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Hallo liebe Community,

wie der Titel schon sagt, könnte ich mich aus eigener Dummheit ständig Ohrfeigen

Vielleicht habt ihr ja schon in meiner Vorstellung gelesen, dass ich unter fast täglicher Angst über alles mögliche leide.
Nun unterlief mir folgender Fauxpass....
Ich war, warum auch immer, am Freitag bei einer Prost... in einem Apartment.. sehr sauber, sehr gepflegt, alles okay. Genauso wie die Dame die einen sehr sicheren und gepflegten Ausdruck vermittelte. ALLES wurde mit Kond. vollzogen, was mir dann auch sagte, dass sie sehr auf Ihre Gesundheit achtet. Als dann irgendwann alles zuende war sah ich plötzlich, dass das Kond. beim Verkehr kaputt gegangen ist! Das muss aber wenn überhaupt eine Minute vor Ende passiert sein. Da sich meine Flüssigkeiten jedoch noch mit im Kond. befanden, wusste ich gar nicht mehr was los ist. Ich war so geschockt und Millionen Gedanken durchströmten meinen Kopf, sodass ich mich lediglich ordentlich mit einem Feuchttuch reinigte, mich anzog und verschwand!
Am nächsten Morgen fragte ich sie ob sie komplett gesund sei etc. Sie bejahte dies und erzählte, dass bei ihr noch nie ein Kond. kaputt gegangen sei.
Allerdings kann ich seit diesem Moment an nichts anderes mehr denken! Ich habe nach dem Anruf bei ihr bei einer Beratungsstelle angerufen und die Person sagte mir, dass selbst wenn, nichts passiert sein kann, da erstens die Damen auf ihren Körper und Gesundheit achten und zweitens der Zeitraum für einen Ansteckung viel zu kurz gewesen ist!
Danach rief ich nochmal beim Bereitschaftsdienst an, der mir im Prinzip das gleiche erzählte, mir aber sagte, dass ich zu meiner Beruhigung zum Bereitschaftsarzt gehen soll; gesagt getan - auch der erzählte mir exakt das gleiche! Er führte zwar noch einen Urintest durch, der auch ohne Befund war. Ich meldete mich danach sogar noch einem Expertenforum an, die mir auch alle das Gleiche erzählten. Abends rief ich nochmal bei der Beratungsstelle an weil ich nicht einschlafen konnte und nochmal - es kann nichts passiert sein!
Also eigentlich alles gut!
Nur meine Angst.. heute morgen bin ich aufgewacht: Mensch, alles gut! Du weißt, dass nichts passiert sein kann! das hielt so für 5-10 Minuten, weil ich schnell merkte, dass meine Erkältung/Schnupfen stärker geworden sind (mittlerweile gehts wieder)
Anstatt einfach drauf zu schließen, dass ich schon davor erkältet war, ich die letzten Nächte, auch davor, nicht wirklich viel geschlafen habe - nein, meine Angst macht mich total bescheuert!
Das erste was ich mir gesagt habe war, dass ich das nie nie nie nie nie nie wieder machen werde; also dahin zu gehen! Das ist definitiv nichts gegen die Frau selbst - ich denke auch, dass sie kerngesund ist usw. Es war einfach eigene Dummheit!
Selbstverständlich werde ich mich dann in 6 Wochen testen lassen! Teilweise leide ich, allerdings erst nachdem das passiert ist, unter Übelkeit! Allerdings bin ich soweit im Kopf, dass ich weiß, dass es mir auf den Magen schlägt und durch die vielen Zig. kommt.

Nun die eigentliche Frage -
Was genau kann ich jetzt noch tun? Mit der Angst selber reden, ständig die Beiträge zu lesen und mir die Worte der Ärzte nochmal zu Ohren führe brachte bisher nicht wirklich einen großen Erfolg!
Am liebsten würde ich nochmal bei der Beratungsstelle anrufen, aber das traue ich mich schon gar nicht mehr, weil ich denke, dass ich die Person nerven würde, da er mir schon zwei mal gesagt hat, dass nichts passiert sein kann. Auch wenn er mir gesagt hat, dass ich jederzeit wieder anrufen kann, wenn was ist und ich z.B nicht schlafen kann.
Zum Thema Ansteckung von HIV braucht ihr nichts zu schreiben dazu habe ich ja bereits alle Informationen erhalten, aber es beruhigt mich immer nur einen kurzen Moment!
Was genau mache ich also mit meiner Angst?

Ich danke euch schon mal für eure Antworten
und
wünsche euch einen schönen ersten Advent!

