Hallo,
nun habe ich mich nach langer Zeit doch überwunden, mich in diesem Forum zu registrieren. Ich lese schon lange immer mal wieder still mit, aber hab mich bisher nicht überwinden können, meine Geschichte zu erzählen.
Nun ist der Leidensdruck aber so groß, dass ich es einfach nicht mehr aushalte und mich gerne mit Gleichgesinnten austauschen möchte.
Kurz zu mir: Ich bin 37 Jahre alt und habe 3 Kinder (12, 11 und 4 Jahre alt) und einen wirklich wundervollen Mann. Ich hatte eine sehr schlimme Kindheit mit Alk. Eltern und hatte schon als Kind starke Ängste, die aber nie Gehör fanden.
2006 hatte ich zum ersten Mal die Diagnose Depressionen und generalisierte Angststörung bekommen.
Seitdem quäle ich mich immer mal mehr mal weniger stark damit herum.
Ich habe von 2006 - 2008 tiefentherapeutisch gearbeitet und habe damals auch Antidepressiva genommen (Nortrilen). Durch Umzug musste ich die Therapie dann abbrechen.
Ich habs dann eine Weile ohne Therapie und ohne Medikamente versucht und bin auch soweit ganz gut durchgekommen.
2013 wurden dann direkt vor unserer Haustür mehrere Autos angezündet - in drei aufeinanderfolgenden Nächten. Da kamen die Ängste wieder massiv zum Vorschein - so schlimm, dass ich damals in die psychologische Notfallambulanz gefahren bin.
6 Wochen später war ich dann in einer Tagesklinik - für insgesamt 3 Monate. Effektiv war es da aber nicht wirklich. Ich habe dort Lyrica verschrieben bekommen, von dem ich aktuell abends 150 mg nehme.
Ich bin dann im Anschluss in eine Verhaltenstherapie gegangen, zumal da der Zeitpunkt war, wo ich massive Krankheitsängste bekam. Eigentlich nur auf Grund eines minimal zu niedrigen Eisenwertes.
Außerdem hab ich schon seit bestimmt 20 Jahren Blut im Urin, wofür nie eine Ursache gefunden wurde. Auch diese Angst kochte dann wieder mit hoch.
In der Verhaltenstherapie arbeiteten wir zunächst mit Konfrontation. Ich musste mich der Krankheitsangst stellen und vor allem aufhören, alles zur ergooglen - ich bin dann auch zum Urologen, der mir wieder bestätigte, dass alles in Ordnung ist.
Durch diese Absicherung verschwand die Angst dann. Leider verkannte der Therapeut aber die Situation völlig. Erschwerend kam hinzu, dass ich mich ein wenig in ihn verguckt hatte und er mit der Thematik auch nicht gut/professionell genug umgegangen ist.
Er hielt mich phasenweise sogar für austherapiert.
Ich habe nach 40 Stunden die Therapie abgebrochen und bin dann in einer psychosomatischen Reha gewesen. Insgesamt 6 Wochen war ich von meiner Familie weg und die Zeit tat mir wirklich gut.
Ich kam gestärkt nach Hause und konnte viele Dinge auch prima umsetzen.
Anfang Februar war es dann mal wieder soweit. Ich hatte zunächst für 3 Tage einen ganz leichten Infekt... mein Sohnemann hingegen kränkelt jetzt schon seit über 2 Wochen daran rum.
Ich hab danach dann einen Lymphknoten am Hals ertastet und bin natürlich wieder mal völlig panisch geworden, zumal ich Vollkops natürlich nichts besseres zu tun hatte, als dann auch noch zu googlen.
Ich war dann beim Hausarzt - der sagte: Normaler Lymphknoten vom Infekt. Kann schon mal sein. Beobachten. Wenns nach 2 - 3 Wochen nicht weg ist soll ich wiederkommen.
Da ich sowieso mit dem Kleinen zum HNO musste, hab ich da auch nochmal nachgefragt. Er hat ihn abgetastet und meint auch, dass es normal sei nach einem Infekt. Er hat mir einen Termin für kommenden Mittwoch zum Ultraschall gegeben, falls der Knoten dann noch da ist.
Nun sind es nur noch 5 Tage bis zu diesem Termin und der Lymphknoten ist noch immer da. Und ich schieb so starke Ängste, dass ich echt fix und fertig bin.
