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Hallo ihr Lieben,

Ich bin Hypochonder mit Zwangsstörung ( diagnostiziert) ich hatte lange Ruhe vor meiner Erkrankung, aber eine Story über eine Brustkrebs kranke Mutter mit drei Kindern ( habe auch drei) hat mich enorm getriggert.
Da ich eine Woche später meine jährliche Vorsorge hatte bekam ich plötzlich massive Ängste und begann mich exzessiv abzutasten. Die Vorsorge war natürlich total ok und alle Befunde gut.

Ich war kurz beruhigt. Dann fiel mir am selben Tag mein Kiefer wieder ein ( letztes Jahr wurde beim Röntgen eine verknöcherung an einem Zahn festgestellt ( war im DVT beim Kieferchirurgen damals war alles ok und er sagte kein Behandlungsbedarf). Jetzt aber überkam mich die Panik nes könnte doch etwas wachsen, dann begann es auch noch im Unterkiefer weg zu tun ( so ein Ziehen)
Icj war Mittwochs / Donnerstag und Freitags beim Zahnarzt bis er endlich ein erneutes Röntgen gemacht hat ( alles geblieben , eine verknöcherung weiterhin).

Dann war freitags und ich hatte sehr fertig gegessen, ich vertrage das nicht immer so gut, zumal ich die letzten Tage aus Angst auch echt wenig gegessen habe. Ich verliere dann oft den Appetit. Also bekam ich Durchfall. Einen Abend später spürte ich einen knubbel am Po. Ich war überzeugt ich habe Analkrebs. Montag morgen sofort zum Hausarzt „wäre eine Hämorrhoide, du kannst mal zum proktologen gehen“
Ich hatte noch mehr Panik, also dachte ich mir, fahr da direkt hin. Ich also in die Fachpraxis gefahren und bitte bitte bitte gemacht mich dranzunehmen ( im Nachhinein ist mir das ganze sehr peinlich) wurde untersucht ( Analvenenthrombose mit alter Mariske durch die Schwangerschaft)

So… ich habe sowohl dem Zahnarzt, als auch der proktologen nur schwer bis gar nicht glauben können. Ich war überzeugt sie haben was übersehen.
Nachdem ich mich gestern dann etwas beruhigen konnte habe ich mal wieder was nicht gerade gesundes gegessen, natürlich bekam ich wieder Durchfall ( ernähre mich zurzeit meist von Kaffee und schnellen essen ( gekaufte Frikadellen/ Burger etc )
Plötzlich bemerkte ich, dass mein Durchfall auffallend hell , gelblich war. Ich wieder in Panik verfallen. Dr. Google ist übrigens mein bester Freund. Meine neue Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Seitdem geht wieder nichts mehr. Ich habe Bauchschmerzen, keinen Appetit und sehe mich schon dahin vegetieren.
Therapie habe ich nächste Woche.

Zusammengefasst habe ich seit 14 Tagen

Brustkrebs
Vulvakrebs
Gebährmutterhalskrebs
Kieferkrebs
Speicheldrüsenkrebs
Knochenkrebs
Darmkrebs
Bauchspeicheldrüsenkrebs

Ängste gehabt.

Vielleicht habt ihr Erfahrungen damit ? Ging es euch mal ähnlich? Was hat euch geholfen ?
Ich mag nicht, dass mein ganzer Tag aus goggeln und Katastrophengedanken besteht.

Danke fürs lesen

06.07.2023 08:57 • 06.07.2023 #1


15 Antworten ↓


Hallo Ann Su,

die Sache mit den vielen Krankheitsängsten ist anfangs nicht leicht zu verstehen.
Weil Krankheitsängste sind das Ergebnis von ständiger persönlicher Unsicherheit.
Die Ursache wird ganz woanders liegen.
Dein Problem ist ja nicht, dass Du Angst vor einer Krankheit bekommst.
Das Problem ist vielmehr, Du fühlst etwas und kannst das nicht erklären und Du
kannst Dich auch nicht entscheiden. Also fragst Du immer andere, Google und Ärzte.
Wie sehr hat Dir dieses Verhalten bisher geholfen?
Wurden Deine Ängste dadurch weniger? vermutlich werden sie eher stärker.

