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Liebe Forengemeinde,

vorab wünsche ich allen Usern einen netten 2. Advent.

Ich war eine ganze Zeit nicht hier, auch auf Anraten meiner Therapeuten, allerdings muss ich mal wieder nachfragen, wer ähnliche Symptome kennt, bzw.
erlebt hat.

Seit mehr als 3 Jahren plagen mich nun schon Krankheitsängste (bzw. die Überzeugung, Krebs zu haben und irgendwas mit dem Herzen).

Die Symptomatik des Herzens sind vielfältig: Palpitationen, Tachykardie bei der kleinsten Anstrengung, Extrasystolen, Couplets, Triplets und Salven (gehen teilweise
über 30 sek.).
Am 15. Dezember 2017 wurde ich traumatisiert: nachts um halb drei wurde ich wach mit schweren Rhythmusstörungen, Herzstolpern. Dieses hörte nicht wie sonst nach ein paar
Sekunden auf, sondern blieben bestehen. Sofort in die Notaufnahme (das 18. Mal, die wissen schon, wer ich bin).
Diagnose: absolute Arrhythmie mit Vorhofflimmern. Das Worstcase Szenario für einen Angstpatienten! Ich hab seitdem ein Trauma.
Es sollte eine Kardioversion gemacht werden, aber nach 5 Stunden sprang das Herz wieder in den normalen Sinusrhythmus. Ich wurde sofort entlassen, ohne weitere Untersuchungen
oder Erklärungen, wahrscheinlich war ich den Leuten da zu anstrengend, auch, weil ich auf ein Einzelzimmer bestanden habe.

Ich habe fast 2 Monate nach diesem Ereignis nicht geschlafen, aus Angst, es kommt wieder und natürlich Todesangst wegen einem möglichen Apoplex. Ich war am Ende meiner
Kräfte.
Auch hat mich die Angst vor Kammerflimmern lange begleitet.
Bis heute war ich fast jede Woche beim Arzt, weil sich die bisheringen Rhythmusstörungen verändert haben. Wo vorher nur Extraschläge waren, habe ich nun regelrechte
Stromschläge, wenn die Systole kommt, dazu Druck im Hals (Karotis?) und ein Gefühl im Bauch, als wenn man auf der Treppe eine Stufe ausläßt.

Salven, Couplets und Triplets sind auch immer noch da.

Kurioserweise kommen die Rhythmusstörungen auch, wenn ich den Oberkörper bewege. Beispiele:

- im Sitzen mit der linken / rechten Hand etwas greifen, dabei bewegt man den Oberkörper ja nach links oder rechts
- nach vorne beugen / bücken im Sitzen oder Stehen
- im Bett nach links oder rechts drehen
- Rücken durchstrecken (egal in welcher Lage)
- oder auch, wenn ich einfach nur geradeaus gehe

Es ist immer mit einem Druck im Hals und diesem Treppenstufengefühl verbunden.

Kennt das jemand?

Ich habe bis jetzt so viele Untersuchungen gehabt....:

- um die 20 Ruhe - EKGs
- 4 LZ - EKGs, davon ein 3 - Tages - EKG, vor 2 Wochen (es waren auch Salven zu sehen - aber wohl ohne Krankheitswert?)
- Herzultraschall
- diverse Beratungsgespäche bei Kardiologen (3 insgesamt), Hausärztin, Osteopathin, sensomatorische Körpertherapie, Psychotherapie....

Es wurde keine organische Ursache für das Flimmern gefunden. Auch sonst ist das Herz wohl kerngesund. Aber es fühlt sich nicht so an und
irgendwas muss das Flimmern ja ausgelöst haben....ich gehe von einer unglücklichen Bewegung aus oder vom Magen, da ich immer Luft im Bauch habe
und permanent aufstoßen muss).

