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Hallo ihr Lieben,

Ich bin neu hier im Forum und muss unbedingt was loswerden bzw euren Rat einholen.
Ich habe von Juni bis September in einem wohnheim für Menschen mit behinderung gearbeitet und bin dadurch nach knapp 2 Monaten an meine Grenzen gekommen sowohl körperlich als auch psychisch. Die Arbeitsbelastung und auch eben die Verantwortung war einfach viel zu hoch für mich und ich habe die Reißleine mit einer Kündigung ziehen müssen, weil mein Arzt mit auch dazu geraten hatte. Ich hatte diverse psychosomatische Probleme durch den ob bekommen und habe eine Blasenentzündung gehabt, die ich durch den ganzen Stress wohl nicht bemerkt habe. Es viel mir erst später auf auf als ich dann krank geschrieben war und auch eine urinprobe bei meinem Hausarzt gemacht wurde. Man konnte leukozyten und Nitrit im urin nachweisen. Sieht so aus als ob mein Körper gegen eine Entzündung angekämpft hatte. Desweiteren habe ich seitdem ich dort arbeite diffuse Unterleibsschmerzen mit Blähungen, darmkrämpfe und hartem Stuhl, den ich vor dem Antritt der Arbeitsstelle nie hatte. Mein Arzt sagt es könnte ein Reizdarmsyndrom sein. Er hatte noch Blut abgenommen. Kleines Blutbild war in Ordnung. Darmspiegelung hat er jetzt nicht veranlasst weil ich eine vor 7 Jahren hatte bei der alles völlig ok war(meine Mutter und mein Opa hatten allerdings darmkrebs). Zu diesen Symptomen kam dann schließlich noch ein ziehen und schmerzen im unteren Rücken mit Ausstrahlung in die leiste. Ab und an habe ich auch ein Gefühl der übelkeit und Schmerzen beim Hinsetzen. Das ganze strahlt aus über das Gesäß in die kniekehlen, ganz besonders in der Nacht zu spüren und davon wache ich dann auch auf. Ich grübel dann was es denn sein könnte. Habe in der Vergangenheit oft Gedanken an diverse schlimme Erkrankungen gehabt und naja diese Symptome im Unterleib haben mich dann irgendwann denken lassen dass ich eierstockkrebs habe oder irgendwie knochenkrebs. Ja es klingt verrückt aber was soll ich machen, diese diffusen Symptome machen mich noch verrückt. Liege jetzt des öfteren mal wach in der Nacht und spüre meinen Körper sehr. Gestern war ich beim Hausarzt und der hat mir schließlich ein Rezept für Krankengymnastik gegeben. Er sagt es könnte eine ISG Problematik vorliegen. Wegen der pflegerischen Tätigkeiten auf der Arbeit. Heute hatte ich den ersten Termin bei der physio. Es wurde zunächst viel Anamnese gemacht und noch nicht konkret behandelt. das passiert nächste woche. Bin gespannt. Also die Symptomatik spricht anscheinend für das ISG. Jetzt bin ich aber wieder so unsicher und fange an, dem Arzt nicht zu vertrauen. Keine Ahnung. ich denke mir, wieso habe ich denn jetzt so lange nachdem ich den Job Ende September aufgegeben habe diese anhaltenden Beschwerden. Passt für mich nicht so zusammen. Hatte allerdings in der Vergangenheit auch zwei depressive Episoden und jedes Mal äußerten die sich fast nur rein körperlich. Also schwer zu erkennen. Hatte mich sich mal stationär behandelt lassen in einer Klinik für psychosomatik. Solche depressiven Episoden treten immer auf nach sehr aufreibenden Zeiten in meinem Leben. Natürlich kann der Körper sich nicht so rasch erholen von dem Stress den ich hatte.
Jetzt bin ich schon seit knapp anderthalb Monaten nicht mehr bei der Arbeitsstelle aber die Symptome hören nicht auf. Anfangs als ich da nicht mehr hin musste habe ich nachts ganz schlecht geschlafen. War immer ab 2 3 Uhr wach, bin mit zittern wachgeworden und ab und an mit schwitzen. Hatte dann immer sehr negative Gedanken und habe leider sehr viel gegoogelt. Das zieht einen ja immer noch mehr in die Krise rein. Soweit so gut. Naja wie ihr merkt liege ich in dieser Nacht mal wieder wach. Vielleicht hat jemand Anmerkungen zu meinem Beitrag und hat vielleicht ähnliche Erfahrungen nach so einem belastenden Ereignis auf der Arbeit.

Liebe Grüße

23.10.2021 01:48 • 25.10.2021 #1


4 Antworten ↓


Hallo Anii

Erst mal herzlich willkommen hier.

Nachdem ich Deine Geschichte gelesen habe, bin ich mir fast sicher, dass deine Beschwerden körperlich und auch psychosomatisch sind. Welche Art von Arbeit war es denn? Musstest du schwer heben, und waren diese Menschen schwer behindert, bettlägerich, so das du sie um betten musstest?

Wenn e so war, das geht natürlich auf die Knochen und Muskeln. Sofern glaube ich vielleicht hat die die Hilflosigkeit, und Behinderung der Menschen, mit denen du es zu tun hattest, psychisch belastet. Waren es nur alte, oder auch junge Menschen?

A


Schmerzen nach belastender Arbeit- körper oder psyche?

