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Hallo ihr Lieben,

ich schreibe hier weil ich wahnsinnig Angst habe. Habe seit 2018 eine Angststörung und es ging mir bis Juni relativ gut.
Vor einigen Monaten viel mir vermehrt auf das ich immer Unkonzentrierter werde,immer vergesslicher. Oft total neben mir stehe und nicht richtig denken kann. Immer öfters Schwindel (Schwanken im Kopf) bekomme, Gangunsicherheit und Sehstörungen hab und ich oft total wirre Gedanken hab.Meine Ängst wurden immer schlimmer so das ich nicht mehr schlafen konnte. Hab dann Mirtazapin bekommen und dann klappte das mit dem schlafen wieder. Inzwischen ist es wieder extrem geworden. Ich wach nachts mit starken Kopfdruck auf und der erste Gedanke ist, ich hab einen Hirntumor (meine Schwester starb an einem).Die Gedanken daran sind dann so stark das ich an nix anderes mehr denken kann, ablenken hilft nicht viel. Ich war letzte Woche beim Psychiater und hab Duloxetin bekommen. Hab sie jetzt eine Woche genommen aber ich war kurz davor durchzudrehen. Konnte teilweise gar nicht mehr denken, als wär mein Hirn ausgeschaltet. Mein Hausarzt sagte sofort absetzen und verschrieb mir Escitalopram. Am Montag hab ich einen Termin im MRT .Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. In eine Klinik kann ich nicht da ich 3 Kinder hab. Kann die Psyche wirklich so verrückt spielen?
Bitte gebt mir einen Rat.

06.10.2022 14:27 • 07.10.2022 x 1 #1


16 Antworten ↓


Liebe @steffiii32 darf ich Fragen, hat Dein Psychiater neben der neuen Medikamentation Dir auch empfohlen Mirtazapin aus zu schleichen ?

Ich schreibe Dir das deshalb, weil ich Anfang dieses Jahres dasselbe Medikament konsumier habe, und haargenau dieselben Symptome die Du hier beklagst hatte ! Echt genau dieselben. Als ich dann eine neu Brille und mit der Riesenbenommenheit glaubte verrückt zu werden, schlich ich das für mich ( und Dich wohl auch) lästige Gift raus. Hatte glücklicherweise noch andere Schlafmittel.

Sicher schaden MRTs nie ( müsste ich jedoch jetzt nicht zwingend haben) , ABER ich kann Dich fast sicher insofern beruhigen, als dass ich Dir schreiben kann: mir ging es genauso wie Dir. Mein Gehirn war ok !

A


Irgendwas stimmt nicht mit mir Angst verrückt zu werden

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@stefffiii32 ja die Psyche kann einem echt zusetzen, ich kenn das alles was du geschrieben hast...viele hier im Forum mit Angst und Panikstörungen , können ein Lied davon singen...die Angst davor verrückt zu werden oder eine Psychose zu entwickeln ist immer ein Begleiter von Angst...vorallem, wenn man ein neues Medikament ausprobiert, können diese Beschwerden schlimmer werden...wenn körperlich alles im grünen Brereich ist, dann sind das nur psychische Begleiterscheinungen, die mal besser, dann mal schlimmer werden können

@Lina60
Nein das Mirtazapin hab bzw nehm ich weiter. Duloxetin hab ich heute nicht genommen .

@Kimsy hast du irgendwelche Tipps was mir ein wenig helfen könnte? Meine Therapeutin ist im Urlaub und sonst versteht mich keiner

Also gerade bei mir,wo ich mein Sertralin eingeschlichen hatte,ich war nicht Fisch und nicht Fleisch. Musste mich die ersten Wochen zum Essen und trinken zwingen und bin obwohl ich es nicht konnte und wollte immer raus. Ca 2 Wochen später ging es dann aufwärts. Nehme jetzt 100mg und ab letztes Wochenende bin ich wieder in einem Loch ausgelöst von einer Party. Jetzt mache ich das Gleiche. Zwingen zum Essen/Trinken und immer raus.Da geht es mir dann bisschen besser. Habe auf 150mg jetzt dosiert und werde morgen zum Arzt eventuell. Ich hoffe das ich einen Tag aufstehe und wieder normal bin.

@stefffiii32 was mir hilft ist Ablenkung in Form von Bewegung z.B., ich fange dann an in der Wohnung aufzuräumen oder zu putzen. Durch Bewegung wird auch Adrenalin abgebaut....oder ich telefoniere mit lieben Menschen...oder versuchen sich an schöne Erlebnisse aus der Vergangehit zu erinnern...versuchen raus aus dem Gedankekarussel zu kommen...ist alles nicht einfach und es tut mir leid, dass es dir gerade so schlecht geht...aber denke daran, es kommen auch wieder gute Zeiten...vielleicht hilft dir das neue Medikament, da musst du halt etwas warten, bis es anfängt zu wirken...ich drücke dich und wünsche dir viel Kraft...du bist nicht allein...