Ich nehme Betablocker, weil ich einen hohen Puls habe (Selbstdiagnose), zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen: da sind Frequenzen von
170 keine Seltenheit. Gegen die Rhythmusstörungen sind die Blocker komplett wirkungslos. Tromcardin nehme ich auch. Wirkung? Keine Ahnung, wohl nicht.
Auch bei Anstrengungen (und dabei spreche ich von Staub saugen, Betten machen oder aufräumen - kein Sport!) schießt der Puls hoch,
teils auch 160.
Blutdruck ist normal, unter 120 auf jeden Fall.
Das ist doch niemals normal? Was hat man übersehen?

Leider wollte auch kein Arzt weiter untersuchen, ich müsse damit leben oder den nächten Flimmeranfall abwarten, dann könnte man evt über eine
Ablation nachdenken (Medikamente wie Flecainid kommen NICHT in Frage).

Ich habe auch noch andere, nervende Beschwerden, die Angst machen:

Seit gut 4 Wochen muss ich alle 20 -30 Sekungen tief einatmen, es baut sich ein richtiger Druck in Hals, Brust und Rücken auf.
Der wird immer schlimmer, bis ich tief einatme, dann ist es weg und der Spuk beginnt von vorne.
3 Ärzte sagen, dass das keine organische Ursache hat. Liegt am Rücken.
Ich habe 4 Lungenfunktionstests in dieser Zeit gemacht und mein Pulsoximeter zeigt eine hervorragende Sauerstoffsättigung.

Kennt das Phänomen wer?

Auch plagt mich (es ging los im September 2016, da fing auch ReGS an) ein permanentes, inneres Vibrieren. Es fühlt sich an, als wenn Strom durch den
Körper läuft. Es ist 24/7 vorhanden, mal mehr, mal weniger schlimm.
Es ist zu lokalisieren besonders im Thorax, in der HWS oder dem Abdomen. Nach körperlicher Betätigung ist es besonders schlimm: ich zitter wie Espenlaub
am gesamten Körper, ebenso beim Aufwachen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass es vom Herzen ausgeht, aber das konnte bisher niemand bestätigen.
Auch sonst konnte mir kein Arzt weiterhelfen. Die Osteopathin meint, es kommt von einem hochgefahrenen, unter Strom stehenden Nervensystem. Könnte
hinkommen.

Kennt das jemand?

Ansonsten: Schwindel (wie betrunken), ausgehend von der HWS, Mini - Hörstürze (teils mehrere Hundert am Tag), Druck in Brust und Rücken und brennende
Schmerzen, Neigung zum ReGS, beginnende Wechseljahre, Sehstörungen, und und und....

Ja, ich bin in Therapie. Die vierte mittlerweile, die ich selbst bezahle. Ich weiß auch, woher meine Krankheit kommen könnten, jedoch bestehen die Angstzustände
weiterhin. Panikattacken habe ich seit 3 Jahren keine mehr - allerdings ein latentes, ungutes Gefühl.

Ich war in den letzten 2 Jahren bei fast jedem Arzt, nur zum Lungenfacharzt habe ich mich bisher nicht getraut (Angst vor der Diagnose Bronchialkarzinom, aber ich
denke, dass das wohl fast jeder hier kennt).

Leztes und dieses Jahr war ich im MRT Kopf und HWS. Ohne Befund.

Die Blutbilder kann ich nicht mehr zählen. Das letzte vor 3 Wochen (auch ohne Befund).

Ich war von November 2015 bis Dezember 2017 sage und schreibe 18 Mal in der Notaufnahme, aber helfen konnte man mir dort auch nicht.

Medikamente nehem ich nur Laif900, Psychopharmaka kommen nicht in Frage: Rhythmusstörungen, ReGS und Übergewicht (habe 40 kg zugemommen in der Angstzeit
und jetzt wieder 14 kg ab, über 20kg hab ich noch vor mir), geht also nicht. Außerdem sind die Nebenwirkungen und die Langzeitfolgeschäden mir zu gravierend.

Ja, so, wieder zu lang geworden der Text, wer bis hierher gelesen hat, kann ja mal schreiben, vllt finden sich ja User, die ähnliche Beschwerden haben und man sich
austauschen kann.
Oder jemand hat einen Tip, was man noch untersuchen könnte...

