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Hallo,
ich habe einige Themen bereits gelesen und habe mich teilweise sehr genau wieder erkannt, aber dennoch möchte auch ich gerne etwas schreiben, denn ich fühle mich in einer Sackgasse. Zu mir, ich bin jetzt 28 Jahre alt, war eigentlich schon immer ängstlich und sensibel, aber in Maßen. Seit 4 Jahren sieht das anders aus. Ich bin mit 24 gewollt Mutter geworden und habe dort zum ersten Mal gemerkt wie viel Angst man haben kann, einer Verantwortung nicht gewachsen zu sein. Bei jedem Pups den meine Kleine machte, war ich alarmiert. Nun wo sie älter geworden ist, bin ich bei ihr gelassener, aber bei mir leider dagegen umso empfindlicher. So richtig begonnen hat alles an einem Tag, an dem ich mir am PC einen Sari für eine Hochzeit bestellt habe, es gab da einigen Ärger mit der Lieferung und ich war ziemlich ärgerlich. Ich bin aufgestanden und mit einmal war mir schwindelig. Ein Schwankschwindel. Ich hatte sonst nie Schwindelattacken, außer mal einen Drehschwindel wegen meiner HWS, den kenne ich und der fühlt sich ganz anders an. Ich dachte mir noch, och das geht wieder weg. Aber es ging nicht weg. Am nächsten Tag stand ich auf und wupps da war der Schwindel wieder. Mir war teilweise richtig übel, ich bekam Angst etwas Schlimmes zu haben und ging zum Arzt. Der war wenig feinfühlig und meinte ich könnte mich ja mal wieder einrenken lassen, oder mal eine Überweisung zur Kernspintomographie und HNO in Angriff nehmen. Es könnte ja ein Tumor oder ein Blutgerinnsel im Gleichgewichtsorgan sein. Erstmal bekam ich eine Überweisung zum HNO Arzt, der untersuchte alles Notwendige, ohne Befund und meinte da schon, ich leide vielleicht am phobischen Schwankschwindel. Wütend und enttäuscht zog ich ab. Wie gern hätte ich irgendwas in der Hand gehabt, gegen das man Medikamente nehmen kann und gut ist. Meine Angst wurde in den kommenden Tagen immer größer. Ich war fast schon sicher einen Tumor zu haben und war mir geradezu gewiss bald sterben zu müssen. Dann kam ein Tag an dem ich mich so in diese Angst hineingesteigert habe, dass mir der Kopf anfing zu kribbeln, der Mund kribbelte mir wurde ganz schwummrig, die Hände verkrampften. Ich sagte zu meinem Mann, dass ich gleich weg bin und er den Notarzt rufen müsse. Die haben gesagt, dass ich hyperventiliere und einfach mal in eine Plastiktüte atmen soll. Es wurde schlagartig besser. Trotzdem kam ich ins KH dort wurde mir Blut abgezapft und ich wurde auf dem Bett umhergeschleudert und auf neurologischen Schwindel untersucht. Alles ohne Befund, am Abend konnte ich gehen. Drei Tag später war ich zur Tomographie. Da war am Hirn alles okay, vor Erleichterung wäre ich bald umgefallen. Das Einzige was festgestellt wurde, war eine Sinusitis Maxilaris. Von dort an ging es erstmal bergauf, ich war fast schwindelfrei, zumindest hatte ich ihn nicht öfter als ein zweimal am Tag und nur kurz. Doch leider blieb es nicht so. Nachdem ich wegen deutlich spürbarer Herzrhythmusstörungen wieder zum Arzt bin, kam der Dauerschwindel zurück, gepaart mit dem allabendlichen Stolperern der Herzens, die mir auch kurz die Luft rauben. Langzeit-EKG zeigte, das ich tatsächlich den einen der anderen Hüpfer habe, aber alles ganz milde und ohne große Probleme, mein Puls ist ganz normal, manchmal etwas niedrig, aber das wäre sogar gesund. Blutdruck war recht niedrig, aber noch im erträglichen Rahmen.
Doch an diesem Freitag wurde mir plötzlich schwummrig, als ich ein Einkaufszentrum betrat, ich hatte davor an diesem Tag keine Angst, und hatte auch nie Angst vor vielen Menschen, ich war an dem Tag sehr guter Dinge und wollte eine Hose kaufen. Mit einmal drehte sich alles weg, mir wurde schwarz vor Augen, ich habe es gerade noch auf einen Tisch geschafft. Ohnmächtig wurde ich nicht, aber ich war kurz davor, oder hatte das Gefühl kurz davor zu sein. Ich blieb eine Weile sitzen, beruhigte mich, aber es ging nicht, dann dachte ich mir, steh auf! Also stand ich auf und fuhr mit der Rolltreppe hinauf, oben angekommen ging es wieder los, alles drehte sich mir wurde schwarz vor Augen, also habe ich mich festgehalten und auf den Boden gesetzt, dort blieb ich und versank regelrecht in meiner Panik. Wie komme ich hier raus? Ich will nicht umkippen. Was ist los mit mir? Warum ich? Ich kämpfte mich wieder raus, setzte mich ins Auto, fuhr los. Dort war mir teilweise noch etwas duselig, aber dann ging es. Zuhause angekommen wurde es erstmal nicht besser, ich lag den gesamten Tag auf dem Sofa und habe immer wieder Puls und Blutdruck gemessen. Puls bei 40. Das habe ich öfter, und dann wird mir ganz schwarz vor Augen, meist beruhige ich mich schnell wieder, aber im Moment ist es nicht so, ich stehe neben mir, habe Angst vor der Angst und davor wahnsinnig zu werden, ich könnte heulen und mich ohrfeigen. Ich frage mich ob nicht vielleicht doch irgendwas mit meinem Herzen nicht stimmt, achte ich doch sonst auch auf jeden Pieks und Pups den mein Körper macht. Schon seit Jahren leide ich am Reizmagen und Reizdarm, aber damit komme ich klar. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich war bei zwei unterschiedlichen Therapeutinnen und keine davon schien wirklich was ausrichten zu können. Bei der Ersten brach ich die Sitzung nach dem zweiten Mal ab, weil sie mir Vorwürfe machte, ich habe einfach zu wenig Rückgrat und bei er Zweiten habe ich gedacht, die ist einfach nicht kompetent oder nimmt mich nicht ernst. Die ging immer wieder auf Dinge ein, die ich sehr weit hinten anstellte, aber nicht auf meine Angst an sich. Nun weiß ich mir selbst nicht zu helfen. Ich stehe manchmal vor dem Spiegel und schimpfe mit mir, versuche mir klar zu machen, das ich mir das Leben selbst schwer mache und eigentlich total glücklich sein könnte, aber so ist es eben nicht, ich bin nicht glücklich, ich fühle mich nur noch schlecht, jeden Tag und ich möchte manchmal einfach wegrennen. Ich weiß nicht wie ich mir selbst helfen soll.
Lg
Nayla

20.12.2010 12:07 • 20.12.2010 #1





Prof. Dr. Heuser-Collier
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