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Hallo und frohe Ostern zusammen,

gibt es hier Frauen mit Erfahrungswerten zu dem Thema?

Ich hatte am 19.03.24 eine abdominale suprazervikale Hysterektomie. Das ob und wie soll hier gar nicht das Thema sein.

Die OP ist komplikationslos verlaufen (außer Übelkeit und Erbrechen) und konnte an Tag 5 nach OP nach Hause. Histologie und Nachkontrolle unauffällig.

Heute am 11. Tag nach OP brauche ich kaum noch Schmerzmittel und kann fast aufrecht gehen. Darm und Blase sind noch was beleidigt, scheint aber auch besser zu werden.
Buscopan hilft mir gut, da es Blase und Darm beruhigt. Mache mir aber Sorgen, dass das schaden könnte.

Bei Entlassung gab die üblichen Hinweise: 6 Wochen nicht schwer heben, kein Bad usw. Ansonsten solle ich mich schonen.
Die Frage was das hieße wurde beantwortet mit: Spaziergang ok, Wanderung zu viel. Flasche Wasser ok, Kasten Wasser nicht.

Ich frage mich noch immer, was schonen heißt. Im Internet lese ich quasi von 3 Monate Bettruhe bis viel bewegen ab Tag nach OP alles.

Mache mir sogar Gedanken darüber, ob ich bauchnaht-/beckenbodengerecht sitze!

Wie habt ihr gesessen? Oder nur gelegen? Unsere Couch tut mir im Nacken überhaupt nicht gut! Würde gerne am Küchentisch was malen.

Ich habe extra meine Feldrunde vor dem Haus abgemessen (240 Meter) und gehe diese 1x pro Tag, was mir gut tut. Ob aber knapp 4 Minuten zur Thrombose Prophylaxe reicht, kann fraglich sein.

Wie habt ihr 'schonen' interpretiert?
Ist mit Heben auch Tragen gemeint?
Wie seid ihr mit Bücken umgegangen?

Ich lese im Internet so Horrorempfehlungen wie 6 Wochen gar nichts heben und tragen und dann 1 Jahr nur maximal 5 kg. Wie sollen das Frauen machen, die ein Kind per Kaiserschnitt bekommen haben?

Der Operateur meinte ich müsse mit einer AU von 3-4 Wochen ausgehen (kein körperlich schwerer Job). Auf Arbeit habe ich vorsorglich mit 5 Wochen Abwesenheit geplant.
Jetzt sagen mir viele: damit kommst du nicht hin, im April gehst du noch nicht arbeiten.
Wie war das bei euch? Wann habt ihr wieder gearbeitet und wann konntet ihr wieder Auto fahren?

Vor der OP war ich schon 2 Wochen AU wegen eines Infektes. Ich merke, wie ich psychisch und mental total abbaue. Ich verkrieche mich in Katzenvideos und das Internet und mag mit anderen nicht kommunizieren.
Ich habe einen sehr kommunikativen Job und Angst, dass ich den Einstieg nicht mehr finde.

Wie habt ihr geschlafen?
Ich kann langsam nicht mehr auf dem Rücken liegen.

Allergiebedingt muss ich viel niesen und manchmal auch noch vom Infekt husten. Da ich nach der OP oft erbrechen musste und das ganz schön in den Bauch ging, mache ich mir total Sorgen, dass was innen oder außen reißen oder gerissen sein könnte!

Hatte eine von Euch selbstauflösende Fäden? Wie lange waren die da? Ich habe Angst, dass sie sich zu früh auflösen.

Am Abend vor der OP habe ich mir die Seele aus dem Leib geheult, weil ich mich fühlte, als würde mein Leben enden. Als gäbe es kein 'danach'. Noch im OP dachte ich: 'noch kann ich STOP sagen'. Was total unvernünftig gewesen wäre. nochmal 6 Wochen Periode? Prognostisch Abklemmung des Darms?
Auch wenn der Schritt nötig war, so bereue ich die OP im Moment zutiefst. Nichts ist mehr, wie es mal war. Ich brauche so viel Unterstützung. Traue mich noch nicht mal, alleine zu duschen.

Mein Mann ist für mich da, ist aber selber durch eine völlig kaputte Hüfte mit erheblichen Schmerzen und Bewegungsproblemem mega eingeschränkt.

Nicht falsch verstehen: meiner Weiblichkeit beraubt fühle ich mich überhaupt nicht! Aber bei jeder Bewegung habe ich Angst, dass sie falsch war und irgendwas kaputt geht oder ich später inkontinent werde.

