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Hallo zusammen,
ich habe mich hier angemeldet, da ich auf Tipps hoffe, die mir helfen von meiner Angst wegzukommen.
Seit etwa zwei Jahren ist mein Leben grauenhaft. Es begann, als ich erfuhr, dass meine Mutter wegen eines Aneurysmas im Kopf ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie war fast 4 Monate auf der Intensivstation und ist beinahe gestorben.
Während dieser Zeit hatte ich bereits mit meiner nicht besonders gut laufenden Selbständigkeit und einer laufenden Trennung zu kämpfen.
Alles begann mit Nackenschmerzen und Schwindelgefühl. Ich hatte das Gefühl, ich könne meinen Kopf nicht mehr aufrecht halten. Der Schwindel war permanent, gleichzeitig hatte ich das Gefühl mein Sichtfeld ist eingeschränkt. Eine Art Tunnelblick.
Was folgte, waren Arztbesuche, die mir nicht recht weiter halfen. Mein HA hat es direkt auf Stress bezogen und mit leichte Beruhigstabletten verschrieben.
Die halfen jedoch nicht. Abgesehen davon, dass ich fest überzeugt war, dass es sich um etwas Körperliches handeln muss. Ich glaubte, dass ich einen Bandscheibenvorfall im Nacken habe.
Ich schonte mich, vermied Bewegung, war viel Zuhause und hab gelegen usw. Dabei begann mein Herz immer wieder zu rasen. Und ich dachte, ich werde ohnmächtig. Hatte, und heute noch schlimmer, wackelige Beine und das Gefühl, der Körper zieht mich beim Stehen runter.
Es wurde so schlimm, dass ich nicht mal mehr einkaufen ging, Autofahren vermied so gut es ging.
Dann bin ich doch zu einem psychologischen Gespräch in die Klinik gegangen. Dort erzählte ich meine Geschichte und man gab mir einige Tipps, sagte aber auch, ich benötige keine Therapie, das ich ja bereits so gut alles selbst reflektiert hätte.
Das ist jetzt 1,5 Jahre her und seitdem wurde es kurz mal etwas besser. Aber mittlerweile ist es wieder so schlimm, ja eigentlich noch viel schlimmer. Meine Lebensqualität ist derart im Keller, dass ich manchmal keine Lust mehr aufs Leben habe.
Ich hatte gehofft, dass alles allein besser wird, wenn mein Umfeld wieder stabiler ist.
Meiner Mutter geht es inzwischen wieder ganz gut, ich bin in einer neuen und glücklichen Beziehung und die Selbständigkeit habe ich aufgegeben und bin nun wieder im Angestelltenverhältnis.
Warum krieg ich die Panikattacken nicht los?

12.09.2013 07:50 • 12.09.2013 #1


4 Antworten ↓


Hallo Kopfmensch,
deinem Nick Name nach, hast du gerne alles unter Kontrolle und meinst mit deinem Verstand alles verstehen und steuern zu können. Panikattacken und Ängste melden
Sich aber aus deinem Unterbewusstsein. Vielleicht solltest du dich erstmal deinem Hausarzt anvertrauen, wenn die Angst aber beginnt dein Leben zu bestimmen, solltest
eine Therapie machen.Probiere es auch mit Entspannungsverfahren.
Sich hier öfter auszutauschen,tut auch gut.
L.G. Schnuffchen

A


Nach Aneurysmas im Kopf / Nackenschmerzen & Schwindelgefühl

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Danke für deine Antwort. Wie kommt man denn schnell an eine Therapie? Ich hab mir sagen lassen, dass es ewig dauert, bis man einen Termin bekommt.

hallo kopfmensch, der reihe nach alle psychotherapeuten mit kassenzulassung(!) in der nähe (den umkreis wählst du selbst) telefonisch abklappern und nachfragen, es wird schon etwas dauern. am besten überall, wo es möglich ist, auf die wartelisten setzen lassen. das machen viele so. dementsprechend werden dann auch relativ kurzfristig schon mal plätze frei. aber rechne damit, dass es schon einige monate dauern wird. lg abra77

Hallo Kopfmensch,

ich möchte dir gern ein wenig Mut machen da mir deine Geschichte sehr bekannt vorkommt.