03.12.2017 11:58 • 06.12.2017 #1


11 Antworten ↓


Zitat von Zwerg88:
Was genau mache ich also mit meiner Angst?



Wer kann dir das sagen?
Jeder Mensch geht auf seine Weise mit Ängsten um.
Von daher kann ich nur von meiner Sichtweise sprechen:
Deine sehr starke Angst vor einer Ansteckung hat Gründe.
Du willst nicht, dass es auch nur im entferntesten es möglich sein könnte, dass du dich mit HIV infiziert hast.
Nun, das ist nichts Besonderes, das will wahrscheinlich kaum ein Mensch.
Du willst es aber ausschließen. Es darf einfach nicht sein. Auf gar keinen Fall darf so etwas eintreten.

Solche sehr starken Ängste haben meistens einen Grund, der ganz woanders liegt, als in dem, wovor man so eine große Angst hat.



Zitat von Zwerg88:
Was genau mache ich also mit meiner Angst?


Vielleicht versuchen, die Angst hinter der Angst zu verstehen, ausfindig zu machen und dich ihr zu stellen?
Allerdings ist das alles andere als leicht. Man hat eine riesengroße Angst vor der eigentlichen Angst. Man will alles tun, nur um dieser Angst nicht zu begegnen.

Insofern steckst du wahrscheinlich in einem schweren Dilemma.
Um dieser eigentlichen Angst zu entgehen, brauchst du die Sicherheit, dass nichts passiert ist.
Diese Konstruktion ist aber zu schwach, um dauerhaft die eigentliche Angst verschwinden zu lassen.
Es muss etwas 100%iges sein! Und was ist schon im Leben 100%ig? Fast nichts. Immer kann eigentlich etwas passieren.

Das ist die Falle, in die sich Menschen begeben, die vor einer sehr tief sitzenden, kaum aushaltbaren Angst fliehen - sie suchen ihr Heil in etwas (100%ige Sicherheit, dass nichts Schlimmes vorliegt), das es im Leben nicht gibt - ein Ding der Unmöglichkeit!
Das Leben birgt immer Gefahren und darin in irgendeinem Bereich 100%ige Sicherheit zu suchen, bedeutet, in einer Falle zu sitzen.

Von daher, auch wenn es schwer, ja oft sogar sehr schwer ist: Nach Möglichkeiten suchen, wie du dich deiner eigentlichen Angst, die hinter der Angst vor Ansteckung steckt, stellen könntest - das wäre ein Weg aus der Falle und kann vor allem verhindern, dass du die nächsten 10, 20, 30 jahre usw., damit verbringst, dich gegen Krankheiten zu wehren.

A


Ich könnte mich schlagen

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Erstmal danke ich dir vielmals für deine Antwort.

Also es ist so, dass ich in meinem Leben schon wirklich viel Glück hatte was Krankheiten und andere Situationen angeht. (Also zumindest denke ich das - vielleicht war sowieso alles gut)
Nun war es so, dass mir im Oktober die Mandeln entfernt wurden. Ich hatte erst ziemliche Angst vor den Nachblutungen, die auftreten KÖNNTEN! Am 5. Tag war noch nichts , außer schmerzen passiert und mir ging es besser. Just am selben Abend hatte ich auf einmal starkes Nachbluten und ich hatte eine wahnsinnige Angst zu Sterben, weil ich wirklich relativ viel Blut verloren hatte. Als ich 3 Tage später wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde hatte ich an diesem Tag nochmal nachbluten und es kam zu einer Not-OP.
Lange Rede kurzer Sinn - seit diesem Ereignis habe ich das Gefühl, dass ich mein Glück vollständig aufgebraucht habe und jede Risikosituation (ob es nun eine ist oder nicht) sich garantiert negativ für mich auswirken wird. Und genau dieser Gedanke tanzt zusätzlich in meinem Kopf rum bzw. verstärkt die Angst!

das kann immer passieren... ist mir bei einer auch schon passiert...

Zitat von loudnhard:
das kann immer passieren... ist mir bei einer auch schon passiert...


Ja leider kann sowas immer passieren :/
Hattest du danach auch so eine Angst?

Zitat von Zwerg88:

Ja leider kann sowas immer passieren :/
Hattest du danach auch so eine Angst?


Ich hatte nur ein ungutes Gefühl... nach paar Tagen wars dann wieder okay.

Zitat von loudnhard:

Ich hatte nur ein ungutes Gefühl... nach paar Tagen wars dann wieder okay.