Die Lösung, der Schlüssel wird also in Dir selbst liegen.

Zitat von AnnSu:
Was hat euch geholfen ?
Ich mag nicht, dass mein ganzer Tag aus goggeln und Katastrophengedanken besteht.


Helfen kann, wenn Du Dir anschaust, was andere Menschen machen. Wie sie reagieren, wenn sie
befürchten, eine Krankheit zu bekommen oder schon zu haben.
Angst und Panik hat im Grunde noch nie geholfen.
Bei Krankheitsgedanken solltest Du immer erst einmal tagelang beobachten und schauen,
ob ein Problem dauerhaft besteht, ob es schlimmer wird und selbst mal überlegen,
was das sein könnte.

Was Du machen könntest, wäre zu beginnen, etwas mehr persönliche Sicherheit
aufzubauen. Dadurch solltest Du dann auch deutlich weniger Angst spüren.
Nimmst Du schon eine therapeutische Beratung in Anspruch?

A


Immer wechselnde Krebsängste wer kennsts?

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Hallo Hotin,

vielen lieben Dank für deine Antwort.
Oh ja, ich nehme tatsächlich seit 5 Jahren ( mit Pausen ) therapeutische Hilfe in Anspruch.
Medikament nehme ich auch.
Mir ging es jahrelang auch sehr gut, aber ich habe seit der Geburt meiner Tochter letztes Jahr immer wieder Rückfälle. Jetzt halt aktuell mit der Krebsangst.
Ich habe immer das Bild vor Augen, wie meine Kinder ohne mich aufwachsen müssen und das zerreißt mich.

Ich habe das leider auch

Zitat von AnnSu:
Mir ging es jahrelang auch sehr gut, aber ich habe seit der Geburt meiner Tochter letztes Jahr immer wieder Rückfälle. Jetzt halt aktuell mit der Krebsangst.

Zitat von AnnSu:
Ich habe immer das Bild vor Augen, wie meine Kinder ohne mich aufwachsen müssen und das zerreißt mich.


Das erklärt natürlich schon einiges.
Ist es nicht eine normale typische Angst, die im Kopf einer Mutter entstehen kann?
Du darfst sie nur nicht wachsen und explodieren lassen.

Ich antworte später mal darauf.

Hallo Ann Su,

was Du hier beschreibst, könnte man als gutes Lernbeispiel für viele nehmen, die auch wie Du unter Krankheitsängsten leiden.
Sachlich gesehen gibt es gar keinen Grund, Angst um Dein Leben oder Deine Gesundheit zu haben.
Diesen Grund gibt es deswegen nicht, weil ein Mensch nicht entscheiden kann, ob und wann er krank wird oder stirbt. Folglich machst Du Dir freiwillig und überflüssig Angst.
Deine Kraft solltest Du besser für Dich und entspannende Gedanken nutzen.

Dieses zu erkennen und zu verstehen,
Ist anfangs etwas schwierig.

Warum stellst Du Dir vor, wie Deine Kinder ohne Dich aufwachsen müssen?
Das ergibt keinen Sinn. Oder doch?

Bedeutet das, wenn Du Dir nicht mehr vorstellst, wie Deine Kinder ohne Dich aufwachsen müssen, geht es Dir gleich gesundheitlich viel besser.
Du brauchst nicht mehr so oft zum Arzt,
kannst Dich leichter entspannen und schläfst besser.

Vermutlich aber wirst Du mit meiner Antwort kaum zufrieden sein.
Denn, wenn Du mir recht gibst, verzichtet Du darauf, Schicksal zu
spielen.
Aber ist es das wert, immer viel Angst zu haben, nur weil man nicht akzeptieren will, dass das Leben sich
nicht zwingen lässt, so zu spielen, wie ich es gern haben möchte?

