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Hallo,

gerade befinde ich mich in einer ziemlichen Zwickmühle. Ich habe ja seit Jahren Malessen mit dem Magen. Irgendwie scheint das chronisch zu sein. Kaum bzw extrem selten das klassische Sodbrennen, dafür aber immer mal wieder Stechen im Magen. Dazu kommt, dass ich seit einiger Zeit das Gefühl habe, dass mein Hals innen enger wird, das merke ich vor allem bei totaler Entspannung wie vorm Einschlafen, dass alles irgendwie zusammenrutscht und es noch enger wird als es eh schon ist.

Da mich das mit dem Magen beunruhigt und ich auch wissen möchte, was in meinem Hals los ist (HNO hat den Kehlkopf schon mal abgeklärt), wäre es mir, neben dem gelegentlichen Problem mit dem Magen, auch ganz lieb, dass man noch mal die Speiseröhre anschaut. Das letzte Mal war ich vor einem Jahr zur Magenspiegelung. Damals wurde noch Propofol eingesetzt, es war in einer kleineren Klinik. Das Mal davor hatte ich es ohne Betäubung machen lassen, das war sehr unangenehm, mit Krämpfen und Würgen, Rülpsen und Fur***, man verliert halt die komplette Kontrolle, weichen Stuhlgang sollte man bei so einer Untersuchung nicht haben, glaub ich.

Nun habe ich mich wieder zu einer Magenspiegelung in einer größeren Klinik meines Vertrauens angemeldet, wo mir nach vorangegangen Eingriff in Vollnarkose von der Anästhesie gesagt wurde, kein Propofol, zu riskant, ich habe komplizierte Atemwege, sehr eng, sehr schlecht einzusehen, und früher gab es auch schon mal Intubationsprobleme, kurz, man lässt mir die Wahl zwischen Vollnarkose mit fiberoptischer Wachintubation (ist ne Viecherei) und zwischen Magenspiegelung ohne Betäubung, die aber nicht nur ebenfalls sehr unangenehm ist, man hat mir auch gesagt, bei engen Atemwegen kann es auch bei Wachsein Probleme mit der Atmung geben, außerdem wäre es besser, wenn ich narkotisiert wäre, weil der Arzt, der spiegelt, dann ruhiger arbeiten kann.

Jetzt steh ich da und weiß nicht, was ich tun soll.

Propofol zu riskant, der Anästhesist weigert sich. Also kein Kurzschlaf.
Ohne Betäubung Viecherei, möglicherweise Komplikationen, auch wenn ich das eher nicht denke, aber Arzt wird sich beeilen und vielleicht nicht so entspannt und gründlich arbeiten können, wenn sich da jemand krümmt, würgt, stöhnt und krampft.
Vollnarkose mit Wachintubation (geht bei mir nur so, normale Intubation bekomme ich seit Jahren nicht mehr, extrem riskant) auch Viecherei, dazu Narkoserisiko. Wobei das wohl hauptsächlich drei Risiken sind: Narkoseeinleitung (ist bei mir durch fiberoptische Wachintubation nicht vorhanden, also kein Problem), Herzprobleme, fehlender Nüchternheit und Einatmung von Speiseresten - Lungenschaden etc.

Ok. Nüchtern werde ich definitiv sein. Einen Tag vorher nichts essen, als schon viel eher fasten als nötig. Tubus wird auch reinkommen, weil ich ja noch wach bin dabei, also Atemwege sind in jedem Fall gesichert. Vorher keine Narkose. Auch gut. Herz. Nichts bekannt. Allerdings hab ich in den letzten Monaten wieder eine Phase mit Herzrhythmusstörungen. EKG sah aber normal aus. Klar, in der Minute, wo das geschrieben wurde, hatte ich auch keine Extrasystolen.

Was mach ich jetzt? Wäre das mit dem Propofol gegangen, wäre die Entscheidung einfach gewesen. Kleiner Aufwand, wenig Belastung für den Körper. Arzt kann in Ruhe arbeiten.

Und jetzt?

Dazu kommt jetzt ein Kopfproblem: Ich weiß, dass ich Krankheitsängste habe und hinter allem das Schlimmste vermute. Ich ärgere mich darüber selbst, weil es mir das Leben schwer macht, und ich denke, auch meinen Partner nervt es ab und zu, was ich verstehen kann, nervt mich selbst. Jetzt frage ich mich, ob ich überhaupt die Spiegelung machen sollte. Mit Propofol hätte ich ein klares JA gehabt, einfach um wieder zur Ruhe zu kommen, zu wissen, mit meinem Magen ist bis auf eine chronische Gastritis seit Jahren alles okay, meine Speiseröhre ist auch in Ordnung etc.