Schönen Sonntag!
Gruß Nancy

09.12.2018 12:56 • 09.12.2018 #1


10 Antworten ↓


Liebe Nancy,
das sind ja viele viele Baustellen. Warst Du immer in derselben notaufnahme? Hat diese Klinik eine kardiologische Station?
ANsonsten sprich mit deiner Hausärztin, dir eine Einweisung in eine grössere Klinik/Uniklinik (Elektrophysiologie) zu geben und dich dort beraten zu lassen und vertraust Du dein Ärzten dort.

Mein MAnn hat Bigeminus, Couplets, SVES,ES in seinen stressigsten Phasen gehabt und lief damit durch den Tag. Ich habe ihn nachts in die Notaufnahme gezwungen,weil sein Puls absolut daneben war. Alles leichtgradige Herzrhythmusstörungen ..
Vielleicht auch mal die BWS anschauen lassen durch amerik. Chiropraktiker oder Heilpraktiker für Physiotherapie (sie dürfen ohne Überweisung Patienten behandeln). Vielleicht sind dort starke Verspannungen?

Hast Du das Gefühl, dass die Notaufnahmen professionell ihre Diagnostik machen oder dich schnell abfertigen?

Hilft dir laif? Vielleicht wäre Passionsblumenkraut oder Neurexan gegen innere Unruhe eine Option? Ich habe das 2 Jahre durchgenommen und es wirkt schwach, aber es reicht , um keine schwere panikattacke aufsteigen zu lassen. Ich nehme selber keine Medis und mir egal ob Placebo oder nicht, es hilft mir auf Dauer.

Deine Osteopathin hat eine Vermutung und kann sie dir einen Behandlungsplan aufstellen? Ansonsten ruhig auch mal TCM Ärzte (am Besten Chinesische Ärzte, die das studiert haben) aufsuchen , durch Puls und Pulsdiagnose hat meine Heilpraktiker alle Beschwerden vorher gesagt, die auch eintraten. Sie hat ein Doppelstudium und bringt die Erfahrung aus ihrer Familiendynastie mit Sie hat meinen Reizdarm und Psyche gut in den Griff bekommen.

A


Rhythmusstörungen und andere Symptome

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Liebe blue,

thx für deine Antwort

Ich musste schmunzeln über deine Aussage viele Baustellen - meine Symptomliste umfasst eine DIN - A - 4 Seite....das hier ist nur ein kleiner Bruchteil.
Aber wenn ich es mit letztem Jahr vergleiche, geht es mir wieder relativ gut. Es was 2017 so schlimm, dass ich das Haus nicht mehr verlasse habe. Ich hatte
durchgehend Kopfdruck, so starken Schwindel, dass ich nicht mehr alleine laufen konnte. Rausgehen, in Geschäfte oder in die Stadt, war ein unmögliches Unterfangen.
Ich war praktisch nur noch beim Arzt.

Das ist dieses Jahr viel, viel besser geworden. Ich gehe wieder in Geschäfte, war schon zwei Mal beim Weihnachtsmarkt, gehe wieder unbeschwert einkaufen.
Ok, meistens in Begleitung, ohne bekomm ich immer noch hohen Puls oder Sterbegefühle, aber dafür hab ich ja meine Blocker als Notfallmedi, um den Puls im Notfall
zu senken.
Nächstes Jahr möchte ich wieder stundenweise arbeiten (vorerst ein Tag die Woche), aber bis dahin möchte ich wissen, was das mit dem Herzen ist.

Ja, ich war immer im gleichen Krankenhaus, ich wohne auf dem Dorf und das KKH ist am schnellsten zu erreichen. Wenn man dann Todesangst hat, fährt man nicht
noch mehr Kilometer....nee, ich hab als Kassenpatient generell das Gefühl, dass kein Arzt Interesse hat, zu helfen oder rauszufinden, was man hat. Eine Ärztin dort hat
mir das auch mal offen gesagt.

Bemüht um eine Aufnahme habe ich mich mehrfach - aber selbst als Selbstzahler machen die das nicht. Ich könnte alle Untersuchungen ambulant machen lassen. Hab ich ja....