Ich leide auch unter der Angst vor Krebs in allen Variationen im i Verdauungstrakt was zur Zeit wieder extrem ist hätte fast drei Jahre Ruhe damit. Nimmst du was ein dafür

Zitat von AnnSu:
Zusammengefasst habe ich seit 14 Tagen

Brustkrebs
Vulvakrebs
Gebährmutterhalskrebs
Kieferkrebs
Speicheldrüsenkrebs
Knochenkrebs
Darmkrebs
Bauchspeicheldrüsenkrebs

Ängste gehabt

Kommt mir sehr bekannt vor.
Lies mal hier. Vielleicht hilft Dir das ein wenig.
agoraphobie-panikattacken-f4/was-mir-geholfen-hat-hilft-t120718.html

Bleib stark!

@Ewald ich nehme seit 2017 Citalopram, bis jetzt hat es immer gut geholfen…

@Hotin vielen lieben Dank für deine Antwort. Ich verstehe auch was du sagen willst. Ich bin eigentlich auch ein Mensch, der sagt ab durch die Mitte , stell dich der Angst und leb dein Leben trotz der Angst.
Aber diese Angst hat mich jetzt voll im Griff. Erst waren es Krebserkrankungen die noch relativ gut behandelbar sind jetzt bin ich bei den „schlechten Prognosen“ angekommen.
Ich habe heute meinen Stuhlgang mehrfach fotografiert und an Personen geschickt und gefragt, ob der normal aussieht und nicht zu gelb. Alle meinten sieht normal aus… man war mir das peinlich, aber man verliert in der Panik einfach jegliche Scham.

Danke da werd ich morgen mal den Nervenarzt fragen ob ich es auch mal probieren soll ich hab es schon gehabt aber schon länger her

@AnnSu
Hast du mal versucht, in Wahrscheinlichkeiten zu denken?
In meinem Link hab ich da einiges gut erklärt.
Mir hat das sehr geholfen.

Es ist bissl so wie Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen schweren Autounfall habe und am gleichen Tag in mein Haus eingebrochen wird?.

Der Autounfall ist meine gesicherte psychische Erkrankung.
Der Hauseinbruch ist eine schwere körperliche Erkrankung wie Krebs.

@Hicks das macht meine Therapeutin immer sehr gerne mit mir, aber in absoluter Panik hilft mir das leider nicht.
Finde deinen Beitrag übrigens richtig toll.

Hallo mir geht es leider ähnlich. Habe seit 2015 ca 15 verschiedene schwerste Krankheiten „gehabt“. Gerade jetzt ist es aber mein Mann, der vermeintlich Krebs hat. Er hat stark abgenommen. Er war beim Arzt und die haben eine seeehr großes Blutbild gemacht. Wegen meiner Sorgen auch auf Bauchspeicheldrüse. Alles unauffällig. Dennoch nagt es an mir. Ich sehe ihn quasi dahinsiechen und betrauere ihn. Falls jemand eine Lösung kennt, bitte gern her damit.

Hallo Ann Su.
Ich glaube nicht, dass Dich Deine Angst voll im Griff hat. Das fühlt sich für Dich leider nur so an.
Unsere Angst ist ein Gefühl. Und unsere Gefühle versuchen uns etwas zu sagen.
Ein Gefühl hat jedoch, wenn man genau hinschaut, viel häufiger Unrecht als Recht.
Nun versuchst Du immer wieder davon zu sprechen, dass Du ständig von Deinem Gefühl etwas mitgeteilt bekommst. Und Du glaubst das.
Wenn man aber immer das glaubt, was einem gerade ein Gefühl erzählt, dann hat man ständig Nachteile.
Ich bin außenstehend. Somit gerate ich kaum in die Gefahr, all Deinen Gefühlen zu glauben. Auch Dein Partner kann viele Deiner Gefühle vermutlich nicht nachfühlen.
Wenn Du Dich also aus dieser Umklammerung befreien willst, benötigst Du unter anderem auch eine andere Einstellung zu Deinen eigenen Gefühlen.
Falls Dich dieses Thema interessiert,
Sollten wir mal versuchen darüber zu reden.

A


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Dr. Matthias Nagel
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