Okay, ich hoffe, dass es bei mir auch so sein wird und meine Angst langsam aber sich den Ärzten und Beratern glauben schenkt

Ich werd langsam wahnsinnig
Ich war gestern nochmal beim Arzt meines Vertrauens, die mir auch bestätigte, dass eine Infektion unmöglich scheint!

Nun denn..
trotzdem habe ich zwischendurch immer wieder schmerzen im Gl. und Unterbauch.
Trotz der Tatsache, dass ich nachher einen Termin beim Urologen habe um alles mögliche auszuschließen(hiv natürlich erst in 4 Wochen) , wollte ich mal fragen wie eure Erfahrungen so sind?
Können die Schmerzen die ich verspüre wirklich nur psychischer Natur sein? Ich hatte das seit dem ersten Moment bzw. als ich im Auto saß und realisiert hatte was eigentlich passiert war.
Nun bin ich leider so doof und Google nach allen möglichen Kram was das angeht; seit ich was von Brennen beim Wasserlassen gelesen habe bilde ich mir ein (?) dass es auch bei mir brennt!

Ja, sicher könnte ich erstmal den Termin abwarten, aber wie gesagt wollte ich einmal eure Meinung dazu hören, ob es wirklich nur von meiner Angst kommen KANN.
Danke euch schon mal

Zitat von Zwerg88:
ob es wirklich nur von meiner Angst kommen KANN.



Ja, es kann.
Man kann sich kaum vorstellen, was nicht alles psychisch ausgelöst werden kann!

ABER: Darin liegt auch eine Gefahr, denn auch wenn vieles psychisch bedingt sein kann, so kann doch auch etwas Körperliches dahinter stecken.
Schließlich muss es kein Entweder-oder sein, es kann beides zusammen vorkommen.

Wenn man immer wieder die Neigung hat, alles mögliche auf die Psyche zu schieben, nur weil dies ja auch denkbar wäre, könnte man manchmal vielleicht wertvolle Zeit verstreichen lassen, da es bei manchen, gerade auch bei manchen ernsthafteren Erkrankungen, es wichtig sein kann, frühzeitig eine zutreffende Diagnose zu bekommen.
Sei es, weil dadurch die Heilungschancen zum Teil erheblich höher sein können, sei es weil die Therapie weniger aufwendig (und somit besser erträglich) sein kann oder mögliche Komplikationen vermieden werden können usw.

Die Gefahr, dass SIE sich von Dir ansteckt ist viel höher als andersrum.

Hoffentlich ist sie nicht schwanger geworden. Die Gefahr sehe ich eher. Aber wahrscheinlich verhütet sie noch mit Pille oder so.

Zitat von kalina:
Die Gefahr, dass SIE sich von Dir ansteckt ist viel höher als andersrum.

Hoffentlich ist sie nicht schwanger geworden. Die Gefahr sehe ich eher. Aber wahrscheinlich verhütet sie noch mit Pille oder so.


Erstmal vielen Dank für deine Antwort.
Generell hast du da natürlich recht, dass die Gefahr für sie viel höher ist, da ich allerdings weiß, dass ich vorher definitiv kein HIV gehabt habe ist die Wahrscheinlichkeit gleich 0,0%

Zitat von abirel:


Ja, es kann.
Man kann sich kaum vorstellen, was nicht alles psychisch ausgelöst werden kann!

ABER: Darin liegt auch eine Gefahr, denn auch wenn vieles psychisch bedingt sein kann, so kann doch auch etwas Körperliches dahinter stecken.
Schließlich muss es kein Entweder-oder sein, es kann beides zusammen vorkommen.

Wenn man immer wieder die Neigung hat, alles mögliche auf die Psyche zu schieben, nur weil dies ja auch denkbar wäre, könnte man manchmal vielleicht wertvolle Zeit verstreichen lassen, da es bei manchen, gerade auch bei manchen ernsthafteren Erkrankungen, es wichtig sein kann, frühzeitig eine zutreffende Diagnose zu bekommen.
Sei es, weil dadurch die Heilungschancen zum Teil erheblich höher sein können, sei es weil die Therapie weniger aufwendig (und somit besser erträglich) sein kann oder mögliche Komplikationen vermieden werden können usw.



Bei mir ist es eigentlich genau andersrum!
Ich schiebe absolut nichts auf die Psyche, sondern habe dauernd Angst, dass es nicht von der Psyche kommen kann, weshalb ich manchmal auch öfter beim Arzt bin als mir lieb ist!

A


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Dr. Matthias Nagel
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