Vielleicht erzähle ich dir mal ausführlich meine:

Ich leide seit Jahren immer wieder regelmäßig unter starken Kopfschmerzen, habe es aber nie geschafft endlich einmal zum Arzt zu gehen, da es ja immer wieder von selbst weggeht und außerdem dachte ich mir immer, das meine Arbeit mir viel wichtiger ist und ich meine kostbare Zeit nicht für einen Arzttermin verschwende.
An einem besagten Montag vor 6 Wochen hatte ich wieder starke Kopfschmerzen und einen leichten Schindel dabei. Ich bin dann nach Hause gegangen und habe den größten Fehler meines Lebens gemacht: ich habe die Symptome gegoogelt, was ich vorher noch nie gemacht habe. Und dann ging das ganze los...Im ersten Moment habe ich mir nicht wirklich groß einen Kopf darüber gemacht. Am Donnerstag hatte ich wieder starke Kopfschmerzen und habe als ich von der Arbeit zu Hause war wieder gegoogelt und dann fing das Drama richtig an... Mein Freund kam nach Hause und fragte mich ob wir noch was essen gehen sollten. Im ersten Moment hatte ich überhaupt keine Lust, im zweiten dachte ich mir dann, ach komm das kann nicht schaden wenn du ein wenig unter Leute kommst. Wir sind dann in ein Restaurant gegangen und ich merkte selber wie ich kontinuierlich darüber nachgedacht habe das ich schlimm krank sein könnte, Gehirntumor, Gehirnblutung, etc... Wir bestellten uns etwas zu essen, ich hatte eigentlich gar kein Hunger, weil ich so angespannt war. Das Essen kam dann und dann ist es passiert: Mein Kreislauf hat angefangen zu spinnen,Übelkeit, ich hab angefangen zu schwitzen und mein Herz hat angefangen zu rasen, das Gefühl war schrecklich. Mein Freund fragte dann ob wir ins Krankenhaus fahren sollten und das haben wir dann auch gemacht. Ich fühlte mich so unendlich schwach, es war grausam! Ich wurde komplett durchgecheckt und hab der Notärztin von meinem Verdacht erzählt, den Sie aber sofort wiederlegt hatte. Das einzige was bei mir festgestellt wurde war das ich ein bisschen zu wenig Natrium und Calium im Blut hatte. Das wars...Und ich dachte auch das es halt von der Hitze kam... Bin dann am Freitag zu Hause geblieben, war zwar noch ein wenig wacklig, fühlte mich aber ganz gut. Am Samstag war dann alles wieder in Ordnung und wir waren bei Freunden grillen- alles super!
Am Sonntag wollten wir dann abends wieder Essen gehen und zack-- Als das Essen kam fuhr mein Kreislauf Achterbahn, Übelkeit,ich begann zu schwitzen, hatte Durchfall und Herzklopfen. Mein Freund schnappte mich und wir fuhren nach Hause. Ich legte mich hin und auch mein Kreislauf beruhigte such nach kurzer Zeit wieder, währenddessen habe ich aber immer im Internet geschaut was ich denn haben könnte, oh man da gibt es so viele Sachen...Mir ging es dann soweit wieder ganz gut. Wir haben uns dann am Sonntag abends ins Bett gelegt und ich bekam Herzrasen welches nicht mehr aufhören wollte. Ich meinen Freund geweckt und gesagt das ich mich beschissen fühle, ob er mit mir nochmals ins Krankenhaus fährt. Gesagt getan Krankenhaus, EKG,... alles okay außer ein bisschen zu wenig Natrium im Blut. Wir wieder nach Hause und am Montag morgen war mir dann klar-- so kannst du nicht arbeiten! Habe meinen HA angerufen und gleich einen Termin bekommen. Zu Ihr gegangen und Sie meinte-- Magen- Darm- Grippe. Was verschrieben bekommen, sollte mich schonen und Sie hat mich 2 Tage krank geschrieben. Ich merkte dann recht schnell das es nicht besser wurde und habe parallel einen Termin beim Orthopäden gemacht weil ich zusätzlich seit Jahren Probleme mit dem Rücken und dem Nacken habe.
Ich bin dann nochmals zur Hausärztin und Sie meinte dann wieder das ich halt einen gereizten Magen habe und hat mir nochmals was für den Magen aufgeschrieben. Sie hat mich und meine Angst gar nicht war genommen und ich saß vor Ihr und habe geheult weil ich so ratlos war! Beim Orthopäden war ich dann auch, der meinte Bücken Sie sich mal, hab ich dann gemacht und er sagte darauf dann, ne bei Ihnen ist nichts-- alles in Ordnung. Hier ging es mir wieder so ich war am Boden zerstört weil mich niemand richtig ernst genommen hatte. Und ich merkte das ich Hilfe brauche. Ebenso war ich am Donnerstag beim Neurologen und er sagte