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Hallo Allerseits,

ich leide seit Juni an extremen Panikattacken.
Zur Vorgeschichte:
Ich habe im Juni einen Druck auf den rechten Unterbauch gespürt. Da ich schon seit geraumer Zeit Probleme mit der Verdauung habe, habe ich das dahingedeutet. Habe einen Termin beim Hausarzt und beim Gynäkologen ausgemacht.
Beim Hausarzt wurde nicht sonderlich viel gemacht, außer Blutabnahme, die unauffällig war.
Beim Gynäkologen wurde mir dann gesagt, dass sich etwas auf meinem Eierstock befindet. Mein erster Gedanke natürlich, Krebs.
Da mein Arzt es sicher abgeklärt haben wollte, schickte er mich zum MRT. Schon auf der Überweisung stand drauf „Tumor…“ das gab mir dann den Rest.
Nach dem MRT bin ich dann wieder zum Gyn und hab die weitere Vorgehensweise erfragt. Es stand außer Frage, das Ding muss raus. Das waren Wochen der Qual für mich. Beim Vorgespräch im Klinikum wurde mir dann gesagt, dass es eine eingeblutete Zyste sein könnte. Ok, Zyste ist ja wohl nicht so schlimm. Hatte sämtliche Gedanken: ich kann keine Kinder mehr kriegen, die operieren mir die Eierstöcke mit raus, was ist wenn ich verblute. Nach der Op bin ich ohne Schmerzen aufgewacht (Bauspiegelung, Vollnarkose). Bei der Visite wurde mir dann gesagt, dass beim Eingriff keine Zyste festgestellt wurde, Flüssigkeit im Eileiter wurde abgesaugt, Verwachsungen im Bauch festgestellt und Verdacht auf Endometriose. Da lag ich nun, mit noch mehr Problemen als zuvor.
Nachdem ich entlassen wurde bekam ich drei Tage später die gleichen Beschwerden im Unterbauch und ging dann zum Hausarzt. Der Hausarzt hat einen Ultraschall gemacht und meinte: „Ja, Ovarialzyste, rechts“ Ich solle mir doch eine zweite Meinung holen. Ich also wieder zum Gyn, einem anderen. Vaginalultraschall und Diagnose: „da ist keine Zyste“
Zusätzlich habe ich bemerkt, dass mein rechtes Bein kurz nach der OP anfing zu kribbeln. Also fing ich auch da an, extrem hinzuhören. Es kam dazu, dass ich dann Bruststechen, Verspannung, Atemnot etc. dazubekam, sodass ich es nicht mehr aushielt und in die Notaufnahme ging. Dort wurde ich mit Schmerzmitteln vollgepumpt und auf meine Beschwerden (Bauchschmerz, Kribbeln) wurde mir nur gesagt, ich soll mich doch am Montag an den Hausarzt wenden. Mein Hausarzt hatte dann erstmal Urlaub. Es war schon August. Danach ging ich hin und deutete auf den Bauchschmerz und auf das Kribbeln im Bein. Mir wurde eine Überweisung zum Neurologen und zum Bauch-MRT mitgegeben. Da fing ich natürlich schon lang an zu googeln. Meine Befürchtung, eingeklemmter Nerv durch Verspannung, da ich auch einen 8 Std. Sitzberuf habe. Als ich das im Bekanntenkreis erzählte, sagte mir eine davon „ach bei meiner Schwester hat das auch so angefangen, sie hat MS“ Jetzt war es vorbei. Ich bekam Panik und hörte nun auf alle Signale aus meinem Körper, habe zwar schon mal von MS gehört, aber mich beherrscht die Symptome nicht zu googeln. Zum Kribbeln kam dann Taubheit hinzu, im rechten Arm, dann schlief mir der große Zeh am linken Fuß ein. Ab da habe ich nur noch geheult und alle möglichen Signale ins Internet eingegeben. Nun stand mein Termin beim Neurologen auf dem Plan, der war gestern.
Meine Nervenleitfähigkeit wurde gemessen und zusätzlich wurden meine Reflexe getestet.
Das Horrorszenario schlechthin: meine Nerven sind nicht eingeklemmt. Meine Reflexe sind i.O
Ich wurde für Montag ans Krankenhaus überwiesen zur stationären Einweisung. Die Ärzte sollen einen kompletten Check machen. Auf meiner Überweisung steht „v.a entzündliche ZNS Erkrankung“ das gab mir den Rest. Ich habe so panische Angst vor der Diagnose und weiß nicht, wie ich das Wochenende überstehen soll.
Kann das alles auch psychisch sein? Hat jemand mit ähnlichen Problemen zu kämpfen?
Bitte HILFE!

