Infekt, aber nur Schwindel und Wattekopf?

Hallo,
meine Angststörung hat mich immer noch fest im Griff, und jetzt hat sie gerade wieder meine Gesundheit im Visier. Ich habe jetzt schon seit Wochen immer wieder das Gefühl, krank zu sein. Es fühlt sich an wie eine Erkältung, also dieses typische Krankheitsgefühl/Unwohlsein mit dickem Kopf, wie in Watte gepackt, allgemeine Schlappheit (aber ohne Müdigkeit). Dazu habe ich immer wieder ganz kurze Schwindel-Flashs, die nur etwa eine halbe Sekunde gehen. Echte, klassische Symptome wie Husten, Schnupfen, verstopfte Nase etc. habe ich aber überhaupt nicht. Ich wünschte, ich hätte wenigstens eine verstopfte Nase, dann wäre die Sache für mich klar, Atemwegsinfekt, der sich einfach hartnäckig hält.

Ich war beim HNO (musste ich eh hin, weil ich Probleme mit Lagerungsschwindel hatte, den habe ich aber erfolgreich mit Lagerungsmanövern wegbekommen) und beim Hausarzt, beide sagten mir, es könnte durchaus ein schlummernder Infekt sein, also dass sich mein Immunsystem einfach einen Kampf mit dem Infekt liefert, was das Krankheitsgefühl erklärt. Und weil der Infekt sich nicht durchsetzen kann, kommt es nicht zu den typischen Symptomen in den Atemwegen.

Ich versuche mich von dieser Erklärung zu überzeugen, aber es ist schwer, denn das kenne ich von mir einfach nicht. Wenn Infekt, dann habe ich immer zumindest Probleme mit der Nase/Nebenhöhlen. Und auch dieses komische, schwindel-artige Gefühl kenne ich von mir eigentlich nicht (und das macht mir auch am meisten Angst). Und ich schleppe das jetzt wirklich schon 1-2 Monate mit mir herum, mal wird es stärker, dann verschwindet es nach 1-2 Tagen wieder, dann ist mehrere Tage Ruhe, und dann geht der Spuk von vorne los. Ich denke zwar, ich schone mich, so als würde ich einen Infekt auskurieren - trotzdem kommt es immer wieder.

Hat von euch schon mal jemand etwas ähnliches erlebt? Kann das alles psychisch sein? Durch die Angststörung (seit Mai wieder akut, davor war 8 Jahre lang fast gar nichts) leide ich auch durchgehend an Derealisation/Depersonalisation und schlimmer psychischer Erregung/Unruhe. Und DR in Verbindung mit Schwindel ist der Horror.

Ich fühle mich dadurch total gehemmt und unsicher, und schränke mich auch ziemlich stark ein, und eigentlich müsste ich genau das Gegenteil tun, um die Angststörung zu bearbeiten...

Zitat von asdus:

Hallo, meine Angststörung hat mich immer noch fest im Griff, und jetzt hat sie gerade wieder meine Gesundheit im Visier. Ich habe jetzt schon seit Wochen immer wieder das Gefühl, krank zu sein. Es fühlt sich an wie eine Erkältung, also dieses typische Krankheitsgefühl/Unwohlsein mit dickem Kopf, wie in Watte ...

Ich kenne das, ist bei mir ähnlich und definitiv psychisch bedingt. Ich habe zusätzlich noch das Gefühl wie bei einer Nebenhöhlenentzündung, alles in dem Bereich ist dann extrem druckempfindlich und strahlt aus - es ist aber definitiv psychisch bei mir.

Gibt es etwas, was man dagegen tun kann? Lieber schonen, als wäre es wirklich ein Infekt, oder eher fordern?

Zitat von asdus:

Gibt es etwas, was man dagegen tun kann? Lieber schonen, als wäre es wirklich ein Infekt, oder eher fordern?

Indem du es als das siehst es es ist - Warnsignale deiner Psyche, das etwas aus dem seelischen Gleichgewicht geraten ist. Aufhören, im Aussen zu suchen (Ärzte, Unverträglichkeiten, Mineralstoffmangel etc.). Annahme und Akzeptanz üben und mit Hilfe einer Therapie nach den Ursachen suchen.

Sobald die Seele nicht mehr nach Hilfe schreien muss, wird der Körper nach und nach Ruhe geben und sich entspannen.

So einfach, und doch so schwierig

Genau das versuche ich, bin seit 2 Jahren in Therapie. Diese Beschwerden habe ich aber erst seit kurzem. Jetzt ist das Krankheitsgefühl wieder weg, diese komischen Schwindel-Flashs, die nur einen Augenblick dauern, sind immer noch da. Jetzt habe ich dafür überhaupt keine Erklärung mehr...

Das ist der größte Horror für mich. Ein Symptom, das verschiedenste Ursachen haben kann, dem ich aber bei mir keine Ursache zuordnen kann. Schwindel kannte ich bislang einfach nicht als Symptom von mir. Gar nicht gut.