Das ist nicht schön mit deinem Mann, Bigeminus hab ich glücklicherweise nicht. Kann man das denn bei ihm behandeln?

Also Verspannungen habe ich massenhaft. Im gesamten Körper, vor allem aber an der HWS, wodurch ich Dauerkopfschmerzen habe. Nach Aktivitäten werden die Verhärtungen im Nacken
so schlimm, dass ich dann für 2-3 Tage Vernichtungskopfschmerzen und unerträglichen Kopfdruck bekomme. Beim Chiro war ich mehrfach. Nix gebracht und
das soll ja auch nicht ungefährlich sein.

Ich denke, dass das Laif ok ist, eine Alternative gibt es ja für mich nicht. Neurexan und CO hab ich auch schon alles probiert....halbe Apotheke durchprobiert....

Bei der Osteopathin war ich jetzt das 4. Mal, sie ist gut und die Behandlungen sind ok. Aber ob mir das auf Dauer hift, wird sich zeigen. Man verspannt ja gleich wieder, was dort
behandelt wird....ist natürlich schade ums Geld....

Generell ist das Problem bei mir das Vertrauen. 20 Jahre lang wurde ich von meinen Mitmenschen nur belogen, ausgenutzt und benutzt. Ich war zu gütmütig und gutgläubig.
Ich habe auch keinerlei Freunde oder soziale Kontakte. Es ist zuviel passiert.
Selbst bei Heilpraktikern oder alternativen Methoden gab es Abzocker. Man wurde weitervermittelt (Ich habe einen Bekannten und der kennt jemanden, da musst du
unbedingt hin, der kann dir helfen) und in der Verzweiflung geht man hin und fällt wieder auf die Nase. Einmal Kohle abzocken und dann auf Nimmerwiedersehen. Ist mir
mehrfach passiert. Aber wenn man so dermaßen verzweifelt ist....

Ja, wie gesagt, mein größter Wunsch wäre es, dass mich ein Krankenhaus mal für eine Woche aufnimmt und auf den Kopf stellt. Aber da ist nix zu machen ohne handfesten
Befund. Selbst die Herzklinik in Bad Bevensen sagt, es müsse ein Befund vorliegen, ansonsten wäre eine Aufnahme nicht machbar. Tja.

TCM hab ich wirklich noch nicht ausprobiert. Ich hatte mir aber nach dem letzten Desaster mit einer Heilpraktikerin aus meinem Wohnort (hat sich nach einem Termin auch nie wieder
gemeldet, mir aber hoch und heilig versprochen, mir zu helfen) geschworen, nie wieder solche Termine zu machen....mein Vertrauen ist so dermaßen im Keller....

Hab ne blöde Frage, aber Magnesium und Kaliumwerte sind abgeklärt?

Hab ne Seite rauskopiert, vielleicht was für dich? Oder hast du das Ganze eh schon durch?

https://www.google.de/url?sa=tsource=w ... 1npF3tv1or

Hallo Icefalki,

nein, deine Frage finde ich überhaupt nicht blöde aber ja, erst im letzen Blutbild abgeklärt, ebenso Ferritin.
Alles in Ordnung.

Und die Schilddrüsenwerte auch, hab ich auch nehmen lassen. Was ich nicht verstehe, denn ich brauche an Essen nur vorbeizugehen und
nehme zu. Die 14 kg Abnahme sind nur bitterer Disziplin und fast nur Salat geschuldet (wenn ich FDH oder so machen würde, hätte ich nicht ein Gramm
abgenommen....). Scheint wohl andere Gründe zu haben.

Danke für die Seite, ich kenne sie schon, ist sehr informativ. Ich nehme, außer Tromcardin, noch eine 350er Magnesium.

Bringt aber, wenn ich das richtig werte, nicht viel. Rhythmusstörungen sind, besonders bei Körperdrehungen / bewegungen, trotzdem da....

Dann spricht doch viel dafür, dass das mit einer Blockade zusammenhängt, die den Nerv zum Herzen involviert. 2. Brustwirbel?

