Hallo prinzessin22589,
nee, nee, dem iss nich so!
Ich bin ganz sicher, dass eine Psychotherapie was bringen kann. Nur krieg mal eine! Ich habe zig Vorgespräche gehabt und bin schon auf etlichen Listen, bisher habe ich aber keinen Therapieplatz bekommen.
Ich schiebe garantiert nicht die Kindheitserlebnisse einfach weg. Wenn du unter meinen Thread Heißt mich in eurem Club willkommen liest, siehst du schon, dass ich nicht nur alles auf Hormone schiebe.
Aber ich bin sicher, dass der schwankende Hormonspiegel die PAs bei mir auslöst. - Grund dafür mag auch was an Stressfaktoren aus der Kindheit mitliefern.
Wer Panikattacken hat, hat kein Vertrauen zum eigenen Körper. Aus Kindheitserfahrungen heraus hat der eine und andere, so auch ich, kein Vertrauen zu seiner Umwelt und musste sich schon früh auf sich selbst verlassen. Mit Auf sich selbst verlassen ist aber ein Kind an für sich überfordert! Und das war ich auch.
Meine erste heftige PA hatte ich letztes Jahr, als mein Freund im Februar einen schlimmen Unfall hatte und nachdem meine Freundin im März an Krebs gestorben ist. Das schwerste für mich ist Beziehungen aufgeben zu müssen keine Macht darüber zu haben, dass Menschen, die man gern hat bleiben!
Dazu die Kindheitserfahrung: Ich bin mit sechs Monaten in ein Kinderheim gekommen und habe keine Liebe erhalten. Die Menschen um mich herum, Erwachsene und Kinder, sind gekommen und gegangen in meinem Leben. So hatte ich überhaupt keine feste Bezugsperson, niemanden, der mich liebte! Mein Bruder ist zuerst mit im Heim gewesen. Dann hat man ihn, ohne es mir zu sagen (ich war etwa 9 Jahre alt) einfach in ein anderes Heim untergebracht und ich habe ihn sechs Jahre nicht gesehen, nichts von ihm gehört. Ich hab geheult, ihn vermisst, war unsicher, ob ich ihn jemals wiedersehe. Nach den sechs Jahren durfte ich ihn einmal besuchen. Danach habe ich ihn wieder drei Jahre nicht gesehen. Nachdem ich ihn dann wiedergesehen habe, war er gleich wieder verschwunden. Als ich 22 war, habe ich seine Telefonnummer heraus gefunden und ihn angerufen. Wir haben viel telefoniert. Er hat mich besucht, war zwei Wochen bei mir. Danach rief er mich wenige Monate später an und erzählte mir, dass er mich wieder besuchen wolle. Ich war zu dem Zeitpiunkt im Umzugsstress und wollte seinen Besuch nur verschieben. Er schien am Telefon damit einverstanden zu sein. Doch ein paar Tage später erhielt ich einen Anruf. Mein Bruder war tot! Hatte sich in einem Wald erhängt!
- Das ist eine Geschichte, die in meinem Leben schief gelaufen ist und ich kann noch zig andere erzählen.
Das aufzuarbeiten habe ich immer nicht für so wichtig gehalten - schließlich geht es mir jetzt gut! Aber durch den Unfall meins Freundes ist diese alte Verlustangst wieder erweckt worden. Keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll! Es hat sich in meiner Beziehung zu ihm nichts negativ verändert. Wir haben eine sehr harmonische Beziehung, streiten uns nie - es gibt gar keinen Grund dafür! Aber scheinbar will ich diese Beziehung eben nicht mehr missen müssen. Mein Freund wird mich vielleicht immer lieben und vergeudet keinen Gedanken daran mich zu verlassen, aber ein Unfall kann ihn mir nehmen.... Der Tot gehört zum Leben mit dazu ... Wie lernt man mit Verlust zu leben?
20.05.2012 15:27 •
#25