Ich könnte weinen bei dem Gedanken, dass ich vielleicht nie wieder joggen gehen kann. Ich wollte sogar dieses Jahr mal Crossfit und Klettern probieren.

Ich kann die Situation nur schwer akzeptieren und denke oft, dass ich lieber irgendwann richtig krank geworden wäre, als diesen Schritt zu gehen.
Kennt jemand von euch solche Gedanken?

Hilfe, ist das lang geworden. Wäre schön, wenn dennoch jemand Gedanken - auch wenn es nur zu einem Punkt ist, mit mir teilt.

Mein Gyn scheint selber total überfordert, war sich sogar nicht sicher, was mit den Steri *beep* passieren soll

Liebe Grüße
Meli

31.03.2024 11:13 • 31.03.2024 #1


9 Antworten ↓


Hallo liebe meli,
Den folgenden Text diktiere ich in mein Handy, weil es viel Text ist und ich das nicht alles tippen mag. Daher bitte Tippfehler und „komische Worte“ ignorieren
Ich hatte im Januar 2021 eine vaginale Hysterektomie inkl. Gebärmutterhals. Eierstöcke sind geblieben.
Ich kann nur von mir sprechen, aber vielleicht hilft es dir, auch wenn die op eine andere war.
Also, ich kann dir heute ein paar Jahre später sagen, es ist alles soweit gut verlaufen, aber ich merke, dass ich leichte Senkung Beschwerden habe, trotz Beckenbodengymnastik. Es kann nicht daran liegen, dass ich Kinder bekommen habe, denn das habe ich nie.
Ansonsten verlief die Heilung sehr gut, aber eben auch recht langsam.
Das Problem bei den Vorschlägen im Internet, was man danach so machen darf und was nicht, sind viel zu variabel.
Ich habe es tatsächlich so gehalten, dass ich die erste Woche sehr viel gelegen habe, und dann regelmäßig ein paar kleine Runden am Tag spazieren gegangen. Bin für so zwei Wochen. Insgesamt also drei Wochen, wo ich extrem drauf geachtet habe, was ich mache.
Danach haben wir das Krankenhaus, sowie auch meine Frauenärztin gesagt: schau einfach, was geht.
Dein Körper meldet sich schon, mit drücken, stechen oder ähnlichem, wenn es ihm zu viel wird. Und dann hörst du halt auf.
Du musst keine Angst haben, dass beim ersten piepen oder stechen irgendwas kaputtgeht. Dein Körper warnt dich schon ganz deutlich vor. Da musst du wirklich keine Angst haben.
Ich würde wirklich ganz langsam einfach mal ausprobieren, dich an den Küchentisch zu setzen und zu malen. Wenn es nicht geht, lässt du es halt wieder sein. Ruhst dich ein wenig aus, und räumst dann den Küchentisch ab und probierst es in zwei Tagen noch einmal.
Was ich aber auf jeden Fall machen würde, ist tatsächlich so zwei, dreimal am Tag deine kleine Feldrunde laufen. Vielleicht einmal morgens, einmal mittags, einmal abends. Eben genau zwecks Thrombose oder ähnlichem. Und wenn du merkst, es sticht oder drückt oder macht sich irgendwie bemerkbar, dann machst du halt kurz Pause und gehst dann zurück.
So haben meine Ärzte es mir gesagt und das hat auch ganz gut funktioniert.
Das mit den leichten Senkung Beschwerden haben sie mir auch gesagt, kommt definitiv nicht daher, sondern ist halt einfach blödes Pech.
Also Versuch dir da nicht zu viele Gedanken drum zu machen, mach alles langsam und in Ruhe, aber schone dich nicht zu viel. Vieles im Internet ist auch noch von ganz früher, wo man bei Nackenproblemen noch eine Halskrause bekommen hat. Wo heute ausdrücklich vorgewarnt wird, dies nicht zu tun.
Ansonsten frag doch einfach mal deine Frauenärztin, was ihre Tipps und Ratschläge da so sind. Vielleicht kann sie das auch noch einmal besser beurteilen, weil sie dich und deine OP besser kennt. Wäre doch für dich auch das einfachste, einfach sie zu fragen, was denn schonen heißt.
Ich hoffe, ich konnte dich wenigstens ein bisschen beruhigen, gute Besserung und hab schöne Ostern
Ach ja, ich war übrigens knapp sechs Wochen krankgeschrieben, hätte aber theoretisch nach vier Wochen schon wieder arbeiten gehen können. Das hatte andere Gründe.