Klar - auf der einen Seite sag ich mir: Der Zwerg ist noch immer am Husten und Schniefen und da muss meine Immunabwehr natürlich auch noch immer arbeiten. Außerdem hab ich selbst auch noch so Minimalbeschwerden.
Auf der anderen Seite ist da aber eben diese unsagbar große Angst.
Letzte Nacht war es dann ganz schlimm. Ich habe mich und meinen Mann total verrückt gemacht. Wir sind dann aus dem Bett wieder ins Wohnzimmer gegangen und haben den Fernseher angemacht. Hat nichts gebracht. Ich hab dann später nochmal alleine im Wohnzimmer gelegen und hatte die Glotze laufen - nichts zu machen. Ich konnte nicht schlafen und hatte immer wieder diese heftigen Angstattacken.
Ich bin dann gegen 4 zurück ins Bett. Ich bin dann zwei Mal weggedöst und hatte beide Male direkt heftigste Albträume, aus denen ich direkt wieder hochgeschreckt bin.
Ich fühle mich gerade mal unfassbar sch...
Ich habe jetzt für heute Nachmittag nochmal einen Termin beim Hausarzt gemacht. Ich will nochmal über die Ängste sprechen.
Am Dienstag habe ich ein Erstgespräch bei einer Psychologin, am Mittwoch den Termin beim HNO und am 5.3. auch endlich beim Psychiater, der nochmal auf meine Medikation gucken soll.
Ich hoffe, dass mein Hausarzt mir bis dahin irgendein Notfallmedikament aufschreiben kann, damit ich nicht noch so eine Nacht erleben muss.
Ich muss dazu sagen, dass ich nach den Bränden damals über 1 Jahr lang massive Schlafstörungen hatte. In der Reha haben sie mir dann Valdoxan verschrieben. Seit Januar konnte ich Nachts endlich wieder schlafen. Ich habe Angst, jetzt wieder in eine solche Schlaflosigkeit über längere Zeit zu rutschen.
Puh - langer Text. Respekt jedem, der durchgehalten hat.
Ich freue mich über einen regen Austausch.
nun habe ich mich nach langer Zeit doch überwunden, mich in diesem Forum zu registrieren. Ich lese schon lange immer mal wieder still mit, aber hab mich bisher nicht überwinden können, meine Geschichte zu erzählen.
Nun ist der Leidensdruck aber so groß, dass ich es einfach nicht mehr aushalte und mich gerne mit Gleichgesinnten austauschen möchte.
Kurz zu mir: Ich bin 37 Jahre alt und habe 3 Kinder (12, 11 und 4 Jahre alt) und einen wirklich wundervollen Mann. Ich hatte eine sehr schlimme Kindheit mit Alk. Eltern und hatte schon als Kind starke Ängste, die aber nie Gehör fanden.
2006 hatte ich zum ersten Mal die Diagnose Depressionen und generalisierte Angststörung bekommen.
Seitdem quäle ich mich immer mal mehr mal weniger stark damit herum.
Ich habe von 2006 - 2008 tiefentherapeutisch gearbeitet und habe damals auch Antidepressiva genommen (Nortrilen). Durch Umzug musste ich die Therapie dann abbrechen.
Ich habs dann eine Weile ohne Therapie und ohne Medikamente versucht und bin auch soweit ganz gut durchgekommen.
2013 wurden dann direkt vor unserer Haustür mehrere Autos angezündet - in drei aufeinanderfolgenden Nächten. Da kamen die Ängste wieder massiv zum Vorschein - so schlimm, dass ich damals in die psychologische Notfallambulanz gefahren bin.
6 Wochen später war ich dann in einer Tagesklinik - für insgesamt 3 Monate. Effektiv war es da aber nicht wirklich. Ich habe dort Lyrica verschrieben bekommen, von dem ich aktuell abends 150 mg nehme.
Ich bin dann im Anschluss in eine Verhaltenstherapie gegangen, zumal da der Zeitpunkt war, wo ich massive Krankheitsängste bekam. Eigentlich nur auf Grund eines minimal zu niedrigen Eisenwertes.
Außerdem hab ich schon seit bestimmt 20 Jahren Blut im Urin, wofür nie eine Ursache gefunden wurde. Auch diese Angst kochte dann wieder mit hoch.
