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Hallo Zusammen,

ich fasse mal kurz, also wirklich kurz, zusammen:
Seit einigen Monaten habe ich mehrere Beschwerden und wurden ambulant und stationär gründlichst untersucht.
Meine Angst war ALS, MS oder Myasthenie.

Nichts davon hat sich bestätigt aber die Beschwerden sind weiterhin da und es fällt mir trotzdem schwer den Ärzten das zu glauben.
Hauptgrund sind die anhaltenden körperlichen Beschwerden.
Rational weiß ich das die Ärzte ja nicht alle falsch liegen, da ich ja auch bei wirklich vielen Ärzten war. Aber das anzunehmen und zu akzeptieren/glauben fällt mir so schwer.

Ich fange demnächst eine tiefenpsychologische Therapie an, eine Verhaltenstherapie habe vor mehreren schon gemacht.

Ich hoffe das mir die Therapie hilft meine Hypochondrie in den Griff zu bekommen.

Hat jemand von euch schon mal bei Hypochondrie ein tiefenpsychologische Therapie gemacht?

Danke schon mal!

14.02.2024 15:29 • 28.02.2024 x 1 #1


14 Antworten ↓


Das Problem bei dieser Therapie ist sprichwörtlich *die Hosen runterlasen*
Für mich war das leider gar nix.
Du musst erstmal einen Therapeuten finden der dir zu 100% sympathisch ist,so 60 oder 80% reichen nicht.
So einen Menschen zu finden ist i.d.R eh schon wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Dann musst du dich öffnen können,was bei mir überhaupt nicht klappte,da ich immer schon ein sehr verschlossener Mensch war und dazu noch sehr misstrauisch.
Nach der 3 Sitzung war bei mir schon Schluss.
Ein weiteres Problem ist,dass diese Therapieform leider bei einer hypochondrischen Stòrung nur begrenzt wirksam ist.
Fazit:man kann es probieren,aber die Erfolgsaussichten darf man leider nicht zu hoch einschätzen.
Die Frage ist auch wie dir diese Behandlung dabei helfen soll an die Diagnosen der Ärzte zu glauben.
Ich habe das gleiche durchgemacht und anstatt einem Arzt zu glauben bin ich zu einem halben Dutzend weiteren und hab zusätzlich noch auf eigene Kosten Untersuchungen durchführen lassen.
Erst die Aussage eines HNO Arztes im Krankenhaus der wortwörtlich sagte:der gehört doch nicht ins Krankenhaus sondern in die Psychiatrie hat mich aufgeweckt.
Die Ursache für eine hypochondrische Störung liegt ja oft nicht in der Kindheit bzw sehr weit zurück,sondern ist oft die Folge einer kurz zurückliegenden akuten Überlastung,sei es durch Schicksalsschläge,schwere Erkrankungen naher Verwandter,Stress usw.
So wie bei dir muss etwas vor einigen Monaten passiert sein,da du ja vorher offensichtlich keine Probleme hattest.
Um das aufzuarbeiten reicht in der Regel schon eine Verhaltenstherapie aus.
Man muss da jetzt nicht ganz tief graben um das Problem zu lösen.

A


Ich kann nicht glauben, dass ich gesund bin

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Hallo,

Ich mache eine tiefenpsychologische Therapie wegen Depression und Krankheitsangst.
Der Vorteil ist wahrscheinlich, dass man in der Biografie zurückgeht, wo die Angst zum ersten Mal aufgetreten ist. Ein Erklärungsansatz ist z.B., dass man als Kind Situationen von namenloser Angst erlebt hat. Im Erwachsenenalter bekommt sie dann einen Namen (ALS, Krebs usw.). So kann man der Angst komplett auf den Grund gehen, wenn man sich darauf einlassen kann.
Der Nachteil der Tiefenpsychologie ist, dass man nicht so sehr auf aktuelle Verhaltensmuster eingeht. Es dauert also seine Zeit.
Das war meine Erfahrung nach jetzt knapp einem halben Jahr Therapie.

Hallo,

in diesem Thema findest du sicherlich auch ergänzende Hilfestellungen:

angst-vor-krankheiten-f65/warum-kann-ich-nicht-glauben-das-ich-gesund-bin-t89886.html

Beste Grüße
Carsten

Zitat von Faultier:
Das Problem bei dieser Therapie ist sprichwörtlich *die Hosen runterlasen* Für mich war das leider gar nix. Du musst erstmal einen ...