Ist natürlich auch immer so ne Sache, wer sich da gut auskennt, und wer eben nur so tut.

Ja, das ist natürlich möglich, hat die Osteopathin auch gemeint (so ähnlich).

Vielleicht lassen sich damit auch die starken Palpitationen erklären, oft klopft das Herz so stark, dass z. B. im Liegen das Bett vibriert.
Ist natürlich sehr unangenehm und ich muss dann eine Betablocker nehmen, sonst gibts Panik.

Sicher, die seriösen Behandler sind nicht so häufig anzutreffen, daher bin ich auch mehr als vorsichtig und schaue jetzt zweimal hin.
Besonders, weil ich fast alles (Psysio, Untersuchungen, Osteopathie, Chiro usw) selbst bezahle und es dann doppelt weh tut, wenn man mal
wieder an einen Betrüger geraten ist.

Du wurdest über Jahre hinweg medizinisch auf den Kopf gestellt. Was würde ein Krankenhausaufenthalt jetzt noch bringen? Um mal ein wenig Ordnung in die hier angeführte Symptomatik zu bringen...Ja, deine Rhythmusstörungen beruhen wahrscheinlich auf einem stark überreizten Nervensystem. Dafür spricht Einiges:

- die ständige Variation der Rhythmusstörung
- deine veränderte Wahrnehmung dieser

Daher warten auch die Ärzte auch die nächste VHF-Episode ab, denn eine normale VHF-Karierre entwickelt sich anders. Die Abstände von VHF-Episoden werden ansonsten kürzer, irgendwann hat man die Anfälle nahezu täglich. Am Ende springt das Herz von allein oftmals nicht mal mehr in den Sinusrhythmus, so dass man eigentlich nur noch den Versuch einer Ablation in Angriff nehmen kann. Nichtsdestotrotz können akute Belastungsstörungen zu anfallsartigem VHF führen, dazu zählen Angst- und Panikstörungen, wenn man im Herzbereich eh schon anfällig ist. Das daraus entstandene Trauma triggert natürlich. Rhythmusstörungen durch ein überreiztes Nervensystem sind übrigens schwerer mit den ablativen Methoden zu behandeln, weil sie sehr vielseitig ausfallen und es keine Garantie gibt, dass die nächsten Panikattacken nicht erneute Rhythmusstörungen hervorrufen können. Wohlgemmerkt, ich rede hier immer von einem strukturell gesunden Herzen. Von daher rät dir jeder Arzt erst einmal zur Behandlung der Grunderkrankung, also der Panikstörung, Depression oder einfach auch nur dem überreiztem Nervensystem.

Nur ein paar Dinge. Ein überreiztes Nervenssystem führt über kurz oder lang zu Panikattacken. Warum schließt du sie jetzt gerade aus? Weil sie sich anders anfühlen? Müsstest du erneut ins VHF kommen, um von den Folgen einer PA zu reden? Bei BBs musst du den Nutzen selbst abwägen. Je nach Schweregrad des überreizten Nervensystems, bringen sie ab einem bestimmten Punkt nichts mehr, schaden bei gesundem Herzen eher und sind eigentlich nur bei Herzkranken indiziert. Die These, dass ADs aufgrund der Rhythmusstörungen nicht in Frage kommen, stimmt so auch nicht. Bei einem strukturell gesunden Herzen spricht nichts dagegen ein gut verträgliches AD in Angriff zu nehmen, sofern man es auch will. Es gibt da sehr verlässliche Auswertungen, also, dass Ängstler und Panikler eine deutliche Verbesserung ihrer Ryhmusstörungen mit einem AD erfahren haben.