In der Verhaltenstherapie arbeiteten wir zunächst mit Konfrontation. Ich musste mich der Krankheitsangst stellen und vor allem aufhören, alles zur ergooglen - ich bin dann auch zum Urologen, der mir wieder bestätigte, dass alles in Ordnung ist.
Durch diese Absicherung verschwand die Angst dann. Leider verkannte der Therapeut aber die Situation völlig. Erschwerend kam hinzu, dass ich mich ein wenig in ihn verguckt hatte und er mit der Thematik auch nicht gut/professionell genug umgegangen ist.
Er hielt mich phasenweise sogar für austherapiert.
Ich habe nach 40 Stunden die Therapie abgebrochen und bin dann in einer psychosomatischen Reha gewesen. Insgesamt 6 Wochen war ich von meiner Familie weg und die Zeit tat mir wirklich gut.
Ich kam gestärkt nach Hause und konnte viele Dinge auch prima umsetzen.
Anfang Februar war es dann mal wieder soweit. Ich hatte zunächst für 3 Tage einen ganz leichten Infekt... mein Sohnemann hingegen kränkelt jetzt schon seit über 2 Wochen daran rum.
Ich hab danach dann einen Lymphknoten am Hals ertastet und bin natürlich wieder mal völlig panisch geworden, zumal ich Vollkops natürlich nichts besseres zu tun hatte, als dann auch noch zu googlen.
Ich war dann beim Hausarzt - der sagte: Normaler Lymphknoten vom Infekt. Kann schon mal sein. Beobachten. Wenns nach 2 - 3 Wochen nicht weg ist soll ich wiederkommen.
Da ich sowieso mit dem Kleinen zum HNO musste, hab ich da auch nochmal nachgefragt. Er hat ihn abgetastet und meint auch, dass es normal sei nach einem Infekt. Er hat mir einen Termin für kommenden Mittwoch zum Ultraschall gegeben, falls der Knoten dann noch da ist.
Nun sind es nur noch 5 Tage bis zu diesem Termin und der Lymphknoten ist noch immer da. Und ich schieb so starke Ängste, dass ich echt fix und fertig bin.
Klar - auf der einen Seite sag ich mir: Der Zwerg ist noch immer am Husten und Schniefen und da muss meine Immunabwehr natürlich auch noch immer arbeiten. Außerdem hab ich selbst auch noch so Minimalbeschwerden.
Auf der anderen Seite ist da aber eben diese unsagbar große Angst.
Letzte Nacht war es dann ganz schlimm. Ich habe mich und meinen Mann total verrückt gemacht. Wir sind dann aus dem Bett wieder ins Wohnzimmer gegangen und haben den Fernseher angemacht. Hat nichts gebracht. Ich hab dann später nochmal alleine im Wohnzimmer gelegen und hatte die Glotze laufen - nichts zu machen. Ich konnte nicht schlafen und hatte immer wieder diese heftigen Angstattacken.
Ich bin dann gegen 4 zurück ins Bett. Ich bin dann zwei Mal weggedöst und hatte beide Male direkt heftigste Albträume, aus denen ich direkt wieder hochgeschreckt bin.
Ich fühle mich gerade mal unfassbar sch...
Ich habe jetzt für heute Nachmittag nochmal einen Termin beim Hausarzt gemacht. Ich will nochmal über die Ängste sprechen.
Am Dienstag habe ich ein Erstgespräch bei einer Psychologin, am Mittwoch den Termin beim HNO und am 5.3. auch endlich beim Psychiater, der nochmal auf meine Medikation gucken soll.
Ich hoffe, dass mein Hausarzt mir bis dahin irgendein Notfallmedikament aufschreiben kann, damit ich nicht noch so eine Nacht erleben muss.
Ich muss dazu sagen, dass ich nach den Bränden damals über 1 Jahr lang massive Schlafstörungen hatte. In der Reha haben sie mir dann Valdoxan verschrieben. Seit Januar konnte ich Nachts endlich wieder schlafen. Ich habe Angst, jetzt wieder in eine solche Schlaflosigkeit über längere Zeit zu rutschen.
Puh - langer Text. Respekt jedem, der durchgehalten hat.
Ich freue mich über einen regen Austausch.
20.02.2015 09:17 • • 24.02.2015 #1
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