Ich bin durch Stöbern im World Wide Web auf dieses Forum gestoßen. Ich heisse Mario und bin 41 Jahre jung.
Die von einigen beschriebenen Leiden kenne ich zu gut. Inwiefern meine Ängste mit Erlebtem und körperlichen Leiden
zusammenhängen kann ich nicht beurteilen. Ich weiss nur eines gewiss , es war früher anders.
Ich habe diese Angstzustände und diesesständig über alles nachdenken seit ungefähr 4 Jahren. Vor 4 Jahren
hat sich meine Lebenssituation drastisch verschlechtert. Trennung von der langjährigen Lebensgefährtin , Verlust des Jobs und Krankheit sind die Dinge die sich maßgeblich auf meine Psyche ausgewirkt haben.
Ich lebe jetzt allein und habe genug Zeit in mich reinzuhorchen. Allerdings ist es so , das ich scheinbar zu viel des Guten in mich hinein horche. Jedes noch so kleine Signal meines Körpers nehme ich als Anlass mir Sorgen zu machen.
Aber beginne ich besser ganz von vorn. Die Trennung von meiner Lebensgefährtin geschah aus dem Grund weil wir uns einfach zu weit voneinander entfernt hatten. Die Trennung ist im Guten verlaufen. Allerdings fehlt mir die familiäre Geborgenheit schon sehr.
Durch eine Verletzung mit Spätfolgen habe ich kurz darauf meinen Job verloren. Ich habe in einer Spedition gearbeitet welche elektronische Großgeräte liefert ( Waschmaschinen , Kühlkombis etc ). Ich habe mir bei diesem Job den Rücken
kaputt gemacht. Meine Wirbelsäule ist an 2 Stellen defekt. Gekümmert habe ich mich erst als es fast zu spät war.
Was hat das mit Angst zu tun ? Sehr viel . Durch die defekte Wirbelsäule werden im Körper wohl Reize ausgelöst, die einem einen HI oder sonstiges vorgaukeln. Auch ich bin zig Mal zum Arzt gelaufen weil mein Puls jenseits von Gut und Böse war. Beim Arzt stellte sich heraus das ich im Großen und Ganzen gesund bin. Bisschen zu hohen Blutdruck aber gesund. Eine OP an der Wirbelsäule kommt zur Zeit nicht in Frage , da das ganze als Verspannung und entzündete Nerven diagnostiziert wurde. Eine 4 Jahre lange Verspannung , ok !
Ich habe ein wenig den Anschluß verlohren und hocke jetzt fast 4 Jahre zu Hause rum und mach mir über alles Mögliche so meine Gedanken. Werde ich wieder gesund , werde ich den Rest meines Lebens allein sein und und und . Durch die Erwerbslosigkeit stellen sich natürlich auch sämtliche negativen Nebeneffekte ein . Ohne Moos nichts los , wie man so schön sagt.
Es ist alles durcheinander geraten. Das ganze geregelte Leben , Pläne . Irgendwann muss man zwangsläufig irre werden. Gegipfelt hat das ganze vor einem Jahr als ich am 23.12. in der Notaufnahme gelandet bin. Ich hatte eine sehr derbe Panikattacke die sich als Refluxbeschwerde getarnt hatte. Für mich war es kein Reflux . Ich hatte (in meinem Kopf) einen HI. Ich bekam ein EKG und das ganze Drumherum und zu meiner eigenen Beruhigung und Kontrolle hat man mich 8 Stunden dort behalten.
Das mit der körperlichen Belastbarkeit ist auch so ein Thema für sich. Es ist erstaunlich wie so ein menschlicher Körper in 4 jahren Nichts-Tun abbaut . Nicht nur psychisch sondern auch physisch. Wie gesagt , ich habe E-Geräte geliefert und das nicht nur ins Erdgeschoss. Heute bin ich aus der Puste wenn ich meinen Einkauf in die 4te Etage schleppe. Kondition gleich Null. Teilweise ist es so das ich gar nicht rausgehe , weil sich sonst wieder dieses ultra nervige Herzrasen und Brennen einstellt. Sehr unangenehmes Gefühl.
Und dann der liebe Rücken. Es macht mich wahnsinnig. Schmerzen die sich von hinten nach vorne arbeiten und den Körper wie ein Korsett einschnüren. Natürlich haben sich die Schmerzen auf der linken Seite festgesetzt , wo auch sonst. Herzrasen , Schweissausbrüche , das komplette Programm wird einem Kopfmenschen da geboten. Manchmal kann ich damit umgehen manchmal nicht. Wenn es mir schlecht geht habe ich erhöhten Redebedarf . Das beruhigt mich. Oder ich beschäftige mich mit Dingen die mich ablenken. Früher war ich voll eingespannt und hatte gar keine Zeit mich um solche Dinge wie Ängste zu kümmern. Jetzt trifft es mich mit voller Wucht. Ausweglos scheint diese Situation nicht zu sein. In den vergangenen 4 jahren hatte ich zwischenzeitlich einen Job. Morgens um 5:30 Uhr aufstehen und Abends um 18:00 Uhr zu Hause. Die ersten 1-2 Wochen waren grausam. Werde ich die körperlichen Anstrengungen überstehen? Wie finden mich die Kollegen?
All meine Bedenken wurden negiert. Es fanden mich alle toll und ich habe es überlebt. Ich war Abends so fix und fertig das ich gar keinen Bock mehr hatte über mich und meine Leiden nachzudenken.
Für mich stand fest das ich ein Kopfmensch bin der immer beschäftigt sein will. Aber Peng , Kollege Rücken machte mir wieder einen Strich durch die Rechnung. Ich sollte mir eventuell eine Beschäftigung suchen die mein Körper auch zulässt. Ich habe gelernt das es mir nur schlecht geht wenn ich isoliert bin und nichts zu tun habe.
Vielleicht ist das von mir Geschrieben etwas wirr und durcheinander geraten , aber es kam mir grad alles so in den Kopf. lg Mario
12.12.2012 22:56 • #21