Ich bin durch deine 'Karriere' durch. Habe mich neben VT irgendwann zu einem AD entschieden. Trotzt der starken und unterschiedlichen Palpationen sprach der Kardiologe sich nie dagegen aus, sondern unterstützte die Entscheidung, da er meine Panikstörung primär als verantwortlich für die Palpationen sah. Allerdings sprach er sich von Beginn an gegen BBs aus. Ich habe nur eine geringe Dosis Sertralin genommen. Nach drei Monaten ist mein Nervensystem merklich heruntergefahren, die Palpationen haben drastisch nachgelassen. Irgendwann habe ich sie nicht mal mehr gespürt, obwohl das EKG hin und wieder natürlich welche aufgezeichnet hat, aber bei weitem eben nicht mehr in der Menge. Das AD habe ich 10 Monate nach Besserung der Symptomatik noch weiter genommen und dann langsam ausgeschlichen. Irgendwelche anfallsartigen Rhythmusstörungen sind seitdem nicht mehr aufgetreten. Habe natürlich mein Leben auch komplett geändert. Jedenfalls, nein, AD und Rhythmusstörungen bei gesundem Herzen schließen sich per se überhaupt nicht aus.

Warst Du schon mal bei einem amerikanischen Chiropraktiker? Diese haben dies studiert und haben viele PRaxis und Theoriestunden.
Mein Mann geht nun zu einem amerikan Chiropraktiker wegen altem Bandscheibenvorfall mit tauben Zehen. Das liegt bei ihm nicht am Nerven sondern an massiven Verspannungen. Ich werde da auch hingehen und mal berichten. Deine Herzstörungen kommen ja nur bei Bewegungswechsel vor, da würde ich doch die BWS in Erwägung ziehen.

Du kommst aus Lüneburg, ok, da ist vielleicht auch nicht so viel Auswahl an Kliniken,ÄRzten etc. Hier in NRW sieht es da schon besser aus. Du hast einen Befund aus der Notaufnahme bekommen : absolute Arrythmie mit Tachykardie! Diese Diagnose war der Einweisungsgrund bei meinem Vater in die KLinik und er ist gut eingestellt. Wie ist das Vertrauensverhältnis zu deiner Hausärztin?

Hattest du im Langzeit EKG auch einen hohen Durchschnittspuls?

Ich denke da spontan an Adrenalin, zur Not kannst Du auf eigene Kosten Adrenalin im Sammelurin in einem Labor testen lassen. Meine Freundin hat über 10000 Extrasystolen im Langzeit EKG (nicht schlimm) doch ihre Hausärztin hat sofort katecholamine testen lassen (war in ordnung) und das fand ich lobenswert. Denkt sonst keiner dran.

Danke für deine Antwort.

Hattest du denn auch VHF, du kennst dich ja auch sehr gut aus mit Herzproblemen.
Kennst du denn auch diese Rhythmusstörungen bei Körperbewegungen?

Ich hatte im vorherigen Post ja bereits geschrieben, dass es mir deutlich besser geht und die Angst deutlich nachgelassen hat. Das ist sicher
auch der tollen Therapeutin zu verdanken, die mich immer und immer wieder mit der Nase in die vermeintlichen Probleme gestopft hat, die es wirklich
zu besprechen galt. Dazu zählen die Vergewaltigung vor über 20 Jahren und der weitere Mißbrauch durch meine Mitmenschen (Ausnutzung, Betrug, Vertrauensmißbrauch).
Deshab kann ich nicht mehr vertrauen - Fremden schon mal gar nicht und mir und meinem Körper auch nicht. Aber da bin ich dran, das zu korrigieren.

Es freut mich für dich, dass es dir durch die ADs besser ging.
Es ist für mich allerdings keine Option, auch wenn diese Mittel nicht aufs Herz gehen.

Ich bin froh, dass ich mein Übergewicht reduzieren konnte - ich will nicht riskieren, durch ADs wieder zuzunehmen und diesmal dann richtig. Ich kenne niemanden, der davon
nicht zugenommen hat. Ausnahmen mag es wie überall geben, aber die sind wohl selten. Da ich eh schon zum Zunehmen neige, und ich damit überhaupt nicht klarkomme, kann
ich das Risiko nicht eingehen.
In der Tagesklinik 2016 habe ich Patienten gesehen, die unter ADs schnell ganz viel zugenommen haben und nach kurzer Zeit rumliefen, wie Zombies. Mit starrem Blick, haben
kein Wort mehr gesprochen, teilnahmslos, ruhig gestellt. Furchtbar.