gleich das ich mit Sicherheit keinen Tumor oder ähnliches hatte und ich mich erst einmal um mein psychisches Problem kümmern sollte. Meine Mama hat mich dann am Donnerstag besucht (Sie wohnt 200km) von mir entfernt, das tat mir extrem gut! Ich sagte dann zu meiner Mama, das mein größter Wunsch sei einfach mal wieder eine Nacht länger als 1 1/2 Stunden zu schlafen. Ich hatte mich dann gemeinsam mit Ihr vor den Laptop gesetzt und nach einem neuen HA und einem Psychotherapeuten gesucht (was gar nicht so einfach war weil ich in einem HA Programm drin bin) Ich habe dann einen gefunden direkt bei mir um die Ecke und da bin ich dann am selben Tag um 15:30Uhr nochmals hin. Und das war der absolute Hammer, er hat mich einmal komplett durchgecheckt, Blut abgenommen und vor allem er hat sich Zeit genommen und mich und meine Probleme ernst genommen. Er gab mir ein leichtes Schlafmittel. Ich lief aus der Praxis und ich merkte wie es mir auf einmal viel besser ging, ich merkte das es wieder Berg auf ging. Es war ein ganz krasses Gefühl. Was so ein ernst genommen werden alles ausmacht. Ich schlief 16 Stunden am Stück!
Am nächsten Tag hatte ich durch ganz viel Glück gleich den Termin beim Psychotherapeuten. Ich kam mir natürlich in diesem Moment echt verdammt komisch vor aber ich wusste, der kann mir bestimmt helfen! Und so ist es auch!DER KANN DIR ECHT HELFEN. Schon in der ersten Stunde hat er mir klar gemacht das es sich um Angst- Panikattacken handelt und wie ich dagegen ankommen kann.
Ich hatte in letzter Zeit extrem viel Stress in Form von zu viel Arbeit im Geschäft und hatte eine ziemlich harte Zeit mit meinem Ex- Freund, die letzten Jahre waren eigentlich immer Dauerstress, egal ob privat oder geschäftlich. Zum momentanen Stress im Geschäft muss man sagen das es mir trotzdem gut geht, also ich fühl mich auf meiner Arbeit wohl! Das heißt für mich das im hier und jetzt alles Bestens ist, ich hab einen tollen Job, einen tollen Mann, eine tolle Familie und es ist alles perfekt.
Bei meinem Panikattacken geht es um meine Vergangenheit, die mich auf einmal eingeholt hat, obwohl ich von mir selber immer dachte das ich das alles locker packe und sowieso unverwüstlich bin! Und genau darin liegt auch der Punkt, an dem besagten Tag als ich das erste Mal dieses Kreislaufproblem hatte hat mein Kopf gemerkt das ich doch nicht unverwüstlich bin. Was ja eigentlich normal ist, da wir alle ja Menschen sind. Aber das muss ich erst mal lernen zu verstehen.
Auch meine Kindheit hat etwas mit den Attacken zu tun, meine Mama hatte mal einen Kreislaufkollaps als ich 7 war und ich war nicht zu Hause und hab über das Telefon erfahren das meine Mama mit dem Krankenwagen abgeholt wurde und ich hatte in diesem Moment einfach Angst meine Mama zu verlieren. Ich hab diesen Moment noch genau vor Augen obwohl hier nun 18 Jahren vergangen sind. Und jedes Mal wenn ich daran denken muss, oder sowie jetzt darüber schreibe, laufen bei mir die Tränen. Ich muss das auch erst mal in die Reihe bekommen!
Was ich aber die ganze Zeit, auch zum Zeitpunkt meiner ersten Attacke im Kopf war, das wir einen Urlaub geplant hatten und ich auch Angst davor hatte nicht fahren zu können. Der Urlaub rückte immer näher und ich merkte das ich das unbedingt wollte, der einfachere Weg es aber wäre nicht zu gehen dann bräuchte ich mir keine Sorgen zu machen. Wir haben aber dann doch gesagt, das wir auf jeden Fall gehen. 2 Tage vor dem Urlaub hat es angefangen das ich noch zusätzlich so blödes stechen in der linken Seite und in Herznähe verspürt habe, aber meinst in Verbindung mit Rückenschmerzen. Ich bin dann zum Vertretungsarzt meines HA und hab Ihr meine Schmerzen geschildert, Sie ein EKG gemacht, alles tip top, Sie dagte das es vom Rücken kommt-- das heißt ich weiß inzwischen von 4 Ärzten das mein Herz gesund ist und trotzdem beunruhigt es mich. Am selben Abend war ich noch beim meinem Physiotherapeuten der mir noch 4 Rippenblockaden löste. Ich kam nach Hause, saß abends auf dem Sofa und meine linke Halsseite und die halbe Backe fing an sich anzufühlen als würde Sie taub werden. Ich hatte mich versucht zu beruhigen, bin dann aber am nächsten Tag dann nochmals zum Vertretungsarzt Sie hat mich nochmals gecheckt und sagte das alles okay ist, das die Nerven von der Blockade noch gereizt sind und ich jetzt mal in den Urlaub fliegen soll und mich entspannen soll.