Was ist, wenn während der Vollnarkose oder bei der Spiegelung was passiert? Wenn ich hinterher Schäden habe oder gar dabei sterbe? Dann würde ich mir (falls ich noch lebe) Vorwürfe machen, warum ich wegen einer diffusen Angst meine Gesundheit und mein Leben aufs Spiel gesetzt habe. Meine Mutter, die niemals Magenprobleme hatte, meint ja sowieso, was willst Du da in Dir rumstochern lassen, da kann alles mögliche passieren, hör doch auf mit dem Quatsch. Sie hat ja aber einen gesunden Magen und auch keine Krankheitsängste, überhaupt ist sie mit 75 gesünder als ich mit 45 und versteht vieles nicht, zumindest nicht aus meiner Warte.

Ich habe in einer Woche den Eingriff. Habe mich im Vorgespräch von einer Anästhesistin beraten lassen, die mir sagte, sie würde sich für die Vollnarkose entscheiden, damit die Untersuchung in Ruhe und gründlich gemacht werden könnte (sie hatte auch einmal eine Magenspiegelung ohne Betäubung und wohl ähnliche Erfahrungen damit wie ich). Die Vollnarkose würde ein Oberarzt machen, die Spiegelung wahrscheinlich auch ein Oberarzt, weil das bei Spiegelungen mit Intubation so üblich wäre.

Bitte sagt mir eure Meinungen, ich bin so hin und her gerissen...

06.01.2016 12:19 • 06.01.2016 #1


3 Antworten ↓


Zu den beiden möglichen Verfahren kann ich dir nichts sagen. Meine Magenspiegelungen wurden mit der üblichen Spritze gemacht.

Aber einen Gedanken hatte ich beim Lesen: aus medizinischer Sicht ist die Magenspiegelung nicht unbedingt nötig, oder? Sie soll mehr deiner Beruhigung dienen, habe ich das richtig verstanden? Nur, was ist wenn die Beruhigung nur wenige Wochen anhält und danach die Angst wieder da ist. Dann wärst du ein Risiko eingegangen für eine relativ kurze Zeit der Angstfreiheit. Ist es eine Option, das Risiko gar nicht erst einzugehen und die Untersuchung zu verschieben?

Ich kenne das Problem genau und habe vor einigen Jahren auch einen Ärztemarathon hinter mich gebracht, auch wegen einem Engegefühl im Hals. (war alles ohne Befund) Gerade bin ich was Krankheiten betrifft, so gut wie angstfrei und aus meiner heutigen Sicht würde ich persönlich sagen, das Risiko würde ich nicht eingehen. Aber ich verstehe natürlich, dass du es klären willst.

A


Magenspieglung - mit oder ohne Betäubung?

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Schwierige Sache...

Also grundsätzlich würde eine Untersuchung mit harmlosen Befund mich beruhigen, und zwar ein Jahr lang, weil es heißt, Leute mit Reflux sollten einmal im Jahr zur Spiegelung. Ich habe Reflux und einen Zwerchfellbruch, dazu eben immer wieder Magenschmerzen, nicht ständig, aber weg gehen sie auch nicht. Das letzte Mal war ich im Dezember 2014 zur Spiegelung. Falls sich die Beschwerden geben würden, würde ich vielleicht auch nur aller zwei Jahre zur Spiegelung gehen.

Ich habe mich noch mal informiert, in meiner Hausarztpraxis, wo auch Spiegelungen gemacht werden (aber da gehe ich nicht hin, weil dort eben kein Stand by der Anästhesie möglich ist wie im KH), da hat mir die Sprechstundenhilfe gesagt, dass die meisten Leute eine Schlafspritze wollen, und dass das auch besser wäre als wach zu sein, weil der Arzt dann gründlicher untersuchen kann.

Ja, ich bin unschlüssig. Verschieben würde nichts bringen, denn zum einen werden die anatomischen Gegebenheiten bei mir im Halsbereich zunehmend schwieriger (bis vor 10 Jahren war eine normale Intubation offensichtlich möglich), zum anderen schleppe ich eben auch diese Angst mit mir herum, was dem Magen auch nicht zuträglich ist.

Morgen habe ich noch mal ein EKG bei meiner Hausärztin, ich werde nochmal mit ihr sprechen, aber im Endeffekt muss ich selbst entscheiden, und ich weiß ehrlich nicht, was besser ist. Ich habe keine Ahnung, wie riskant das Ganze ist, kann sein, dass ich mir viel zu viele Gedanken mache und die Anästhesie ganz andere Problemfälle stemmt, kann sein, dass ich das Risiko unterschätze bzw das Risiko für Komplikationen höher ist als das Risiko, wirklich was an der Speiseröhre bzw dem Magen zu haben. Aber die Angst bleibt so oder so.





Dr. Matthias Nagel
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