Hallo, die Unterhaltung ist zwar schon ein halbes Jahr her aber nachdem ich mir das mehr o weniger alles durchgelesen habe würde ich gerne meine Erfahrung mit dem Thema Schluckstörung teilen.
Alles hat vor 2,5 Monaten angefangen. Ich hatte mich sehr doll verschluckt, sodass ich mit aller Kraft würgen musste. Ich hatte echt Todesangst in diesem Moment. Eine Woche konnte ich noch normal schlucken, immer etwas skeptisch aber Essen ging trotzdem. Dann bin ich spät Abends, gestresst und hungrig mit dem Zug bei meinem Freund angekommen. Es gab Nudeln und nach ein paar Bissen steckte es mir plötzlich im Hals. Nicht in der Luftröhre sondern im Hals (gefühlt). Nachdem das Gefühl bis in die Nacht nicht weg war und ich Panik bekam (Panikattacken kannte ich bis dahin schon leider) sind wird ins KH. In der HNO Abteilung wurde eine Luftröhrenspiegelung und Speiseröhrenspiegelung unter Narkose gemacht. Es steckte nichts in irgend einer Röhre. Nur einen großen Speichelstein haben sie gefunden aber die sind ungefährlich.
Die darauf folgenden 2 Monate waren furchtbar.
- mehrmals in der Notaufnahme wegen Atemnot und Brennen in der Brust nachm Schlucken. Die Atemnot war so schlimm ich hatte Todestangst, ich bekam wirkich keine Luft mehr. In der Notaufnahme während ich nach Luft rang zeigte der Monitor 99% Sauerstoffsättigung in meinem Blut. Ich hab physisch Luft bekommen aber die Panikattacken waren nicht mehr zu kontrollieren.
- HNO: Schilddrüse, Mandeln, Kehlkopf
- Logopäde: Schluck Therapie, Entspannungsübungen
- Internist, Hausärzte: Überweisung zur Magenspiegelung und MRT des Halses (die Termine dauerten Monate, weshalb ich letztendlich ins KH in die Innere kam auch wegen des Gewichtsverlustes 15kg und der Dehydration)
Erst in dem 5. Krankenhaus in dem ich mich vorgestellt habe waren sie freundlich und bereit mich aufzunehmen. Ich war schon völlig am Ende und sauer weil mir kein KH helfen konnte/durfte/wollte?! . I'm KH wurde ich erstmal an den Tropf gehängt.
Folgende Untersuchungen ergaben: Tada Nichts.
- Magenspiegelung, Proben ausm Magen, der Gastroenterologe hat auch geschaut ob die Klappen alle funktionieren.
- MRT Weichteile am Hals
- großes Blutbild
- Logopädische Untersuchung
- Untersuchung mit einer Sonde ob die SchluckMuskulatur funktionieren
- Herzfunktion, Lungenfunktion
Nach der Entlassung habe ich versucht es so zu sehen: Immerhin weiß ich jetzt schon eine Menge was es NICHT ist.
Ein weiterer Arzt hatte dann noch eine Idee. Ein Patient von ihm hatte 3 Jahre schluckbeschwerden. Er war beim Chiropraktiker und hatte letztendlich Halswirbel verschoben.
Chiropraktiker:
Atlas nach links verschoben, 3 Halswirbel nach rechts die die SchluckMuskulatur und den Schlucknerv blockiert haben.
Danach ging es etwas besser aber die Psychosomatik spielt weiterhin eine große Rolle und die Panikattacken haben mich verrückt gemacht.
Was mir letztlich bis jetzt (ich esse immernoch nichts festes) geholfen hat:
1. Fresubin und This Is Food (hochkalorische Trinknahrung) - nicht genug zu essen bekommen macht einen nämlich auch sehr unglücklich und ich habe den Gewichtsverlust damit erfolgreich gestoppt
2. VitaminPräperate. Man darf keinen Mangel bekommen schon garnicht Vitamin D und B12!
3. Es gibt viele leckere Suppen. Entw. Gemüse auskochen, Hühnchen immer schön mit Brühe, Zwiebeln und Knobi oder auch pürieren.
4. Bis man sich komplett sicher ist, dass es nichts körperliches ist muss man sturr darauf bestehen untersucht zu werden. Man darf sich nicht abwimmeln lassen.
5. Geht in eine Umgebung in der ihr euch wohlfühlt und wo nur Leute sind die euch gut tun und ihr nicht alleine seid. Gönnt der psyche eine Auszeit und nehmt die Situation so an und macht das beste draus (leckere Suppen jetzz halt nur, ist halt so gerade)
6. Gegen die Panikattacken (Luftnot, Globusgefühl bei jungen gesunden Menschen sind meistens Panikattacken)
Neurexan vorallem vorm Schlafen gehen, einen Psychologen etc., informieren über Panik Störungen.
6.2 informieren was alles psychosomatisch sein kann. Selbst Stress Husten gibt es!
6.3 Hypochondrie, Panik, Unruhe kommt lässt sich meistens auch gut mit innerer Ruhe bekämpfen. Daher hat mir wie gesagt Neurexan geholfen. Ich habe bei ganz schlimmen Attacken auch schon Travor bekommen. Und ich habe Tavor in meinem Notfallkoffer aber das darf man einfach nicht zu oft nehmen nur wenn nichts mehr geht und man über Stunden am durchdrehen ist.
6.4 Entspannung: lesen, nicht so viel am Handy, malen, Zeichen, Hörbuch er, podcasts,yoga, Mass., Auszeit vom Alltag, krankmelden am besten.
6.5 AKUPUNKTUR. Ich dachte das wäre Hokuspokus aber es hat mir mit am besten geholfen
7. Ich lasse mich noch neurologisch abklären aber ich denke da wird alles in Ordnung sein. Der Satz: hättest du dich wirklich verschluckt würdest du jetuz schlimm Husten hat mir sehr geholfen mich zu entspannen beim schlucken
8. Psychosomatische Behandlung o. Kur
Ich hoffe ich konnte jemand weiterhelfen
Gute Besserung
02.08.2020 12:03 •
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