Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Thema eröffnen soll oder nicht, da es ja schon einige Themen bzgl. div. Zuckungen und der Angst vor der Krankheit mit 3 Buchstaben gibt, die mich nun seit mehr als einem Monat voll im Griff hat.
Zu meiner Geschichte:
Aufgrund jahrelanger Krebserkrankung einschl. Ärztlicher Fehldiagnose in der Familie wurde bei mir eine Angststörung mit hypochondrischer Ausprägung ausgelöst. Der aktuelle Schub begann vor ungefähr 1,5 Monaten als ich nach einer sehr stressigen Zeit auf der Uni endlich einmal 2 Wochen lernfreie Ferien genißen wollte und beim Surfen im Internet zufällig auf die facebook Seite einer ALS Betroffenen stieß, die ihren Leidensweg ihrer letzten Tage und Wochen schilderte. Ich las mir ihre Geschichte durch die mich schon sehr mitnahm. 2 Tage später bemerkte ich bei einer Wanderung ein komisches Gefühl im rechten Fuß wie vor einem Krampf. Die Angst begann langsam an mir zu nagen, da ich ja auf der Seite gelesen hätte dass es bei der Betroffenen mit Krämpfen begann.
Daraufhin bekam ich am WE darauf beim Sport in einer kalten Halle in beiden Füßen furchtbare Krämpfe. Die Angst war voll da.
1.Arztbesuch Hausärztin - ohne mich anzuschauen wurde eine blutabnahme eingeordnet da ihrer Meinung nach sowas höchstwahrscheinlich von einem Eisenmangel kommt. Wert 32. damit laut ihrer Aussage klarer Mangel. Sie verschrieb Eisentabletten.
Die Tage darauf befragte ich Dr.Google zum Thema AlS ein böser Fehler...
Ich stieß auf Muskelzuckungen, Muskelschwund..etc und beruhigte mich mit der Test Sache dass ich seit Kindertagen zu Krämpfen neige und keine Lähmungen oder Zuckungen habe.
Zwei Tage später der erste Nervenzusammenbruch, als ich in der Früh einen zuckenden Zeh feststellte. Und ein seltsames ziehen in 2 Zehen des re Fußes. Im Rahmen meiner Panik den nächsten Neurologen in der Nähe herausgefunden und angerufen. Ich habe mich wohl so armeseelig angehört dass die Sprechstundengehilfin mich einschob.
2.Arztbesuch FA für Neurologie u. Psychiatrie
Klinische Untersuchung wurde durchführt und keine neurologischen Ausfälle festgestellt. der Zeh zuckte natürlich vor Ort nicht. er meinte ich brauche mir keine Sorgen machen ALS wäre sehr selten und beginne zudem mit Lähmungen usw.
Er meinte ich solle Magnesium einnehmen wegen den Krämpfen und verschrieb mit Alprazolam und Cipralex wegen der Angsstörung. Das war ein Donnerstag.
Das Wochende war der Horror das zucken breitete sich auf meine Oberlippe aus die immer bei Berührung zuckte und ich bekam muskelschmerzen in armen uns Beinen..
3.Arztbesuch wieder selber Neurologe
Ich berichtete ihm dass ich wohl das Cipralex nicht gut Vertrage und das WE sehr schlimm für mich war und bat ihn er möge doch bitte noch ein EMG durchführen da ich mir immer noch Sorgen mache wegen A..
Er machte ein 5 min kurz EMG vom re und li Bein und meinte alles in Ordnung.
Ich war ein paar Stunden beruhigt.
Außerdem beruhigte ich mich damit dass bei A.. Die Zuckungen eher unter der Haut sind und nicht wie bei mir Körperteile bewegt werden.
3 Stunden später hatte ich das Zucken am ganzen Körper.
Die Woche verging wie in Trance ich stand unter Dauerpanik, in Angsstarre auf dem Sofa mit Zuckungen am ganzen Körper und muskelschmerzen va. Im rechten Fuß und der rechten Hand im Bereich von Handkante bis in den kleinen Finger.
4.stat. Aufenthalt Neurologie Krankenhaus
Am Ende der Woche war ich so in Panik und verzwefelt dass ich in das nächste KH in die neurologische Ambulanz gefahren bin, wo ich wiederum klinkisch untersucht wurde wieder ohne Befund Zuckungen auch hier wieder zufällig nicht da. Da der Onkel meines Freundes in diesem KH arbeitet wurde ich vom OA direkt angeschaut der aufgrund der mir sagte er könnte im Rahmen einer stat Aufnahme eine umfassende neurologische Diagnostik durchführen.
Da ich mit den Nerven so am Ende war und ich schon in Betracht zog mich in eine psychiatrische Klinik einweisen zu lassen Stimmte ich zu.
Innerhalb einer Woche wurden
EEG, EMG (ausführlich Arme, beide Beine) NLG, MRT und eine Lumbalpunktion durchgeführt. Mal wieder alles ohne Befund.
Nun müsste ich ja eig beruhigt sein aber: NEIN!
Denn im Krankenhaus bekam ich meine Akte zu sehen in der auch der schriftliche Befund des Neurologen NR1 zu finden war in dem zu lesen war, bezogen auf die klinische Untersuchung und Das EMG:
Lebhafte Reflexe
Erschöpfbarer Klonus
Einige Potentiale grenzwertig in in der Breite
Anzeichen eines minimalen neurogenen Umbaus.
Keine Hinweise auf ALS.
Wieder Panik, denn warum sagten mir alles in Ordnung und schreibt dann so etwas.
Zwar lies ich mir den Befund im KH erklären, der Neurologe meinte es sei nur eine Beschreibung und wäre nichts pathologisches trotzdem nährt es meine Angst.
Da bei allen Untersuchungen nichts herauskam steht im entlassungsbrief: somatisierung im Rahmen einer Angststörung- also der nette Ausdruck für Hypochonder.
So das Ende vom Lied ist, ich sitze am Laptop tippe diesen Text, überall zuckt es va. In den Waden, meine Finder schmerzen ich habe eine Psychotherapie begonnen, und trotzdem panische Angst dass es doch ALS ist, diese nur noch nicht diagnostizierbar ist und die Schmerzen die Vorboten der Lähmung sind. Zusammengefasst ich kann sür mein Studium nicht lernen da ich zu nichts mehr fähig bin, denn meine Angst lähmt mich.
Ich entschuldige mich schon mal für den langen Text aber ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben. Weil ich nicht weiß wie ich aus dieser angstspirale wieder herauskomme
15.04.2016 21:05 • • 01.07.2016 #1