Eine Verhaltenstherapie habe ich wegen den hypochondrischen Ängsten schon gemacht, hat aber bei der letzten Phase der Angst hat es dann nicht mehr geholfen. Meine Therapeutin hat mir dann auch empfohlen eine tiefenpsychologische Therapie zu machen um die „Ursuppe“ der Ängste zu finden und aufzuarbeiten.

Zitat von Arcturus:
Hallo, Ich mache eine tiefenpsychologische Therapie wegen Depression und Krankheitsangst. Der Vorteil ist wahrscheinlich, dass man in der Biografie ...

Was ich am Verhalten ändere bzw. wie ich eigentlich reagieren sollte weiß ich, bzw. das habe ich in der Verhaltenstherapie gut mitgenommen.
Ich will vor allem verstehen warum ich diese extremen Ängste habe und warum es mir so schwer fällt den Ärzten zu glauben.

Ein Patentrezept gibt es ja leider nicht .

@Angsthasi_ was hast du denn für Symptome. Mir geht es genauso wie dir. Alles gecheckt und trotzdem das Gefühl es stimmt was nicht

@Wasistdas1999 Ich will das jetzt gar nicht so genau spezifizieren.
Ich habe viele Untersuchungen hinter mir, u.a. auch die Bestimmung des NFL Wertes.
Alles ist unauffällig und es gibt keine Anzeichen dass es MS oder ALS ist. Meine letzte Neurologin, die mich trotz der psychosomatischen Diagnose der Ärzte zuvor, nochmal untersucht hat sagte auch zu mir, dass es nun mal gut sein muss mit den Untersuchungen. Sonst springt man vom 100. ins 1000. und wird auch sicher dann nichts feststellen.

Es steht jetzt der Verdacht auf muskuläres Rheuma und Gelenk Rheuma. Ich werde dies jetzt nochmal abklären lassen aber dann ist auch gut.

Will meine Energie in meine hypochondrische Angst investieren.
Die Neurologin hat ja nicht unrecht. Die Angst trägt nicht dazu bei dass es besser wird und sollte demnach angegangen werden. Eine 100% Sicherheit, dass ich nicht irgendwann mal was schlimmes kriege kann mir eh keiner geben, auch wenn es jetzt nicht der Fall ist.

@Angsthasi_
Angst schützt uns immer vor etwas. Was ist es bei dir? Was bringt dir die Angst? Kontrolle? Sicherheit? Was, wenn sich deine Angst bestätigt? Was für Lösungen gibt es dann?
Vll sind das fragen, die dich voranbringen, als weiter zu analysieren, OB du diese Krankheiten hast? Das kann dir nur ein Arzt sagen

Wenn die Beschwerden erst seit einigen Monaten da sind muss man jetzt nicht in die Tiefe gehen und die ganze Kindheit mit aufarbeiten.
Du hast ja bisher anscheinend ein ganz normales Leben geführt und durch irgendein mehr oder weniger kurz zurückliegendens Ereignis ist deine Welt aus den Fugen geraten.
Akute Krankheitsängste haben in den seltensten Fällen etwas mit Problemen in der Kindheit zu tun.
Wenn die Verhaltenstherapie nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat bist du vielleicht ein Mensch der so wie ich besser auf Medikamente anspricht.
Hast du in der Richtung schon etwas versucht?

@Faultier Lieben Dank für deine Antwort. Die Krankheitsängste habe ich schon lange, viele Jahre war es Krebs in sämtlichen Formen. Und bei mir ist es wohl leider doch die Kindheit, meine Mutter war auch Hypochonder und hat mir das mein halbes Leben vorgelebt. Das hat sicher dazu beigetragen.

Ich habe 15 Jahre Citalopram genommen, es hat aber nicht mehr geholfen. Nehme jetzt seid Anfang Januar Amitryptilin - anfangs habe ich mich wirklich besser gefühlt aber inzwischen ist dieser Effekt wieder weg. Ich zittere seitdem auch total extrem und meine Zunge ist sehr komisch - fühlt sich taub bzw. krampfig an und meinem Empfinden nach habe ich Sprachprobleme. Laut Beipackzettel können das alles Nebenwirkungen sein, was ich auch hoffe. Ich gehe die Woche zu meiner Psychiaterin und werde nach einem anderen Medikament fragen.

