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Moin zusammen, seit Juni letzten Jahres habe ich das Problem, dass sich mein Kopf immer wieder unkontrollierbar nach links dreht.

Ich habe immer mal wieder mit Verspannungen zu tun, allerdings bin ich nun fast mit meinem Latein am Ende. Ich war beim Orthopäden, wurde getappt und gespritzt, es wurde über PRT Spritzen nachgedacht, ich bekam Krankengymnastik, habe zuhause div. Übungen gemacht, privat in Chiropraktik, Mass. und Osteopathie investiert. Alles brachte aber nur kurze Linderung.

Ach so: MRT und CT brachten außer normalem altersbedingtem Verschleiß nichts zu Tage.

Mittlerweile bin ich echt erschöpft. Die Chiropraktikerin empfahl, es neurologisch zu untersuchen. Mein Psychologe, der auch Neurologe ist, verwarf dieses und hat mich in die Bewegungsambulanz der Uniklinik hier in Hamburg überwiesen, Termin Ende Juli.

Ich holte mir inzwischen eine Zweitmeinung eines Orthopäden, der hat mir zwei Überweisungen mitgegeben und zwar anästhesiologische Schmerztherapie und / oder Tagesklinik Rückenzentrum.

Ich persönlich glaube fast, dass ich einen Tick entwickelt habe, der durch Stress verursacht wird und im Laufe der Zeit zum Nachteil für die HWS geworden ist.

Die ganzen ärztlichen Überlegungen stressen mich noch mehr und mich stresst auch, dass ich das zeitlich gar nicht mehr neben dem Beruf geregelt kriege. Ich verstehe auch nicht, dass ein Orthopäde keine Diagnose stellen kann.

Gibt es hier jemanden, der auch so ein Kopf-Dreh-Problem hat?

LG Perle

Heute 16:45 • 21.04.2025 #1


11 Antworten ↓


Ja, ich hatte das ganz extrem als meine Krankheitsgeschichte anfing. Und auch immer schräg nach links oben, ein kompletter Automatismus. Vielleicht auch durch meine Gleichgewichtsstörung verursacht.
Mittlerweile habe ich auch eine Schieloperation hinter mir, aber in Stresssituationen oder bei Migräne , Müdigkeit etc habe ich immer noch eine Kopfschiefhaltung, Kopf sehr nach rechts geneigt und nach links gedreht. Wahrscheinlich ist das die Position, in der ich dann am ehesten noch eine Balance finde.

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Kopf dreht nach links

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Oh @Nachtsocke das klingt nicht schön.

Mein Kopf geht eher nach links unten. Als meine Angststörung 2014 begann, bekam ich ein heftiges HWS Syndrom, dass fast schlagartig weg war, als ich auf die Akutstation kam.

Vielleicht hat mein wegdrehen etwas mit sich abwenden oder etwas nicht mehr sehen wollen zu tun. Meine Therapeutin geht auch eher von einem seelischen Problem aus, dass aber jetzt nun auch körperliche Schmerzen bereitet. Hm.

Ich werde morgen eine Schmerztherapeutin anrufen. Habe den Kontakt von der Kassenärztlichen Vereinigung bekommen.

Viel Glück, dass du einen Termin bekommst!

@Perle

klingt für mich schon verdammt nach psychogenem Schiefhals – oder zumindest nach etwas, das stark vom Nervensystem beeinflusst wird. Und ganz ehrlich? Dein eigener Satz trifft’s ziemlich gut: „Ich persönlich glaube fast, dass ich einen Tick entwickelt habe, der durch Stress verursacht wird.“ Genau das. Der Körper sagt irgendwann einfach: „Du hörst nicht zu? Gut, dann zeig ich’s dir halt.“

Und natürlich macht das die HWS nicht besser – wenn du ständig dagegen arbeitest oder in Schonhaltung gehst, dann verstärkst du das Muster nur noch. Typischer Teufelskreis: Verspannung Symptom Stress noch mehr Verspannung. Und am Ende sitzt du da und weißt nicht mehr, was überhaupt Ursache und was Reaktion ist.

Und ja, Ärzte drehen sich oft auch im Kreis – weil sie entweder nur das Körperliche betrachten oder dich direkt in die Psycho-Ecke schieben. Dabei wär’s so wichtig, beides zusammenzudenken. Das heißt nicht, dass du dir das einbildest. Aber wenn dein System überlastet ist, zeigt’s sich halt irgendwo. Und der Kopf ist da echt ’n beliebter Kandidat.

