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Hallo liebe Leser:)
aktuell belastet mich ein Thema sehr stark. Vor einigen Wochen ist mir klar geworden, dass ich eine Angststörung habe. Ich hatte immer mal wieder Situationen, in denen ich gemerkt habe: okay, so wie du gerade über die Situation und über das Symptom nachdenkst, welches du spürst, ist nicht normal. Ich kam von dem Gedanken, dass mir gleich etwas schlimmes passiert, nicht mehr los. ich bin anschließend zu einer Therapeutin gegangen, die mir dann die Diagnose Hypochondrie gab. Jetzt warte ich auf einen Therapieplatz und versuche aktuell selbst damit klarzukommen aber ich merke, dass sich meine Angst auch immer mehr auf das Essen auswirkt. Ich habe dauernd Angst, das mit dem Essen, welches ich zu mir nehme, etwas nicht stimmt, es vielleicht abgelaufen ist, oder sich schon Bakterien darauf verbreitet haben, die mir schaden und ich durch eine Vergiftung sterben könnte. Ich kann mir kaum mehr etwas zu essen warm machen oder überhaupt genug essen. Ich verzichte zur Zeit größtenteils auf Fleisch, Nudeln, Reis und Fisch. Mich belastet es sehr und da ich niemanden kenne, der sonst so etwas hat, weiß ich einfach nicht, mit wem ich darüber sprechen kann oder was man dagegen tun kann. Vielen ist schon aufgefallen, dass ich total abgenommen habe und ich weiß das auch selbst. es sind schon einige Kilos innerhalb kurzer Zeit und ich will das selbst nicht. Ich schaffe es es aber einfach nicht von diesem Gedanken loszukommen.
Hat eventuell jemand auch so etwas schon mal gehabt oder ist vielleicht auch in so einer Situation und weiß was man tun kann? Eventuell ist ja jemand wegen so etwas schon in Therapie und hat Tipps?
in der Zeit, wo ich auf ein Therapieplatz warten muss, würde ich gerne selbst schon etwas dagegen tun, damit es besser wird.

Viele Grüße

Heute 13:14 • 14.02.2025 #1


8 Antworten ↓


Zitat von 4ngel:
Ich habe dauernd Angst, das mit dem Essen, welches ich zu mir nehme, etwas nicht stimmt, es vielleicht abgelaufen ist, oder sich schon Bakterien darauf verbreitet haben, die mir schaden und ich durch eine Vergiftung sterben könnte.

Mit dem Problem bist du auf keinen Fall alleine, ich kenne das tatsächlich auch. Ich habe diese Angst seit meiner Jugend.

A


Hypochondrie angst beim essen

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@Löwenzähnchen danke für deine Antwort, ich fühle mich ein wenig erleichterter, dass man da nicht alleine ist:). Hast du etwas, was dir hilft, um damit besser umzugehen?

Hallo 4ngel,

scheinbar hast Du Dich gedanklich ein wenig verlaufen.
Ich kann bis zu einem gewissen Punkt verstehen, dass Du eine Angst entwickelt hast, das in den Lebensmitteln welche Du isst, Keime oder Bakterien sein können, welche Dir schaden könnten.
Dies ergibt zwar wenig Sinn, Du möchtest es aber derzeitig so sehen.

Du schreibst, Du schaffst es nicht, von diesem Gedanken loszukommen.
Hier verwechselst Du vermutlich etwas.
Es ist kein Gedanke, von dem Du loskommen möchtest. Das ist ein Gefühl.
Von einem Gedanken kannst Du Dich eher einfach loslösen.
Von einem Gefühl kannst Du Dich nur
indirekt lösen.

Kannst Du einigermaßen unterscheiden, was ein Gedanke in Deinem Kopf ist und was ein Gefühl in Deinem Kopf ist?

Viele Grüße Bernhard

Zitat von 4ngel:
@Löwenzähnchen danke für deine Antwort, ich fühle mich ein wenig erleichterter, dass man da nicht alleine ist:). Hast du etwas, was dir hilft, um ...

Puh schwere Frage. Es begleitet mich leider schon sehr sehr lange. Was bei mir auf jeden Fall besser wurde in der Klinik damals waren meine Zwänge, die durch die Angst entstanden sind. Die Angst an sich ist mal weniger mal mehr präsent. Ich kann an vielen Tagen wieder besser damit umgehen und leider gibt es auch echt miese Tage. Was mir immer geholfen hat war eine Sammlung an Safefood.

