Hallo ihr Lieben!
Nach langer Zeit wollte ich mich endlich wieder bei euch melden, es ist wirklich lieb, dass ihr nach mir fragt und mir so viele liebe Worte schreibt, ich danke euch allen so sehr!
Ich bin seit ein paar Tagen wieder zuhause, die neurologischen Ausfälle sind nun ganz verschwunden, ich habe also keine bleibenden Schäden davongetragen, neurologisch ist alles wieder beim Alten. Laut Ärzten bin ich wieder kerngesund und fit, ich bin so froh, diese Zeit hinter mir zu haben.
Hin und wieder verspüre ich noch ein leichtes Kribbeln in den Händen und im Gesicht, das kommt aber wirklich nur selten vor und verschwindet sehr schnell wieder, das sind laut Ärzten die Nerven, die sich noch erholen müssen, ich merke aber, wie das Kribbeln von Mal zu Mal deutlich schwächer wird. Ich würde gerne alles genau erzählen, alles erzählen, was alles noch gemacht wurde und wie die letzten Tage im Krankenhaus waren, es ist aber so viel, vorallem zuletzt hatte ich noch eine einige Untersuchungen, der Text würde riesig werden. Das kann ich aber gerne tun, wenn ihr es möchtet.
Ich muss nun noch ca 5 Monate Blutverdünner nehmen, täglich nehme ich davon eine Tablette zu mir. Alle zwei Wochen muss ich zur Blutabnahme, das wird noch etwas länger so gehen.
Leider ist es so, dass es mich doch sehr... wie soll ich sagen?....traumatisiert hat? Ich weiß nicht, ob man es so nennen darf/ kann?
Ich leide seitdem sehr stark unter Panikattacken, ich war die letzten paar Tage ganz oft nochmal beim Arzt, ich weiß gar nicht mehr, wie oft genau schon. Täglich habe ich mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen, wie zum Beispiel: Atemnot, Schwindel, Benommenheitsgefühlen, Herzrasen.
Ich beobachte einfach permanent meinen Körper und schlage schon bei den kleinsten Veränderungen und Beschwerden Alarm.
Körperlich wurde ich jetzt nochmals mehrfach untersucht, beim Kardiologen war ich auch gestern, weil ich dieses Herzrasen und diese Atemnot nicht mehr aushielt, da war Gott sei Dank alles prima, kardiologisch ist alles in Ordnung, das Langzeit EKG im Krankenhaus zeigte aber auch schon keinerlei Auffälligkeiten. Als ich anrief, kam ich noch am selben Tag dran, das war echt super.
Einen Termin beim Pneumologen habe ich nächste Woche. Mein Hausarzt ist zum Glück so lieb und gibt mir alle Überweisungen, weil ich ansonsten keine Ruhe mehr hätte, auch wenn er sich sehr sicher ist, dass das alles nun eine psychische Ursache hat.
Ich denke auch, dass ich mich zu sehr reinsteigere, mir ist nun oft aufgefallen, dass es mir bei Ablenkung wirklich super geht, (gestern habe ich sogar zum ersten Mal wieder etwas Sport gemacht, wenn auch nicht lang, das darf ich noch nicht) meine Beschwerden aber sofort zurückkommen, sobald ich wieder ganz alleine zuhause bin oder nur darüber nachdenke, ich wieder anfange, meinen Körper zu beobachten.
Meinen letzten MRT Termin hatte ich vor fast einer Woche, in meinem Kopf ist alles in Ordnung, diesen Termin hatte ich nochmals zur Kontrolle, das wird wohl auch die letzte Kontrolle gewesen sein, ich glaube, so glücklich habe ich noch nie die Praxis verlassen!
Gefühlt hunderte MRTs reichen dann auch.
Ich bin wirklich glücklich, dass ich ansonsten, außer meiner anscheinend nun psychisch verursachten Beschwerden wieder gesund bin, die Zeit im Krankenhaus war für mich einfach nur sehr schlimm, leider begleitet es mich jeden Tag, ich muss immer daran denken, was ich für neurologische Ausfälle hatte und wie diese sich angefühlt hatten, ich denke daran und schon fühle ich diese Gefühle wieder. Diese Ausfälle hatten mich einfach sehr verängstigt, überhaupt die ganze Situation, auch als festgestellt wurde, was die Ursache war, ich hatte totale Todesangst. Auch diese Angst, dass es nie wieder besser wird. Die lange Zeit im Krankenhaus und all die Untersuchungen. Vielleicht kann es jemand nachvollziehen, mich hat das Ganze total mitgenommen, das lässt mich noch nicht ganz los, ich hoffe, dass ich das schnell in den Griff bekomme, ich habe bald meinen Termin beim Psychologen. Ich war und bin aber auch schon immer total sensibel und ängstlich.
Momentan bin ich weiter krankgeschrieben, ich soll mich noch ausruhen. Aber auch ein wenig deshalb, weil ich mich durch die Angst und dessen Symptome überhaupt nicht so sehr in der Lage fühle, meiner Arbeit wieder vernünftig nachzugehen. Schon bald wird es aber wieder so langsam losgehen, spätestens dann, wenn ich auch vom Arzt wieder darf und das volle ok habe, das habe ich mir vorgenommen.
02.02.2022 18:38 •
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