17.09.2016 12:34 • 19.09.2016 #1


6 Antworten ↓


Zu deiner Beruhigung. Auf den Überweisungen müssen! dementsprechende Diagnosen aufgeführt sein, damit die Untersuchungen berechtigt sind. Also, da das ja der Fall ist, wirst du jetzt mal gut untersucht.

Und ja, die PsYche macht vieles.

Jetzt beruhige dich, lass dich auf den Kopf stellen und dann weißt du, was los ist.

Anders geht es nicht. Wenn du gesund bist, dann geh in Therapie.

A


Panikattacke oder doch krank?

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Ich versuche mich momentan nicht verrückt zu machen, mit Yoga mit Meditation mit Hörbüchern schweife aber mit den Gedanken einfach ab.
Etwas beruhigender ist, dass bestimmte Diagnosen auf der Überweisung stehen müssen. Danke schon mal!

Bin vom Fach. Wir machen das auch so. Eigentlich wissen wir schon, dass die Pat. eben psYchisch angeschlagen sind. Aber um sie zu beruhigen, und auch selbst in nichts rein zu kommen, ordnet man die Untersuchungen eben an.

Lass auf jeden Fall das googeln sein. Bringt nur was, wenn man sich auskennt. Ich hatte seit 3 Tagen Bauchschmerzen, als ob eine Faust mein Magen zusammendrückt. Was denkst du, was beim googeln rausgekommen wäre?

Seit heute ist alles vorbei. Ich leide aber auch nicht unter Krankheitsängsten.

Entspanne dich, lass alles auf dich zukommen. Was sehr wichtig ist, beschäftige dich lieber dann mit den Verspannungen. Die lösen recht viel aus und sind aber nicht lebensgefährlich..

Ja natürlich ist es mir gott sei dank bewusst, dass das googeln mir sicherlich keine Diagnose stellen kann. Aber das ist Teil meines schon sicher hypochondrieschen Verhaltens. Das ganze Leben zieht an einem vorbei. Auf einmal hatte man so viel vor, was man mit einer Nerbenkrankheit nicht mehr erleben wird. Meine Umgebung reagiert schon gereizt, was ich verstehen kann, aber eben in solchen Momenten nicht hilfreich ist. Mir fällt im Nachhinein so viel ein, was ich noch fragen würde. Dann sitze ich eben da und Google alles was auf der Überweisung steht, was ich spüre etc. Mir ist bewusst, dass ich da alleine nicht rauskommt, da es immer etwas geben wird was ich an meinem Körper merke, leider. Man schiebt es nur vor sich hin, weil man doch auf Besserung hofft. Jetzt muss ich nur noch zwei Tage schaffen... Dann habe ich hoffentlich Gewissheit...

Das mal hingestellt, meine Schwägerin hat Parkinson und unterrichtet ihre Schüler. Die andere hat MS und schon ewig keinen Schub mehr. Beide leben ganz normal, gehen in Urlaub, zur Arbeit, haben ihre Familien.

Wenn du für gesund erklärt wirst, dann mach Therapie. Dann ist deine wirkliche Krankheit die Hypochondrie. Ist ja auch eine Krankheit. Und macht keinen Spaß, genausowenig wie die körperlichen Erkrankungen.

Heute ist es so weit, in 3 Stunden muss ich in die Patientenaufnahme. Habe ganz schlecht geschlafen. Gliedmaßen sind wieder eingeschlafen und jedes mal bin ich davon aufgewacht. Jetzt würde ich am Liebsten Zuhause bleiben. Ich hab so Angst. Schon wieder Krankenhaus. Ungewiss, wie lang ich da bleiben muss und was dabei rauskommt. Am meisten belastet mich, dass ich denke die Ärzte könnten eine falsche Diagnose stellen oder meiner Meinung nach nicht gründlich genug untersuchen. Gestern habe ich festgestellt, dass ich mein rechtes bein nicht mit den Zehen nach oben hinlegen kann. Ich lege mich automatisch in Scho haltung hin. D.h. das eine Bein ist ganz gerade und das andere knickt zur Seite. Ich hab extreme Hüftschmerzen wenn ich es gerade hinlegen will. Jetzt weiss ich natürlich nicht mehr, wie es war, als ich noch kein Kribbeln darin hatte. Heute ist kein guter Start in den Tag.





Dr. Matthias Nagel
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