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Hallo liebe Lesende und hoffentlich auch Antwortende.
Ich lese schon sehr lange hier in den Foren mit und - vielen Dank - das hat mir schon oft geholfen.
Zur Zeit bin ich aber so verzweifelt, dass ich jetzt auch mal schreibe.
Ich bin schon etwas älter und habe schon sehr sehr lange immer wieder große Krankheitsängste. Meistens wechselte es zwischen Herz und Bauch.
Ich bin, wie ihr euch denken könnt, schon zig mal untersucht, alles immer organisch prima. Schlecht geht es mir trotzdem. . Ich bin auch in Therapie, meine Therapeutin führt das alles auf eine Ptbs zurück auf Grund von Missbrauch. Dieser war so lange völlig abgekapselt, er kam erst vor ein paar Jahren durch ein Triggererlebnis langsam raus.
Aktuell habe ich wieder ein dumpfes Drücken im Unterbauch, viel Luft im Bauch, manchmal das Gefühl gleich Erbrechen zu müssen. Aber auch wenn ich durch die Anspannung würgen / Husten muss kommt nichts. Ich habe aber auch gar keinen Appettit. Ich weiß aber nicht, ob ich appettitlos bin oder nur Angst davor, was zu essen, was dann vielleicht Symptome macht.
Ich drehe mich die Tage panisch im Kreis, weil ich überzeugt bin, jetzt doch Krebs zu haben.
Danke fürs Lesen und kann mich jemand beruhigen, der das vielleicht auch so kennt?

25.04.2023 16:37 • 29.04.2023 x 1 #1


8 Antworten ↓


Zitat von Marlenee:
jetzt doch Krebs zu haben.


Deine Grundproblematik ist die Missbrauchsthematik und da die ziemlich heftig ist, braucht die Angst ein Ventil. Bei dir eben der Krebs. Passt zum Thema Übergriffigkeit und Befall.

Deine körperlichen Probleme können durchauch auch eine Gastritis sein, hervorgerufen durch den ganzen Stress, oder eben der Anspannung.

Unsere Ängste sind so raffiniert, dass man sie als Symbole ansehen kann, die die echte Grundangst auf gewisse Art und Weise zeigen.

Krebs ist auch ein Widerling, der von einem Besitz nimmt und keiner weiss, wie das Thema endet. Vielleicht hilft dir ja diese Sichtweise, denn Krebsangst ohne Krebsdiagnose ist ja nur ein Symtom.

A


Große Krebsangst

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Zitat von Icefalki:
Krebs ist auch ein Widerling, der von einem Besitz nimmt und keiner weiss, wie das Thema endet. Vielleicht hilft dir ja diese Sichtweise, denn Krebsangst ohne Krebsdiagnose ist ja nur ein Symtom

Wow, danke für diese Sichtweise!
Es ist für mich nur so unvorstellbar, dass etwas was in meiner Kindheit stattfand, ich jahrzehntelang nicht erinnerte, heute noch so viel Schaden anrichten kann

Ich habe auch in der Therapien gelernt, dass meine Ängste aus meiner Kindheit kommen. Grob gesagt das diffuse Gefühl der Bedrohung aus der Kinderheit bleibt. Weil wir es außen nicht mehr finden, suchen wie es innen. Ängste, übersteigerte Wahrnehmung, immer stärkere Symptome......

Wirklich nur sehr grob gesagt. Du wirst bestimmt noch mehr in deiner Therapie herausfinden.

Ich glaube, ich bin in ein riesiges Loch geschlittert.
Heute Nacht habe ich kein Auge zugetan, dann kamen noch unzählige Extrasystolen hinzu.
Ich bin derzeit nicht zu Hause, kann erst morgen wieder heim. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll

Zitat von Marlenee:
Ich glaube, ich bin in ein riesiges Loch geschlittert.