A


Gebärmutterentfernung - viele Sorgen

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@Meli77de
Jetzt hab ich vor lauter gesammelt den psychischen Anteil vergessen, sorry. Mir ging es auch danach Monate lang irgendwie nicht gut. Wie du schon sagst, es war irgendwie nicht so, wie es einmal war.
Mir wurde sie rausgenommen, da ich so dermaßen extrem meine Periode hatte, dass selbst mit Tabletten und Infusionen man da nicht mehr gegen ankam. Teils über Monate hinweg.
Im ersten Moment war ich sehr froh, das Problem endlich los zu sein, aber heute mit den Senkung Beschwerden ist es halt irgendwie nicht cooler geworden. Ich weiß also sehr gut, was du meinst, wenn man sagt, irgendwie ist nichts mehr wie es mal war. Ich habe mir das am Anfang alles sehr schön ausgemalt, Was mir leider ein bisschen zunichte gemacht wurde. Aber du brauchst dir darum keine Sorgen machen, du wirst ohne Probleme wieder joggen gehen können, klettern können, Crossfit Machen können… Das wird alles wieder gehen, da brauchst du dir wirklich keine Sorgen drum machen. Ich mache heute mittlerweile sogar Krafttraining.
Mein Problem ist halt auch, dass nach dieser OP meine Angststörung anfing. Die sind aber nicht in einem direkten Zusammenhang, also es hat nichts mit dem Hormonstatus oder ähnlichem zu tun, das wurde mehrfach überprüft. Die OP hat bei mir einfach irgendwas im Kopf ausgelöst, was ich nicht greifen kann. Vielleicht ist die OP deswegen bei mir auch so negativ behaftet.
Versuche dich einfach tatsächlich wirklich so gut es geht zu schonen und dir keine Gedanken darum zu machen, was in ein oder zwei oder drei Monaten sein wird. Auf jeden Fall wirst du wieder Sport machen können, da brauchst du dir keine Sorgen machen. Hör nur bitte auf, in diesen Horror Foren über Gebärmutter Entfernung zu lesen. Da liest man immer nur alles, was so richtig in die Hose gegangen ist. Das ist meistens wie Bewertungen im Internet. Wenn jemand etwas zu Kamellen hat, Tut er das. Nur die wenigsten machen sich die Mühe und schreiben da lobende Worte. Warum sollte man sich in einem Forum anmelden nach einer Gebärmutter Entfernung, wenn alles super gelaufen ist? Dann hat man ja überhaupt gar keinen Redebedarf dazu. Deswegen ist es nicht gut, sich in solchen Foren aufzuhalten, lass das tatsächlich am besten einfach sein. Weil, wie man hier sieht, in solchen Foren sind halt einfach Leute, die ein Problem haben. Und nicht Leute, die kein Problem haben. Ich wünsche dir auf jeden Fall gute Besserung

@WayOut Vielen Dank für deine lieben und aufbauenden Worte!
Das beruhigt mich

Ich hatte 2 Myome mit rund 6,5 cm Größe und Druck auf Blase und Darm. Dazu eine 6-wöchige unkontrollierbare Dauerblutung, zum Teil sehr stark.
Die Myome wären sehr wahrscheinlich auch weiter gewachsen und waren jetzt schon mit Bauchschnitt schwer zu entfernen.

Auf den psychischen Aspekt gehe ich später auch nochmal ein.

Hallo!
Ich hatte vor 7 Jahren (mit 32 Jahren) meine Hysterektomie, wegen Endometriose.
Operiert wurde über 3 kleine und einen größeren Schnitt.
Ich wurde, weil KH für mich schrecklich sind und es mir sehr gut gegangen ist, nach 48 Stunden entlassen.
Schmerzmittel habe ich nach der OP keine genommen, die Schmerzen davor waren viel schlimmer.....
Ich bin 4 Tage nach der OP kleinere Runden (60 Minuten) spazieren gegangen, gelegen bin ich danach nicht mehr als sonst, gearbeitet habe ich nach 4 Wochen wieder (bin Kindergärtnerin), anfangs habe ich halt keine Kinder getragen.

Ich bin allerdings wahrscheinlich kein guter Maßstab, weil es mir im Krankenstand psychisch nie gut geht und ich deshalb nie lange zuhause bleibe. Vor 6 Wochen hatt ich eine erneute BauchOP zur Endometriose OP und ich bin am 5. Tag nach der OP wieder arbeiten gegangen.

