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Guten Abend zusammen,

ich habe nun einige Tage überlegt, mich hier zu registrieren - bin aber dann doch bei Euch gelandet.

Mich beschäftigt seit einigen Monaten das Thema Angst vor Krankheiten. Ich kann mir aber absolut gar nicht erklären warum. Ich bin kerngesund, nehme keine Medikamente und gehe regelmäßig zu meinen Vorsorgeuntersuchungen. Die einzige Diagnose die es bei mir gibt, ist Lagerungsschwindel und HWS Syndrom - muskuläre Fehlhaltung eben.

So weit so gut. Ich war eigentlich nie ängstlich, sondern eher die Person von der immer ach, das wird alles gut gehen kam.

Ich mache aktuell einen Job, der mich absolut nervt, ja sogar ankotzt. Ich hasse es wenn ich morgens dran denke deswegen aufstehen zu müssen, und erst recht wenn ich dort bin. Ich bin den ganzen Tag so sehr gelangweilt weil ich zu schnell mit meiner Arbeit fertig bin und dadurch nicht genug gefordert werde. Das einzige was an diesem Job gut ist, ist das Gehalt und das ist auch der einzige Grund, warum ich das mache.

Seit ich dort arbeite, fällt mir vermehrt auf, dass ich mir überlege ob das der Inhalt meines Lebens ist, warum ich denn nichts jobmäßiges finden kann was mir Spaß macht (ich habe auch keinen Traumjob?!) Und so weiter. Und eben auch Angst vor Krankheiten, dem Sterben etc. - ich kenne das so von mir nicht.

Meint ihr, es kann damit zusammenhängen oder hat jemand von Euch bereits Erfahrungen in ähnlicher Thematik?

Danke Euch und ganz viele Grüße

03.07.2024 17:45 • 22.07.2024 x 1 #1


11 Antworten ↓


Hallo helloitsmehi,
Zitat von helloitsmehi:
Mich beschäftigt seit einigen Monaten das Thema Angst vor Krankheiten. Ich kann mir aber absolut gar nicht erklären warum.

das ist auch wohl kaum herauszufinden, warum ein Mensch Angst vor Krankheiten entwickelt.

Nach meiner Überzeugung hat das fast immer mit einen etwas schwachen Selbstbewusstsein zu tun.
Deswegen brauchst Du vermutlich nicht nach dem Grund zu suchen.

Wenn Du Deine Krankheitsängste abschwächen willst, dann solltest Du deutlich bewusster über
Deine Krankheitsängste nachdenken. Du wirst jedoch feststellen, wie schwer es Dir fällt,
mehr bewusst zu denken.

Viele Grüße
Bernhard

A


Krankheitsangst wegen Job und Unzufriedenheit?

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Gottseidank bin ich mit sehr gutem Selbstbewusstsein gesegnet daran kanns also nicht liegen wenn wir uns nach 'deiner Überzeugung' orientieren.

Grüße von mir

Dann Grüße an Dich zurück.

Wenn Du ein so gutes Selbstbewusstsein hast, wie Du schreibst.
Warum ruhst Du dann nicht gefühlsmäßig in Dir selbst? Sondern lässt Dich von Krankheitsängsten
verunsichern?

@Hotin

Das ist genau die Frage, die ich mir auch stelle. Für mich scheint es zwischen Selbstbewusstsein und Krankheitsängsten eher weniger Zusammenhang zu geben.

Ich habe eher die Vermutung, dass das eventuell ein Stressventil sein könnte? Ich muss mich in solchen Momenten nicht mit den wirklich 'wichtigen' Themen wie Jobwechsel, Zukunftsperspektiven, lebensverändernden Entscheidungen beschäftigen (die mich echt plagen!)...sondern bin auf die Gesundheit fokussiert.

Ob das so in Frage kommen kann? Ich weiß es nicht, ich mache so etwas zum ersten Mal in meinem Leben durch

Zitat von helloitsmehi:
Das ist genau die Frage, die ich mir auch stelle. Für mich scheint es zwischen Selbstbewusstsein und Krankheitsängsten eher weniger Zusammenhang zu geben.


Da ich mich schon sehr, sehr lange damit beschäftige, wie und warum Ängste in unserem Denken
entstehen, mag ich Deiner Sichtweise eher nicht folgen.
Es gibt einen wissenschaftlichen Nachweis, dass unsere Ängste beim Unterbewussten Denken entstehen.
Somit hast Du und haben wir alle kaum einen direkten Einfluss darauf, ob wir Angst haben oder nicht.

Meiner Ansicht nach folgt daraus. Da wir unterbewusstes Denken nicht direkt beeinflussen können,
kann und muss es einen anderen Weg geben, wie wir unterbewusste Ängste stoppen können.
Die muss man allerdings erst lernen, wenn man es nicht zufällig schon kann.

Zitat von helloitsmehi:
Ich habe eher die Vermutung, dass das eventuell ein Stressventil sein könnte? Ich muss mich in solchen Momenten nicht mit den wirklich 'wichtigen' Themen wie Jobwechsel, Zukunftsperspektiven, lebensverändernden Entscheidungen beschäftigen (die mich echt plagen!)...sondern bin auf die Gesundheit fokussiert.

Was Du hier sagst, hört sich gar nicht schlecht an. Nur bringt Dich das nicht voran.
Stress kann nämlich bedeuten. Ich stehe unter Druck. Schaffe es nicht mehr mich selbst zu
entspannen und zu beruhigen.
Das bedeutet, ich denke und funktioniere überwiegend nur noch über unterbewusstes Denken.
Viele Gedanken und auch vor allem Ängste, kann ich kaum noch lenken und kaum stoppen.