Der Gedanke mit der Tagesklinik kann übrigens gar nicht so verkehrt sein – da wird oft ganzheitlicher geschaut, gerade wenn’s um somatoforme Beschwerden geht. Und psychogener Schiefhals (Torticollis psychogen) ist gar nicht so selten, wie man denkt – nur spricht keiner gerne drüber, weil’s halt nicht „sichtbar“ messbar ist wie ein Bandscheibenvorfall.

@WayOut
Danke für den Input!
Torticollis ist mir berufsbedingt bekannt, aber dass es den auch als t.mentalis gibt....
Und wieder einmal zeigt sich, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht

@WayOut dankeschön für Deinen Beitrag! Es ist schwer einzusehen, dass jetzt ein neues psychosomatisches Symptom dazugekommen ist. Aber wenn ich meine letzten drei Jahre rückblickend betrachte, dann ist es eigentlich kein Wunder. Ich habe in den vergangenen zehn Jahren sehr viel an mir gearbeitet und ich bin enttäuscht, dass ich sozusagen zurückgefallen bin. Das macht mich sehr traurig gerade.

Diese Kopfhaltung kann man auch nicht verbergen und versucht man es, so bedeutet das noch mehr Stress und es wird noch schlimmer. Ich bemerke ja auch die Blicke der Anderen und das tut weh, auch wenn keiner etwas sagt. Es hat auch etwas mit Scham zu tun.

In wenigen kurzen Momenten ist der Kopf plötzlich gerade und aufrecht aber wenn ich dann an das Symptom nur denke (huch, wo ist es denn?), dann reicht dieser Gedanke bereits aus und der Kopf geht wieder in Schieflage.

Irgendwie hat das Ganze etwas Stigmatisierendes an sich. Ich fühle mich ausgeliefert und kann es nicht ändern in dem Moment. Ich habe momentan große Angst, wieder in eine Langzeiterkrankung zu rutschen.

LG Perle

@Perle
Fühl dich mal ganz lieb umarmt wenn du magst
Ist schon nen brocken den du da zu tragen hast.
Nicht nur der Rückfall (der ja meist nur aufzeigen will, dass man in alte Muster zurück fällt und man aufpassen soll) sondern eben auch noch die Blicke der anderen.

Klar kann man immer sagen lass die doch gucken, aber das ist immer leichter gesagt als getan. Gerade wenn man sowieso schon mit sich zu kämpfen hat.

Versuch so gut es geht dir erstmal wieder einen sicheren Stand und Boden unter die Füße kommen zu lassen.
Und gerade dieses beobachten des Symptoms machts natürlich noch mal schlimmer und ist absolut kontra produktiv.

Vielleicht hilft auch nicht noch ein Arzt, nicht noch eine Untersuchung...weil das ja immer den Fokus darauf legt sondern das Thema einfach ruhen zu lassen.
Weil wenn es psychosomatisch ist und du selbst sagst dass es nur durch den Gedanken an den schiefen Hals getriggert wird dann wird da halt leider auch nicht der beste Orthopäde der Welt helfen können, sondern nur Ruhe und die Arbeit an und Mit sich selber.

@Nachtsocke
Ich kenne das nur von einer Mitpatientin aus der Gruppentherapie, die das auch hat. Selber hab ich damit keinerlei Berührungspunkte. Aber auch laut Google gibt's das wirklich ^^
https://flexikon.doccheck.com/de/Schiefhals da unter Formen, 2.8 weitere Formen:
Der psychogene Schiefhals (Torticollis mentalis) beruht auf einem Tic, bei dem der Kopf zur Seite geneigt gehalten und fixiert wird.

Wenn es zu arg wird, korrigiert mein Mann sanft.
Es tut auch weh durch die krampfhafte Anspannung.

Einen Mann hab ich nicht. Ich könnte bei meinem Nachbarn klingeln

Hey @Perle,

ist bei dir vielleicht eine Schielstellung der Augen bekannt? Oft versucht der Körper dabei nämlich die Fehlstellung des betroffenen Auges durch eine Drehung des Kopfes auszugleichen, damit das binokulare Sehen weiterhin funktioniert und keine Sehstörungen auftreten.

Wurde schon ein cMRT (Schädel) durchgeführt oder wurde die Wirbelsäule untersucht?

LG r00t

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Dr. Matthias Nagel
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