Diese Angst, vor allem vor ALS, ist zwar schon besser geworden aber leider ertappe ich mich dabei dass ich manchmal doch an den Ergebnissen der Ärzte Zweifel.

So ganz bekommt man das leider auch nie weg.
10 Jahre nach meinem Zusammenbruch zweifle ich auch immer noch wenn mir ein Arzt sagt sie sind gesund.
Letztes Jahr hatte ich Blut im Urin und es wurde zu verrecken keine Ursache gefunden.
Ein paar Wochen später war dann alles laut Labor OK.
Letzte Woche habe ich meine Cholesterinwerte bestimmen lassen und der HDL Wert ist im Vergleich zu letzten Messung stark zurückgegangen.
Es wurmt mich jetzt schon wieder weil ich nicht weiß warum!
Gerade wo ich mich jetzt so gesund ernähre,abgenommen habe und 2 Stunden am Tag bewege ist der Wert so schlecht wie noch nie und passt überhaupt nicht zum LDL was bei 88 ist.
Jetzt wo du das mit deiner Mutter schreibst ist es vielleicht doch eine gute Idee da mal etwas tiefer zu graben.
Frag mal deinen Arzt was er von Paroxetin hält,bei mir hat das sehr gut geholfen.

Ich hatte heute zwei sehr wichtige Termine für mich:
1. Termin war das Erstgespräch mit einer Tiefenpsychologin, was mir sehr gut gefallen hat und wo ich gleich win gutes Gefühl habe. Sie hat sogar noch einen freien Therapie Platz frei .

2. Termin war beim Neurologen zu einem EMG der rechten Extremitäten. Das war das einzige was ich so noch nicht hatte und was heute endlich gemacht wurde. Diagnose: benigne Faszikulationen, also unauffällige Zuckungen.

Ich werde mich jetzt mit meiner ganzen Energie in die Therapie begeben. Das war der letzte Baustein den ich noch brauchte um mich vom Kopf her 100% einlassen zu können.
Trotz allem wird das ein langer Weg sagte die Psychologin und das wird auch nicht nach 3 Sitzungen alles wieder gut sein. Trotzdem hoffe ich dass ich meine hypochondrischen Ängste endlich in den Griff kriege.

Zitat von Angsthasi_:
Hallo Zusammen, ich fasse mal kurz, also wirklich kurz, zusammen: Seit einigen Monaten habe ich mehrere Beschwerden und wurden ambulant und ...


ich habe vor Jahren eine Verhaltenstherapie gemacht (habe auch eine Hypochondrische Störung) und mir hat es gar nicht geholfen! Jetzt bin ich bei einem tiefenpsychologen/psychoanalytiker seit September 23 und ich merke, dass es mir mehr hilft, als die andere Therapieform. Ich weiß zwar nicht, was genau mir da besser hilft, aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert!

Man braucht aber auf jeden Fall einen Psychologen, den man sehr sympathisch findet und sich komplett öffnen kann. Ich habe auch ein bisschen gebraucht, bis ich warm geworden bin, aber inzwischen gehe ich sogar wirklich gerne zu meinem Psychologen. Ich kann auch 100% ich selbst sein und genau das habe ich auch mal gebraucht! Ich habe das Gefühl, ich gehe viele Themen an, die mich unterbewusst seit Jahren beschäftigen, und sich über Gefühle und Ängste geäußert haben. Also ich finde es 1000 mal besser als eine Verhaltenstherapie.

Ich muss gerade ganz doll aufpassen das ich nicht wieder in die Angstspirale ALS zurück falle.

Mir geht es einfach nicht besser, eher schlechter.
Ich habe den ganzen Tag Muskelzittern, sowohl bei Belastung als auch in Ruhe. Weiterhin diffuse Schmerzen und leider auch ein ganz komisches, teilweise krampfiges Gefühl in der Zungenspitze. Außerdem finde ich, aber auch nur ich, das ich komisch rede und mein rechter Daumenballen ist auch kleiner wie der Linke. Das spricht ja für Muskelschwund.

Trotz all meiner Untersuchungen, zuletzt EMG und NFL Bestimmung, fange ich teilweise wieder an zu zweifeln.

A


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Dr. Matthias Nagel
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