Bin dann auch irgendwann zum Hausarzt, als sich die Schmerzen in meiner subjektiven Wahrnehmung immer mehr steigerten. Mein Hausarzt hat mich abgetastet und untersucht und die Schmerzen am Oberkiefer lokalisiert. Seine Diagnose: Möglicherweise eine Zahnwurzel, die Schwierigkeiten macht. Ab zum Zahnarzt, der solle erstmal schauen und wenn der nichts fände, könne man ja weitersehen. Das war dann für mich schon mal der erste Anstoß für Beunruhigung, denn da könnte ja noch etwas weiteres sein …
Der Zahnarzt wiederum meinte, meine Zähne seien perfekt in Ordnung, er ertastete dagegen Verspannungen im Kiefergelenksbereich und führt die Missempfindungen und Schmerzen darauf zurück, vor allem weil ich bekanntermaßen ein Kieferbeißer und -knirscher bin und deshalb schon lange nachts eine Beißschiene trage. Er überwies mich zur Physiotherapie und eigentlich hätte ich jetzt beruhigt sein müssen. War ich aber nicht, ich hatte/habe ja immer noch im Hinterkopf, dass der Hausarzt nicht ganz sicher war.
Die Physiotherapeutin war auch super. Hat mir geduldig erklärt, dass das meine Beschwerden alle vom Kiefergelenk und meinen Verspannungen an der HWS rühren könne, insbesondere da der oberste Halswirbel deutlich nach links verschoben sei, was im übrigen auch meinen Tinnitus, den ich seit eineinhalb Jahren habe, erklären würde. Sie hat mir auch gezeigt, wie weit Reizpunkte an den Nerven von dem Ort entfernt sein können, an dem dann tatsächlich Schmerzen wahrgenommen werden. Das Ganze wird jetzt mit manueller Therapie etc. behandelt.
Also alles eigentlich gute Nachrichten … aber trotzdem kann ich mich nicht beruhigen. Vorgestern habe ich mir dann noch entweder den Magen verdorben oder vor Angst Magenkrämpfe bekommen, was auch nicht das erste Mal wäre. In meiner verschobenen Realität verknüpfe ich die Magenbeschwerden jetzt natürlich wieder mit meiner Tumorangst. Dem ganzen die Krone aufgesetzt hat dann heute Morgen die Nachricht, dass einer unserer Kunden, ein mir gut bekannter Geschäftsführer, plötzlich einen Hirntumor diagnostiziert bekommen hat. Das führte in unserem Büro natürlich gleich zu entsprechenden Kommentaren wie „Ja, das kann ganz plötzlich gehen …“ usw. Bei mir führte es zu verstärkten Magenkrämpfen und noch mehr Angst und neuen dumpfen Schmerzen am und über dem Auge, an der Schläfe und oben auf dem Kopf.
Ich musste das Ganze jetzt mal aufschreiben und bedanke mich bei jedem, der bis hierhin durchgehalten hat Vielleicht ist ja unter den Lesern auch jemand, der mir nochmals glaubhaft(!) versichern kann, dass meine Symptome nichts mit einem Hirntumor zu tun haben. Ich selber schaffe es leider nicht, mir das klar zu machen, mein Therapeut ist im Urlaub und googeln will ich auf keinen Fall.
07.08.2014 12:46 • • 08.08.2014 #1