein Krankenhaus gehen, ich kaempfe echt darum, meiner Aerztin zu ueberlassen irgendwelche roentgen u cts anzuordnen. Und nicht selber danach zu rufen, um fuer immer kuerzere Zeit ein wenig beruhigt zu sein, denn ich bins ja dann doch nicht, wie man sieht....
Ich gaebe ALLES darum, wieder der Mensch zu sein, der ich war, bevor das alles los ging, und ich nicht akribisch nach Geschichten gegoogelt habe, wo trotz der ganzen Untersuchungen der Lungenkrebs nicht entdeckt wurde.....
Vor 4 Jahren hatte mir ein Internist gesagt ich soll 14 Tage meine Temperatur dokumentieren.....daraus sind Jahre geworden, und insbesondere in der 2. Zyklushaelfte habe ich dann abends rektal 37.8 und drehe am Rad....an solchen Tagen messe ich 30-40x Fieber....
Grauenvoll ist das





Dr. Matthias Nagel
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