@ajustin007 in ganz schlimmen Phasen kann ich auch nichts essen und trinken, da kann ich dann nicht mal Essen riechen oder ansehen, ohne dass es mir übel wird...

@Kimsy aber man muss sich dann zwingen und danach geht es einem besser. Wenn ich mir immer vorstelle,wie ich und was ich alles gegessen habe. Auch Mc Donalds usw. das will ich wieder!

@ajustin007 am Anfang meiner Erkrankung, konnte ich nur nach der einnahme von Mirtazapin wieder essen...aber das ist lange her..heute habe ich es nur Phasenweise, dann esse ich halt weniger...meistens weiche Kost, also Bananen oder Tees z. B.

@stefffiii32
Ging mir auch so in meiner schlimmsten Angstphase mit ständiger Anspannung und Unruhe. Irgendwann wurde es besser.
Ich habe mich dann mit mir auseinandergesetzt und mich gefragt, was genau das Problem ist und dann begonnen daran zu arbeiten. Dann wurde es besser und besser und jetzt geht es mir gut ohne Medikamente.
Aber da jeder Mensch unterschiedlich ist, kannst du das selbst für dich heraus finden, was dir am besten hilft. Es gibt auch viele Bücher, an denen man sich orientieren kann oder Hörbücher, wenn lesen nicht geht wegen der Konzentration. Einige Videos dazu zum besseren Verständnis der Angst/Panik können auch helfen mit Übungen tagtäglich eine Besserung zu erzielen. Wie gesagt, es ist deine Entscheidung, was du tun willst.
Das wichtigste, gehe sorgsam mit dir selbst um. Viel Erfolg.

@-IchBins- vielen lieben Dank für deine Worte. Ich glaub ich bin fast selbst Schuld an der Lage. Hab zusätzlich noch paar andere Baustellen und hab mich jetzt wochenlang Tag für Tag nur mit Symptomen, was kommt von was usw. beschäftigt. Ich glaub das es jetzt dann erstmal wichtig ist Ruhe reinzubringen.

@stefffiii32 sich immer mit seinen Symptomen zu beschäftigen is halt typisch für Angststörungen, man meint immer man ist auf der Suche nach Lösungen und auf der richtigen Spur, dabei macht man sich selbst nur verrückt damit... aber mir geht es oft so, daß ich mich sonst auf nichts anderes konzentrieren kann! Das ist ja das schlimme daran

@Canary hab mich anfangs eigentlich nur wegen meiner Eisenanämie damit beschäftigt aber anscheinend war das zu viel und meine Symptome wurden dadurch nur verstärkt .Aber damit hab ich wieder was gelernt,was mich weiter bringt

Zitat von Stefffiii32:
nur mit Symptomen, was kommt von was usw. beschäftigt.

Das kenn ich, aber leider nützt es nichts, denn die Symptome haben ja eine Ursache und sowieso schon da.
Hat bei mir auch lange gedauert, bis ich das erkannt hatte und dann daran arbeiten konnte.


Zitat von Stefffiii32:
Ich glaub das es jetzt dann erstmal wichtig ist Ruhe reinzubringen.

Sehr gut, ich drück dir die Daumen und da hast du recht, das ist wichtig.

Gib dir Zeit dafür.

Hallo, ich kenne deine Symptome ganz genau. Ich habe bis vor 3 Monaten 4 Jahre lang Mirtazapin genommen. Aufgrund der starken Gewichtszunahme, habe ich mich letzten Endes dazu entschieden das Medikament ausschleichen zu lassen und dann abzusetzen. Das war echt ein verdammt harter Weg. Aber nach ungefähr 2 Monaten ließen die Absetzerscheinungen nach. Und das was dich am meisten interessieren wird: Der Schwindel ließ nach und auch die Vergesslichkeit. Ab und an hab ich es noch, aber wirklich selten und es wird immer weniger. Ich bereue es nicht, dass ich Mirtazapin genommen habe, aber es ist schon ganz schönes Teufelszeug.

Zitat von Zarathustra23:
aber es ist schon ganz schönes Teufelszeug.

Für viele ist es ein Engelszeug. Nicht jeder reagiert so darauf wie du. Gewichtszunahme ist zwar verbreitet, aber den meisten geht es mit dem Medikament psychisch sehr gut.

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Dr. Matthias Nagel
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