Kontrolle über Gedanken verlieren&Gefühl von Einsamkeit
Hallo ihr Lieben,
ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil ich nicht mehr weiter weiß und an einem Punkt angelangt bin, in dem mir alles zu viel wird und über den Kopf zu wachsen scheint.
Kurz zu mir : ich bin 25 Jahre und befinde mich in meinem vorletzten Semester.
Vor Beginn des Studiums vor gut zwei Jahren habe ich meinen jetzigen Partner kennengelernt und wohne am Wochenende und in den Ferien mit ihm zusammen.
Bevor ich angefangen habe zu studieren, hatte ich das erste Mal Ängste verspürt: das mir etwas zustoßen oder passieren könnte und später übertrug sich die Angst auch auf das Gefühl bei meinem Freund, wenn er z. B. nicht an sein Telefon ging.
Ich bemerkte zunehmend auch viele körperliche Symptome, insbesondere Verdauungsbeschwerden, Konzentrationsschwäche, abwechselnd war mir kalt oder ich schwitzte. Durch mein Studium befasse ich mich blöderweise mit Medizin und Gesundheit und hatte eine Sache fest in meinem Kopf verankert. Ich war sicher, ich hab etwas schlimmes.
Diese Angst kam und ging, immer und immer wieder. Ich wurde verrückt, entdeckte immer mehr an mir und meinem Körper, rannte zum Arzt und wollte doch nie aussprechen, wovor ich mich fürchte.
( Kennt das jemand von euch? Eigentlich wollt ihr unbedingt Hilfe, aber traut euch garnicht, darüber zu reden geschweige denn daran zu denken?)
Jedenfalls hat sich diese Sache wieder einigermaßen beruhigt, aber das erwartete erleichterte Gefühl stellt sich nicht ein.
Neue Ängste kommen und jagen mir Schauer über den Rücken. Ich vermeide Situationen, wo die Ängste auftreten könnten und bin innerlich total angespannt.
Seit gut zweieinhalb Jahren merke ich auch, dass ich keine richtige Leidenschaft entwickeln kann. Generell war ich immer sehr ehrgeizig, lebhaft, kreativ, aber momentan fühle ich mich ausgelaugt vom Nichtstun und kann mich nur schwer aufraffen.
Menschen in meiner Umgebung nehme ich auch nicht so wahr, wie ich das eigentlich von mir erwarte. Ich pflege Beziehungen nicht gut, weil es mir schwer fällt und ich unterbewusst das Gefühl habe, ich kann dem sowieso nicht gerecht werden. Es war schon immer so, dass ich mich bemühte mich anzupassen, Freunde zu gewinnen und doch immer am Ende die Ausgegrenzte war, die dann doch lieber ihr Ding durchgezogen hat und sich einredete, ohne die anderen besser dran zu sein.
Insgeheim sehne ich mich aber nach Anerkennung und Freundschaft, nach Abenteuer und dem Gebraucht werden - kann es aber anderen nicht zurückgeben.
Und so habe ich das Gefühl, dass ich einfach nicht mehr Herr der Lage über mich, meinen Körper und meine Gedanken bin. Fühle mich wie fremd gesteuert und mit massig Watte im Kopf, mit so vielen teilweise spontan auftretenden krassen Gedanken, die mich einfach überfallen. Oft auch völlig zusammenhangslos.
Kennt jemand von euch diese Ängste, wie geht ihr damit um und ist das alles noch normal?
Wie schaffe ich es, wieder Ordnung in meinem Kopf zu schaffen?
Ich freue mich sehr über eure Tipps, Ratschläge und Anmerkungen und danke euch