Hallo Loredana,
Zitat:Hotin: Du kannst wirklich vieles schaffen. Glaube an Dich.
Loredana: Das fällt mir schon mal schwer, weil ich oft in alte Muster verfalle.
Leider kommt es immer wieder vor, dass jemand in alte Muster verfällt. So lange
Du das noch merkst und gegensteuern kannst, ist es ok.
Zitat:Es brannte ganz sicher. Aber ich war irgendwie lange ein Statist, der sah aber nicht verstand und auch nicht wirklich mitspielte.
Es war bestimmt schwierig in diesem Spiel eine wichtige Rolle zu übernehmen.
Gut wenn Du das heute so sehen kannst.
Zitat:
Der Sinn des Schlafes. Klar, der kam. Die Angst davor blieb bis ins Erwachsenenalter. Heute schaffe ich es einzuschlafen,
ohne jedes Mal daran zu denken. Trotzdem ist alleine einschlafen ohne berieselung sehr schwer.
Wenn Du weiter daran arbeitest, wirst du den Rest auch noch schaffen. Schlafen dient vor allem dazu, tagsüber erlebtes
geistig zu verarbeiten und den Muskeln und Organen eine Ruhephase zu geben. Deshalb sollte sich jeder besonders um einen
entspannten Schlaf bemühen. Ohne entspannten Schlaf bekommt fast jeder auf Dauer Probleme.
Dein Start und die ersten Lebensjahre waren bestimmt nicht einfach.
Zitat:Da blieb keine Zeit für irgendwas. Gefühle? Ich habe viele Gefühle was diese Zeit angeht. Was genau magst Du wissen?
Zunächst brauche ich nichts Bestimmtes wissen. Du hast Deine Situation mit wenigen Sätzen sehr gut beschrieben. Es
macht wenig Sinn, gedanklich immer in einer schwierigen Vergangenheit zu bleiben. Das Leben geht vorwärts und
nicht rückwärts.
Zitat:Ist es nicht gerade das was Angst macht?
Die Endlichkeit?
Zu wissen diese Welt zu verlassen und nicht zu wissen: was kommt danach? Kommt was? Kommt nichts?
Entscheide selbst, ob es Dir Angst macht. Mir macht es heute keine Angst mehr.
Es macht für mich keinen Unterschied, ob nach dem Tod etwas kommt oder nicht.
Gerade wenn danach nichts mehr kommt, ist es wichtig, so viel wie möglich an guten Gefühlen im Leben mit zu bekommen.
Die besten Gefühle bekommt der Mensch, wenn er sich sozial fair und korrekt verhält, sich also nicht die positiven Gefühle
auf Kosten anderer Menschen holt. Und wenn er ständig seinen persönlichen Bereich gegen andere verteidigt.
Nicht anders sollten wir täglich leben, falls es nach dem Tod eine Verlängerung gibt.
Ich habe schon viele Erlebnisse im Leben gehabt, die mir kaum als Zufall erscheinen. Manchmal ist es für mich, als wenn
es etwas gibt, was ich benutze, es aber nicht sehen, hören und auch nicht eindeutig spüren kann. Ich werde es nie
herausfinden. Aus meinen Erlebnissen glaube ich an die Existenz irgendeiner Kraft, was immer diese sein mag. Vielleicht
verbindet uns Menschen solch eine geheimnisvolle Kraft untereinander und auch mit der gesamten Natur, also den Pflanzen
und Tieren. Du darfst es glauben, oder auch nicht.
Zitat:Zitat Hotin: Dieses reinsteigern passiert vermutlich immer dann, wenn Du auf Deine Ängste keine passende Antwort findest.
Loredana: Richtig. Diese unbarmherzige Ungerechtigkeit und diese Ohnmacht nichts daran ändern zu können.
Nur sehr selten ist es eine Ohnmacht, nichts daran ändern zu können. Wie gerecht es zugeht, entscheiden die beteiligten
Menschen meistens selbst mit.
Warum engagierst Du Dich im Leben nicht für mehr Fairness und Gerechtigkeit? Damit würdest Du Deinem Leben mehr
Sinn geben. Allerdings erkennst Du dann gleichzeitig, wie viel Kraft nötig ist und wie schwierig es ist, Gerechtigkeit nicht
nur zu fordern, sondern sie auch versuchen herzustellen.
Wer fair leben will, der muss lernen, seine Angst vor Benachteiligung in den Griff zu bekommen. Dies ist gar nicht so
einfach, da nachgeben heutzutage leider zu oft als Dummheit angesehen wird.
Meine Mum hatte ein echt hartes Leben.
Leider war es so. Auch für meine Mutter gab es durch die Kriegszeiten ein sehr schwieriges, entbehrungsreiches Leben.
Menschen lernen aber zu wenig daraus. Wir sitzen abends und essen, während die Bilder im Fernsehen laufen, wo
Menschen in Syrien auf brutalste Weise umgebracht werden.
Niemand steht auf und macht wirklich etwas dagegen. Spätestens, wenn man den Menschen mit dem Verlust des
Arbeitsplatzes droht, sind sie alle wieder still, weil sie Angst haben. Wo kann da Gerechtigkeit entstehen?
Zitat:mein Vater war der Bestimmer und kontrollierte alles. Stalkte uns und durchsuchte alles. Das alles verstand
ich aber erst ziemlich spät.
Dies ist natürlich schlimm. Gab es keine Möglichkeit für Deine Mutter sich von ihm zu trennen? Ich weiß, dass dies
damals nicht ganz einfach gewesen wäre.
Zitat:dann als mein Vater Tod ist und sie Hoffnung auf ein paar ruhige Jahre hat Krebs?! Wie gemein ist das denn frag ich dich?
Natürlich ist das schlimm. So läuft unser Leben aber leider. Wir können dies nicht beeinflussen. Auch deshalb ist es
wichtig, jede Zeit zu nutzen, dass Du Dich jeden Tag den Du lebst gut fühlst.
Zitat:Dann war mein Vater einfach nur ein ängstlicher Mensch wie mir scheint ....
Einerseits ja.
Nur so einfach würde ich ihn nicht aus seiner Verantwortung als Familienvater entlassen. Seine Pflichten, fair und
rücksichtsvoll mit euch umzugehen hat er in schlimmer Weise verletzt. Auch wenn es sehr wahrscheinlich durch eine
Angststörung zu so einem Verhalten kommt, würde ich dies nicht einfach entschuldigen. Er hätte sich zurücknehmen müssen.
Niemand hat das Recht andere persönlich zu kontrollieren, zu bedrängen und ihnen zu schaden.
Schön finde ich, wie viele Positive Ziele Du für Dich hast. Dann schau mal, damit Du einiges davon umsetzen kannst.
Und für Deinen Wiedereinstieg in den Beruf wünsche ich Dir viel Erfolg. Da klingt sehr viel Kraft raus. Geh Deinen Weg.
Einen wunderbaren Tag für Dich
Viele Grüße
Bernhard