@Hotin Danke für deine Antwort Bernhard. Ich finde es einfach sehr schwer aufzuhören darüber nachzudenken.. Ich versuche mich weitestgehend abzulenken aber während und nach dem essen ist es besonders schwierig. Ich muss oft an Situationen denken von denen mal irgendwo Berichtet wurde, bei denen jemand gestorben ist, weil er durch essen welches erneut aufgewärmt wurde oder welches zu lange bei Raumtemperatur stand eine Lebensmittelvergiftung bekommen hat durch so ein Bakterium was sich dann verbreitet. Ich verstehe, wenn es für andere unverständlich klingt, aber es ist dauernd diese angst da, was wenn mir so etwas auch unbemerkt passiert. Nie hab ich mir über so etwas Gedanken gemacht, aber aktuell ist es einfach total präsent..

Zitat von 4ngel:
Ich verstehe, wenn es für andere unverständlich klingt, aber es ist dauernd diese angst da, was wenn mir so etwas auch unbemerkt passiert.

Für mich klingt das gar nicht unverständlich.

Zitat von 4ngel:
Nie hab ich mir über so etwas Gedanken gemacht, aber aktuell ist es einfach total präsent..

Du machst Dir ja offensichtlich auch jetzt keine Gedanken darüber. Ich habe doch geschrieben.
Du hast nur Angst deswegen. Deine Angst ist ein Gefühl.
Besser wäre es, Du würdest Dir mal Gedanken darüber machen, was Deine Angst möchte.

Vielleicht liest Du nochmal was ich vorher geschrieben hatte. Und versuche es mal zu verstehen.
Gedanken kannst Du einfach und direkt stoppen.
Gefühle nur indirekt.
Kennst Du den wesentlichen Unterschied zwischen einem Gedanken und einem Gefühl?

Meiner Erfahrung nach treten plötzliche Angststörungen häufig auf, wenn man mit etwas im Leben überlastet/überfordert ist. Wenn du vor der Therapie daran Arbeiten möchtest, würde ich schauen, ob es da was in meinem Leben aufzulösen gibt, wo sich Stress reduzieren lässt.

Ansonsten Angst selbst konfrontiere ich meist mit Logik. Gibt es tatsächlich einen Grund, warum dieses Essen jetzt gerade vergiftet sein sollte? Sind irgendwelche Anzeichen erkennbar? Nein? Dann Augen zu, Mund auf, essen. Klar kann jeder bissen, oder jeder Schritt dein letzter sein, es gibt keine Versicherung, aber das du an unauffälliger Nahrung plötzlich verstirbst ist sehr unwahrscheinlich. Alles Leben bedeutet Gefahr und Vermeidungsverhalten wird leider schwieriger zu bekämpfen, je länger man es tut. Wenn du gerade noch nicht die Kraft aufbringst deine Angst zu konfrontieren und dich ihr zu stellen ist es auch okay, erst an den Ursachen (siehe oben) zu Arbeiten und dann gestärkt zu stellen.

Hi,

Nudeln und Reis kannst du essen, wenn du selbst frisch kochst... die verderben so gut wie gar nicht! Bei allem anderen kann ich dir aber auch Entwarnung geben - so schnell stirbt sich's nicht. Ich hatte schon Lebensmittelvergiftungen mit Fisch (ein Abend übel, übergeben - vorbei) und anderen Sachen. Das Schlimmste ist Fieber, Magen-Darm und übergeben... nach spätestens 3 Tagen ist der Spuk vorbei. Das ist nicht schön, passiert aber auch fast nie, bei mir war's immer durch auswärtiges Essen! (Sushi (im Hochsommer) und die berühmte MC Donald's Milchshake-Maschine)

Und wenn es dich schlimmer erwischt, meldet man sich in der Klinik und du wirst aufgepäppelt. Das ist aber weder mir bisher passiert, noch irgendwem den ich kenne. Um an sowas zu sterben musst du entweder stur jede ärztliche Hilfe ablehnen oder ein massiv gestörtes Immunsystem haben.

Hatte mich neulich erst wieder durch das Thema gelesen und war erstaunt, wie ungefährlich das eigentlich ist. Klar sollte man's nicht provozieren, aber Todesangst brauchst du wirklich nicht haben. Der Körper stößt alles Schlechte erstaunlich effektiv ab.

Wenn das MHD passt, die Verpackung zu ist und Geruch, Aussehen und Geschmack passen, ist alles okay. Verdorbene Sachen fallen mindestens durch eine der Sachen auf!

Grüße und guten Hunger




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Dr. Matthias Nagel
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