Also das war die dritte Sitzung. Die Sitzungen waren eher so, dass ich sehr viel erzählt habe. Ich erzähle überhaupt sehr gerne und viel. Und ich habe eigentlich hauptsächlich die Dinge erzählt, die mich im Moment bewegen und mir Angst machen. Und dann hat er irgendwelche Fragen zu ganz anderen Dingen gestellt, die mich immer eigentlich nicht bewegen. Und deshalb frage ich mich, warum er nicht auf das eingeht, was ich ihm erzähle.
Genervt hat mich eben auch, dass er mich zum Arzt schicken will. Wo ich ihm erzähle, dass ich nicht dauernd zum Arzt rennen möchte. Ich finde das nicht sinnvoll sondern völlig kontraproduktiv.
Was nützt es mir, wenn der Therapeut irgendetwas sieht, was vielleicht hintenrum in 20 Stunden mal hilfreich sein soll und mir damit im Moment das Leben noch viel schwerer macht. Bringt mir nichts. Ich brauche jemanden, der mich im Moment in der akuten Situation etwas beruhigt. Und nicht aufregt.
Irgendwie stellt er auch immer Fragen, wo ich denke, er sollte sich doch mal die zig Fragebögen, die ich für ihn ausgefüllt habe, endlich mal durchlesen. Das steht doch drin, was ich denke, was ich meine, wie meine aktuellen Probleme sind.
Dann gibt er mir eine CD mit gegen Panikattacken. Ich sage ihm, an irgendeiner Stelle kam ich allein nicht weiter. Da meinte er, so wichtig ist ja die CD auch nicht. Ja warum hat er sie mir dann gegeben?
Irgendwie habe ich das Gefühl, ich fülle dauernd irgendwelche Sachen für ihn aus oder schreibe irgendwas, aber er liest es dann nicht. Wozu denn das Ganze?
Ich komme mir auch so vor, als müsste ich mich dauernd für irgendetwas verteidigen, anstatt dass er mir hilft.
Ich denke auch, ich schaue jetzt mal, wie es mir die nächsten zwei Wochen geht. Den nächsten Termin mache ich noch, wenn ich dann aber wieder ein schlechtes Gefühl habe, sage ich ihm am Ende der Sitzung, dass ich mir jemand anderen suche.
Das Problem ist auch, ich kenne eigentlich meine Stress Auslöser. Ich habe schon zweimal Phasen in meinem Leben gehabt, wo ich die Stressauslöser kannte und sie selbst beseitigen konnte und danach war es viel besser. Das eine Mal war ein ganz schlechter Job mit Mobbing, das andere Mal war ich unglücklich in einer Wohnung.
Die jetzigen Stressauslöser lassen sich aber von mir nicht einfach entfernen. Also muss man mir zeigen, wie ich es schaffe, mit diesen Stress Auslösern trotzdem fertig zu werden.
Was aber der jetzt versucht, ist irgendwo in meiner Kindheit nach irgendwelchen Auslösern suchen zu wollen. Oder bei meinen Eltern. Das hatte aber die ersten zwei Male auch nichts mit meiner Panik zu tun. Und da glaube ich auch jetzt nicht dran. Man muss ja auch nicht künstlich irgendwelche Probleme schaffen, nur weil sie gerade ins Konzept der Psychotherapeuten passt.
Ich hatte ja schon mal so eine, die mir unbedingt ADHS unterstellen wollte, weil das ihr Fachgebiet war. Eine andere Therapeutin hat dann gesagt, das ist völliger Blödsinn und passt gar nicht zu mir. Man muss schon aufpassen, dass einem die Therapeuten nicht irgendetwas andichten, was Ihnen gerade so in den Kram passt.
Und wenn er schon zweimal diese Klinik erwähnt hat, dann frage ich mich langsam, ob er bei denen Provision bekommt oder sowas.
Es gibt doch hier so viele mit den gleichen Ängsten und Sorgen. Und Ihr habt doch auch schon viele Therapien gemacht. Und ich lese oft, die Therapien haben nichts genutzt, obwohl diese Jahrelang liefen oder einige verschiedene.
Mich würde mal interessieren, welche Ansätze eure Therapien hatten? Wie hat man versucht, bei euch Ängste vor Krankheiten, Hypochondrie oder Panikattacken zu bekämpfen?
01.04.2016 20:57 •
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