Am selben Tag ging es abends noch Richtung Abflugsort und ich fühlte mich soweit ganz gut.
Am Abflugtag, am Flughafen angekommen haben wir mitbekommen das unser Flieger 8h Verspätung hat. 8h mehr Zeit für mich mir Sorgen und Gedanken zu machen, aber meine Schwester hatte mir vorher geraten Reisegold zu kaufen und damit ging es ganz gut, ich war halt ziemlich benommen Aber wir kamen nach einem ewig langen Tag in Miami Beach an! Wir hatten wahnsinnige zwei Wochen und es war sehr entspannt, auch dank meinem Freund, weil er mir keinen Druck gemacht hat. Ich hab zwar gemerkt das ich nicht die Alte bin, aber ich denke dafür ist die Zeit einfach noch zu kurz.Wir waren auch Essen und ich merkte das wenn ich mich einfach ablenken kann dann geht es auch mit dem Essen außer Haus in einem Restaurant wieder und außerdem habe ich dann auf Grund eines Tipps meines Psychos immer zu meinem inneren Gesundheitsminister gesprochen und Ihm gesagt das ich gesund bin und mir nichts passieren wird... Das funktioniert eigentlich ganz gut. Die letzten 2 Tag wurden meine Bruststiche im Urlaub wieder schlimme rund ich dachte ich muss jetzt zum Arzt da ist bestimmt was, aber mein Freund hat mich dann wieder beruhigt und ich hab gedacht, jetzt hast es soweit geschafft, jetzt schaffst du es auch wieder heim! (Gott sei Dank, so ein Arztbesuch in den USA ist ziemlich teuer und wäre für die Katz gewesen) Der Rückflug war super, es war alles in Ordnung, mir war nicht einmal Übel.
Ich war dann aber am Ankunftstag (diesen Montag) gleich wieder bei meinem HA und hab Ihm gesagt das die Bruststiche immer noch nicht weg sind, er hat mich nochmals gecheckt und mit meinem Herzen ist alles in Ordnung. Ich merke aber für mich selbst auch das wenn ich stark angespannt bin die Stiche mehr werden. Natürlich kommt momentan auch noch die Zeitumstellung dazu und ich häng noch voll im Jetleg.
Ich war dann am Dienstag wieder beim Psycho und es hat gut getan. Er hat mir gesagt das ich mir selbst einfach auch Zeit geben muss und ich lernen muss mir selbst/ meinem Körper wieder zu Vertrauen.
Ich hab für mich selbst auch erkannt: Ich könnte heute tot umfallen, egal ob ich mir einen Kopf darüber mache oder nicht, früher habe ich mir auch nie einen Kopf darüber gemacht. Ich weiß das hört sich so einfach an, ich schaff das auch nicht dauernd das umzusetzen, aber ich merke wie es immer besser wird.
Meine Schwester hat mir hierbei auch unendlich geholfen, weil Sie immer für mich da war und selbst auch schon mit Attacken zu tun hatte. Bei Ihr hab ich damals auch gedacht wie sowas nur zu Stande kommen kann, aber es hatte bei Ihr auch etwas mit der Kindheit zu tun. Ich hab immer zu Ihr gedacht Sie soll einfach nicht daran denken, jetzt weiß ich das das gar nicht so einfach ist! Aber Sie ist eine große Stütze für mich und das hilft mir extrem, auch mein Freund, der immer hinter mir steht, wie gesagt im hier und jetzt ist alles super. Mein Körper hat nur die Vergangenheit noch nicht überwunden.
Ich lag gestern Abend auch auf dem Sofa und hab gemerkt wie mein Herz auf einmal wieder wie verrückt klopft. Ich habe es gezielt mit Bauchatmung und Hand auf den Bauch legen versucht und es hat geholfen, 10 Minuten später bin ich sogar eingeschlafen. Natürlich denke ich mir auch oft was ist wenn du jetzt wieder einen Anfall bekommst oder was ist wenn du umkippst... Ich denke diese Gedanken brauchen auch noch seine Zeit.
Ich hab mir das Hörbuch :Sorge dich nicht, lebe angehört und ich fand es wirklich klasse, vielleicht auch etwas für dich?
Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung oder Heilhypnose, teste mal einige Sachen aus und finde heraus was für dich das Beste ist!
Versteck dich nicht, rede auch mit deinem Mitmenschen über dein Problem und geh unbedingt zu einem Therapeuten! Rede darüber!

Kopf hoch auch wenn das ganze nicht so einfach ist!
Liebe Grüße





Dr. Matthias Nagel
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