Zum anderen neige ich zum Regs: https://www.wunderweib.de/restless-geni ... 01029.html
ADs können diese Krankheit auslösen und verstärken und man soll keine nehmen, wenn man diese Störung hat, bzw dazu neigt.
Ich war damit sogar in Berlin bei einem Neurologen, der mir auch von ADs abgeraten hat. Da niemand weiß, woher genau Regs kommt, was es auslöst und womit man es behandeln
kann, gehe ich keinerlei Risiko ein, dass es evt. schlimmer wird oder permanent bleibt.
Bisher kommt es nur, wenn ich die Tage habe, bzw. kurz vorher. Auch jetzt sitze ich hier mit zusammengekniffenen Beinen, weil es da unten unaufhörlich prickelt, pulsiert und
kitzelt. Ich kann noch nicht mal mehr Hosen tragen, weil die Enge im Schritt unerträgliches Prickeln und Pulsieren an der Kl***is auslöst.
Sicher verständlich, wenn man mit solchen unangenehmen Neigungen keinerlei Risiken eingeht, die das verstärken könnten.

Es ist nett, dass du von deinen Erfolgen berichtet hast, aber für mich kommt es nicht in Frage.

Zitat von whitefire:
Danke für deine Antwort. Hattest du denn auch VHF...

Das kann ich dir nicht mit 100% Bestimmtheit sagen. Ich hatte zwei sehr beängstigende Episoden, als ich schon in meiner Erschöpfungsdepression mit Panikstörung steckte. Beide traten unvermittelt nach sportlicher Betätigung auf und dauerten ca. 20 Minuten. Das Herz schlug jewals in einem ganz eigenem Rhythmus und es war halt etwas völlig Neues für mich. Gleichzeitig wurde ich kurzatmig, begann zu schwitzen und wurde panisch. Bei dem ersten Mal bin ich in die Notaufnahme. Bis ich rankam, war es natürlich vorbei. Irgendwann dann wieder nach dem Sport. Da habe ich es erst gar nicht mit Notaufnahme versucht. Jedenfalls konnte auch nach gründlicher, kardiologischer Abklärung diese Störung nicht provoziert werden. Einzig die EPU habe ich nicht gemacht und kein MRT, aber Stress-Echo, Belastungs-EKG, LZ-EKG...nichts, bis auf die allseits beliebten ES in unterschiedlichen Variationen. Das meine ich mit vegetativ bedingten Rhythmusstörungen. Sie sind unberechenbarer, können oft genug nicht wie gewünscht provoziert werden und sind damit auch nur schwer zu behandeln. Von daher gilt es eben die Grunderkrankung zu therapieren und nicht das Symptom. Deshalb bin ich auch eher skeptisch gegenüber einem BB eingestellt, wenn man ansonsten herzgesund ist und keinen Bluthochdruck hat. Mir wurde allerdings auch schon in jungem Alter ein 'hyperkinetisches Herzsyndrom' also eine rein psychosomatische Erscheinung diagnostiziert. Mein Herz reagierte vom Rhythmus her schon ziemlich früh sehr sensibel auf Stress.

Wenn du dich persönlich gegen ein AD entscheidest, ist das ja ein anderer Sachverhalt und völlig okay. Einzig die Aussage, dass aufgrund der Rhythmusstörungen ein AD ausgeschlossen ist, entspricht halt nicht dem medizinischen Wissensstand. Und auch ein Neurologe ist halt kein Kardiologe. Selbst Patienten nach Herzinfarkten dürfen, wenn sie in eine Depression gerutscht sind, bestimmte ADs über einen gewissen Zeitraum nehmen, so lange es ihnen eben auch hilft. Es macht natürlich überhaupt keinen Sinn ein AD zu nehmen, wenn man nach 3-4 Wochen Einnahmezeit keinerlei Verbesserung verspürt. Darüber brauchen wir gar nicht zu diskutieren.

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Dr. Matthias Nagel
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