Das könnte uns beide dahin führen, dass Du mehr langsam und bewusst denken solltest, damit
Deine Ängste nachlassen.

Unsere beiden Meinungen unterscheiden sie scheinbar nur darin, wie ein Mensch beschreibt,
wie er für sich Selbstbewusstsein erklärt.

Da unterscheiden wir uns offensichtlich sehr. Viele Menschen glauben, man ist selbstbewusst,
wenn man dominant, wortführend und durchsetzungsstark auftritt.

Dies halte ich jedoch weniger für ein typisches Zeichen, das jemand selbstbewusst ist und
selbstbewusst denkt.

Zitat von helloitsmehi:
seit einigen Monaten das Thema Angst vor Krankheiten. Ich kann mir aber absolut gar nicht erklären warum.

Ich habe leider im falschen Thema gepostet. Sorry.

@helloitsmehi

Zitat:
Seit ich dort arbeite, fällt mir vermehrt auf, dass ich mir überlege ob das der Inhalt meines Lebens ist, warum ich denn nichts jobmäßiges finden kann was mir Spaß macht (ich habe auch keinen Traumjob?!) Und so weiter. Und eben auch Angst vor Krankheiten, dem Sterben etc. - ich kenne das so von mir nicht.


Meiner Meinung nach ist Deine Krankheitsangst die unmittelbare Folge der Grundsatzüberlegungen, die Du über Dein Leben anstellst.

Du bist unzufrieden mit Deinem Ist-Zustand und da Dir keine Lösung einfällt, wie Du das Problem beheben sollst wendet sich Deine Aufmerksamkeit auf Deine Gesundheit, von der Du das Gefühl hast sie beeinflussen zu können.

Der Prolemlösemechanismus sucht sich als Problemverschiebung neues Problem, das er lösen möchte und das bist Du selbst - was ja auch die Wahrheit ist. Du willst etwas an Dir und Deinem Leben ändern.

Nur kannst Du Deine Gesundheit noch weniger kontrollieren als Dein (Job)leben.


Dieses Gefühl keine Kontrolle zu haben, führt uU zu Angst vor der eigenen Vergänglichkeit und dem Drang noch mehr Kontrolle darüber ausüben zu wollen.

Am Ende stünde man dann wegen einem sch. Job vor einer Sinnkrise im Leben und dem Bewusstsein nicht ewig zu leben. Was ungünstig ist, weil der Beruf deshalb umso eiliger gewechselt werden muss, bevor der Körper signalisiert, dass es zu Ende gehen könnte.

Und so schließt sich mMn der Kreis. Du willst da raus, weil Du Angst hast damit dein Leben zu verschwenden und die Krankheitsangst ist die Angst davor, dass Dir nicht mehr viel Zeit bleiben könnte am Problem etwas zu ändern.

@illum

Was du schreibst, klingt plausibel - ich denke wirklich, dass da was dran ist. Ich habe wirklich manchmal den Gedanken mein Leben in diesem Job zu verschwenden und dass mir dann, weil ich ja schon 34 bin vielleicht nicht mejr genug Zeit bleibt um herauszufinden, was wirklich meine Passion ist. Wow - das ist wirklich eine Erkenntnis.

@helloitsmehi

Total verständlich, dass es Dir so geht.

Menschen oder allgemein Tiere mit einem Bewusstsein (das fängt schon bei Mäusen und kleinen V.ögeln an) können allerhand Dinge über den Kopf manifestieren, wenn sie das Gefühl haben in einer Sackgasse zu stecken und Ängste sind dabei mMn noch die humanste Art an Zeichen, die auf Konflikte hinzuweisen.

Ich kann Dir deshalb nur raten, das zu machen was Dich als Mensch glücklich und frei fühlen lässt, auch wenn dafür manchmal schwere Entscheidungen getroffen werden müssen.

Vielleicht hilft Dir das ja für die Zukunft auch in anderen Lebensbereichen weiter.

Angst, die aus dem Nichts kommt, kann immer auch ein Symptom dafür sein, dass Deinem Bewusstsein subjektiv etwas über dieses evolutionäre Reaktionsverhalten mitgeteilt werden soll, weil etwas nicht stimmt, auch wenn Du es objektiv noch nicht erkennen kannst oder vielleicht auch nicht möchtest.

Ein emotionales Frühwarnsystem wie bei Spiderman sozusagen ^•^

@illum

Danke für die ausführliche Antwort. Ich habe mir deine Worte wirklich zu Herzen genommen und versucht, herauszufinden, was mich glücklich macht oder was ich ändern müsste, damit es mir ein wenig besser geht.

Es ist tatsächlich so, dass ich mich fühle, als ob ich in einer Sackgasse stecke und nicht weiß wie ich da rauskomme. Gleichzeitig denk ich aber auch, dass mein Körper großartiges leistet indem er versucht, mich indirekt auf diese Problematik hinzuweisen.

Manchmal hilfts halt doch am allerbesten, wenn man sich die Meinung von anderen einholt. DANKE!

UPDATE:

Habe nun selbst bemerkt, dass es wirklich der Job ist, der alles auslöst bei mir.

Es ist an der Zeit etwas zu verändern. Die ersten Schritte wurden meinerseits bereits getan und ich hoffe, dass alle die das lesen und in ähnlicher Situation sind, auch daran arbeiten ihren Wert zu erkennen und sich das Leben zu schaffen, das sie verdienen.

A


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