Ich habe gedacht, ich fange mal an, hier ein persönliches Tagebuch zu führen. Bin leider nicht so die große Schreiberin auf Papier
Da ich ab morgen vollstationär aufgrund meiner enormen Angstzustände und Hypochondrie bin, möchte ich es auch als Möglichkeit nutzen, mir gewisse Fortschritte festzuhalten. Aktuell besteht mein Tag leider nur daraus, im Bett zu liegen und zu überleben. Dementsprechend ist jeder kleinste Schritt aktuell für mich ein ziemlich großer und das möchte ich mir vor Augen halten. Auch, um rückblickend zu schauen, was der Aufenthalt mir gebracht hat usw.
Aktuell liege ich aufgrund enormer Aufregung vor morgen im Bett und flüchte mich wieder in meine Schlaganfall Angst. Es plagen mich einige Gedanken und sorgen. Schaffe ich es mehrere Wochen ohne meinen Verlobten? Werde ich alleine schlafen können? Bin ich eine schlechte Mutter und Partnerin, weil ich meine Schwangerschaft über in der Klinik sitze und somit dem werdenden Papa die Chance nehme, Bindung zu der kleinen Maus in meinem Bauch aufzubauen? Werde ich in der Klinik meine riesen Angst vor Medikamenten ablegen können und werde ich die Anforderungen dort schaffen? Betrachte ich meinen aktuellen Zustand, kann ich mir kaum vorstellen, dem täglichen Programm dort stand zu halten.
Koffer ist jedenfalls gepackt und ich versuche mit Hoffnung und positiver Einstellung dort ran zu gehen.
Frage mich mal wieder, wie ich den Abend überstehen soll. Ich müsste unbedingt mal an die frische Luft aber meine starke Benommenheit und die Angst vor einem Schlaganfall zwingen mich wieder in die Knie. Wie komme ich eigentlich ständig auf diesen bekloppten Schlaganfall?
Liste, wieso ein Schlaganfall zu 99,9% ausgeschlossen ist: 25 Jahre jung, keinerlei Vorerkrankungen, familiär keine Vorbelastungen was Schlaganfälle oder Krankheiten betrifft, bis auf zu wenig Bewegung habe ich einen durchaus sehr gesunden Lebensstil, Blutdruck ist viel zu niedrig und war bzw ist nie erhöht, 3 Kopf MRTs, Durchleuchtung der Hals und Kopf Gefäße, Herzultraschall, langzeit ekg, langzeit Blutdruck Messung, EEG, keine Thrombose… und mit Sicherheit noch andere Untersuchungen und Faktoren, die mir vor lauter Ärzte Marathon nicht einfallen. ALLES OHNE BEFUND! ALLES EINWANDFREI IN ORDNUNG!
Möchte mich selbst Ohrfeigen für diese absolut überzogene und lächerliche Angst. Fühle mich anscheinend ganz besonders, dass ich denke, ICH werde die eine auserwählte sein, der es mit 25 Jahren in der Schwangerschaft ohne jegliche Vorbelastung passiert. Muss über mich selbst lachen und tatsächlich schmunzeln.
Mein verlobter macht gerade die letzten Hygiene Einkäufe für die Klinik morgen. Danach bestellen wir uns etwas zu essen und wie ich ihn kenne und liebe, wird er meinen blöden hintern noch vor die Tür zwingen. Immer nach dem Motto: und wenn ich es nur bis zur ersten Laterne der Straße schaffe.
Ich liebe ihn sehr und könnte nicht dankbarer sein. Das Lachen verwandelt sich bei diesen Gedanken schon wieder in pipi in den Augen. Sind die Schwangerschaftshormone, ganz sicher…
Ich erwarte in diesem Beitrag keine Rückmeldung. Er soll wie gesagt einfach eine Hilfestellung für mich sein. Natürlich darf trotzdem etwas dazu geschrieben werden, wenn man denn möchte! ️
20.03.2024 18:21 • • 23.03.2024
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