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Danke im Vorfeld schonmal für die Antwort. Es war ein wohnheim für Menschen mit geistiger und auch körperlicher Behinderung. Es gab sehr viel Pflegerische Tätigkeiten, wie zb das Versorgen einer bettlägerigen Frau die Epileptikerin ist und ganz häufig krampfanfälle bekam. Ich bin gelernte Heilerziehungspflegerin und kannte dieses Krankheitsbild bisher nur aus der Schule. Ich wurde quasi ins kalte Wasser geschmissen und musste nach knapp einem Monat alles machen was andere Mitarbeiter als Pflegefachkraft auch taten die allerdings schon 10 Jahre dem Betrieb angehören und die Bewohnersehr gut kennen. Dann musste man noch viele administrative und organisatorische Aufgaben erledigen wie Dokumentation am PC, Tabletten stellen, bei Ärzten anrufen und Rezepte bestellen, Arztbesuche mit Bewohnern machen usw. Also es ist ein doch recht umfangreiches Arbeitsfeld. Und dazu kommt natürlich der chronische personalmangel im sozialen Bereich. In ersten Monat wo ich da angefangen bin hatte ich auch einmal 30 Überstunden, weil sich eine Mitarbeiterin direkt mal krank gemeldet hat als ich eingestellt wurde. Die zeit war ganz schön heftig für mich als vollkommener Neuling. Habe oft Magen und darmkrämpfe gehabt und mein Körper war sowieso nach einiger Zeit völlig aus der Bahn nicht zuletzt wegen dem Schichtdienst. Man konnte oft nicht zur Toilette und hat unterdrücken müssen da man eben morgens mitten in der Pflege war. Ich glaub das tat meinem darm und der blase überhaupt nicht gut. Desweiteren habe ich sicherlich einige Bewegungen innerhalb der Pflege nicht rückenschonend ausgeführt und mir eine muskuläre blockade zugezogen weil ich so schon vorgeschädigt bin mit einer skolliose von 30° in der lws und einem Schwachen Bindegewebe. Also bei mir spielt wie gesagt momentan alles verrückt sowohl körperlich als auch psychisch und ich weiß eben nicht mehr was zuerst da war. Habe auch schmerzende lymphknoten unterm Kinn, etwas Haarausfall und kleine pickelchen auf der Stirn. Alles nach der Kündigung allmählich gekommen. Zudem bin ich momentan auch absolut nicht mehr so belastbar wie sonst. Werd schnell müde und fühle mich oft erschöpft nach alltäglichen Dingen. Hatte auch an Vitamin und/oder Hormonmangel gedacht. Also fühle mich aktuell gar nicht wohl in meiner Haut. Habe wohl auch festgestellt dass ich so 5 kg zugenommen habe in der Zeit bei der Arbeit. Passe allerdings nicht mehr in Hosengröße M sondern brauche S. Find ich auch merkwürdig.

@Anii , du bist schon lange vorher psychisch empfindsamer und diese berufliche Belastung war einfach zuviel. Zuviel Leid, zuviel Arbeit, zuviel Stress.

Glaube mir, das ist Gift für unsereiner. Dann biste noch im medizinischen Bereich, kennst zuviel, aber auch zuwenig und das alles macht irre.

1. Absolut strikt einzuhalten ist NICHT MEHR GOOGLEN. Keine Krankheiten mehr. Finger weg und das für immer.

2. Natürlich hängen Psyche und Körper zusammen und deswegen hast du tatsächlich körperliche Probleme, die aber viel intensiver wahrgenommen werden, da die Psyche auch angeschlagen ist.

3. Ist alles gut, manche Menschen sind psychisch fein gestrickter als andere. Und dass die dann bei Überlastung in die Knie gehen, nun, das ist eben so.

4. Lerne auf dich zu achten, ganz selbstbewusst und sage Nein, wenn es dir zuviel wird.

@Icefalki ja genau so ist es auch. Ich bin immer schon empfindsamer gewesen mit allen möglichen Reizen auf die Umwelt und mein Umfeld. Der soziale Bereich ist halt echt schwierig wenn man sich nicht so gut abgrenzen kann. Ich würde gerne den Bereich wechseln denn auf Dauer macht mich das nicht glücklich so. Ich möchte mich Beruflich neu orientieren, jedoch habe ich das Gefühl, ich muss mich erstmal von alledem vernünftig erholen.. so langsam habe ich das gefühl es kommt allmählich wieder in ordnung. Dauert alles... und manchmal regt mich das auf denn ich möchte gerne alles immer direkt. Mein körper schiebt mir da wohl nen Riegel vor. Er will das ich mehr auf mein seelisches befinde acht gebe. Tue ich das nicht, bekomme ich diese Symptome auf körperlicher Ebene. Isr halt oft echt nen Kampf. Mal in sich gehen und sich fragen, wieso habe ich denn jetzt diese vermeintlich körperlichen Beschwerden? Was will mir vielleicht meine psyche damit sagen? Geht es wohl eher ihr schlecht? Fällt nicht immer leicht, wenn man so angeschlagen ist, nicht zu denken, dass da ne körperliche Krankheit hinter stecken muss. Für mich is es oft auch unbegreiflich, dass die Psyche echt in der Lage ist, sich so krass über den Körper auszudrücken. Aber anscheinend ist es so. Und das nicht selten.

In diesem Sinne, alles Liebe an Alle





Dr. Matthias Nagel
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