Ja, das bist du und das ist sehr belastend. Du kannst dir das aber verzeihen, da du jetzt die Ursache weisst. Dass dich das extremst aufwühlt, und du das dann auch im Körper fühlst, ist normal. Diese körperlichen Symtome nimmst du jetzt eben besser wahr, als deinen seelischen Stress.

Bei mir ist das umgekehrt. Aber unterm Strich geht es immer um unverarbeitete Grundmuster, die dann in irgendwelchen Symtomen ihr Ventil suchen.

Tröste dich mit der Gewissheit, dass du nicht die Einzige bist, die mit ihrer Vergangenheit klar kommen muss und auch wird. Allerdings dauert alles seine Zeit, die man sich dafür auch geben darf und hier hast du dann deinen roten Faden:

Missbrauch in der Kindheit, und dieses Gefühl der Gefahr, der Hilflosigkeit, der Machtlosigkeit spürst du, das ist in deinen Gedanken, das alles will verstanden und verarbeitet werden und äußert sich in körperlichen Missempfindungen.

Das einzig Gute dabei ist, dass der Körper das ab kann und eine Angst vor Krankheiten, diese trotzdem nicht auslöst.

Vielleicht brauchst du mal ne Zeitlang ein Antidepressiva?

Ich hatte schon einmal escitalopram genommen, das war zuerst eine riesige Hürde, weil ich auch furchtbar Angst vor Medikamenten habe. Ich habe es aber super gut vertragen und mir ging es auch besser damit. Leider musste ich es vor ca. einem Jahr wegen einer OP absetzen und schaffe es seither nicht mehr, damit anzufangen…..
Ich konnte gestern mit meiner Ärztin telefonieren, sie hat mich bzgl der aktuellen Symptomatik sehr beruhigen können, aber schlecht geht es mir immer noch. Ich habe das Gefühl, ich wandle auf einem extrem schmalen Pfad.
Ich habe gerade in einem anderen Thread von aktuellen Rückschlägen gelesen und konnte mich darin auch gut wieder finden. Das Annehmen, das es Jahre dauern wird, mit vielen Aufs und ABS ist sehr zermürbend………

Zitat von Marlenee:
sehr zermürbend………


Kommt darauf an wie man damit umgeht. Fakt ist, man hat ein Problem und die ganze Energie, die man darauf verwendet, das Problem nicht haben zu wollen, könnte man dahingehend nutzen, daß Beste für sich zu tun.

Denn, das Nichthabenwollen ändert den Zustand nicht. Man muss sich das mal wirklich bewusst machen und über Gefühle und Logik nachdenken, denn Veränderungen kann man nur bei sich selbst vornehmen.

Und Rückschläge sind das nicht. Es sind eher Situationen, die mal wieder überfordern, dann Stress auslösen und dann kommen bei uns die Ängste.

Insofern tut man gut, wenn man weiss, wann zuviel, zuviel ist. Oder manchmal muss man auch akzeptieren, dass im Moment eben mal wieder eine Krise ansteht, und evtl. Amal wieder AD gefragt sind.

Es ist zum Heulen...
Ich war gestern Vormittag bei meiner HÄ, sie nimmt sich immer viel Zeit, hat sogar US von allen Organen gemacht, jedes einzelne bildschön. Und ab da, keine Bauch Probleme mehr......wie weggeblasen. Dafür hat es gestern Nachmittag wieder angefangen mit der Angst gleich bewusstlos zu werden.
Wenn ich arg verspannt bin, zieht das als so komisch in meinen Kopf, kein Schmerz, eher wie drückende Watte. Ich kann das leider nicht besser beschreiben
Das Gefühl kenne ich, ich bin dabei noch nie ohnmächtig geworden, gelte auch als ( mehrfach kontrolliert) herzgesund. Trotzdem durchschießt mich jedes Mal die Angst entweder ohnmächtig zu werden oder doch einen Herzanfall zu bekommen.
Kennt das jemand?
Wieso kann man nicht darauf vertrauen kenne ich, fühlt sich zwar furchtbar an, ist aber noch nie etwas dabei passiert




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Dr. Matthias Nagel
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