Wegen den Nähten brauchst du dir keine Sorge machen, die Wunde ist auch jetzt schon gut verheilt, ich habe mir die Nähte selber nach 10 Tagen rausgenommen.

Einerseits war ich glücklich über die OP, endlich keine extremen Blutungen und Schmerzen mehr, aber ich war auch traurig, dass ich kein Kind mehr bekommen konnte..

Versuch auf deinen Körper zu hören, dein Gefühl wird dir sagen, was richtig ist.

Zitat von nektarine:
aber ich war auch traurig, dass ich kein Kind mehr bekommen konnte..

Hallo Nektarine, das tut mir sehr leid!
Für mich mit 46 Jahren ist das zum Glück kein Thema mehr.

Das auf den Körper hören ist echt schwierig für mich. Ich bin mega ungeduldig, aber auch sehr ängstlich. Auf der Naht waren noch Pflasterstreifen durchgehend selbstklebend), die die Ärztin im Krankenhaus schon vor einer Woche entfernen wollte. Aus Angst habe ich die bis heute drauf gelassen. Da sich die Streifen aber so komisch knitterten und die Naht verzogen haben, hat mein Mann die vorsichtig abgezogen und ich beinahe hyperventiliert. Jetzt schiebe ich Panik, dass da was aufgehen könnte, wollte aber auch nicht, dass die Streifen sich festbacken.

Ich bin da echt eine schwierige Patientin

Die AU bekommt mir auch nicht. Werde mich halt irgendwann zwischen Schonung und 'Verrücktwerden' entscheiden müssen.

Du brauchst keine Angst wegen der Naht haben!

Ich habe die Nähte am 10. Tag selber raus gegeben, da war alles verheilt, du bist am 11. Tag, da kann wirklich nichts mehr passieren!

Ich durfte ein paar Stunden nach der OP schon duschen, ohne Duschpflaster, die Krankenschwester hat gemeint, ich soll das Wasser drüberlaufen lassen, damit die Pflaster leichter runtergehen, ich war also schon ein paar Stunden nach der OP ohne Pflaster und es ist nichts passiert.

Ich bin sogar mit den Nähten im Kindergarten arbeiten gegangen und es ist nichts passiert.

Das hält wirklich sehr gut, mach dir bitte keinen Kopf!

Die psychischen Nachwirkungen werden noch ein bisschen dauern, damit hatte ich am meisten zu kämpfen, aber es wird besser.

Versuche Sachen zu machen, die dir gut tun, geh hinaus und setz dich an die frische Luft und geh arbeiten, wenn es sich richtig und gut für dich anfühlt!

@WayOut

Zur Inkontinenz: Die gut 250 Gramm haben mir vor der OP bei jedem Schritt auf die Blase gedonnert. Von daher war ich jetzt schon 1,5 Jahre nicht sehr dicht. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Habe auf jeden Fall das Gefühl, dass meine Blase jetzt mehr Inhalt hat.

Ich hatte meine letzte OP mit Narkose vor 25 Jahren. Schon da hatte ich das Gefühl, dass das was mit mir gemacht hat. War da nur 1 Nacht stationär.
Jetzt 5. Am Abend vorher hatte ich schon fast einen Nervenzusammenbruch und habe Rotz und Wasser geheult, weil mir vermutlich schon klar war, dass es mir psychisch nicht gut ergehen wird.

Ein Kollege wurde an der Schulter operiert und war danach auch nicht so gut drauf. Er ist aber der fernöstlichen Weisheit sehr zugetan und hält die radikale Akzeptanz für hilfreich.
Ich habe mich in meinen psychisch schlimmsten Zeiten mal mit der Akzeptanz und Commitment Therapie beschäftigt und fand einiges davon sehr interessant.

@nektarine Danke für Deinen lieben Zuspruch. Er hilft mir sehr
Habe nochmal nachgerechnet, bin schon 12. Tag

Dann brauchst du dir wirklich keine Sorgen mehr machen!
Ich hatte noch nie selbstauflösende Nähte, bin mir aber sicher, dass sie eher länger halten als notwendig.

Ich hatte nach der letzten OP (war ungeplant wegen starken Schmerzen, die zuerst auf den Darm geschoben wurden) auch kein Vertrauen mehr in mein Körpergefühl.
Schön langsam kommt es aber wieder.
So eine OP macht schon was mit der Psyche, vorallem wenn man psychisch nicht ganz fit ist.

A


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